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Thema: altsteirer weiß und wildbraun

  1. #81
    Avatar von altsteirer.at
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    Sehr erfreulich!

    Diese "heiße Debatte" hier ist ja sehr erfreulich. Wir haben mit Stadelmann, Dornbirn 1992 versucht, die Weißen wieder zu "exhumieren" und ich habe wiederholt die Hilfestellung von Friedhelm Grisse erwähnt, der sie wohl heute noch hat. Bittermann, ebenfalls ein sehr erfolgreicher Sportzüchter in der BRD, hat ca. 1989 die Zucht eingestellt.

    Ich habe damals umfassend recherchiert und das Ergebnis schon etlichen Interessenten hier zugesandt. Demzufolge hatten Bittermann und Grisse ziemlich untereinander fremde Genpoole, wenn ich alles Erzählte auch 1:1 übernehmen und "glauben" darf.

    Auf die Idee mit den Weißen hat mich eigentlich der "Schweinepapst" Franz Punz, St. Andrä/Wördern gebracht. Er konnte mich mit alten Artikeln überzeugen, dass es überhaupt weiße Altsteirer (AIH) gibt. Weitere Informationen erhielt ich auch von DI Gilnreiner, dem Gründungsmitglied des ST 10 in Österreich.

    Wie Insider wissen, habe ich versucht mit modernen Kenntnissen und Methoden die Genpoole jeweils zu erheben und auch zu entwickeln. Doch da haben die damaligen Züchter nicht wirklich mitgespielt, obwohl sie erst über die diversen Aktivisten und das Medium VEGH, nun "Arche Austria", überhaupt Kenntnis von unseren Intentionen bekamen.

    Heute ist dieser Farbschlag wieder etwas verbreitet, obwohl die Formalisten mit den Weißen keine Freude haben. Sie müssen vor Schauen immer gewaschen werden, wie man hört. Daher hat die letzten 40 Jahre nur der Bestand von Friedhelm Grisse und einige temporär limitierte "Filialen" überlebt.

    Ich habe noch nie ein weißes AIH gewaschen, wenn ich auch ausgestellt habe. Dennoch bin ich mal in Villach vor 4 Jahren Ausstellungssieger geworden. Andere Ausstellungen waren mir wegen persönlichen Terminproblemen auch nie möglich.

    Zu Weiß:

    Auch ich bin gegen das Einkreuzen, wie kaum ein 2. hier, aus wohl bekannten Gründen. Dennoch ist das "züchterische Verwenden" von Wildbraunen für mich keineswegs ein Einkreuzen, spätestens wenn man das Buch von Armin Arbeiter liest und den Teil über die Altsteirer.

    Bruse (?) hat seinerzeit die letzten lachsfarbigen Altsteirer von Klagenfurt aus der Herdbuchzucht geholt und dann wurden sie in der BRD aus der Zucht "entfernt". Doch zu Arbeiters Zeiten gab es einige Farbschläge mehr und keinen "Rassismus" wenn ich das mal so formulieren darf.

    Wenn man aber Rheinländer oder Paduaner aus formalistischen Motiven einkreuzt, so halte ich das für kontraproduktiv im Hinblick auf Eigenschaften und auch den herkömmlichen Parametern, die immer auch was mit Anpassung an Haltungsgebiet und Region zu tun haben.

    Ich habe mich diesbezüglich zu gegebener Stelle schon des öfteren geäußert, auch dass mich diese Haltung der Sportzucht sehr stört, insbesondere weil nicht alle Wirtschaftsrassen zu Sport- und Standardrassen "verkommen" sollen. Dennoch bin ich schon seit 1972 Mitglied des RÖK, also zu Zeiten als er noch "Reichsverband" hieß...

