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Thema: Neue Hühnerrasse züchten?

  1. #1

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    Neue Hühnerrasse züchten?

    Liebe Hühnerfreunde,

    ich bin als Hobbyhühnerhalter oft erstaunt, was sich aus meinen Küken so entwickelt. Anfangs wollte ich ja (auch auf Wunsch meiner Frau hin) nur reinrassige Orpingtons gsg haben und selber vermehren.
    Bei der Beschaffung der Bruteier übers Internet sind dann aber meiner Händlerin aus versehen auch ein paar Mischlingseier (Orpington+Marans-weiss und Orpington+Marans-kupferfarben) darunter geraten.
    Gerade diese Tierchen finde ich heute aber besonders interessant, weil bei jeder Brut neu aussehende Küken schlüpfen. Inzwischen habe ich auch noch ein paar Mechelner Hühner die sich auch schon in die Erbfolge eingeschlichen haben.

    An meinem Neuen Hahn MOM (Mischling aus einem Mechelner-Hahn und einer Orpi-Marans-Mischlingsmutter) fällt mir z.B. auf, dass er schöner aber (bisher) auch deutlich leiser kräht als seine Vorgänger.
    Daher kam mir heute die Idee, dass man bei seinen Mischlingen ja gezielt die Eigenschaften auswählen könnte, die einem besonders gefallen und so seine eigene Hof- und- Garten Rasse züchten könnte.

    Daher nun meine Fragen:

    1. Welche Eigenschaften hätte euer ideales Gartenhuhn- oder Hof-Huhn?
    2. Habt ihr sogar schon mal versucht, diese Wunscheigenschaften züchterisch in einem Stamm zu vereinigen und wenn ja, wie gross sind die Chancen dass sowas gelingt?



    LG Oliver

  2. #2
    Avatar von Pudding
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    wie gross sind die Chancen dass sowas gelingt?
    wenn man die Traumeigenschaften und ein einheitliches Erscheinungsbild möchte braucht man einen seeeeeehr langen Atem und viel Platz!
    Wenn man eine bunte Schar möchte dann bleibt man besser bei seinen Mixhühnchen und behält die die einem am meisten zusagen!
    Wer mit mir reden will, der darf nicht bloß seine eigene Meinung hören wollen.
    von Wilhelm Raabe

    Alle verrückt hier, komm Einhorn lass uns gehen....!

  3. #3
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    Hy!

    2.) Mache ich seit einschließlich 2012 ^^...
    1.)
    - Vital, gesund
    - ohne Sicherungsmaßnahmen im Freilauf lebensfähig (was unter anderem eine Wildglucke bewies, die letztes Jahr nach zweieinhalb Monaten Absenz in der extensiven Pampa ums Dorf wieder auf der Matte stand, oder der Fuchs Mitte Juli letzten Jahres am hellen Tage, der nicht eins meiner Tiere erwischte, obwohl die noch niemals vorher einen Fuchs gesehen hatten)
    - Zweinutzung (ca. 100- 180 Eier im Jahr), ca. 1,5- 2 kg küchenfertiges Gewicht
    - kämpferartiges Huhn, groß und in Buschhuhnform
    - Eierfarben möglichst bunt, Farben relativ egal (kein Silber und kein explizites Columbia), jedoch am liebsten gescheckt und mit Sperberung da und dort
    - möglichst wenig Kamm und Kehllappen
    - grüne oder gelbe Füße, gelbe Haut
    - Bestrümpfung der Füße

    Bisherige Ausgangsrassen: Javanesische Zwerge/ Buschhühner, Mixe mit dem Blut, Schwedische Blumenhühner, Marans, Araucana, Legehybriden, Jersey Giant, Rhode Island Red
    Am Kommen: Shamo x Shamo/ Orloffküken

