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Thema: Wurmkompost als Eiweissquelle für Hühner

  1. #11
    Hühner Tyche Avatar von magda1125
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    Zitat Zitat von aria Beitrag anzeigen
    Vielen Dank Oliver für die ausführliche Beschreibung.
    da schliesse ich mich an, habe gerade über den hanfeinstreufaden hierhergefunden..
    sowas ähnliches habe ich dieses jahr auch vor..hätte es aber nicht "wurmkompost" genannt..

    mein hühnerauslauf (ca.80qm) wird mittig von einem riesigen alten apfelbaum dominiert, der irgendwie letztes jahr nur 2äpfel hatte, sorte und alter ist leider unbekannt..

    da zu meinen bisher nur 2 popeligen hennen noch mehrere hinzukommen sollen, plane ich den auslauf mittig am apfelbaum in 2 hälften zu teilen und den zugang abzuwechseln.
    beide ausläufe bekommen direkt am baum jeweils eine art offene kiste 2mx1m 24cm hoch, bestehend aus douglasienbrettern.(kann es nicht besser erklären..)

    dort hinein will ich dann ungefähr alles das werfen, was oliver s. oben beschreibt, außer speisereste, die kommen bei mir nur in den geschlossenen komposter.
    also im grunde rasenschnitt, heckenschnitt, gehäckselte astschnitte, gemüseabfälle..
    ich spekuliere einfach mal darauf, das die huhns dies als schwerpunkt-scharrfläche annehmen, wenn ich jeweils bei "neueintrag" einige körner drüberstreue und so den jeweiligen restauslauf etwas schonen..
    gleichzeitig sollte dann der kisteninhalt irgendwann düngerartig vielleicht die apfelbaumwurzeln erreichen..hoffentlich noch zu meinen lebzeiten

    derzeit rüste ich auch grad mein bad um auf eine trockentrenntoilette.
    dabei gehen die dort gesammelten feststoffe, sei es nun mit hanf oder hobelspänen, in den geschlossenen komposter für ein jahr.
    danach dann ins hochbeet.

    der urin geht ins grauwasser, nur im märz wollte ich 2 wochen auffangen, 1:10 verdünnen und damit den vorgartenrasen mit stickstoff verrieselnd aufwerten.

    urin als stickstoff in die kisten am apfelbaum zu schütten, widerstrebt mir irgendwie.
    wahrscheinlich ist das quatsch, denn die huhns wühlen ja auch ständig im eigenen rum..
    Geändert von magda1125 (15.02.2018 um 18:53 Uhr)
    LG Magda

    „Principiis obsta. Sero medicina parata, cum mala per longas convaluere moras.“ Ovid

  2. #12
    Avatar von Dylan
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    Kopfkino hat man wahrscheinlich dann, wenn man schon sehr weit weg von den natürlichen Kreisläufen ist. Meine Hühner lieben es, im Mist zu scharren. Und ich spreche von tierischen Ausscheidungen, nicht von kompostiertem Gartenschnitt. Auch dort gibt es neben Würmern viele Leckereien für die Hühner und sie sind total verrückt danach.
    Anschließend verkaufe ich meine Eier in der Großstadt....

  3. #13
    Avatar von Luci
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    Ich hab 2 Komposter (je 2m mal 2m) mit Hühnerzugang.
    Die werden abwechselnd befüllt.
    Essensreste kommen größtenteils auf einen kleinen seperaten Kompost.
    Große Äste ect. kommen auf einen Igelberg als Heim für Gartentiere.
    Eine grüne Tonne brauch ich so nicht und die Hühner haben zusätzlich Beschäftigung und gesundes Protein.

  4. #14

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    Das Problem mit Mist: Parasiten. Gehören zur Natur dazu, möchte ich aber nicht noch zusätzlich verbreiten. Mist wird bei mir entsorgt.

  5. #15
    Avatar von Huhnihunde
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    Was meinst du mit Essensresten? Gekochte Sachen?
    Bei uns kommen nur ungekochte Essensreste, die für die Hühner schädlich sind auf den Kompost. Zitronen-/Bananenschalen, Kaffeefilter, Teereste...
    Würde mich mal interessieren ob es in Singapur bereits gelingt Antibiotika und andere medikamentöse Stoffwechselprodukte aus dem Brauchwasser zu entfernen. Oder Wurmeier von Bandwürmern aus dem Kot. Mikroplastik aus Waschmaschinen/Trocknerabwasser.
    Sicher wäre das eine oder andere Wasserwerk hier in D an dieser Technik interessiert.
    Zitronenfalter falten keine Zitronen

  6. #16

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    Zitat Zitat von Huhnihunde Beitrag anzeigen
    Was meinst du mit Essensresten? Gekochte Sachen?...
    ... ich meine damit ausnahmslos alles was wir ursprünglich mal Essen wollten aber weder für uns noch für die Hühner noch attraktiv ist. Das kommt in einen Mixer und das gemixte Zeugs kommt auf den Kompost und wird ein bisschen abgedeckt oder untergegraben. Es sickert dort schnell in tiefere Schichten und wird in der Form sehr schnell von Mikroorganismen verwertet.
    Oliver

  7. #17

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    Liebe Hühnerfreunde,

    hier noch ein kleiner bebilderter Nachtrag:
    Wie jeden Herbst, fallen im Garten viele organische Abfälle an. Diese Gelegenheit habe ich mal genutzt, um mit ein paar Bildern zu zeigen, wie einfach man diese zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und der kostenlosen Bereitstellung tierischer Proteine für Hühner nutzen kann.

