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Thema: Angriff kurz nach Sonnenaufgang

  1. #21
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    "wenn der Jäger Erfolg hatte, kommt er immer wieder"
    Das ist eine der Floskeln, die sich ganz schlau anhören und darum immer wieder nachgeplappert bzw. zur Allgemeinregel erhoben werden...
    Klar, unser Habichtweib im Zivi IST immer wieder gekommen und hat letztendlich fast die Hälfte der braunen Hybriden (von 27 auf 14) und auch noch ein paar Jungtiere gefressen, aber meine stets offenen Augen bestätigten, dass die eher eine Ausnahme von der Regel als eben die Regel war...

    Vielmehr hat sich herauskristallisiert, dass ein Räuber sein Revier niemals komplett bejagt, also jederzeit überall kuckt, sondern etappenweise vorgeht. Also quasi diese Woche mal das Gebiet, nächste Woche jenes, übernächste das, und so weiter. Also immer nur partiell bejagt, und dasselbe Stück entweder nur dann häufig aussucht, wenn so gar kein Ausweichplatz ist, oder immer nur alle vier Wochen oder dergleichen...
    Was auch Sinn macht, denn so schnell würde sich ein Revier gar nicht wieder auffüllen, wenn er in jedem Part so lange jagt, bis gar nix mehr da ist- dann wäre sein Revier bald leer und der Greif 'ne Leiche...

    Sicher, er kommt immer wieder- aber nicht so lange bis nix mehr da ist, sondern nur alle Wochen mal, wenn er genug Restrevier hat. Das ist kein Grund um in Panik zu verfallen. Ein reichhaltig strukturierter Auslauf und agile, auch geistig fitte Hühner sind da eine sehr gute Prophylaxe.
    Und geht mal was an die Luftwaffe, dann ist mir das zwar nicht direkt willkommen- es ist aber ok, weil so die für's Freileben untauglichen Schnarchnasen aussortiert werden und nur die übrig bleiben, die den Anforderungen eines nahezu freien Auslaufs auch gewachsen sind.

    So hat der seit Wochen in der Gegend jagende Habichtterzel wohl zwei meiner Junghähne (ziemlich winzig geratene Busch- Mixe) abgestaubt. Jedenfalls wollte ich neulich sieben bestimmte Jungtiere schlachten, fand aber nur fünf im Stall ...
    Nun gut, dachte ich mir, soll er, waren sowieso Frikassee- Kandidaten. Aber seitdem ist auch Ruhe!

    Ich höre die Krähen und Elstern öfter den halben Tag Alarm machen, weil der Schurke irgendwo im Gestrüpp sitzt, habe aber keine weiteren Hühnerverluste. Er staubt halt den einen Teil moderat ab und zieht dann weiter zum nächsten...
    Sicher wird er gegen Ende November wieder das Dorf selber bejagen, aber dann hat er die Schnarchnasen halt schon abgeschöpft und muss woanders kucken. Wie bei einem Bauern den Berg hoch einen Ort weiter, der Sundheimer hat.
    Und bei dem so alle zwei/ drei Monate dann mal eins seiner Sundheimer auf der Wiese liegt... Es ginge hier wie dort viel mehr zu holen, aber die Krähen und Elstern verhindern vieles, die selbst schmecken dem Habicht ja auch, Wildtauben sind auch noch da, Drosseln sowieso, also mache ich mir da ehrlich gar keine großen Sorgen, was dessen Schadwirkung angeht.

    Ich will für den Freilauf 100%ig fitte Hühner, da gehört die Schule des Lebens denn auch dazu ...
    Geändert von Okina75 (09.11.2016 um 13:34 Uhr)

  2. #22
    Avatar von Sanne
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    Okina das hast Du sehr schön geschrieben,
    es geht konform meiner,"heimlich" gemachten Gedankengänge.

    LG
    Susanne

  3. #23

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    Hallo Okina,
    das ist ja ein Superbeitrag von Dir. Jetzt habe ich als Anfänger, der noch keine zwei Jahre Hühner hat, in kurzer Zeit viel gelernt. Wenn das alles zutrifft was Du berichtest, bin ich ganz beruhigt.

    Mein höchstes Ziel ist die größmögliche Freiheit meiner Tiere, und da habe ich Verluste eingeplant. Wenn ich natürlich nur fünf Hühner hätte, wäre das etwas anderes. Mein erstes Ziel bei der Zucht ist es möglichst robuste und wildnistaugliche Hühner zu züchten, deshalb können sich meine Hühner in meinem großen verwilderten Gelände fast unbegrenzt bewegen. Krähen und Elstern habe ich reichlich, und die machen auch des öfteren kräftig Lärm. Ich sehe der weiteren Entwicklung gelassen entgegen.
    Nochmals ganz herzlichen Dank!
    Gruß Nobbi
    2.12.10 bunte Schar Altsteirer, 0.45 Hybriden, 4 Laufenten, 4 Bronzeputen, 7 Kaschmirziegen, 2 Kanninchen, 1 Kromfohrländer Hund / www.rothenbergfarm.de

  4. #24
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    Sehr gerne!

