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Thema: hilfe!!! völlig ausgemergeltes findelhuh

  1. #1
    von wattegeier Avatar von tutulla
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    Text hilfe!!! völlig ausgemergeltes findelhuh

    liebe forumsgemeinde,
    ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. ich bin fassungslos...
    heute morgen klingelte ein "entfernter" nachbar bei uns und zeigte mir ein foto von einem huhn, welches vor seiner werkstatt säße. er wollte fragen, ob es eines meiner hühner sei. als ich das bild auf seinem handy sah, war ich schockiert: ein huhn (als solches eigl. kaum zu erkennen, weil es so zerrupft aussah) stand da - so wie es schien, ohne kopf, weil es diesen schon völlig unter seinem flügel versteckt hatte. eigentlich war ich total unter zeitdruck, weil ich zu einem familientreffen wollte und mein bus schon in 40 min. abfahren würde. von daher war ich froh, als der nachbar meinte, er würde sich um das huhn kümmern, nachdem ich ihm sagte, dass meine 4 hühnchen alle wohlbehalten bei mir wären. aber ich wollte dann doch einmal schauen und packte mir vorsorglich auch gleich eine hand voll hühnerpellets ein.
    als ich zu besagtem ort kam, fand ich auch das bemitleidenswerte huhn - der nachbar hatte sich also ganz offensichtlich nicht gekümmert
    meine güte, was für ein bild des elends. das huhn reagierte gar nicht auf mich. es hatte den kopf noch immer fest unter dem flügel verstaut und bekam wohl gar nichts mehr mit. ich fasste es vorsichtig an, um zu schauen, ob es verletzt sei. zum glück konnte ich keine wunde sehen oder erfühlen, wohl aber nur haut und knochen. ach du schande, so eine dünne gestalt habe ich noch nie angefasst. sprichwörtlich haut und knochen!
    der kropf völlig leer. das hühnchen hat dann endlich seinen kopf gerade gerichtet und die augen geöffnet. ich habe ihm die pellets auf den boden gelegt und mit dem finger "pick - animation" betrieben. zögerlich hat das braune hühnchen angefangen, ein paar pellets aufzupicken, doch ihm fielen immer wieder die augen zu - es war so schwach, wirklich erschreckend. ich sah, dass sein schnabel besonders an einer seite unregelmäßige auswüchse hatte und die krallen waren viel zu lang. der kamm völlig blass, der kopf kahl und die haut nur gelblich-blass.
    zum glück kam ein anderer nachbar und er erfüllte mir den wunsch, sich für 5 min. dem hühnchen anzunehmen, während ich nach hause eilte, um tranzportbox und handtuch zu holen.
    hier seht ihr, wie das hühnchen aussah, kurz nachdem meine tochter es zuhause auf den schoß genommen hat, um es zu wärmen und ihm halt zu geben, während ich immer wieder versucht habe, ihm wasser mit etwas honig einzuträufeln:




