Wenn ich das jetzt richtig interpretiere, geht es nicht darum, eine bestimmte Rasse durch Zucht zu erhalten, sondern mehr darum, eine Hühnerherde aus Nichthybriden zu haben, deren Eier (oder auch Produkte daraus?) dann im Hofladen mit angeboten werden sollen?
Eine Palette aus verschiedenfarbigen Eiern gibt es natürlich nur wenn Hennen verschiedener Rassen beteiligt sind.
Ich möchte nicht unbedingt eine Rasse vorschlagen, sondern grundsätzlich zu bedenken geben, dass bei einer Legeleistung von +/- 200 Eiern pro Henne (wohlgemerkt im 1. Legejahr, danach fällt es ja bekanntermaßen ab)im Jahr entsprechend 150 oder mehr eierlose Tage sind. Diese werden ja (auch bekanntermaßen) nicht gleichmäßig übers ganze Jahr verteilt. Vor allem alte Rassen passen ihren Rhythmus noch sehr stark an den Jahreslauf an. Zudem kann es bei Rassehennen starke Schwankungen geben, sowohl was den Beginn der Legereife betrifft als auch die Eierleistung. Das könnte dann, wenn der Verkauf der Eier als als weiteres Standbein für den Hof aufgebaut werden soll, kompliziert werden. Wobei bei 20 Hennen wohl eh kein entscheidender finanzieller Betrag zusammenkommt.
Fängt dein Bekannter mit 20 etwa gleichalten legereifen Hennen an, kann es ihm durchaus passieren, dass alle gleichzeitig in die Mauser gehen und er dann über Wochen kaum bis gar keine Eier hat, während er im Frühjahr womöglich Überschuß verarbeiten muß. Es ist also, wenn man eine möglichst gleichmäßige Legeleistung übers Jahr anstrebt, ein etwas durchdachteres Herdenmanagement als bei Hybriden nötig.
Unabhängig von der Rasse kann man davon ausgehen, dass Junghennen, die im Frühherbst anfangen zu legen, im ersten Winter durchlegen bis zur ersten Mauser, die dann meist im Spätsommer beginnt. Im November und Dezember fangen die Hennen dann nur ungern wieder mit Legen an, aber spätestens wenn nach Weihnachten die Tage wieder länger werden, geht es dann wieder los. Je älter die Henne, desto länger die Pausen.
Anders als bei Hybriden ist es, sofern man nicht selber aufziehen und selektieren will, nicht immer einfach, an Nachwuchshennen mit zuverlässiger Legeleistung zu kommen.
Allerdings, ich weiß, ich wiederhole mich, 20 Rassehennen, selbst 20 Legehybriden, werden übers Jahr gerechnet kaum soviele Eier legen, dass sich die Haltung finanziell wirklich auszahlt. Die dürften eher unter dem Oberbegriff "Hobby" mitlaufen, das Bild eines naturnah wirtschaftenden Bauernhofes optisch abrunden und wenns gut geht ihre Anschaffungs- und Futterkosten amortisieren.
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