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www.wildvogel-rettung.de = Zahlen, Daten, Fakten zur Vogelgrippe
www.aktionsbuendnis-vogelfrei.de
muss nachher hier in Ruhe lesen, derweil ein Briefwechsel, den ich veröffentlichen darf (habe selbstverständlich die betroffenen Privatpersonen um Einverständnis gefragt!):
Sehr geehrter Herr Demler,
vielen Dank für Ihre Anmerkungen. Wir werden Ihre E-Mail in die Widerspruchsakte aufnehmen, damit ist der Widerspruch auch offiziell und aktenkundig zurückgezogen.
Erlauben Sie mir ein paar kritische Anmerkungen:
In „Krisenzeiten“ über Ursachen der Geflügelpest nachzudenken, ist leider zu kurz gesprungen. In seuchenfreien Zeiten kann man das gerne tun, wichtiger aber wird sein, über Bekämpfungsstrategien nachzudenken, denn: der nächste Seuchenzug klopft sicher spätestens im kommenden Herbst 2017 an.
Betrachten wir die möglichen Bekämpfungsstrategien aus heutiger Sicht mal ganz nüchtern: Impfung ist leider keine Option, da sich das Virus ähnlich wie das Grippevirus beim Menschen verhält und ständig verändert und daher keine Immunität erzeugt. Eine grundlegende Änderung der Nutzgeflügelhaltungsstrukturen, weg von der Massentierhaltung, ist keine realistische Option für die nächsten 10 Jahre, Eingriffe in Wild- und Zugvogelpopulationen sind nicht machbar. Sie sehen, es bleibt nicht viel, was uns 2017, 2018 oder 2019 helfen würde.
Die Konsequenzen: Sie, die Mitglieder Ihres Landesverbandes und all die Rassegeflügelzüchter, die sich um den Erhalt der Rassenvielfalt bemühen, müssen aus meiner Sicht eine gehörige Portion Selbsterhaltungstrieb und Egoismus entwickeln und vor allem dürfen Sie sich nicht auf andere verlassen.
Zum einen nicht auf den Gesetzgeber, der Ausnahmegenehmigungen von Bekämpfungsmaßnahmen zulässt, aber immer mit den Zusatz für die verantwortliche Veterinärbehörde: … soweit Belange der Tierseuchenbekämpfung nicht entgegen stehen“. Dieser Zusatz verbietet mir, eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen, wenn der Antragsteller nicht eine mindestens gleichwertige und gleichsam effektive Bekämpfungsmaßnahme im Antrag anbietet. Derzeit kenne ich keine gleichwertige Maßnahme zur Stallpflicht, wenn das Virus, überspitzt ausgedrückt, vom Himmel fällt.
Man kann uns darüber hinaus bestimmt nicht vorwerfen, eine Stallpflicht erlassen zu haben, die sich nicht an der jeweils aktuellen Risikoeinschätzung orientiert oder die ortsspezifischen Risikofaktoren im Kreis unberücksichtigt gelassen oder überbewertet hat. Ob das Risiko bei einem Kükentransport in Krisenzeiten quer durch Deutschland sinnvoll abgewogen wurde, kann ich nicht beurteilen, Zweifel daran habe ich jedoch.
Nur den Tierschutz und Ihr Bemühen um Rassevielfalt als Begründung anzuführen, ist nicht ausreichend und erlaubt keiner Veterinärbehörde, eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen. Im Gegenteil, Belange des Tierschutzes anzuführen, ist mindestens ein Eingeständnis des Geflügelhalters, dass er seine Garantenpflicht (fahrlässig oder gar vorsätzlich) nach dem Tierschutzgesetz nicht nachkommt und wohl offensichtlich in seuchenfreien Zeiten nicht Willens oder in der Lage war, seine Tiere und seinen Bestand für Krisenzeiten vorzubereiten. Der Gesetzgeber erwartet nach dem Tierschutzgesetz, dass der Halter auch in Krisenzeiten die Tiere nach geltenden tierschutzrechtlichen Bestimmungen hält. Zum einen, weil gerade bei Geflügelpest solche Krisenzeiten jährlich anstehen und keinen Geflügelhalter wirklich überraschen, zum anderen der Rassegeflügelhalter gerade mit nachhaltiger Erhaltungszucht wirbt und aus der Vergangenheit die Folgen der Stallpflicht kennt.
Besser wäre, die Mitglieder in seuchenfreien Zeiten intensiv auf bevorstehende Krisenzeiten vorzubereiten. Dazu gehören vor allem, dass Bestandsgröße und Stall- und Volierenkapazitäten aufeinander abgestimmt sind, Biosicherheitsmaßnahmen vorbereitet werden und eine verantwortungsvolle Terminplanung. Ausstellungen, Börsen und Märkte während der Zugvogelaktivität zu terminieren, ist und das wissen wir seit 10 Jahren, mit einem Restrisiko behaftet.
