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Thema: Was unternehmt Ihr gegen das Insekten und Vogelsterben ?

  1. #41

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    ob ich mir nicht mal einen Wespen- Nistkasten ausdenke.
    Ha Ha; brauchste nicht !! Ich schenke Dir meinen, der schon mit 4 Nestern der schwarzgelben bestückt ist
    Du brauchst zur Abholung nur etwa 2 Tieflader und ne Hand voll Männer- es ist meine alte Traktorgarage (Remise) die ich gern abreißen möchte-es gibt noch 3 Rauchschwalbennester und ein Hausrotschwanznest inclu !! He, für umme, lau ! LG Mantes

  2. #42
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    Na, wenn das mal kein Angebot ist !
    Muss aber trotzdem ebenso schweren Herzens wie dankend ablehnen- die Entfernung .
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  3. #43
    Avatar von Hobbyhuhn2013
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    Wir sind vor 6 Jahren hier eingezogen, auch des Gartens bzw. der Größe des Grundstückes wegen - 2600qm in Baden-Württemberg findet man nicht eben häufig Vorher war hier ein Nutzgarten für ca. 6 Personen, inklusive ca. 1000 qm Streuobstwiese mit Kirsch-, Birnen- und Apfelbäumen. Leider war der Garten wegen des Alters der Voreigentümer seit ca. 10 Jahren nicht mehr wirklich gepflegt, Brombeeren, wilde Mirabellen und Brennesseln wucherten überall, wirkliche Vielfalt war nicht vorhanden. Dennoch - es war schon mal ein guter Anfang und viel Platz für alles, was mir seit Jahren im Kopf herumspukte.

    Da ich seit knapp 20 Jahren der Naturgarten-Idee verfallen bin, aber außer entsprechender Balkongärtnerei zuvor nicht viel verwirklichen konnte, musste (und muss ) jedoch noch Einiges geschehen: Zunächst musste, wie so oft im Leben, ein Kompromiß geschlossen werden - denn außer den Tieren und Pflanzen soll der Garten ja auch uns Menschen, v.a. auch den Kindern nutzen. Also teilte ich die Flächen ein in drei Zonen: einen intensiv genutzten Bereich, in dem für die Kleineren eine Planschmöglichkeit und der Sandkasten und ein Sitz-/Grillplatz für die Erwachsenen entstehen sollte, einen mittleren Bereich, in dem später der künftige Gemüsegarten mit Hochbeeten entstehen und die Schaukel sowie das Spielhaus gebaut und eine Matschgrube gebuddelt werden sollten, und einen extensiven Teil, die Streuobstwiese, die zunächst nur als Lauffläche diente und später die Hühner aufnahm. Der bis dato vorhandene Nutzgarten (alles ebenerdig, quadratisch und mit Betonwegen) wurde in der Form aufgelöst, Wege gibt es nun fast nur noch mit Rindenmulch (ca. 50 cm tief ausgebaggert bzw. gegraben und mit Unkrautvlies abgedeckt) bzw. Splitt. Eine ca. 20 m lange Totholzhecke sowie verschiedene Haufen wurden angelegt. 10 zusätzliche Obstbäume (Hochstamm) wurden gepflanzt. Als Sichtschutz und zur Hangbefestigung (und damit ich dort nicht bis in alle Ewigkeit mähen muss) wurden ca. 200 blühende und fruchtende Sträucher (hauptsächlich einheimische) und Wildrosen aller Arten ringsum gepflanzt. Das Brombeerdickicht und die Brennesseln im Wiesenteil wurden gerodet, dürfen aber in einer abgelegenen Ecke weiter ungestört vor sich hin wuchern. Weiden verschiedener Art sowie 5 ausgewählte Bäume (Nahrung für Falter und andere Insekten) wurden gepflanzt. Zwei rund 35 und 18 qm große Flächen am Haus wurden nach ihrer Lage in ein entsprechend bepflanztes, eher kühl-feuchtes Waldbeet (mit dicken Totholzästen und Stümpfen zum Verrotten und Steinen als Unterschlupf) und in ein trocken-sonniges Schmetterlingsbeet (mit Steinplatten und dunklen Holzstücken für Eidechsen und andere Wärmeliebhaber) verwandelt. Dort blüht und duftet es das ganze Jahr. Ein Eidechsengraben (ca. 50cm tief ausgehobene Grube von ca. 2m Länge und 1m Breite, mit Sand un Steinverbau auf dem Grund des Grabens) wurde geschaffen. Ein Insektenhotel von ca. 1,2m Breite und 2,3m Höhe wurde gebaut und befüllt. Eine Kräuterspirale wurde trocken gemauert und bepflanzt, ein kleiner Tümpel an ihrem Fuß geschaffen und bepflanzt. Beerensträucher (Him-, Brom-, Rote, schwarze, weiße Johannisbeeren, Stachelbeeren) wurden gesetzt. Eine Trink- und Badestelle für Vögel wurde eingerichtet. Nächstes Jahr werde ich im Streuobstwiesenteil inselweise geeignete Wiesenpflanzen aussäen, ggf. pflanzen und abwarten, ob das so funktioniert, wie gewünscht. Im Herbst kommt ein Gewächshaus und endlich Hochbeete, damit ich meinem Ziel - ein Garten, der Leib und Seele nährt - wieder ein Stück näher komme. Im Winter, wenn der Garten ruht, will ich endlich auch einmal Nistkästen für verschiedene Vogelarten bauen und aufhängen - das kam bisher zu kurz. Der Balkon ist bei mir seit 20 Jahren insektenfreundliche Zone - auch in der Stadt hatte ich immer viele Wildbienen, Schwebfliegen und anderes Getier in Kästen, Töpfen und Schalen zu Besuch und schon Insektennistkästen, bevor sie überall (meist sinnfrei gestaltet) in den Gartenmärkten zu kaufen waren. Dort pflege ich seither auch eine meiner Leidenschaften als Nasen- und Gartenmensch, und teile meine Nachtdufterpflanzen mit diversen Nachtfaltern - einen Sommer ohne den Duft von Gemshorn kann ich mir absolut nicht mehr vorstellen!

