Sehr geehrter Herr Habeck,
mit der Bitte um Kenntnisnahme dieser Stellungnahme:
DIE BUNDES-GRÜNEN

Sehr geehrter Herr Y. OLO,
danke für Ihre E-Mail und Ihr Interesse an unserer Politik. Als grüne Bundestagsfraktion sind wir uns bewusst, welch große Einschränkungen durch die Stallpflicht für Ihre Tiere und für Sie als Züchter entstehen.
Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ist Aufstallung eine Maßnahme, die am Ende der Kette und nur in wohlbegründeten Fällen erfolgen sollte, da sie eine große Belastung für die Tiere darstellt.
Um diese einschneidende Maßnahme weiterhin zu rechtfertigen, sind mehr Fakten notwendig. Die Bundesregierung gibt an, dass die Übertragungsereignisse nach wie vor unklar seien. Auch der Nachweis des Eintragsweges über Zugvögel konnte bisher nicht zweifelsfrei erbracht werden. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie ihre Anstrengungen zur Aufklärung deutlich intensiviert und nicht länger alleinig an der umstrittenen Zugvogeltheorie festhält.

Seit 2006 wurden EU-weit 538 Ausbrüche des Vogelgrippevirus untersucht. In nur 49 Fällen konnte der direkte oder indirekte Kontakt zu Wildtieren als Ursache festgestellt werden. Häufiger war der Kontakt zu Nachbarbetrieben, der Zukauf von Tieren oder das Verbringen kontaminierter Gerätschaften die Infektionsursache. Laut Bundesregierung konnten in nur vier Fällen Eintragswege als „wahrscheinlich oder gesichert“ ermittelt werden. Dabei handelt es sich um die Verfütterung von tiefgefrorenen Enten an Hühner und das Verbringen von Tieren aus einem betroffenen Betrieb. In diesen Fällen hätte die Stallpflicht die Infektion auch nicht verhindert.
Wir fordern daher, dass in alle Richtungen geforscht werden muss.

Als Bundestagsfraktion können wir die Stallpflicht leider nicht abschaffen, aber wir setzen uns weiterhin sehr stark beim Bund und bei den Bundesländern – die hier einen Ermessensspielraum haben – für eine weitere Erforschung der Eintragungswege und eine Beendigung der generellen Aufstallungspflicht ein.

Das Tierleid durch die Stallpflicht und die existenzbedrohende Situation für die Bäuerinnen und Bauern sowie für Züchter ist ein drängendes Problem, dem mehr Gewicht gegeben werden muss.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Info-Service der Bundestagsfraktion
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Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

11011 Berlin
Quelle :
https://www.aktionsbuendnis-vogelfrei.com/wahl-17/

Ihren Ermessungsspielraum haben Sie nie genutzt- im Gegenteil haben Sie noch Druck auf den Landkreis ausgeübt, der Ihnen keine toten Vögel "finden" wollte.
Wann reagieren Sie auf die zahlreichen Zuschriften?
Wann stehen Sie zu der Verantwortung, dass durch Ihre vorschnelle landesweite Verordnung- Tiere nicht geschützt, sondern der nicht artgerechten Haltung zur Folge, gestorben oder vorsorglich getötet wurden?
Wann erkennen Sie, dass Züchter sowie jene kleinbäuerlichen Betriebe, die von der artgerechten Haltung abhängig sind, auf Unterstützung, nicht auf "Verbote" angewiesen sind?
Wann verstehen Sie, dass (private) Hühnerhalter selbstbestimmt über den Schutz ihrer Tiere verfügen wollen?

Mit freundlichen Grüßen
Nicole Zimmer