    Aktuell bin ich bei gut flugfähigen Tieren von etwa 1,2- 1,7 kg Gewicht in der Henne/ 2,2 kg im Hahn, die Buschhühnern sehr ähneln bis formlich gleichen. Schlachtkörper sind durchweg muskulös und die Legeleistung liegt im Schnitt bei 160 Eiern pro Henne im Jahr, Glucken etwa 110 Eier im Jahr.
    Das alles bei maximal 20 Zuchttieren in einem einzigen Stamm, unter Laufenlassen passender Junghähne bis zu deren erfolgreicher Fortpflanzung (max. drei Hähne- Althahn und zwei Junge). Dauert dadurch alles zwar länger und ist plusminus Lotterie, aber es geht voran!
    Geändert von Okina75 (30.05.2017 um 18:59 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  4. #4
    Avatar von Wurli
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    Bei den Wachteln hats geklappt.
    Da habe ich alles "aussortiert" was neben schlechter Legeleistung, Gesundheit, schlechter Farbe: unverträglich, schreckhaft, vergewaltiger Hähne (vererbte sich auch) unangenehm gekräht hat, zu kleiner Schlachtkörper

    Und sah sehr schnell Fortschritte

    Bei meinen Mixzwerghühnern bin ich noch am Anfang (hatte nen Hahn der perfekt gepasst hat) ja die Ergebnisse siehst in meinem Blog
    Hennen ca 800 Gramm, wenig Kamm (gerne schwarzer Rosenkamm) gerne schwarze Haut, Puschel, Häubchen Bärtchen
    in schwarz oder bunt
    Mehr aus Wachtelhausen, dem Land der Riesin und Giftzwerge https://manu-s-wachtelei.blogspot.co.at/ und https://hansberg-angora.blogspot.com

  5. #5

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    Danke für die interessanten Beiträge.
    Das hört sich ja so an, als würden doch einige an ihrer eigenen Rasse züchten...

    Zitat Zitat von Wurli Beitrag anzeigen
    ... die Ergebnisse siehst in meinem Blog
    ...
    Wenn man auf deinen Forumsnamen klickt, bekommt man bei Blog aber folgendes angezeigt:
    "Wurli hat bisher noch keinen Blog-Eintrag geschrieben."

    LG Oliver

  6. #6

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    Hallo Oliver,

    erstmal vielen Dank für diesen Thread, suche das schon länger und will mir meine Hühnerrasse auch ausbauen

    Die idealen Eigenschaften für mich wären vor allem:
    - zahm und nicht aggresiv
    - vertretbare Legeleistung bunter Eier
    - guter Fleischansatz, nicht zu üppig aber dennoch keine Legebrust
    - Nichtfliegend mit Gewicht der Henne 2,5-3,0kg aufwärts beim Hahn alles ab 3,5-4,0kg
    - Selbstständiges Leben und Überleben im Auslauf, auch ohne größe Zufütterung


    Was mir absolut egal ist:
    - Farbe und Zeichnungen (achte immer auf mehrere Farben, und auch imme einen Anteil weiß um z.B. Milben auch früher zu erkennen)
    - Kehllappengröße oder Ohrscheiben
    - Kamm auch zweitrangig, durch die Mischung kommen eh die lustigsten Varianten zu trage
    - Bart finde ich sogar eher hinderlich bezüglich Fütterung
    - Haube muss nicht sein, sollen schon was sehen

    Habe aktuell einen Brahma x Australorps Hahn und die Hennen zur Nachzucht waren/sind: Marans, Grünleger, braune und weiße Lohmann, Australorps und Sussex.

    Im Herbst 2017 bekomme ich dann einen Cream Legbar Hahn und einen Marans Hahn (mittelgroße bzw. große Tiere mit interessanter Eierfarbe, und auch Kennfarbigkeit bzw. Zweihuhneigenschaften).

    Will dieses Jahr noch einen 2. Stall bauen und dann gerne eine der folgenden Hühnerrassen: Sundheimer, Orpington, Mechelner, Sulmtaler, Australorps oder Wyandoten halten.
    Gerne nehme ich auch Bruteier oder tausche welche an Leute die ähnliche Anforderungen an Hühner stellen.


