Also ich habe gestern wieder mal exorbitant dargelegt, warum ich was mache und - ich muss wohl deutlich sagen - mehr als nachvollziehbar. Ich habe eher das Gefühl, dass ich darüber zuviel geschrieben habe.
Leider - Kollege Jersey - habe ich den Eindruck, dass Du Banalitäten nicht realisieren willst, anders kann ich mir das nicht erklären. Ich muss da fast persönlich werden, wohl weil ich mich provoziert sehe. Das ist sicher nicht im Sinn der Sache.
Ich vertrage - ganz ehrlich gesagt - nur Leute, die seriös und professionell an die Sache herangehen, auch beim Debattieren.
Ich habe gerade in diesem Web schon sehr viel geschrieben, damit professionelles Zuchtmanagement nachvollziehbar ist und auch jederzeit nachgelesen werden kann. Natürlich wären auch Beiträge von Personen, welche ein Mindestmaß an Erfahrung mitbringen, sehr wünschenswert.
Die meisten hier sind als Generhalter zu bezeichnen, einige sind halt Anfänger, doch die meisten nehmen die Sache sehr ernst. Ich bin auch sehr froh, dass es eine Gruppe gibt, die die Gen- und Ressourcenerhaltung der Notwenigkeit entsprechend ernst nimmt. Gerade zuletzt wurde wieder publiziert, dass die Genpoole der Hybriden sehr limitiert sind und auf die Wichtigkeit genetischer Ressourcen, wie man in der Wissenschaft die "ehem." Wirtschaftsrassen gerne bezeichnet, hingewiesen. Leider gibt es da nirgendwo professionelle Strukturen, außer in Frankreich (Bresse, Marans und andere Rassen).
Daher wollen wir ein System aufziehen, dass Einkreuzungen anderer Rassen nicht mehr notwendig sind und es wird bei uns auch nicht gemacht.
Allein schon der Begriff "Fehlfarben" spricht für sich. Wer sagt, dass sich nicht wer finden und die rotgesattelten im Hinblick auf die Sportzucht und deren Richtlinien mal "durchzüchtet". Ich finde es toll, dass sich in dieser Gruppe einige Mitglieder befinden, die sich in der Farbgenetik sehr gut auskennen, zumindest besser als ich.
Wenn möglich, so bevorzuge auch ich Schautypen in der Zucht. Wenn ich aber höre, dass AIH (wildbr.) Hennen v bekommen und Eier von 48 g oder weniger legen, so ist das bei mir eben ein U-Tier.
Wenn aber eine Henne aus etlichen Junghennen bei diversen Parametern die Beste ist und im EG die Beste (ca. 64 g), sie meine letzte AIH-Althenne ist, ganz einfach weil es meine örtlichen Verhältnisse nicht weiter zulassen, respektive Verluste über Raubzeug, dann darf ihr Sohn mit einem AWH Hahn ruhig rotgesattelt sein.
Als HB-Züchter hat man eben ein Konzept und sucht bestimmte Resultate zu erzielen. Auch diese beiden Hähne von DR werden hoffentlich über möglichst viele Nachkommen nachweisen können, welchen Zuchtwert sie haben und was sie tatsächlich zu verbessern mögen, denn ich der Viehzucht kommt man u. a. nur über die Quantität zur Qualität.
An Deiner Stelle solltest mal die Sportzüchter fragen, warum sie da und dort dieses oder jenes einkreuzen. Das wär eher angebracht, bei dem geistigen Ansatz, den Du heute wieder dokumentiert hast, denn mir persönlich ist das wirklich vollkommen egal.
Aus deren Antwort resultiert jedenfalls, dass man als HB-Züchter auch "interessiert sein könnte" EG und Schnupfenresistenz in seinem Bestand über den Sohn einer Mutter zu festigen, die zwar schon 5 Jahre alt ist, aber noch keinen Nachkommen in diesem Bestand hat, weil sie bis vor einem Jahr v. a. für die Reproduktion qualitativer AIH eingesetzt wurde.
Ich will meine Haltung und Kenntnisse den deutschen Kollegen nicht vorenthalten, doch jeder wird selber für sich entscheiden, was er für sinnvoll hält.
Vielleicht hast jetzt realisiert, warum wir qualitativ hochwertige Tiere einsetzen oder auch nur testen, weil sie nicht zuletzt über Generationen ein sehr gutes Pedigree haben und Tiere mit einem allfällig positiven oder hohen Zuchtwert schlussendlich immer gefragt sind. Den Begriff von Fehlfarben gibt es für mich in diesem Zusammenhang nicht, denn gerade in der Sportzucht wird alles, doch wirklich alles gemacht, damit man zum gewünschten Schautyp kommt.
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