    Unterm Strich ist es sehr erfreulich, dass die Weißen einen gewissen Stellenwert bekommen haben. Inwieweit der Genfaktor Leghorn eine Rolle spielt, halte ich für unwesentliche. Ich denke, dass man ohnehin die Attribute des mitteleuropäischen Landhuhnes noch typisch vorhanden hat, bei weißen wie auch Wildbraunen.

    Wir wissen alle, dass es immer wieder "Moderassen" gegeben hat, die "so toll" waren, dass man sie einkreuzen musste. Erst mit der Zeit erkennt man auch Faktoren, wie genetische Befiederungsbremse, welche v. a. Rassen asiatischer Herkunft mitbringen und so auch in Barnevelder oder New Hampshire sehr verbreitet ist, wohl auch in den Sulmtalern. Auch ein Arbeiter hat Vorläufer des Lachshuhnes nebst heimischer Genetik verwendet, doch das ist in seinem Buch genauer nachzulesen.

    Lassen wir also die Kirche im Dorf und ich für meinen Teil kann nur hoffen, dass die 3 Steirerhühnerrassen noch lange nicht zu Formalismusrassen verkommen müssen, sondern noch für alternative Landwirte brauchbar sind und vielleicht noch mehr.

    Viele Grüße an alle Interessierten vom

    Altsteirer.at
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  2. #82
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    Und so hat jeder von uns diesbezüglich andere Ansichten.
    Ich selektiere bewußt auf Größe UND Legeleistung.
    Warum?Der Cillierschlag wurde als typisches Zwiehuhn gezüchtet.Demnach auf Fleischertrag und Legeleistung.
    55 g Eier nehme ich nur in Ausnahmefällen von Junghennen, so wie auch welche in Meck-Pomm mit dabei sind.
    Ich habe auch Bilder von meinen Tieren heute gemacht. Stelle sie dann beizeiten ein.

    L.G.

  3. #83
    Avatar von kajosche
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    Und so hat jeder von uns diesbezüglich andere Ansichten.
    und das ist auch gut so. denn so entkommen wir der gleichmacherei der formalisten und ausstellungszüchter. auch der genpol wird unter diesen vorrausetzungen auch nicht so schnell schwinden

    grüße.
    verkaufe Altsteirer Bruteier, viele verschiedene Farben.

  4. #84
    Avatar von altsteirer.at
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    Habe die selbe Meinung!

    Natürlich teile ich Eure Meinung. Formalismus mündet leider in Gleichmacherei und das ist für alle Genetiker und Wissenschafter sehr negativ belastet. Ich denke, dass ist auch für jedermann nachvollziehbar. Allerdings will ich der Sportzucht keineswegs deren Berechtigung abreden. Viele Rassen hat eigentlich nur sie, wenn v. a. auch aus "sportlichen Motiven" erhalten.

    Den Begriff des Cilli-Huhnes kenne ich auch schon seit meiner "aktiven" Zeit im VEGH. Ich habe da auch recherchiert, an der Uni In Laibach und habe auch von Ressourcen gehört, von Feldmann, GEH, wenn ich nicht irre. Allerdings habe ich von den damaligen Ansprechpartnern in Laibach nur negative Antworten erhalten.

    Baron Twickel hat sich mit der Materie ebenfalls befasst. Das weiß ich von Knöll sen., dem Altobmann des deutschen SV.

    Natürlich ist auch aus meiner Sicht der Altsteirer ein Zwiehuhn, wenn auch recht legebetont. Ich denke, dass man dieses Zuchtziel auch weiterhin verfolgen kann oder soll.

    Natürlich hat jeder Züchter seine Handschrift und hier fallen mir etliche Züchter und Bestände an Wiener Hochfliegern ein. Letztlich ist es auch bei Rinderzüchtern so, wenn sie eine Rasse über Jahrzehnte mehr oder minder gezielt, wenn nicht akribisch, züchten. Warum sollte das also bei Hühnerzüchtern anders sein.

    Auch ich wollte seinerzeit Genpoole in Panmixie einrichten, wie es auch Hybridkonzerne als genetische Redundanz halten müssen.

