Seidis/Zwergseidis sind ja bekannt für ihre Kükenliebe. Bei manchen glaube ich aber ernsthaft mittlerweile, dass die nicht ganz dicht im Kopf sind.
Ich hatte zwei Glucken im Frühjahr (Erstbrüterinnen), die bei ihrer ersten Brut schon leicht verhaltensauffällig waren. Die zwei hatten sich mit ihren Küken direkt vom ersten Tag an zusammengeschlossen und waren sehr übereifrig. Total überzogenes Scharren, ständig nervöses Gegacker. Nun gut, lief aber alles unterm Strich gesehen noch im Toleranzbereich. Im August saßen beide wieder - zeitgleich auf den Tag genau. Vor paar Tagen schlüpften die Küken, jede hatte 8 Stück.
Und dann ging der Terz richtig los. Absolut überzogenes Warnen vor allem, was sich bewegte. Sie griffen auf 10m Entfernung alle anderen Hühner wie die Geisteskranken an und machten nie Pause mit den jungen Küken. Andauernd wurde über die Küken drübergelatscht oder sie flogen im hohen Bogen wegen der überzogenen Scharrerei. Trennen konnte ich die Glucken auch nicht, dann wurden beide noch hysterischer und rannten in ihren Ställen hin und her.
Vorgestern hatte ich die Pappe so auf, hab die zwei femme terrible geschnappt und in einen separaten Stall geschmissen - OHNE Küken. Diese packte ich in einen anderen Stall mit Wärmelampe und Kükenauslauf. Schlagartig war es so was von angenehm ruhig. Die Küken waren so fertig, dass sie alle sofort eingeschlafen sind. Die armen waren total übermüdet.
So sehr ich meine Seidis mag, manche sind jedoch echt nicht ganz normal in der Birne.
Liegt sowas an Überzüchtung? So wie bei manchen Rassen der Bruttrieb weggezüchtet wurde, habe ich bei den Seidis manchmal den Eindruck, er wurde zuviel draufgezüchtet.
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