    Die weißen sind Grünleger die Mütter, von den dunklen Marans und/oder andere der obengenannten.


    Noch ein weißer Mix


    Hier der Hahn


    Beste Grüße aus Niederbayern
    Geändert von Niederbayer123 (30.05.2017 um 20:19 Uhr)

  7. #7
    Avatar von Wurli
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  8. #8
    Avatar von sternenstaub
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    Die wichtigste Eigenschaft für mich mittlerweile:
    umgängliche Hähne, die mir nicht ständig an der Wade hängen. Ich will keinen Hahn mit Besen bändigen müssen. Nur meine Seramahähne sind wahre Traumhähne, total lieb und umgänglich. Aber für ein Huhn, das auch mal gegessen werden soll, sind die zu klein (und zu niedlich). Das sind Spaßhühner, die aber auch Spaß machen.

    Ansonsten:
    - zahme und umgängliche Hühner
    - absolut ausgeglichen und ruhig
    - zuverlässige und freundliche Glucken, die mich möglichst nicht hacken (also intelligent genug sein müssen um mich vom Feind zu unterscheiden)
    - gute Lege- und Fleischleistung

    Meine Reichshennen haben alle diese Charaktereigenschaften, aber die Hähne sind katastrophal. Jetzt experimentiere ich ein wenig herum, um den passenden Hahn zu finden. Vielleicht wird es ein Zwerg-Lachs, mal schauen.
    Gruß sternenstaub

  9. #9
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    Hy!

    Wenn man's genau nimmt, ist das, was wir hier machen, gar nicht mal so ungewöhnlich. Früher gab es hunderte oder sogar tausende solcher Lokalschläge/ Landrassen/ Gebrauchsrassen, die mit den lokalen Gegebenheiten durch jahrhundertelange Auslese am besten klar kamen und teils nur in dem Rahmen verbreitet waren, was heute Landkreise darstellen, oder sogar nur innerhalb einer Gemeinde vorkamen.
    Ein paar von all denen wurden in den Adelsstand der Rassezucht befördert, der Rest ging von da an den Weg alles irdischen, und zwar nutztierarten- übergreifend, das Gros dabei von den 1920ern bis zu den 1970ern!
    Die organisierte Rassezucht erhält daher für mich nur alibimäßig "genetische Vielfalt"- diese wurde vernichtet, als wenige alte Landnutzrassen zur Allgemeinrasse erkoren und weiterentwickelt wurden und der Rest unbeachtet vor die Hunde ging. DA ging ein solches genetisches Potential verloren, dass sich der Verlust der heutigen Rassen gegen Hybriden dagegen wie Peanuts ausnehmen würde.

    Daher finde ICH es höchst begrüßenswert, wenn da einige Leute einfach nonkonformistisch auf alles pfeifen und sich aus den buntesten Hühnern und Mixen die Tiere zurecht züchten, die für ihre Belange am besten passen. Selbst Lohmann muss das noch machen, weil jeder Markt auf der Welt andere Eigenschaften wünscht- deren Viecher sehen zwar auch alle gleich aus, differieren aber in den Nutzaspekten teils sehr- also züchtet selbst Lohmann, wenn man so will, noch Land- Rassen ...
    Geändert von Okina75 (30.05.2017 um 20:42 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  10. #10

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    Sehe das so wie Okina,

    Man sollte vielmehr solcher Nutztierzuch
    der weiß schwarze Hahn geht im September an eine Bekannte, und sein weißer großer Sohn an meinen Nachbarn, der irgendwann mal vor langer Zeit mit Italienern angefangen hat und jetz laufen da so silber/weiß halsige kleinere Kennhühner umher und irgendein wildfarbiger Hahn mit ziemlich großen Sicheln. Haben auch Fußbefiederung und sind nicht so groß wie ich das vorhab. Eher so halbwild, da lässt sich keine streicheln oder anfassen

    Oliver S.:
    Welche Hennen laufen mit dem genannten MOM-Hahn mit? Hast du Fotos davon? Und auch vllt von MOM?

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