    Ich habe auch im Socatal Hühner im Landhuhntyp gefunden, ohne Schopf allerdings. Auch sie wollte ich erhalten, was mir aber im Alleingang mit diversen Haltern nicht geglückt ist. Es war eine Hofpopulation, welche einige individuell sehr gute Leistungstiere hatte.

    55 g als Mindestgewicht ist sicher beachtlich, insbesondere im 1. Jahr. Das erreichen bei mir einige Hühner nicht. Da ich aber das Pedigree exakt kenne, kann ich fallweise aus popolationsgenet. Gründen auf solche Tiere nicht verzichten. Zumindest muss sich mir zeigen, wie es mit den sonstigen Parametern steht, etwa mit der Schlupfrate oder Schnupfenresistenz etc.. Unter 50 g geht aber auch bei mir keine Henne mehr in die Zucht, doch freilich muss sie dann auch andere Vorzüge haben.

    Schon vor 15 Jahren wollte ich eine Herdbuchzucht wiederbeleben, etwa bei den "Barmherzigen Schwestern" auf einem Hof in der Nähe von Wien. Vielleicht findet sich mal der richtige Mann mit der nötigen Einstellung, denn ich halte eine Herdbuchzucht nach wie vor für eine Marktlücke.

    Solche Stationen gibt es längst schon in der BRD für den Markt an Biobauern, wenn auch nicht von deutschen Rassen, sondern Hampshire etc.

    Allerdings gibt es in Bayern schon eine Art Herdbuchzucht für Sulmtaler (STH), die sich großer Nachfrage erfreuen kann. Doch das wundert nicht, wenn man hört, wie hoch die Qualität des STH-Fleisches beschrieben wird.

    STH sind aber kein Legetyp, sondern ansatzbetontes Zwiehuhn. Das sollten die Exhumierer dieser Genetik sich vor Augen halten. Auch in Österreich gab es vor knapp 20 Jahren so ein Projekt, das da in die falsche Richtung ging und daher auch nur etliche Jahre sich aus diversen Gründen am Markt halten kann.

    Ich will damit nur skizzieren, dass eine "alte Rasse" nur vor professionellem und seriösem Hintergrund eine Marktlücke schließen kann, bei bleibendem wirtschaftlichen Wert.

    Eigentlich braucht man sich nur an Armin Arbeiter erinnern, der mit seinem Projekt sehr erfolgreich war. Er hatte noch 1 - 2 Nachahmer, welche offensichtlich aber nicht die nötige Professionalität aufbringen konnten.

    Weiterhin viel Erfolg wünscht Euch der

    altsteirer.at
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  5. #85
    Avatar von kajosche
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    auch ich habe nicht gegen formalisten und ausstellungszüchter. die ansätze sind eben verschieden. was aber ohne wertung ist.

    ich bin sehr dafür das jeder nach seinen vorlieben selektiert und doch im rahmen der beschriebenen rasse "altsteirer" bleibt.

    grüße
    verkaufe Altsteirer Bruteier, viele verschiedene Farben.

  6. #86
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    Original von kajosche
    holdrio

    auch ich habe nicht gegen formalisten und ausstellungszüchter. die ansätze sind eben verschieden. was aber ohne wertung ist.

    ich bin sehr dafür das jeder nach seinen vorlieben selektiert und doch im rahmen der beschriebenen rasse "altsteirer" bleibt.

    grüße
    Egal ob Ausstellungszüchter oder Leistungszüchter: Es gibt deffiniiv zuwenig, die sich mit den "Weißen" befassen wollen.
    Eine handvoll Personen kann unmöglich diese Rasse vor dem völligem Aussterben bewahren.

