Seite 18 von 438 ErsteErste ... 81415161718192021222868118 ... LetzteLetzte
Ergebnis 171 bis 180 von 4379

Thema: altsteirer weiß und wildbraun

  1. #171
    Avatar von Drachenreiter
    Registriert seit
    28.06.2007
    Ort
    mittig zwischen R - LA - SR
    PLZ
    84xxx
    Beiträge
    6.753
    Hallo,

    @ altsteirer; Ich dachte ein wenig Verbreitung dieser Rasse in den Englischen Sprachraum könnte nicht schaden!

    @ weiß; Deine Küken sind schön. Bei deiner Abbildung aus einem Buch ist mir eigentlich spontan was ganz Eigenartiges eingefallen - die Altsteirer, wenn ich jetzt nicht wüsste das es sie gibt, haben mich da sofort an die Brabanter Bauernhühner erinnert. Gibts da eigentlich Paralellen oder gemeinsame Vorfahren oder sind das völlig separate Entwicklungen?

    Der Artikel von Armin Arbeiter ist auch sehr interessant. Da gab es sogar gesperberte Tiere.

    Gruß
    DR
    Altsteirern wb, weiß, gesperbert
    Sultan Hühner weiß
    Große Paduaner div. Farben

  2. #172
    Gast
    Gast
    Original von Drachenreiter
    Hallo,

    @ altsteirer Ich dachte ein wenig Verbreitung dieser Rasse in den Englischen Sprachraum könnte nicht schaden!

    @ weis Deine Küken sind schön. Bei deiner Abbildung aus einem Buch ist mir eigentlich spontan was ganz Eigenartiges eingefallen - die Altsteirer, wenn ich jetzt nicht wüsste das es sie gibt, haben mich da sofort an die Brabanter Bauernhühner erinnert. Gibts da eigentlich Paralellen oder gemeinsame Vorfahren oder sind das völlig separate Entwicklungen?

    Gruß
    DR
    Ich versuche es in Einfachen Worten auszudrücken: sämtliche Rassen/Schläge entstammen regionalen Bauernhuhnstämmen. erst durch selektive Zuchtarbeit, Spontanmutationen und dgl. haben sich Rassen daraus entwickelt.
    Und wurden immer weiter verfeinert, verbessert.
    Armin Arbeiter machte es sich zur Aufgabe, in Teilen der Steiermark die brauchbarsten Stämme zu orten zum Teil aufzukaufen und zu formen.
    Deshalb ist in manchen alten Abbildungen mit Sicherheit eine Ähnlichkeit mit diversesten Landhuhnschlägen zu beobachten.
    Den Bauern früherer Zeit war wichtig, ein genügsames, leicht
    aufzuziehendes Landhuhn zu halten.

  3. #173
    Gast
    Gast
    Original von Drachenreiter


    Der Artikel von Armin Arbeiter ist auch sehr interessant. Da gab es sogar gesperberte Tiere.

    Gruß
    DR
    Wenn DU auf meine eingestellten Kükenbilder achtest, genau achtest, siehst Du 2 Gesperberte im Hintergrund.Die fallen heute noch!
    Ich will damit zeigen, daß der weiße Altsteirer mit wenig oder keinem Leghorn/Italienerblut immer den gelben Anflug aufzeigen wird, der MIR persönlich aber der bessere "Weißmacher"ist.
    Ich bin zwar RÖK Züchter, stimmt, versuche aber auch Eigene Wege zu gehen.Ich werde zwar regelmässig gelobt und abgestraft dafür auf Ausstellungen, ist mir aber im Endeffekt egal.
    PO Lachnit meinte einst zu mir, ich hätte die besten Weißen in Österreich.Obs stimmt oder obs etwas mit "Beilaunezuhalten" zu tun hat, müssen und dürfen Andere Entscheiden!