Vor allem aber ist es wichtig, die Seuche zunächst einmal so zu akzeptieren wie sie nun mal ist und ihr entschlossen entgegen zu treten. Es führt zu Verunsicherung oder noch schlimmer zu einem falschen Sicherheitsgefühl, wenn die Mitglieder des Verbandes hier anrufen und im Vertrauen auf Informationen und Vordrucke auf der Webseite davon ausgehen, dass Rassegeflügelzüchter von der Seuche nicht betroffen wären, weil die Massentierhaltung ja daran Schuld ist, sie, aus welchen Gründen auch immer, der Stallpflicht nicht unterliegen, sie eigene Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zur „Selbstanzeige“ bringen, eigene Versäumnisse als Begründung für Ausnahmen von der Stallpflicht vorbringen oder eine Ausnahmegenehmigung mit Hinweis auf den vorformulierten Antrag als sicher voraussetzen und dann erfahren müssen, dass ihr Antrag abgelehnt werden muss und darüber hinaus zusätzlich tierschutzrechtliche Maßnahmen angemahnt werden müssen.
Rassegeflügelzüchter haben ein ganz anderes Verhältnis zu ihren Tierbestand als etwa Nutzgeflügelhalter. Der Bestand ist wertvoll und nicht austauschbar. Und weil das so ist, müssen Sie und Ihre Mitglieder aus meiner Sicht besser vorbereitet sein und flexibler auf Krisenzeiten reagieren. Und die werden uns in den nächsten Jahren mit Sicherheit in regelmäßigen Abständen ins Hause stehen. Ihre Vorbereitung auf Krisenzeiten, verbunden mit intensiver Aufklärung, ist dann erfolgreich gewesen und Sie sind gut vorbereitet, wenn es die Rassegeflügelzuchtverbände sind, die bei anstehenden Krisenzeiten als erste die Stallpflicht fordern! Sie und Ihre Mitglieder haben mehr zu verlieren als die 1200 Hobbyhalter mit 10-50 Hühnern, deren Bestand jederzeit austauschbar ist.
Ich hoffe, Sie haben Verständnis für meine kritischen Anmerkungen. Offenheit erleichtert manchmal die kontroverse Diskussion.
Wünsche Ihnen einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Dr. Wacker
Kreisverwaltung Mainz-Bingen
Abt. Veterinärwesen und Landwirtschaft
Große Langgasse 29
55116 Mainz
Tel.: 0 61 31 / 6 93 33 - 41 00
Fax: 0 61 31 / 6 93 33 - 41 99
E-Mail: wacker.markus@mainz-bingen.de
Betreff:
Brutzeit 2017
Datum:
Mon, 2 Jan 2017 22:18:20 +0100
Von:
Hans-Jürgen Hein...(edit)
Guten Abend,
ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein frohes, erfolgreiches und vor allem ein gesundes Jahr 2017!
Zu dem Schreiben des Herrn Dr. Wacker vom Veterinärwesen aus Mainz fällt mir ehrlich gesagt nur ein Satz mit fünf Wörtern ein:
- Mit Kanonen auf Spatzen schiessen –
Das trifft es wohl, wie der berühmte Nagel auf den Kopf, wobei rein wissenschaftlich die Spatzen die Vogelgrippe nicht direkt übertragen können und somit auch nicht in "Krisenzeiten" alleinigst vom Himmel fallen.
Ich verstehe Auszüge dieses Schreibens als einen Kniefall vor dem Herrn!
Zitat:Vor allem aber ist es wichtig, die Seuche zunächst einmal so zu akzeptieren wie sie nun mal ist und ihr entschlossen entgegen zu treten.
Seit über zehn Jahren tun wir das, schenken einem Forschungsinstitut, (ob Lobby oder nicht) mit einer eingeschränkten Theorie und monotonen Denkweise Glauben, vertrauen deren Empfehlungen und schauen nicht nach rechts oder links und müssen uns täglich mehrfach in Medien anhören, dass die Wildvögel die Übeltäter sind und gerade heute wieder aktuell in den SWR-Nachrichten "Stallpflicht im Westerwald" Warnung an alle Geflügelhalter, bei Nichteinhaltung ´wird das Vergehen mit einem Bußgeld von bis zu 30.000 € geahndet.
Da kommt mir die Galle hoch!
Zitat:Es führt zu Verunsicherung oder noch schlimmer zu einem falschen Sicherheitsgefühl
Der Bürger der seine Freiland-Eier (trotz Aufstallpflicht wohlbemerkt) im Supermarkt kauft und meint sein Brathähnchen kommt aus dem Schlaraffenland, der glaubt doch, der Nachbar der fünf, sechs Hühner in seinem Garten hält, ist ein Schwerverbrecher.
Wenn ich dann noch eine Interview vom Landwirtschaftsminister Niedersachsen Christian Meyer (Grüne) lese, das er für Ausnahmereglungen kämpfen wird, um die Kennzeichnungspflicht von Freilandeiern zu lockern, da sonst ein emenser wirtschaftlicher Schaden entsteht, dann nenne ich das schlichtweg BETRUG am Volk !!!
Ich bin entschlossen gegen diese Unrichtig-Ungerechtigkeiten zu kämpfen, weil ich mir nicht ein x für ein u vormachen lasse..
