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Thema: Frage(n) zu neuen Hennen...

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  1. #1
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    Frage(n) zu neuen Hennen...

    Hallö zusammen,

    muss mich nun dochmals zu Wort melden, da ich aus dem Beobachteten nicht schlau werde...

    Kürzlich habe ich von unserer neuen Nachbarin, damit sie noch einen Not- Stamm Seidenhühner übernehmen kann, deren drei einzige normal große Hennen übernommen, die sie selbst seit vier Wochen hatte. Eine Italienerin, eine Sperberhenne und eine rot- blaue...
    Stammend von Privat, wohl einer Omi, die die drei über alles geliebt und vertüddelt hat, dann aber altersmäßig nicht mehr konnte und die Hennen daher abgab.

    Die neue Nachbarin mag Kuschelhühner und war auch ganz schwer begeistert von den dreien, doch ich werde ehrlich gesagt nicht schlau aus denen.
    Die rot- blaue hatte am Tag nach dem Bekommen einen Schnüppi gekriegt, so dass ich die erstmal einzeln setzte. Die Italienerin und die Sperberhenne blieben in der Truppe. Wo beide sich nach den üblichen Anfangsreibereien behaupteten- die Italienerin saß schnell mitten in der Truppe, hielt sich aber, obwohl sie alle bis auf meine Chefhenne und deren Vize besiegte, betont abseits und war nur mit der Sperberhenne umher. Die wiederum schnell in der Truppe mitfraß, sich aber nachts weitab auf die Stange setzte...
    Auffallend war zu dem Zeitpunkt die ganz extreme Anhänglichkeit der Italienerin, die mich als Mensch des eher wildartigen Huhns ziemlich irritierte. Die Sperberhenne ist so ganz normal, weder arg scheu noch arg anhänglich. Dazu die stete Abseitshaltung von der Truppe und möglichste Vermeidung vieler Reize, obwohl die Italienerin faktisch Rangnummero 3 geworden war ließ mich schon leichte Anklänge an Kaspar Hausers Legende erahnen.

    Doch es kam noch auffälliger...
    Leider kriegte auch die Italienerin nach wenigen Tagen 'nen Schnüppi/ eine Sinusitis (die vier Wochen vorher bei Nachbarin waren alle einwandfrei), so dass ich auch sie extra setzte, zur rot- blauen Henne. Und die setzte dem hospitalistischen Anmuten noch die Krone auf, indem sie, als erwachsene, wenn auch junge Henne versuchte, bei der Italienerin unterzukriechen...
    Und auch immer noch am liebsten halb unter ihr versteckt ist...

    Die weiterhin bei der Truppe laufende Sperberhenne ist sowohl gesund als auch ganz unauffällig, kriegt nur öfter vom Althahn eins auf die Mütze, weil er sie nicht duldet, die Sperberung kennt er halt nicht...

    Und ich bin nun ratlos... Die Sperberin ließ sich vom Rhodeländerhahn relativ bereitwillig treten und duckt sich auch, wenn er so kuckt, aber Italienerin wie rotblaue nahmen leidenschaftlich Reißaus. Leider hat die Nachbarin nicht viele Infos über die drei gekriegt, weil die Kinder der alten Omi, der sie gehörten, vermittelten.

    Tja...
    Das zumindest ganz klar die Italienerin eine Handaufzucht ist, dürfte glasklar auf der Hand liegen, weil sie sich vor MIR auch zum Treten duckte, was sonst nur mal meine erste braune Lohmann anfangs tat. Daher ihre Anhänglichkeit, und wahrscheinlich auch ihr ambivalentes Verhalten gegenüber der Truppe. Nachts mittendrin, tags aber lieber für sich und abseits, auch trotz hoher erkämpfter Position... Kommt mir dennoch und gerade deshalb aber schon fast ein bisschen verhaltensgestört vor, die Italienerin.
    Doch die ständig unterkriechen wollende rotblaue, die strikt nix von (meinen) Hähnen hält, die gibt mir Rätsel auf. Von Kamm und Äußerem noch recht jugendlich, legte bei mir auch noch nicht, könnte man meinen, dass sie noch sehr jung ist, vllt. unmittelbar vor Legereife. Dennoch ist ihr Verhalten mir ein völliges Rätsel!
    Versteckt sich lieber vor allen Hühnern, will am liebsten in die Italienerin reinkriechen, total defensiv eingestellt, steht am liebsten in einer Ecke- irgendwie kommt mir die schon schwer verkorkst vor...