    In meinem Garten gibt es kein Gift, kein Unkrautvernichtungs- oder Schädlingsvernichtungsmittel, keinen mineralischen Dünger - einfach nichts aus dem Laden. Es gibt Brennessel- oder andere Pflanzenjauchen, Unterstützung der Pflanzen durch geeignete Bewässerung, Mulchen, Düngung, Standortwahl bzw. -verbesserung, wenn mal etwas nicht optimal gepflanzt wurde: das A und O ist das Beobachten! Die Pflanzen zeigen uns ja, ob es ihnen gut geht. Und fitte Pflanzen werden von ein paar Schädlingen nicht dahingerafft - sondern diese sind Nahrung für Vögel und Insekten. Auch wenn meine Stachelbeeren dieses Jahr extrem gelitten haben, weil ihnen die Blätter von kleinen grünen Raupen abgefressen wurden - ich vertraue der Natur, dass sie es richten wird. Höchstens sammle ich mal ein paar Räupchen ab. Überhaupt: mechanisches Handeln vor chemischem = Absammeln, Unkraut jäten - nicht Chemie spritzen! Und durch einen guten Schuss Brennesseljauche habe ich schon einige optisch tote Pflanzen wieder zum Leben erweckt - das Wundermittel schlechthin...

    Seit letztem Jahr ruhen nun auch der Balkenmäher und v.a. die Motorsense - durch sie wird einfach alles nur pulverisiert und in Matsch verwandelt: und schneller als sensen geht es mit dem ständigen Motor an und aus, Faden wieder einziehen etc. auch nicht. Und hinterher ist dort, wo die Motorsense drüber ging, alles tot: selbst die Hühner meiden diese Flächen und suchen und finden statt dessen viel auf der (mit Hand) gesensten Fläche nach Grassamen und Insekten in den duftenden Heuhaufen! Plus, ich kann das Heu für den Winter aufheben - mit Grasstaub schlecht möglich. Und natürlich verhindere ich so auch wenigstens teilweise, dass die hühnerzugänglichen Flächen immer stickstoffgesättigter und artenärmer werden - denn das Heu kann ich abziehen.