  4. #174
    Avatar von Drachenreiter
    Registriert seit
    28.06.2007
    Ort
    mittig zwischen R - LA - SR
    PLZ
    84xxx
    Beiträge
    6.753
    Original von Weiß
    Ich versuche es in Einfachen Worten auszudrücken: sämtliche Rassen/Schläge entstammen regionalen Bauernhuhnstämmen. erst durch selektive Zuchtarbeit, Spontanmutationen und dgl. haben sich Rassen daraus entwickelt.
    Und wurden immer weiter verfeinert, verbessert.
    Armin Arbeiter machte es sich zur Aufgabe, in Teilen der Steiermark die brauchbarsten Stämme zu orten zum Teil aufzukaufen und zu formen.
    Deshalb ist in manchen alten Abbildungen mit Sicherheit eine Ähnlichkeit mit diversesten Landhuhnschlägen zu beobachten.
    Den Bauern früherer Zeit war wichtig, ein genügsames, leicht
    aufzuziehendes Landhuhn zu halten.
    Hi,

    das kann mir gut vorstellen, wenn ich so schaue wie die einfachen Leute auf dem Lande in Rumänien und der Ukraine Ihre Hühner vermehren und Züchten.

    Gruß
    DR
    Altsteirern wb, weiß, gesperbert
    Sultan Hühner weiß
    Große Paduaner div. Farben

  5. #175
    Avatar von kajosche
    Registriert seit
    14.03.2005
    PLZ
    84
    Land
    Niederbayern
    Beiträge
    4.689
    Themenstarter
    holdrio

    grundsätzliches zur weißen Gefiederfarbe:

    Für das weiße Gefieder der Hühner können verschiedene Faktoren verantwortlich gemacht werden, die an unterschiedlichen Stellen im Stoffwechsel ansetzen und dort die Farbbildung entweder gar nicht erst ermöglichen oder sie sekundär unterdrücken. So können hier ein dominantes und zwei rezessive Weiß unterschieden werden.

    1.) Das dominante Weiß

    Das dominante Weiß basiert auf dem Verhinderungs- oder Unterdrückungsfaktor I (Inhibitor), der die Ausbreitung von schwarzem Pigment in den Federn unterbindet. Bekannt ist dieser Faktor hauptsächlich von den weißen Leghorn (Leghorn-Weiß).
    Bei der Kreuzung von weißen Leghorn mit schwarzen Rassen erhält man in der F 1 ausschließlich weiße Nachkommen, die z. T. einzelne schwarze Federn zeigen. Diese unvollständige Dominanz zeigt sich auch bei der Kreuzung von Leghorn mit gesperberten Rassen. Hier lassen sich bei der F 1 auf den Schwingen mehr oder weniger stark angedeutete graue Streifungsmuster erkennen. Bei der Kreuzung mit schwarzgesäumten Rassen ist oft ein schmaler, grauer Federsaum angedeutet.
    I ist nicht dominant über gelbe und rote Farbstoffe. So resultieren die Farbenschläge Rotgesattelt, Gelb-Weißgesäumt, Gelb-Weißgetupft und Gelb-Weißgeflockt aus der Unterdrückung des Schwarzanteils durch dominantes Weiß und Verbleiben der goldenen und roten Pigmente an jenen Federbereichen, an denen genetisch kein Schwarz vorliegt.
    Kreuzt man rebhuhnfarbige Italienerhähne mit weißen Leghornhennen, bringt die Nachzucht je nach Erbformel der Leghorn in der F 1 oder F 2 rotgesattelte Nachkommen hervor. Trägt die Leghornhenne das Allel für Wildfarbe e+ in Kombination mit dem Silberfaktor S, so sind die Hähne der F 1 weiß, die Hennen rotgesattelt:

    P 1,0 Italiener, rebhuhnfarbig 0,1 Leghorn, weiß
    e+e+iiss e+e+IIS-

    F1 Hähne: e+e+IiSs Hennen: e+e+Iis-
    Weiß rotgesattelt


    Verpaart man die F1 Hennen an rebhuhnfarbige Italienerhähne zurück, ist die Nachzucht in beiden Geschlechtern je zur Hälfte rotgesattelt bzw. rebhuhnfarbig:

    P 1,0 Italiener, rebhuhnfarbig 0,1 aus F1
    e+e+iiss e+e+Iis-

    F2 Hähne: e+e+Iiss e+e+iiss Hennen: e+e+Iis- e+e+iiis-
    rotgesattelt rebhuhnfarbig rotgesattelt rebhuhnfarbig.