    ich war so ratlos, weil das huhn kaum versuchte, zu fressen und überhaupt nicht trinken wollte. als ich meiner tochter dann von den ausstallungs-praktiken und er aktion "rettet das huhn" erzählte, fiel mir wieder ein, dass einige hühnerretter hier schrieben, dass solche legehühner oftmals gar keine körner fressen können und da kam mir die erleuchtung: das huhn braucht vielleicht weichere und feiner nahrung!
    also habe ich dünstkartoffel vom vortag, hartgekochtes ei, 3-korn-flocken, gammarus, kokosraspeln und müslimehl mit pudrig gemahlenen eierschalen vermengt und dem huhn - meine tochter hat sie gerda getauft - angeboten. immer wieder haben wir ihr das futter gezeigt, aber gerde war so schwach, sie schlief ständig ein. wir haben sie immer wieder sanft aus ihrem schlaf geholt und sie zum fressen animiert, was sie zum glück auch tat. nicht viel, aber immerhin! auch wasser habe ich ihr immer wieder eingeflößt. und nach einer gefühlten ewigkeit dann fing gerda von sich aus an, nach dem dargereichten futter zu picken. sie wurde zusehens etwas kräftiger. nun trank sie auch aktiv. mein bus war schon 2 mal abgefahren, meine familie informiert, dass ich später kommen würde, wenn überhaupt.
    gerda war nun nach ca. 2 stündiger intensiv"behandlung" schon etwas wacher und ihr blick wurde offener. sie trank viel und fraß mit appetit.
    ihr kot sah sehr merkwürdig aus und ich habe sorge, dass sie evtl. etwas haben könnte.
    hungerkot soll ja grün sein - ich habe noch nie hungerkot gesehen - gerdas kot, den sie noch vor der werkstatt abgesetzt hatte, sah aus, als hätte jemand senf verkleckert. sieht so hungerkot aus oder muss ich hier mit darmproblemen rechnen?
    reicht es, wenn ich mir meine hände desinfiziere und komplett meine kleidung wechsele, bevor ich zu meinen kleinen zwerghühnern gehe?
    wenn gerda überlebt, dann werde ich noch viele fragen haben, an die, die erst im september ebensolch geschundenen geschöpfen ein neues leben schenken...
    die frage bleibt: wo kommt gerda her? ist ihr bei der ausstallung irgend wie die flucht gelungen und sie irrte seit tagen umher?
    ich wäre für rat und tipps sehr dankbar
    Geändert von tutulla (01.10.2016 um 22:25 Uhr)

  2. #2
    Avatar von charlie8888
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    oooooo jeeeeeeeee die Arme kleine!!
    Ich hätte Ihr auch mal Eigelb mit Traubenzucker gegeben und in das Eigelb hätte ich noch ein wenig Vit. B12 Komplex gerührt..
    Weiter würde ich Liviferm geben welches im Wasser aufgelöst wird, damit der Darm sich erhohlt.
    Ins Nassfutter würde ich auch Oregano geben...

    Hoffentlich schafft de kleine das ich Drücke Euch die Daumen!!!

  3. #3
    Avatar von elja
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    Die Arme, sieht aus wie eine ausgemergelte Legehenne.
    Dotter mit Traubenzucker vermischt gibt viel Kraft. Kannst du Tropfen für Tropfen einflößen. Sonnenblumenkerne, Körner schroten und mit z. B. Etwas Wasser und Dotter anrühren. Etwas Fleisch oder Fisch.
    Ganz toll ist Fresubin. Apotheke, Notdienst.
    Der Haufen wird ein Blinddarmkot sein.
    Kleidung und auch Schuhe wechseln und Hände desinfizieren ist gut.
    Ich würde anfangs nicht zu viele unterschiedliche Sachen füttern, wahrscheinlich hat die in ihrem Leben immer nur Fertigfutter bekommen.
    Wenn die Henne nicht ernsthaft krank ist, wirst du sie bestimmt durch bekommen.
    Ganz wichtig ist auch Wärme. Jede Kalorie, die sie nicht fürs heizen braucht hilft.
    Sei Wachsam von Reinhard Mey
    ... Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
    „Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!“ ...

  4. #4
    von wattegeier Avatar von tutulla
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    Themenstarter
    vielen dank, charlie, für s daumen drücken. das können wir gut gebrauchen!!!
    stimmt - oregano hatte ich gerda auch schon ins futter gegeben. ich habe noch ganz viele andere feine sachen hier zum verfüttern. doch ich wollte ihren organismus auch nicht überfordern und dachte, als erstehilfe maßnahme wäre honig (da ich keinen traubenzucker zur hand hatte) in wasser schon mal gut, dann kohlehydrate in form von kartoffel und 3 korn flocken, sowie eiweiß. ich weiß nicht, ob so ein stallhuhn überhaupt grünfutter kennt? kann ich ihr geschredderten löwenzahn und co anbieten?
    ab morgen, sofern sie mir morgen "fröhlich" aus der box entgegenguckt, werde ich mit der darmsanierung beginnen. kanne enzyme und kefir sollen mit in die futtermixtur, oder was denkt ihr?
    ja, elja - wärme!!! wir haben ihr eine wärmflasche in die box unter das handtuch gepackt, sie mit einem weiteren handtuch leicht bedeckt und ich habe extra für sie die heuzung leicht angedreht. ach, das arme ding...
    Geändert von tutulla (01.10.2016 um 22:33 Uhr)