    Auch wenn ich ebenfalls beobachte, dass auf der Windschutzscheibe kaum noch Insekten landen, beim Joggen über die Äcker traurig feststelle, dass dort Grabesstille herrscht (nichts summt und brummt, kein Blümlein blüht) und alles manchmal einfach eklig nach Chemie stinkt: In meinem Garten nimmt die Vielfalt stetig zu! In unserer Wiese (früher nur verschiedene Gräser) blüht es das ganze Jahr, viele Wiesenblumen sind sogar eingewandert. Aus den Kästen und Töpfen, die ich mit hierherbrachte, hat sich Vieles frei versamt und ausgebreitet und blüht an den Rändern, in den Ritzen und an trockenen, freigelegten Stellen. Die vielen Wildrosen und nährenden Sträucher und Stauden ziehen die (Wild-)Bienen, Hummeln, Schwebfliegen, Käfer und Schmetterlinge magisch an. Im Garten gibt es Eidechsen, Kröten, Blindschleichen, Ringelnatter(n?), sehr viele verschiedene Vögel, Eichhörnchen, Glühwürmchen, Schnecken (Tigerschnegel, Gehäuse- und viele uralte, riesige Weinbergschnecken), Wespen, Hornissen, Libellen, viele Mäuse und ihren Freßfeind, den Hermelin, der meine Hühner bei dem reichhaltigen Nahrungsangebot wohl nicht "braucht".

    Mittlerweile bleiben Menschen beim Spazierengehen am Zaun stehen und sagen "So einen Garten will ich auch!" - das freut mich natürlich, aber ich frage mich auch: warum habt ihr ihn nicht? Fangt damit an, die Chemie wegzulassen, Astschnitt aufzuschichten und statt Kirschlorbeer einheimische Sträucher zu setzen - schon ist viel getan.
    Geändert von Hobbyhuhn2013 (30.06.2017 um 11:23 Uhr)
    LG, Hobbyhuhn 1,1,1/2 Homo Sapiens; 0,2 Felis sylvestris catus; 2, 18 +x Hühner versch. Rassen

  4. #44
    Avatar von Sibille1967
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    wir haben auch einen naturnahen Garten, keine Chemie, kein Gift.
    Nächstes Jahr pflanzen wir eine 50qm große Blumenwiese und fangen mit dem Imkern an
    ich freu mich schon so...
    0,13 Zwergwyandotten 0,3 Zwergbarnevelder 0,2 Zwergseidenhüner

  5. #45
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    Mittlerweile bleiben Menschen beim Spazierengehen am Zaun stehen und sagen "So einen Garten will ich auch!" - das freut mich natürlich, aber ich frage mich auch: warum habt ihr ihn nicht? Fangt damit an, die Chemie wegzulassen, Astschnitt aufzuschichten und statt Kirschlorbeer einheimische Sträucher zu setzen - schon ist viel getan.
    Ich glaube, das ist ähnlich, wie wenn die Leute am Reisebüro stehen bleiben und beim Bild des weißen Strands unter tiefblaustem Himmel der Karibik dahinschmelzend hauchen "Das will ich auch"..., mit dieser gewissen Portion Wehmut, weil man zu wissen glaubt, dass man es ja doch nie erreichen wird- aus welchen vorgeblichen Gründen auch immer.

    Beim Garten werden den Leuten dann so Zwänge vorschweben wie "Was sollen denn die Nachbarn denken", oder "Ein Garten muss doch ordentlich sein", oder ihnen schwebt die beständige Suggestion der Werbemanipulationen vor geistigen Augen, dass ein Garten so und so aussehen MUSS...

    Was kriege ich dabei immer das Brechen, wenn ich in meinen Internetnachrichten lese: DAS ist Trend, und DAS muss und will man haben und und und. Den Leuten wird da eine Sch...ße suggeriert und als unbedingter Bedarf und Muss eingeredet, dass ich mich frage: Verdammt, Leute, könnt ihr nicht eigenständig denken und entscheiden? Müssen euch geldgeile Elemente vorkauen, was ihr gut zu finden und unbedingt zu besitzen haben müsst?!?
    Erwachsene Menschen, die vorgeblich auf eigenen Beinen fest im Leben stehen, und lassen sich durch solche platten "Must Have's" und "Must be's" ihre Bedürfnisse, oder als allein richtige Vorgehensweise, ja, vorschreiben?
    Das mag jetzt ab vom Thema wirken, und so funktioniert nun mal das System, aber in den Gärten ist es GENAU dasselbe. Die Gartenzeitschriften sagen so und so, und dann wird so und so gemacht, Punkt. Die Obrigkeitshörigkeits- Erziehung durch den Staat funktioniert wirklich allerbestens, Erziehung zu eigenständigem Denken und Handeln findet praktisch nicht statt! Da bedarf es dann erst solcher revolutionärer und anarchistischer Freigeister wie etwa Vamperl, Dir, Hobbyhuhn oder vllt. auch meiner Wenigkeit, die auf fast alles pfeifen und fröhlich und unverdrossen gegen den Mainstream, was nichts anderes als Hauptstrom bedeutet, anschwimmen. In dem man dann zwar die ganzen toten Fische ins Gesicht kriegt, aber sei's drum, bissel Makulatur ist immer !