    Trägt die verwendete Leghornhenne z. B. verdeckt den Goldfaktor in Verbindung mit dem Faktor E (Ausbreitung von Schwarzpigment), so ist die gesamte Nachzucht weiß. Hier überlagert der Faktor E das Gold, wird jedoch selbst durch den Faktor I unterdrückt. Bei der Rückpaarung der F1 an rebhuhnfarbige Italiener erhält man neben weißen, rebhuhnfarbigen und schwarzen Tieren in beiden Geschlechtern zu statistisch 25 % rotgesattelte.
    Grundsätzlich ist es bei derartigen Kreuzungen schwer, Aussagen über das Erscheinungsbild der Nachzucht zu treffen, da man der weißen Leghornhenne naturgemäß ihren Genotyp nicht ansieht und daher auch vor mancher Überraschung nicht gefeit ist.
    Der Hahn dieser auch als „Pile-Muster“ bezeichneten Farbvariante hat auf den Flügeldecken, im Halsgefieder und Sattelbehang goldene bis rote Zeichnung und ist in den übrigen Bereichen weiß. Die Henne hat bei ansonsten weißem Gefieder eine lachsfarbene Brust und hellgoldgelbes Halsgefieder.

    Außer bei den weißen Leghorn konnte der Faktor I auch bei den französischen Bresse, den Ramelslohern, den Bosnischen Krähern sowie bestimmten Stämmen weißer Plymouth Rocks, weißer Minorka und weißer Wyandotten nachgewiesen werden.
    Je nach genetischer Zusammensetzung können sich unter dem dominanten Weiß die verschiedensten Faktoren wie einfarbig Schwarz (E), Wildtyp (e+), Sperberfaktor (B), Silberfaktor (S) oder Goldfaktor (s) verbergen.