  5. #5
    Avatar von elja
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    Mit Grünfutter würde ich noch ein paar Tage warten. Das sind momentan für sie leere Kalorien. Wenn etwas grünes, dann Weißklee. Ist sehr nahrhaft und eiweißreich.
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  6. #6
    von wattegeier Avatar von tutulla
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    Themenstarter
    wirklich, meinst du, elja, dass grünfutter ihr nichts bringen würde? löwenzahn, vogelmiere, spotzwegerich und co liefern doch eine fülle von chlorophyll, wleches reich an magnesium ist. magnesium ist das "herzmineral" schlechthin. solch ausgemergelte geschöpfe fangen ja an, sich selbst zu verzehren und das kann unweigerlich zu organschäden führen. auch liefert grünfutter doch vitamine und andere spurenelemente...
    ich hätte jetzt eher befürchtet, dass so ein stallhuhn, wie du ja auch schon sagtest, nur legemehl oder pellets kennt und dass ein zuviel an neuem zu magen/darm problemen, sprich durchfall führen würde.

  7. #7

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    Was auch noch wichtig für diese arme Henne wäre: grober Sand für die Verdauung, denn in dieser Massenhaltung mit Mehlfutter können sie den ja nicht aufnehmen. Dann kann sie auch nach und nach auf geschrotete Körnermischung und später ganze Körner erfolgreich umsteigen.

    Wegen der Wärmflasche rate ich darauf zu achten, daß sie auch eine Ausweichmöglichkeit hat, falls ihr das dann doch zu heiss an Füßen oder nackigem Bauch werden sollte.

    Was hat sie doch für ein Glück im Unglück, daß sie bei Euch gelandet ist!

  8. #8

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    Oje, das ist ja wirklich ein Bild des Jammers!
    Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass alles gut geht!!!

    Liebe Grüße
    Anke
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  9. #9
    von wattegeier Avatar von tutulla
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    Themenstarter
    hallo hühnerling,
    danke, dass du es noch einmal ansprichst - ich hatte es schon im sinn und hab es dann doch wieder vergessen: kleine steinchen zum verdauen!!!
    die biete ich ihr gleich morgen an, ist schon vermerkt!
    momentan, da ich hier tippe, ist das zimmer difus beleuchtet und gerda erwacht immer wieder, um fleißig zu fressen. ach, was ist sie tapfer und kämpft!
    die box misst ca. 60 x 40 cm und die wärmflasche ist eine kleine babywärmflasche, sodass sie platz zum ausweichen hat. das hatten wir extra schon so bedacht. aber ich danke euch, dass ihr so fleißig mit rat und mutmachen behilflich seid
    wenn sie morgen fröhlich erwacht - was ich seeeehr hoffe - dann stehe ich vor dem problem der hühnergerechten unterbringung.
    ich kann gerda ja nicht jetzt schon in die tierpension (dort, wo meine 4 zwerge wohnen) bringen und ihr dort ein gehege einrichten, denn ich habe sorge, sie könne evtl. etwas ansteckendes in sich tragen, was ich so noch nicht erkennen kann. also muss gerda vorerst bei uns im haus wohnen. da es jetzt ja sehr unangenehm nass/kalt wird, ist das vielleicht nicht die schlechteste lösung - spärlich befiedert, wie sie ist? so habe ich sie auch ständig unter kontrolle.
    nat. ist das nicht hühnergerecht, da sie so erst einmal keine kumpel um sich hat, aber wie gesagt, muss sie ja sowieso erst einmal unter quarantäne - oder was meint ihr?
    Geändert von tutulla (01.10.2016 um 23:11 Uhr)

  10. #10

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    Die Einhaltung von Quarantäne halte ich für sinnvoll, zudem muß sie erstmal wieder besser beieinander und befiedert sein, bevor sie ins normale Hühnerleben übersiedeln kann.

    Falls Du eine große Hundetransportbox oder einen Zimmerkennel hast oder Dir ausleihen kannst, wäre das eine gute Übergangslösung: sie hat mehr Bewegungsfreiheit und ist trotzdem sicher untergebracht, ohne Euch gleich die Wohnung verwüsten zu können.

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