    Hobbyhuhn: Balkenmäher machen doch aber keine Grasmatsche, die mähen doch genau wie eine Sense, nur lauter ...

    Was ich zum Thema noch anmerken muss:
    Ich habe ja quasi gleich als erstes hier nach Kauf eine Benjeshecke angelegt und begonnen, die alte Thujahecke unserer Vorbesitzer zu roden, um für die heimische Tierwelt was richtig gutes zu tun. Die Ergebnisse waren durchmischt bis ernüchternd, und will ich hier mal kurz anführen.

    Benjeshecke:
    Neben einem willkommenen Platz, alles holzige Schnittgut gut und kostengünstig sowie sinnbringend unterzubringen, wollte ich die für die Vögel und etliches Kleinleben.
    Guter Effekt war, dass da wo sonst nur blanke Fettwiese gewesen wäre, nun jährlich Hummeln nisten konnten. Und auch allerhand Krabbelgetier mitten im Feindesland (Hühnerauslauf) eine sichere Zuflucht fand.
    Durchmischter Effekt war, dass die Vögel so gar nichts davon haben... Ich habe die wohl durch immer neues Schnittgut sowohl zu dicht gestaltet, als auch mit etwa einem Meter zu schmal angelegt. Ganz am Anfang nutzte die Heckenbraunelle die Benjeshecke als willkommene Habitatserweiterung, welches sich allerdings erledigte, als ich die...

    Thujahecke:
    rodete...
    Ich habe natürlich nicht alles auf einmal weggeknallt, sondern zum einen nur die südlich stehenden 15 m, zum anderen das zwar 2012 gleich angefangen, aber dies Jahr erst beendigt. Also sehr schonend über fünf Jahre das Teil weggenommen.
    Guter Effekt war, dass unter der Hecke, wo außer vereinzelter, versprengter Kirschen-, Holunder-, oder Pfaffenhütchensämline nichts wuchs, wieder heimisches Kraut gedeihen konnte, habe direkt nach der Rodung auch entsprechend artenreich mit heimischen Stauden und Gesträuch bepflanzt.
    Ernüchternder Effekt war, dass ich bereits nach dem ersten Rodungsabschnitt gleich vier Vogelarten als Brutvögel verlor... Und bis heute als solche nicht wiederbekommen habe...
    Und zwar die Heckenbraunelle sowie Klapper-, Mönchs-, und Gartengrasmücke... Und auch die Schlafnester der Spatzen waren damit passé! Habe also mit der Rodung einer älteren, nicht mal besonders dichten Thujahecke gleich fünf Vogelarten nachhaltig die Suppe versalzen ...
    Alle fünf kommen heute noch vor, aber eben nicht mehr als Brutvögel auf unserem Grundstück. Weil ich dem Konsens geglaubt und eine als ökologisch ja ach so vollkommen wertlos verschrieene Thujahecke gerodet habe...
    Das heimische Gesträuch und Staudenwerk wächst und gedeiht nun fast schon zu gut auf dem mega- gedüngten Boden (ich dünge kein Stück, alles noch von der früheren landwirtschaftlichen Nutzung!), aber es profitieren nur die Insekten. Vögel haben nur mehr was zum Futtersuchen...

    Das finde ich bei aller Liebe zu heimischen und vielfältig ökologisch wertvollen Pflanzen ehrlich gesagt mega schice und fühle mich von den Naturschutzverbänden, die beständig für Thuja- und Scheinzypressenbann werben, weil ja soooo wertlos, echt mega in den Ar..h getreten...
    Geändert von Okina75 (30.06.2017 um 12:39 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  6. #46
    Avatar von Pralinchen
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    Danke für diesen Beitrag Okina. Ich mag unsere "Friedhofshecke" nicht, sie ist nur da wegen Sichtschutz und nun hat sie ein Bleiberecht ergattert. Ist allerdings nicht sehr lang das Teil, ich glaube nur so 8 m.
    1,8 Vorwerk, 0,2 Araucana, 0,1 Bielefelder Kennhuhn, 0,1 Zwerg-Niederrheiner birkenfarbig, 0,4 liebevolle Mixe, 3,24 Lakenfelder

