Der entscheidende Punkt ist bei einem hochpathogenen Erreger (bei dem das Immunsystem im Gegensatz zu einem niedrigpathogenen Erreger gar nicht ausreichend Zeit zu reagieren hat, bevor das Tier tot ist) die Tierdichte bzw. der Kontakt untereinander. Schafft es der Erreger, den nächsten Wirt zu befallen bevor der bisherige tot ist, geht das Seuchengeschehen so lange weiter, bis eben die Tierdichte so weit reduziert wurde, dass das nicht mehr der Fall ist.
Das könnte das nach 3-4 Wochen einfach in sich zusammenfallende Seuchengeschehen am Bodensee erklären: die Wildvögel sitzen einfach nicht eng genug aufeinander um die Sache am laufen zu halten.
Hinzu kommt, dass die Tiere in Stallhaltung nie wirklich Gelegenheit haben, ihr Immunsystem quasi zu trainieren. Deswegen ist anzunehmen, dass sie auch mit einem niedrigpathogenen Erreger wesentlich mehr Schwierigkeiten haben, als Tiere aus Freilandhaltung oder Wildvögel. Fehlende genetische Variabilität macht es für einen Erreger natürlich noch viel leichter ...
Grüße
b5irin
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