    Last but not least ist es so aber obendrein möglich, der Atmosphäre Kolendioxid zu ersparen, dessen Konzentration leider seit über 200 Jahren ansteigt. Ein nicht ganz unwesentlicher Aspekt, wenn man bedenkt, dass derzeit Nahrungsmittel in grossem Stiel unter Verbrennung fossiler Energiequellen produziert werden:
    Um die Weltbevölkerung zu ernähren, "ergibt sich in der intensiven Landwirtschaft ein Aufwand von zehn Kilokalorien und mehr, um eine Kilokalorie Nahrung zu erzeugen".

    Dem kann jeder, der einen eigenen Garten hat und bereit ist mit der Natur zu gärtnern entgegen wirken, indem man so weit wie möglich auf den Einsatz externer Energiequellen verzichtet und natürliche Prozesse und Kreisläufe nutzt.

    Fürs energiearme Kompostieren benötigt man eigentlich nur eine Schaufel und eine geeignete kleine Gartenfläche in der man einen Kompostgraben ausheben kann. (Nein, man braucht keinen Thermokomposter aus Plastik, denn die kompostproduzierenden Organismen stammen aus dem Boden und fühlen sich dort auch am wohlsten).
    Man hebt also einfach einen Graben aus, der so lang ist, dass Sträucher und Hölzer, die beim Rückschnitt des Gartens anfallen ungehäckselt eingefüllt werden können und spart somit die Energie und Zeit fürs Häckseln, denn das Zerkleinern dieses Materials erledigt die Natur gern für uns:
    IMG_7357.jpg
    IMG_7358.jpg

    Anschließend fügt man am besten noch einen Sack Holzkohlebriquettes dazu, die im Boden zu Kohlestaub zerfallen. Kohle verrottet im Boden nicht und hat eine riesige Oberfläche mit der sie dafür sorgt, dass im Boden Wasser und Nährstoffe länger gespeichert und langsam wieder an Pflanzenwurzeln abgegeben werden können. Man stellt sich dadurch also nebenbei ganz einfach seine eigene Terra preta her:
    IMG_7359.jpg

    Das Ganze deckt man locker mit etwas Aushuberde ab:
    IMG_7360.jpg

    Hat man reifen Hühnermist aus seinem Auslauf oder Stall oder Tiefenstreu, so bietet es sich an, diesen darüber zu verteilen:
    IMG_7368.jpg
    IMG_7372.jpg
    IMG_7376.jpg
    IMG_7379.jpg

    Wenn der eigene Boden, wie bein uns, sehr lehmhaltig und schwer ist, so empfiehlt es sich, noch großzügig Sand darüber zu verteilen. Das tut auch den Kompostwürmern gut, die den Sand in ihrem Muskelmagen verwenden, um organisches Material zu verreiben und zu Humus zu verdauen:

    IMG_7382.jpg
    IMG_7383.jpg
    (Zugegeben, Sand und Kohle habe ich mit dem E-Auto herantransportiert. Dies sind aber einmalige Investitionen, da diese Bestandteile nicht verrotten und den Boden dauerhaft locker halten.)

    Somit hat man
    - seinen Grünabfall entsorgt, ohne ihn unter CO2-Ausstoss durch die Gegend zu fahren,
    - für Energieträger im Boden gesorgt, die es den Mikroorganismen erlauben, den Boden fortwährend umzugraben und locker zu halten,
    -den Kohlenstoff aus dem Grünabfall der Humusbildung zugeführt und dadurch dem CO2-Kreislauf für Jahre entzogen,
    -durch Holzkohleeintrag weiteren Kohlenstoff der Biosphäre dauerhaft entzogen, die Bildung von Dauerhumus gefördert und dadurch den Boden dauerhaft fruchtbarer und lockerer gemacht, was den Einsatz von Kunstdüngern und dem damit verbundenen Energieaufwand überflüssig macht.

    - nicht zuletzt hat man so aber auch für eine kostenlose Proteinquelle für seine Hühner gesorgt, denn der Grünabfall enthält neben Kohlenstoff jede Menge organisch gebundenen Stickstoff der bei der Verrottung in den Bodenbakerien, Mikroorganismen und Würmern akkumuliert wird und letztlich den Hühnern als Nahrung zur Verfügung stehen kann, bevor das Beet im Frühjahr bepflanzt oder nachdem es im Herbst abgeerntet worden ist.
    Geändert von Oliver S. (24.10.2019 um 15:50 Uhr)
    LG Oliver

  8. #18
    Avatar von Gockerhuhn
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    Klingt gut, Oliver, so ähnlich kenne ich den Aufbau eines Hügelbeets. Die Variante mit der Holzkohle ist sehr interessant.

    LG Gockerhuhn

  9. #19

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    Aber warum Briketts? Da sind doch glaube irgendwelche Stoffe drin damit diese zusammenhalten(?). Wäre normale Holzkohle nicht besser oder nochbesser direkt Asche vom Lagerfeuer zB?

  10. #20
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    Wir haben keinen Komposthaufen, dafür aber einen Misthaufen alter Art. Auf den kommt alles Organische. Egal wo ich dort mal mit der Mistgabel die Oberschicht aufdecke, ist in ca. 5 cm Tiefe (unter der Oberschicht) ein Gewimmel von Würmern zu sehen.

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