  7. #47
    Avatar von Hobbyhuhn2013
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    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Ich glaube, das ist ähnlich, wie wenn die Leute am Reisebüro stehen bleiben und beim Bild des weißen Strands unter tiefblaustem Himmel der Karibik dahinschmelzend hauchen "Das will ich auch"..., mit dieser gewissen Portion Wehmut, weil man zu wissen glaubt, dass man es ja doch nie erreichen wird- aus welchen vorgeblichen Gründen auch immer.
    Beim Garten werden den Leuten dann so Zwänge vorschweben wie "Was sollen denn die Nachbarn denken", oder "Ein Garten muss doch ordentlich sein", oder ihnen schwebt die beständige Suggestion der Werbemanipulationen vor geistigen Augen, dass ein Garten so und so aussehen MUSS...
    Das stimmt vermutlich - die Gartenmagazine verzeichnen ja seit Jahren steigende Auflagen, genauso wie Kochsendungen stets hervorragende Zuschauerzahlen haben: während kaum einer noch Ahnung von Natur und Garten hat, und trotz Hochglanzküchen kaum noch gekocht wird. Seltsame Welt - Sehnsucht nach manchen Dingen ist wohl schon da, wird jedoch - aus Faulheit, Unwissenheit, allgemeiner Lethargie? - nur durch Konsum scheinbefriedigt. Dabei ist eigentlich alles so einfach!

    Und das muss man mE den Menschen auch klarmachen: dass, wenn sie einen schönen, weil lebendigen Garten haben wollen, nicht alles auf einmal passieren muss. Dass man Fehler machen darf - habe ich, wie Du, Andreas, auch. Das gehört dazu. Dazu gehört aber eben auch ein waches Auge für die Veränderungen, und ggf. Maßnahmen, die unerwünschte Veränderungen (Vernichtung von Nistplätzen, negative Veränderung des Mikroklimas, so z.B. bei mir geschehen durch aus unnötiger Panik vor der Giftigkeit geschehene Rodung zweier uralter, riesiger Eiben an einer ohnehin schon schwierigen Stelle - würde ich heute definitiv nicht mehr machen!!), wenn möglich, rückgängig machen. Dass einen schönen Garten zu haben, nicht Unsummen an Geld kosten muss! Dass Gartenarbeit ein wunderbares Hobby ist, das körperlich und seelisch gesund macht bzw. hält und im besten Falle auch noch Nahrung für die Familie und viele Tierchen abwirft. Deshalb - klar! - bleibt es trotzdem Arbeit, aber während Andere im Fitnessstudio stumpf an irgendwelchen Maschinen ziehen, hacke ich ein Beet, grabe, trage, schichte um, sense... Und alles immer mit Blick auf Baumwipfel, Blumen, Tiere im Garten und erzeuge dabei Nahrung, Wohlbefinden und Schönheit - da kann mir doch keiner erzählen, dass das nicht sinnvoller ist

    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Was kriege ich dabei immer das Brechen, wenn ich in meinen Internetnachrichten lese: DAS ist Trend, und DAS muss und will man haben und und und. Den Leuten wird da eine Sch...ße suggeriert und als unbedingter Bedarf und Muss eingeredet, dass ich mich frage: Verdammt, Leute, könnt ihr nicht eigenständig denken und entscheiden? Müssen euch geldgeile Elemente vorkauen, was ihr gut zu finden und unbedingt zu besitzen haben müsst?!?...Die Gartenzeitschriften sagen so und so, und dann wird so und so gemacht, Punkt. Die Obrigkeitshörigkeits- Erziehung durch den Staat funktioniert wirklich allerbestens, Erziehung zu eigenständigem Denken und Handeln findet praktisch nicht statt!
    Ich sehe es etwas anders (versöhnlicher ) als Du: ich glaube, dass da viel Unsicherheit im Spiel ist. Wie das Garten anlegen überhaupt geht, ob man das alleine überhaupt (neben zwei Vollzeitjobs etc.) schafft, ob es dann funktionieren wird usw. Natürlich sind manche Menschen geistig wenig autonom - das wird ja auch nicht gerade gefördert, von Kindesbeinen an nicht. Millionen Fliegen können eben nicht irren - das ist schon meist eine Grundhaltung. Leider. Aber die ein oder andere "Fliege" macht sich doch Gedanken und ist dann froh, wenn sie ermutigt wird - zB darin, mal einen Haufen Äste wenigstens bis zum nächsten Jahr liegen zu lassen. Eine Hecke erst im Oktober wieder zu schneiden. Die durch Trockenschäden entstandene Lücke in der Hecke durch (auch noch pflegeleichte) einheimische Sträucher zu füllen statt durch irgendein Kunstgewächs aus dem Gartencenter. Den alten Obstbaum stehen zu lassen, obwohl er kaum noch trägt - weil man auch gar kein Interesse mehr an der Ernte hat und er nicht stört! Sich einen Plan zu machen, was aus dem Garten werden soll BEVOR man anfängt, ihn rundum mit Kirschlorbeer (ja, ich hasse das Zeugs!) zu verschandeln, nur weil es die Dinger wieder irgendwo im Angebot gibt. Meine Schwester und mein Schwager oder einige Nachbarn sind solche Menschen: keine Ahnung von nix, und "macht doch jeder so"... Mittlerweile kommen sie aber, ermutigt durch viele Dinge, die sie - zunächst skeptisch - bei mir beobachtet haben, immer mehr davon ab! Irgendwer muss eben mal anfangen, und wenn es dann "läuft", finden sich Nachahmer.

