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Thema: Wieder Vogelgrippe??

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Avatar von elja
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    seit 1.Juni 2013 Verfüttern von tiereischem Protein von Nicht-Wiederkäuern an Fische wieder erlaubt. Meist sind da Geflügelblut, gemahlene Feder etc drin.


    März 2015 BSE-Testpflicht wird abgeschafft - war zu teuer und wäre nicht mehr notwendig.
    Geändert von elja (14.01.2017 um 09:30 Uhr)
    Sei Wachsam von Reinhard Mey
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  2. #2
    Avatar von Möttchen
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    Zitat Zitat von elja Beitrag anzeigen
    seit 1.Juni 2013 Verfüttern von tiereischem Protein von Nicht-Wiederkäuern an Fische wieder erlaubt. Meist sind da Geflügelblut, gemahlene Feder etc drin.
    Um Federmehl verfüttern zu können, muss es per Hydrolyse aufgeschlossen werden (Zerlegung in die Aminosäuren, ansonsten unverdaulich).
    Heißt, gleichzeitig Hitze und Druck, vermutlich Virenabtötung dadurch.
    Auch bei andren Schlachtabfällen heisst es: Kochen bis zum Zerfall der Weichteile, 20 min Erhitzung bei 133Grad und 3 bar zur Inaktivierung von Keimen (insbes. Salmonellen und Sporenbildner)

    eineinhalb Absätze tiefer allerdings unter Risiken: "grundsätzlich besteht das Risiko einer Rekontamination mit Salmonellen".......
    (beides: Supplemente zu Vorlesungen und Übungen in der Tierernährung Schaper Verlag, 2004, geschrieben von Tiermedizinern)

    Heißt, eigentlich müssen Tiermehle aus Schlachtabfällen entsprechend behandelt und erhitzt sein, dass sie solche Keime nicht mehr tragen, es ist aber offenbar bekannt, dass sie es immer mal wieder trotzdem tun - ob nun durch Mängel in der Erhitzung oder durch Verschleppung vom noch nicht erhitzten Material.

    O.k., die Geflügelreste gehen ins Fischfutter, das Fischmehl zurück in die Geflügelhaltung:
    Fischmehl wird nicht stark erhitzt, im Gegenteil, es wird vor einer Hitzeschädigung bei zu hohen Trocknungstemperaturen gewarnt! Zum Trocknen wird ein Teil der Feuchte abgepresst, und dieser "Fischpresssaft" (heisst tatsächlich so), wird getrocknet ebenfalls als Futtermittel eingesetzt.
    Garnelen werden erwähnt, aber nicht genauer beschrieben.
    (Quelle: s.o.)
    Heißt, es hängt an der Verarbeitung der Geflügelreste ab (mangelnde Erhitzung, Verunreinigung mit noch nicht erhitztem Material), ob damit Virus ins Fischfutter gerät.
    Was mit oder an den Fischen ( eigentlich reicht dann virusbelastetes Wasser, ob nun durchs Futter oder anderweitig eingetragen), Fischteilen, Fischabfällen an Virusmaterial ins Fischmehl gelangt, wird nicht erhitzt, da das zu "Hitzeschäden" des Fischmehls führt

    Es könnte also recht interessant sein, fischmehlhaltige Futtermittel in Bezug auf AIV unter die Lupe zu nehmen.
    Geändert von Möttchen (14.01.2017 um 14:04 Uhr)
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  3. #3
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    Zitat Zitat von Möttchen Beitrag anzeigen
    Um Federmehl verfüttern zu können, muss es per Hydrolyse aufgeschlossen werden (Zerlegung in die Aminosäuren, ansonsten unverdaulich).
    (... ansonsten schwerer verdaulich.)
    Heißt, gleichzeitig Hitze und Druck, vermutlich Virenabtötung dadurch.
    Auch bei andren Schlachtabfällen heisst es: Kochen bis zum Zerfall der Weichteile, 20 min Erhitzung bei 133Grad und 3 bar zur Inaktivierung von Keimen (insbes. Salmonellen und Sporenbildner)

    eineinhalb Absätze tiefer allerdings unter Risiken: "grundsätzlich besteht das Risiko einer Rekontamination mit Salmonellen".......
    (beides: Supplemente zu Vorlesungen und Übungen in der Tierernährung Schaper Verlag, 2004, geschrieben von Tiermedizinern)

    Heißt, eigentlich müssen Tiermehle aus Schlachtabfällen entsprechend behandelt und erhitzt sein, dass sie solche Keime nicht mehr tragen, es ist aber offenbar bekannt, dass sie es immer mal wieder trotzdem tun - ob nun durch Mängel in der Erhitzung oder durch Verschleppung vom noch nicht erhitzten Material.