    Wobei ich schon denke, dass, wie ich erwähnte, Räuber "zwischen den Fronten" schon mal häufiger eine Stelle aufsuchen können. Also entweder verwitwete oder revier- enteignete Altvögel oder schwächere Jungvögel. Ich glaube, "unser" Habichtweib im Zivi war so ein verwitwetes oder enteignetes, vielleicht auch alt, und hat sich daher nicht an die auch vorkommenden Fasane, Enten, Bekassinen und Co. gehalten, sondern sich über die Hühner gefreut.

    Das sind meines Erachtens nach aber insgesamt ebenso seltene Fälle, wie irgendwelche alten, kranken und/ oder revierlosen Löwen oder Leoparden, die sich auf die Menschenjagd spezialisieren- wäre nämlich dasselbe Prinzip wie bei altem/ revierlosem Habicht und Hühnern: Reichlich leicht auffindbare und ohne großen Aufwand oder noch nennenswerte Zähne erlegbare, wehrlose Beute...

    Das ganz große Gros der Räuber hingegen, bei Kraft, Gesundheit und Revier, bleibt bei der Beute, die sie gewohnt ist: Wildtiere, und nur ganz gelegentlich mal "was anderes"...

    Wie ich andernorts schon vllt. erwähnte: Anfang Juli war ein Fuchs hier am hellichten Nachmittag gegen 14 Uhr quasi bis vor's Haus gekommen, mitten zur Chillout- Zeit und mitten in die Chillout- Zone der Hühner. Und obwohl die in ihrem Leben vorher garantiert noch nie einen Fuchs sahen oder als Gefahr kennen gelernt hatten, hat er nicht EINS erwischt, noch nicht mal eins der Küken, die kaum 4 m von ihm entfernt waren!
    Sowas geht nur, wenn man eben Hühner hat, die von kleinauf wissen, wie der Hase läuft! Und der Fuchs seinerseits hat all die leckere, freilaufende Hühnerpracht bei mir zwar gesehen, aber wiedergekommen ist er, zumindest zu mir, nicht.
    Sondern hat bei einem weitläufigen Nachbarn vier Häuser weiter zum Ortsrand hin dessen paar Hühner bis auf ein Pärchen gehimmelt- kunstbrutgezogene Appenzeller Spitzhauben...
    Meine laufen den ganzen Tag bis auf zwei/ drei Intermezzi unbeobachtet umher, und naja- et klappt.

    Zwischen einem und fünf Verluste im Jahr, und der Rest der Truppe ist im Bilde ...
    Geändert von Okina75 (09.11.2016 um 15:30 Uhr)

  5. #25

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    Hallo in die Runde,
    mein kleiner Beitrag zu der Luftwaffe.

    Über 20 Jahre hatte ich nie ein Problem mit Habichten bei Tauben oder bei Hühnern. Letztes Jahr hat sich einer auf den Trupp Brieftauben eingeschossen und von 20 Tauben 12 Stück geschlagen. Ich konnte machen was ich wollte, einsperren, nur ab und zu rauslassen, egal was er war eisern.

    Bei schlechtem Wetter konnte man die Uhr nach dem Kerl stellen. Da habe ich aufgegeben mit Tauben.
    In der gesamten Zeit sind unsere Zwerghühner nie angegriffen worden. Wie letztes Jahr laufen 2 Amherstfasane und 9 Hühner frei umher. Wie lange das gut geht weiß ich nicht, es kann sich jeden Tag wieder ändern. Gerade jetzt wenn die Rothabichte unterwegs sind.
    Bei einer möglichen Gefahr aus der Luft (Köpfe nach oben) sieht man genau den Unterschied bei den Hühnern und den Fasanen. Die Fasane reagieren sofort, mit Flucht unter Büsche. Einige Hühner haben das Verhalten übernommen und erinnern sich scheinbar an den Kollegen mit dem Appetit auf Tauben. Ich kann mir (fast) nicht vorstellen, dass ein Habicht eine Chance hat die Amherst oder das Barenefelder zu schlagen.
    Die beiden doofen Thüringer Barthühner wissen scheinbar immer noch nicht was abgehen könnte. Also wenn der Blitz mal wieder einschlägt, weiß ich genau wen es trifft.

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