    2) Das rezessive Weiß

    Das rezessive Weiß ist beim Haushuhn häufiger anzutreffen als das dominante. Es kommt z. B. bei Seidenhühner, vielen Stämmen der Plymouth Rocks, Wyandotten, Dorking, Zwerg-Wyandotten oder Zwerg-Rheinländern vor.
    Kreuzt man reine Stämme dieser Rassen mit schwarzen Tieren, so zeigt die F1 ausschließlich schwarz befiederte Nachkommen, das Weiß ist gegenüber Schwarz also rezessiv.
    Für dieses Weiß wurde der autosomale Faktor c eingeführt, der als Allel zu Farbbildungsfaktor C (Chromogen) aufzufassen ist. Die Wirkung von c beruht demnach darauf, dass im Zustand der Reinerbigkeit cc die Farbbildung nicht ermöglicht wird.
    Doch ist c nicht der einzige Faktor, der rezessives Weiß hervorruft. So erhielt man aus der Kreuzung von weißen Seidenhühnern mit weißen Dorking nicht etwa weiße, sondern ausschließlich wildfarbige Nachkommen. In der F2 traten dann neben den Wildfarbigen wieder weiße Individuen auf, und zwar im Verhältnis 9 (wildfarbig) zu 7 (weiß). Dieses Phänomen erklärt sich daraus, dass beide Rassen unterschiedliche Faktoren für rezessives Weiß besitzen. So wurde gefolgert, dass die Seidenhühner den Farbbildungsfaktor C aufweisen, also theoretisch Pigment bilden können, ihnen aber der Farbverwirklichungsfaktor O (Oxidase) fehlt. Für sie wurde an diesem Genort das Allel o, das die Farbumsetzung nicht ermöglicht, angenommen.
    Kreuzt man Rassen mit diesen unterschiedlichen Faktoren, so liegen in der F1 beide Allele im heterozygoten Zustand (CcOo) vor und können dementsprechend ihre Wirkung nicht entfalten. Die Nachzucht zeigt dann jene Färbungen, die bei den Eltern genetisch zwar vorhanden sind, durch die reinerbig vorliegenden Faktoren c bzw. o jedoch nicht umgesetzt werden konnten.
    Man kann sich modellhaft die Faktoren c und o als Bestandteile einer mehrstufigen Stoffwechselkette vorstellen, die für die Farbbildung und Farbausprägung verantwortlich ist. Ein Tier, das den Faktor C besitzt, aber nicht den Faktor O (Genotyp CCoo), ist weiß, da hier die Stoffwechselkette dort unterbrochen wurde, wo das Allel O seine Erbinformation liefert. Im umgekehrten Fall (ccOO) ist die Stoffwechselkette dort unterbrochen, wo das Allel C seine Information beisteuert.
    Verpaart man die wildfarbigen Tiere der F1 untereinander, so werden die Faktoren neu kombiniert und es entstehen wieder Weiße.
    Weiß sind dann alle Tiere, die entweder cO (3), Co (3) oder co (1) tragen. Damit entspricht das Spaltungsverhältnis dem des dihybriden Erbganges mit der Verteilung von 9 : 3 : 3 : 1.
    Bei der Kreuzung von weißen Leghorn mit rezessiv weißen Plymouth Rocks erhält man in der F2 ein Spaltungsverhältnis von 13 (weiß) zu 3 (farbig). Hier kommt im Erbschema zusätzlich der Faktor I (dominant weiß) hinzu. Farbig sind jene Individuen, bei denen die Allelkombination iC vorliegt, die also Pigment bilden können und denen der Farbunterdrückungsfaktor I fehlt.
    Mit dem Modell der Faktorenpaare C/c und O/o lassen sich viele Erbgänge der rezessiven Weiß erklären.
    Nicht erklärt werden kann damit die Pigmentierung der Augen bei rezessiv weißen Rassen oder die schwarze Haut und die dunkelblauen Läufe der Seidenhühner. Auch konnte nachgewiesen werden, dass selbst bei weiß befiederten Rassen ständig Pigmentzellen in sehr geringer Anzahl in der Feder vorhanden sind. So zeigen rezessiv weiße Rassen nicht selten graue oder schmutzig weiße Federn. Ganz offensichtlich spielen hier Faktoren eine Rolle, durch welche die Weitergabe von gebildetem Pigment an die federbildenden Zellen reguliert wird und so das rezessive Weiß vielmehr auf einer Übertragungsblockade des Pigments an die Federn beruht (vgl. Gleichauf 1972).

    größtenteils abgetippt aus dem buch "vererbung von hühnern und wassergeflügel" von armin six.

    grüße
    verkaufe Altsteirer Bruteier, viele verschiedene Farben.

  6. #176
    Gast
    Gast
    @kajosche;
    Völlig korrekte Deffinition.
    Nur haben die als Beispiel angeführten Rassen NICHTS in den Stammbäumen der Altsteirer bzw. Steirerhühner im Allgemeinen zu tun!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Gerade diese Rassen sind es gewesen, die das Steirerhuhn über lange Strecken verfälscht hatte!
    Noch Heute kämpft man gegen diese Einkreuzungen an.

  7. #177
    Avatar von kajosche
    Registriert seit
    14.03.2005
    PLZ
    84
    Land
    Niederbayern
    Beiträge
    4.689
    Themenstarter
    holdrio

    in diesem artikel geht ausschlieslich um die farbvererbung. die symbolik bzw. genetik ist ja bekanntlich bei allen hühnern gleich, egal welcher rasse.

    die charakteristik und äussere form der altsteirer ist es, die von fremdeinkreuzungen beeinflußt wird. da gebe ich dir recht und bin auch sehr bestrebt diese auswirkungen auszumerzen.

    grüße
    verkaufe Altsteirer Bruteier, viele verschiedene Farben.