Ich bin auch entschlossen, unter diesen auferlegten Kriterien bzw. jährlich festterminierten "Krisenzeiten" meine züchterischen Aktivitäten einzustellen und zum Wohle des Tierschutzes handelnd, meine Stallungen ohne Besatz verwaisen lasse. Vielleicht kommen auch wieder "bessere Zeiten" das Interesse lass ich mir deswegen nicht nehmen ..
Es gibt so viele Ungereimtheiten zu H5N8 und deren Herkunft und Mutationen, welches nach zehn Jahren und zig Millionen-Investitionen endlich aufgeklärt gehört,
dazu brauche ich keine Verwaltungsangestellten die mich massregeln, wie ich mich auf anstehende Krisenzeiten gut vorbereite und als erster aufstehe um die Stallpflicht einzufordern.
Ich bin Ihnen sehr dankbar, lieber Herr Deibert, das Sie mir dieses Schreiben weitergeleitet haben, was meine Meinung in vieler Hinsicht bestätigt und bestärkt, da geht einiges nicht mehr mit rechten Dingen zu.
Ich freue mich meine Gedanken mit Ihnen teilen zu dürfen.
Gerne können Sie diese email als Feedback auch an Herrn Helmut Demler weiterleiten.
Mit noch züchterischem Gruß
Hans-Jürgen Hein
Geändert von ***altsteirer*** (05.01.2017 um 08:18 Uhr) Grund: Private Kontaktdaten
danke vamperl für die schreiben
die schreiben sind der hammer die wollen uns abservieren ich mein unsere tiere -- ab in den knast - für immer
der dä.... amtsvet kann zwar solches äussern aber für enten und gänse hat er keine lösung
der gehört zugemailt
gruss aus oberfranken
Das was da zu lesen ist verschlägt mir die Sprache. Wir sollen vernünftig sein und in Zukunft allen voran die Stallpflicht fordern?! Geht's noch.
Ja der Herr sollte sich vor Post nicht retten können. Bekomme gerade einen dicken Hals.
das war ein typischer Amtsvet. - dem geht es bei Tieren nur um "Ware", um einen materiellen Wert.
Was wir unter Rassegeflügel verstehen, oder das wir zu unseren Tieren ein Bezug haben, das versteht der Mensch doch gar nicht.
Armer Kerl, kann ich nur sagen![]()
Zitat Dr. Wacker
Kreisverwaltung Mainz-Bingen
Abt. Veterinärwesen und Landwirtschaft:
"Sie und Ihre Mitglieder haben mehr zu verlieren als die 1200 Hobbyhalter mit 10-50 Hühnern, deren Bestand jederzeit austauschbar ist."
Na super toll... Ich bin Hobbyhalter, meine Tiere sind MITNICHTEN austauschbar... ALLE haben einen Namen!!!
Oder will er nun Rassegeflügelzüchter und Hobbyhalter gegeneinander ausspielen??
By the way Herr Dr. Wacker, ich halte und "vermehre" auch einige Rassegeflügel - upps ....
Hobbyhalter haben keine Lobby ....
WDR Lokalzeit Ruhr gerade eben ein Bericht über eine kleine Hühnerhaltung in Gelsenkirchen (meine ich). Mal wieder der übliche Nonsens. Warum berichten die Medien so stur nach Schema F
Muss mal schauen ob der Beitrag gleich im Netz zu finden ist. Es ist zum heulen.
wenn ich dieses Schreiben morgen im Verein veröffentlichen würde , könnte ich ende Januar meinen Verein beim Amtsgericht abmelden. Ich bin grad total von der Rolle und könnt aaa..
Der Versucht wirklich Halter und Züchter gegeneinander auszuspielen , er weis eben das da nicht immer Einigkeit herrscht und die Verbände zur Zeit sich sehr bedeckt verhalten.
Ich hab Blutdruck. bah
Ich habe keine Hoffnung mehr für die Zukunft unseres Volkes, wenn sie von der leichtfertigen Jugend von heute abhängig sein soll. Denn diese Jugend ist ohne Zweifel unerträglich, rücksichtslos und altklug. Hesiod ca 700 v Chr.
ich habe heute mal den Dr. Wacker ausMainz gegoogelt
wurde zwar nur 1 mal fündig, aber der Bericht passt zu unserem Dr-chen.
hier der Link zum Nachlesen
http://www.schweinefreunde.de/forum/...?threadid=5599
lohnt sich zu lesen.
Wäre interessant zu wissen, ob er diese Härte auch gegenüber unseren Freunden von der industriellen Tierproduktion an den Tag legt.
Dann könnte man versuchen, ihn zu gewinnen FÜR unsere Sache
Wenn Du ihn nicht schlagen kannst, reihe Ihn in deine Kämpfer ein!
Ich habe keine Hoffnung mehr für die Zukunft unseres Volkes, wenn sie von der leichtfertigen Jugend von heute abhängig sein soll. Denn diese Jugend ist ohne Zweifel unerträglich, rücksichtslos und altklug. Hesiod ca 700 v Chr.
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