    Hat einer eventuell mal konkrete Hinweise, wie sich extreme Handaufzucht und Vertüddelung auswirkt? Also länger als so die übliche Zeit, bis Jungtiere zur Truppe können, womöglich bis knapp vor Legereife?
    Ich will mal fast sagen, sie kommt mir diesbezüglich durchaus vor wie normale braune Lohmänner, die legereif gekauft auch erstmal NIX kennen, einem am Hacken kleben und vor Hähnen türmen, als wären es die Leibhaftigen... Aber noch einen Zacken extremer, denn die Lohmänner tauen dann doch nach wenigen Tagen auf- aber die rotblaue war wohl die ganze Zeit so ein schüchternes Teil, unübersichtliche soziale Situationen lieber meidend, nach dem Motto "Ich versteck' mich vor der Welt, dann passiert mir auch nix"...
    Daran gemahnt stark auch ihr Unterkriechen wollen bei der Italienerin, zumindest sitzt sie am liebsten direkt unter ihr, wenn die irgendwo rumsteht. Und wirkt irgendwie für meine Verhältnisse völlig pillepalle, die Rotblaue, nahezu quasi dauer- traumatisiert/ sozial überfordert. Man könnte ihr fast ein ausgewachsenes Kaspar Hauser- Syndrom unterstellen, nach dessen Definition in der tierischen Verhaltenslehre...

    Zusätzlich zu eventuellen Hinweisen, wie sich völlige Verprägtheit bei Hennen äußert, hat eventuell noch einer Tipps, wie ich damit umgehen soll? Denn solche Mauerblümchen, die sich vor allem und jedem ängstlich verkriechen, äh, mit denen kann ich irgendwie nicht wirklich viel anfangen in meiner Truppe die täglich 100 % geistig und körperlich präsent sein muss...

    Zu Hülf,
    Andreas
    Geändert von Okina75 (03.05.2017 um 00:44 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  2. #2
    Modeberater Avatar von fradyc
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    Die haben vielleicht einfach nur ´nen Umzugskoller, evtl. noch nie ´nen Hahn gesehen und innerhalb kurzer Zeit 2-3 mal umgezogen. Wie lang oder kurz die bei der Omi waren und wo die die her hat oder was die dort erlebt haben, weißt ja auch nicht. Wie lange hast Du die nun schon, innerhalb von höchstens 3-4 Wochen hat sich hier bisher jede Henne eingelebt. Der eingefangene Schnüppi trägt sicher auch seinen Teil bei, neue Leute = mir geht´s nicht gut
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  3. #3
    Avatar von kükenei
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    Was mit Deiner Rotblauen los ist kann ich Dir natürlich auch nicht sagen,
    aber ich habe bei einem meiner Junghennen folgendes erlebt.

    Ich habe eine holländische Zwerghuhnhenne, ein total verrücktes Huhn.
    Haut immer ab, brütet immer wieder wild, sodass wir sie oftmals nicht finden können.
    Ist dann mit Küken im Schlepptau nach 3 Wochen wieder da und eine hervorragende Glucke.
    Manchmal führt sie die Küken allerdings nicht so lange wie es wohl eigentlich nötig wäre,
    aber dafür steht dann jedesmal eine Seidenhenne parat, die die Küken mit Begeisterung übernimmt.

    Jedenfalls in der Vorletzten Brut bei ihr ist es nicht so gut gelaufen.
    3 von 10 Küken haben nur überlebt. Abends ging es allen noch wunderbar, morgens lag eins tot da.
    Ich war mit Blindarm im Krankenhaus und konnte mich nicht kümmern. Als ich wieder da war, saß eins der verbleibenden 3 Küken, die mittlerweile gute 6 Wochen alt waren,
    teilnahmlos und aufgeplustert rum. Noch eins wollte ich nicht verlieren, habe es also eingesammelt und im Haus 5 Tage gepäppelt. Was es hatte keine Ahnung, kein Durchfall, kein Schnupfen ... einfach apatisch. Nach 5 Tagen ging es wieder und es kam zurück zu den anderen. Auch hier hat Martha, so heißt die Holländerin, ihre Küken bald danach auf eigene Beine gestellt, was aber für das Päppelkind zu früh war. Die Seidenhenne hat sich seiner wieder erbarmt.