  8. #178
    Avatar von altsteirer.at
    Registriert seit
    18.09.2005
    Ort
    Kärnten
    Land
    Österreich
    Beiträge
    616

    Dank an Kajosche!

    Vielen Dank für diese ersten Schritte in Sachen Farbvererbung. Mich interessieren solche Themen sehr. V. a. habe ich damit auch in der aktiven Zucht zu tun.

    Ich habe versucht die Wildbraunen von Schmitt rein zu erhalten, weil etliche Hennen sehr leistungsbereit waren, wie man es sonst kaum findet. Trotz mehrer Versuche, musste ich weiter bei meiner Hahnenlinie bleiben, welche auf einen weißen Hahn zurückgeht. Nur so bin ich krummes Brustbein oder Schnupfendisposition, Eigewicht, losgeworden, bzw. erlitt keine Rückschläge.

    Daher ist es für mich zwangsläufig von Interesse, wie ich wieder reine Wildbraune aus meinen "Kreuzungen" (ca. 75 % Wildbraun, wenn ich das so ausdrücken darf) wieder "reine Wildbraune" bekomme.

    Letztlich heißen die AIH aber auch wildbraun und nicht wildfärbig oder rebhuhnfarbig, was wohl mit wildfärbig gleichzusetzen ist.

    Heinricht Knöll (Altobmann des deutschen SV) hat mir mal erklärt, dass das Wildbraun auch mit Einkreuzungen der Sportzucht zu tun hat. Genaueres ist mir entfallen, doch wen das interessiert, der kann mit ihm bestimmt Kontakt aufnehmen, respektive befragen. In diesem Gespräch berichtete er mir auch von sogenannten "Aufspaltungen", was weiß ich welcher Farbe, auch im Zusammenhang mit Baron Twickel.

    Vielleicht kann ich Heinrich Knöll noch mal konkret befragen, so es der Zeitrahmen mal zulässt.

    Damit möchte ich nur hinweisen, dass diverse für Hühnerfarben typische Farbfaktoren natürlich auch in den Altsteirern vorhanden sind. Daher finde ich es toll, dass "Kajosche" hier tolle Aufklärungs- und Schulungsarbeit leistet. Doch das Thema interessiert mich abgesehen davon auch sonst.

    Einkreuzung, Fremdblut

    Ich mache mir hier in Sachen Altsteirer sicher keine Sorgen. Zu typisch und landhuhnmäßig sind jedenfalls deren Eigenschaften: temperamentvoll, guter Futtersucher, geschickt gegenüber Raubzeug etc.

    Zudem kommt es nach Einkreuzungen weitgehend zu einer Verdrängungskreuzung, weil der Sportzüchter letztlich wieder mit "reinen" Tieren auf den Rassetyp rückkreuzen muss. Natürlich bleiben fallweise auch gewisse "Fremdgene und -allele" in den folgenden Generationen zurück.

    Letztlich war es gerade ich, der in seiner Zeit als VEGH-Funktionär und natürlich bis in die heutigen Tage, eigentlich seit meiner Jugend in den 70-ern, immer für Reinzucht eingetreten ist. Doch gerade dafür ist ein Herdbuchsystem die Voraussetzung. Dazu gehört noch einiges, etwa auch Nukleusherden, wie sie in etwa auch Kajosche hält. Wenn nämlich Wildbraune mit weißen verpaart werden, handelt es sich immer noch um Altsteirer, wohl nicht nur meiner Ansicht nach, sondern auch nach jener von Agronomen, Tierzüchtern und Genetikern.