    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Hobbyhuhn: Balkenmäher machen doch aber keine Grasmatsche, die mähen doch genau wie eine Sense, nur lauter ...
    Jo, klar, da haste Recht: bezog sich auch nur auf die Motorsense, war vielleicht mißverständlich formuliert!

    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Das finde ich bei aller Liebe zu heimischen und vielfältig ökologisch wertvollen Pflanzen ehrlich gesagt mega schice und fühle mich von den Naturschutzverbänden, die beständig für Thuja- und Scheinzypressenbann werben, weil ja soooo wertlos, echt mega in den Ar..h getreten...
    Siehe oben - da habe ich mich leider auch schon getäuscht und ärgere mich bis heute. Vielleicht sollten die Naturschutzverbände mal vordringlich auf den Wert alter, eingewachsener Hecken und Bäume überhaupt hinweisen, bevor noch mehr Menschen beim Versuch, das Richtige zu tun, Lebens-/Nisträume vernichten Oftmals geht alt und gewachsen eben auch ökologisch vor neu und heimisch!
    Geändert von Hobbyhuhn2013 (30.06.2017 um 13:35 Uhr)
    LG, Hobbyhuhn 1,1,1/2 Homo Sapiens; 0,2 Felis sylvestris catus; 2, 18 +x Hühner versch. Rassen

  8. #48
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    Sehr gerne!
    Ich dachte auch "Ja, die Vögel werden schon wiederkommen, wenn die heimischen Sträucher erstmal groß genug sind"... Aber insbesondere die Heckenkirschen (Lonicera xylosteum" gehen nun an die drei Meter Höhe und Durchmesser und sind im Sommer blickdicht wie auch innen astmäßig dicht sowie mit Brennnesseln und (angepflanztem) Beinwell durchwoben, aber nix, keine Nester, nada... Und in den 12 m Thujahecke brüteten vor meinem herbstlichen Rodungsbeginn im Sommer 2012 alle drei Grasmückenarten und die Heckenbraunelle... ...
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  9. #49
    Avatar von Hobbyhuhn2013
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    Ok, vielleicht liegt es an der Rodungsaktion - vielleicht (ist ja schon einige Jährchen her) aber auch an den allseitigen Veränderungen, was den Einsatz von Herbi- und Insektiziden und die Umstellung der Landwirtschaft in eine industrielle angeht. Das hat sich auch hier bei uns (auf den Äckern) in den letzten 5 Jahren extrem ausgewirkt - ringsum ist alles grün, aber "tot", nur bei uns im Garten summt und brummt es (noch). Was die Vögel angeht, habe ich manche Arten auch schon Jahre nicht mehr gesehen: es findet definitiv ein Artensterben statt, das auch Idealisten wie wir und viele hier nicht aufhalten können!

    Insofern sind die Grasmücken und die Heckenbraunelle vielleicht auch einfach weggezogen, weil sie ihre Brut nicht mehr ernähren konnten...
    LG, Hobbyhuhn 1,1,1/2 Homo Sapiens; 0,2 Felis sylvestris catus; 2, 18 +x Hühner versch. Rassen

  10. #50
    Avatar von Pralinchen
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    Schade, vielleicht nützt es noch was wenigstens 3 Pflanzen so zu setzen, daß sie in einigen Jahren wieder als Nistplatz dienen können. Sie wachsen ja schnell und so angeordnet, sehen sie auch nicht so akkurat aus.
    1,8 Vorwerk, 0,2 Araucana, 0,1 Bielefelder Kennhuhn, 0,1 Zwerg-Niederrheiner birkenfarbig, 0,4 liebevolle Mixe, 3,24 Lakenfelder

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