    O.k., die Geflügelreste gehen ins Fischfutter, das Fischmehl zurück in die Geflügelhaltung:
    Fischmehl wird nicht stark erhitzt, im Gegenteil, es wird vor einer Hitzeschädigung bei zu hohen Trocknungstemperaturen gewarnt! Zum Trocknen wird ein Teil der Feuchte abgepresst, und dieser "Fischpressaft" (heisst tatsächlich so), wird getrocknet ebenfalls als Futtermittel eingesetzt.
    Garnelen werden erwähnt, aber nicht genauer beschrieben.
    (Quelle: s.o.)
    Heißt, es hängt an der Verarbeitung der Geflügelreste ab (mangelnde Erhitzung, Verunreinigung mit noch nicht erhitztem Material), ob damit Virus ins Fischfutter gerät.
    Was mit oder an den Fischen ( eigentlich reicht dann virusbelastetes Wasser, ob nun durchs Futter oder anderweitig eingetragen), Fischteilen, Fischabfällen an Virusmaterial ins Fischmehl gelangt, wird nicht erhitzt, da das zu "Hitzeschäden" des Fischmehls führt
    Genau dieser Kreislauf - Geflügelreste zu Fischfutter - Fischreste zu Geflügelfutter - sollte beim Moorgut Kartzfehn, einem der größten Mastputenelternbetriebe + Fischmäster mit eigener "Erzeugergemeinschaft" genauer beleuchtet werden. Hier könnte doppelt mit wiederverwerteten Produktionsresten der Gewinn maximiert worden sein. Maximale Gewinnaussichten scheinen auch für deren Anzeigen wegen Tierquälerei ursächlich.
    „Vögel, die am Morgen singen, holt mittags die Katz.“
    (Der frühe Vogel fängt den frühen Wurm, der Späte fängt den Fetten!)

  4. #4
    Avatar von zw.lachs
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  5. #5
    Avatar von ae500fr
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    http://www1.wdr.de/nachrichten/vogelgrippe-174.html

    wir müssen weiter drinnen bleiben NRW

    GRUSS AUS OBERFRANKEN

  6. #6
    Avatar von Möttchen
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    Zitat Zitat von fradyc Beitrag anzeigen
    Um Federmehl verfüttern zu können, muss es per Hydrolyse aufgeschlossen werden (Zerlegung in die Aminosäuren, ansonsten unverdaulich).
    (... ansonsten schwerer verdaulich.)
    Mein Buch zur Tierernährung für Vet-Stundenten (s.o.) sagt das anders:
    " Federmehl:Behandlung im Autoklaven mit gesättigtem Wasserdampf und hohem Druck (2kg/cm2) oder mit NaOH,; Sprengung der Disulfid - und Wsserstoffbrücken des Keratins, teilweise Zerstörung von Cystin. Die Verdaulichkeit des im nativen Zustand unverdaulichen Materials wird auf 50-70% angehoben"

    (Quelle:Supplemente zu Vorlesungen und Übungen der Tierernährung, 10.Auflage, Verlag M.&H.Schaper 2004)

    Trotzdem halte ich den Futtermittelweg, ob über den Umweg Fisch oder direkt (Verfütterungsverbot von Tiermehl nur für Wiederkäuer?), für wichtig.
    Suche noch ein bißchen dazu und schreib heut abend nochmal was, erstmal sind jetzt meine Vögel dran.
    Geändert von Möttchen (14.01.2017 um 16:33 Uhr)
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  7. #7
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    Auf jeden Fall, hab nichts Gegenteiliges behauptet!

    PS: Wäre toll, wenn Du speziell zu Rees (ForFarmers Thesing)
    und Moorgut Kartzfehn fündig würdest.