    Bis heute ist es so, dass das Päppelkind sich meist abseits bzw. am Rande der Truppe hält und sie ist nicht die Rangniedrigste. Auf der Stange schlafen, Fehlanzeige.
    Sie sucht sich immer ein Seidenhuhn um nachts Ihren Kopf unterschieben zu können
    und das bemerkenswerteste ist, die lassen sie auch gewähren.
    UND, sie ist ein Kampfhuhn. Wenn ich irgendeines der Hühner mal greifen muss,
    ist sie sofort wie ein Hahn zu Stelle um alles zu verteidigen. Sehr witzig bei diesem kleinen Tier.

    Keine Ahnung wo da etwas fehl gelaufen ist, aber ein normales Huhn-Verhalten ist das nicht.
    Mir ist aber wichtig, es geht ihr gut, sie ist nicht krank und wird auch nicht gemobbt.
    Liebe Grüße vom Kükenei

    mit einer großen bunten Hühner- und Gänseschar

  4. #4
    Avatar von Galla
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    Die Italienerin könnte eine Handaufzucht sein, muss aber nicht.

    Ich habe hier auch so ein Exemplar - keine Handaufzucht- die Hähne partout nicht ausstehen kann und eine Panikattacke beim Anblick derer bekommt. Hat nur gut mit einem eigensinnigem Zwergpadu-Hahn funktioniert.


    Wenn die drei aber eine ungemein menschenbezogene Haltung gewöhnt sind, werden die vermutlich bei Dir nicht glücklich werden. Vielleicht sind sie aber auch /oder zusätzlich mit der Größenordnung bei Dir verunsichert.

    Ungefähr so, wie wenn Du nach 3 Wochen Zelturlaub in der Einöde wieder auf Deine Familie triffst - da willst Du auch Reißaus nehmen.


    Entweder, die leben sich noch bei Dir ein oder sie kränkeln und zeigen weiterhin sonderbares Verhalten und werden nie den Anschluß an die Gruppe bekommen - Stichwort Hackerei.


    PS: Die Lohmänner ducken sich bei jedem. Auch bei halber Naturbrut: Meine Küken waren zwei Tage alt und wurden von meiner Oberglucke aufgezogen. Trotzdem extrem anhänglich und neugierig. Immerhin hat meine dominante Henne ("Hähnchen") das Warnen sehr gut übernommen. Da ist sie fix.

  5. #5
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    Na, ich bin gespannt und werde mal versuchen, wie bei Hunden mit solcher Symptomatik zu verfahren (Deprivation nennt sich das, glaube ich). Also laaaangsames Ranführen an Neues, soweit das bei einem Huhn möglich ist, nicht überfordern, keine Hektik usw. ...
    Der notgeile Rhodeländerhahn ist nun auch weg, den musste ich eben wegen übelster Bronchitis erlösen, der wird sie also auch nicht mehr verunsichern. Der Schnüppi der rotblauen ist nun weg, Italienerin sieht langsam auch wieder besser aus, mal kucken, ob sie am Sonntag wieder raus können, und dann wird sich alles weitere hoffentlich finden, ich habe ja viel Platz, wo sie sich ihre Bereiche aussuchen und nach und nach mehr erkunden können.

    Habe auch nur gefragt, weil die rotblaue so völlig aus der Rolle fällt. Glücklich werden die hier hoffentlich schon- suchen sie den Kontakt, kriegen sie ihn- ihre freie Entscheidung, wenn sie nicht die totalen Kletten werden ^^.
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  6. #6
    Modeberater Avatar von fradyc
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    weil die rotblaue so völlig aus der Rolle fällt.
    Möglich wäre auch einen Zacken in der Krone, ohne weiteren Befund, praktisch einfach schon komisch aus dem Ei gefallen. So wie gelegentlich auch mal so ultranervöse Hennen fallen, wo man sich fragt, wo kommt das denn her ...
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