  7. #87
    Avatar von kajosche
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    da hast du recht. aber es werden immer mehr. zwei gute freunde von mir (beide aus österreich) wollen auch weiße altsteirer. der eine besitzt schon seit jahren wildbraune altsteirer. auch in deutschland ist die nachfrage nach altsteirern grad steigend.
    natürlich ist es was anderes ob ich die weißen altsteirer erhalten und verbessern will, oder sie nur einfach als zierde mitlaufen lasse.

    aber im notfall kann man immer wieder auf solche populationen zurückgreifen.

    grüße
    verkaufe Altsteirer Bruteier, viele verschiedene Farben.

  8. #88
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    Ich habe dieses Jahr auch gewaltige Nachfrage nach den Weißen, doch ich mußte auf den Herbst vertrösten. Wen es Interessiert, ich hätte noch Adressen von Hobbyhaltern, die Tiere oder Bruteier einst von mir bezogen.
    Bruteier kann ich bei Bedarf abgeben.

    L.G.

  9. #89
    Avatar von odranoeL
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    Hallo Bernhard, hallo kajosche,
    ich warte ab - bis die Eier eintreffen.
    Werde mir Notizen über Gewicht usw machen.
    Und dann schauen, was das Schieren ergibt - allerdings
    schiere ich grundsätzlich erst nach 14 Tagen.
    Aufgrund meiner Erfahrungen bei den Brahma und Marans.
    Bei Altsteirer habe ich die Erfahrung noch nicht.

    Wie ich versprach, werde ich meine Zucht umstellen.
    Es bleiben dann die Altsteirer. Keine weiteren.
    So habe ich es letztendlich auch einfacher, keine Trennungen
    mehr, lediglich in Stämme. Das werde ich dann aber erst mal
    abwarten, da sie erst mal schlüpfen und groß werden müssen.

    Bei mir ist es nur so:
    ich impfe immer. Auch gegen Marek, kajosche Du weißt warum.
    Die Tiere werden bei mir 2x im Jahr entwurmt. Regelmäßig geimpft
    gegen ND, nachgeimpft gegen inf. Bronchi. und Gumboro.
    Einmal jährlich der Test, ob Geflügeltuberkulose vorhanden ist
    oder nicht, da in der näheren Umgebung dies schon auftrat.

    Die Ställe werden regelmäßig desinfiziert. Und das nötige
    Zusatzfutter steht immer zur Verfügung (nebst Grit, Vitamine, Holzkohle,
    Kalk, Bierhefe).
    Die Tiere haben Auslauf - allerdings auf einem Gelände, wo alle Gefahren vorhanden sind. Es wird sich zeigen, wer überlebt.
    Stallpflicht habe ich schon seit 4 Jahren nicht mehr. Diese Quälerei ist
    auch entfallen.

    Falls ich noch was beachten muss, dann bitte rechtzeitig mir sagen.
    Es fängt ja schon an, wenn sie geschlüpft sind.

    So - ich bin gespannt - wann sie kommen. Ich tippe allerdings auf heute,
    da DHL ziemlich fix ist.
    Mal sehen. Bis dahin erst mal liebe Grüße
    Christiane

    p.s. Bernhard,
    wäre es nicht eine Alternative, diese auch mal hin und wieder in der Zeitung zu präsentieren. in der GEH hat man ja auch die Möglichkeit einer Nutztier-Arche, und aufgrund dessen u.U. auch noch Hilfe, oder?
    Zum Beispiel Führungen anbieten bei Züchtern, die diese halten, u.a. mit Kindergärten oder Schulen
    Füge dich der Zeit, erfülle deinen Platz und räum ihn auch getrost: Es fehlt nicht an Ersatz!

  10. #90
    Gast
    Gast
    Ich züchte alljährlich ca. 150 Küken.Mehr ist nicht drinn.
    Und was habe ich nicht schon präsentiert.Leider melden sich eben nur Halter und kaum Züchter, und das ist das Problem.Mit "Mixen" will ich nichts Anfangen und hole mir aus solchen Beständen auch nichts zurück.

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