    Die Verdaulichkeit des im nativen Zustand unverdaulichen Materials wird auf 50-70% angehoben"
    Nur mal so, 50-70% von nichts, bliebe nichts.
    Geändert von fradyc (14.01.2017 um 16:40 Uhr)
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  8. #8
    Avatar von Möttchen
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    Zitat Zitat von fradyc Beitrag anzeigen
    Auf jeden Fall, hab nichts Gegenteiliges behauptet!

    PS: Wäre toll, wenn Du speziell zu Rees (ForFarmers Thesing)
    und Moorgut Kartzfehn fündig würdest.

    Die Verdaulichkeit des im nativen Zustand unverdaulichen Materials wird auf 50-70% angehoben"

    Nur mal so, 50-70% von nichts, bliebe nichts.
    Das ist missverständlich: Von 100 % organischem Material (Federmehl) ist ohne Bearbeitung 0% verdaulich.
    Mit Hitzeaufschluss oder Aufschluss durch NaOH 50-70%.

    Zu Moorgut Kartzfehn habe ich gesucht.
    Allerdings habe ich in den Links hier den Überblick verloren.
    Steht irgendwo, dass sie aktuell dieses Fischzuchtprojekt durchziehen?
    Ich habe jede Menge aus 2011 gefunden, dass sie das planen.
    Und dann aus 2014, dass zu diesem Zeitpunkt die Planungen gescheitert sind.http://www.nwzonline.de/cloppenburg/...851845201.html

    Wenn da nichts nochmal neu aufgelegt wurde, ist nichts mit Fisch.

    Hatte mich schon vorher gefragt, ob sie das denn überhaupt selbst verarbeiten würden, oder ob sie nicht eher Standardfuttermittel benutzen.
    Das ist mit und ohne Fisch interessant,
    sie entwickeln tatsächlich selber ihre Futtermittel. "Versorgung der Tiere mit speziellen Rezepturen aus dem eignen Futtermittelwerk " http://www.kartzfehn.de/produkte/kartzfehn-premium.html
    Auch ohne Fischmehl also schon interessant, wenn sie ihre eignen Schlachtabfälle auch weiterverwerten.

    Meine Gedanken zu Futtermitteln insgesamt:
    -Gerade bei einer Absenkung der Mindesterhitzungswerte wird eine mögliche Verseuchung des Futters wahrscheinlicher.
    Wenn sich überhaupt dran gehalten wird.
    -Diese Werte sind deutsche oder europäische Vorgaben. Der Futtermittelhandel funktioniert aber global. Schon die Kolbenhirse für meine Nymphen ist chinesische. Wer kontrolliert bei eingeführten Geflügel- und Blutmehlen, dass sie ausreichend erhitzt wurden? (Rhetorische Frage)

    Das Thema Fischmehl ist nochmal ein Extra-Thema. Auch das kann von überall herkommen. Gibt es Untersuchungen , ob Fische Zwischenwirte für AIV sein können?

    Bei der Vermüllung und Verunreinigung der Gewässer, bei der internationalen Nutzung von Flüssen als schwimmende Abfalleimer, wer sagt, dass bei Süßwasserfisch und Aquafarming nicht auch solche Nettigkeiten wie von Putins Ackerbildern als Verunreinigungen in den zu Fischmehl verarbeiteten Fang - und Beifangresten sein können. Das, was mich an dem Thema Fischmehl und "Trockenfischpresssaft"so festbeissen lässt, ist, dass es nur bei mäßiger Wärme getrocknet werden darf, hier eine Erhitzung und Keimabtötung also gar nicht stattfindet und stattfinden soll. Wenn da irgendwas drin oder mit drin ist, bleibt es also erhalten.......

    Das große Fragezeichen bei einer Verschleppung übers Futter bliebe allerdings das saisonale Auftreten. Das Futter wäre ja nicht jahreszeitlich gebunden verseucht oder gibt es da eine Erklärung? Die niedrigeren Lagertemperaturen in den Silos, die das Virus haltbarer machen?
    An dem Punkt fehlt noch was.
    Geändert von Möttchen (14.01.2017 um 23:16 Uhr)
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