    Damals wollte gerade ich spezifische Genpoole bei den einzelnen Züchtern (eigentlich waren fast alle nur Halter) aufbauen, wo jeder über eine spezifische genetische Drift züchten (Qualität aus Quantität) sollte. Doch eine recht bekannte Person, die ich hier nicht nennen will, längst schon ausgestiegen ist, wollte wieder alle Genpoole vor Ort haben.

    Dennoch war gerade diese Strategie dazu gedacht, dass es trotz "leistungsorientierte Zucht" keinen Genverlust, respektive die Notwendigkeit zu Einkreuzungen gibt, womit aber natürlich keineswegs die Wildbraunen gemeint waren, wenn das auch von mir damals zumindest nicht vorgesehen war oder als nötig angesehen.

    Sicher wollte ich vermeiden, dass man wieder glaubt blaue Rheinländer einzukreuzen oder auch Leghorn, nur um das Leghornweiß zu "verbessern", damit man in den Schaukäfigen oder in der Sportzucht ja keinen "gelben Anflug" mehr sieht.

    Sonst ist mir nur von einem Züchter aus Ostdeutschland bekannt, dass er über Einkreuzung von Australorps in seine Wildbraunen "tolle Hühner" bekommen hat, vom Beruf immerhin Arzt, quasi "genetisch vorgebildet".

    Wesentlich wichtiger erscheint mir, wenn fallweise in der Zucht etwas auf den Charakter geachtet wird, nämlich dass die Tiere zutraulicher und leichter zu handeln sind und nicht wie verrückt durch die Gegend sausen, sofern das nicht ein Vorteil gegenüber Raubzeug sein kann, doch das ist eine Thematik, welche sehr in die Tiefe geht und nur in praxi beantwortet werden kann.

    Letztlich ist es aber sicher egal, was wann und wo gemacht wurde, doch die Kenntnis schadet ja nicht. Ich sehe nach vorne und mit ähnlich eingestellten Leuten kann man natürlich auch zielführend zusammenarbeiten, wie immer im Rahmen des Möglichen und für die Betreffenden zumutbaren.

    Viel Erfolg und Freude mit der Zucht wünscht

    Altsteirer
    "Tierzucht ist Denken in Generationen" - "Wer nicht konsequent selektiert, geht unweigerlich fehl", "Haflingerpapst" Otto Schweisgut, Tirol

  9. #179
    Avatar von kajosche
    Registriert seit
    14.03.2005
    PLZ
    84
    Land
    Niederbayern
    Beiträge
    4.689
    Themenstarter
    holdrio

    danke für das lob .

    leider antwortet hr. knöll nicht auf meine mails die ich ihm immer wieder mal sende. möglicherweise kommuniziert er nur mit mitgliedern des SV.
    anrufen möchte ich ihn nicht, da telefonieren für mich sehr anstrengend ist. ich kann bestimmte frequenzen nicht hören. muss also oft nachfragen was dann einen unkompetenten eindruck macht.
    gerne hätte ich von ihm ein paar bruteier um zu erkunden welcher genetischer unterschied zwischen wildbraun, rebhuhnfarbig und goldhalsig besteht.
    phänotypisch ist mir der unterschied klar.

    grüße
    verkaufe Altsteirer Bruteier, viele verschiedene Farben.

  10. #180
    Avatar von altsteirer.at
    Registriert seit
    18.09.2005
    Ort
    Kärnten
    Land
    Österreich
    Beiträge
    616

    Heinrich Knöll

    Die Familie Knöll hat eine Tapezierfirma, nun schon in der 3. Generation. Heinrich war offenbar der Gründer. Telefonieren mit ihm zahlt sich allemal aus. Er weiß sehr viel von der Vergangenheit und kannte - wenn ich mich recht entsinne - alte Exponenten, wie Bruse (?), der noch von Klagenfurt die weizenfärbigen Herdbuchtiere per Zug in die BRD holte, wo sie abhanden kamen, oder Baron Twickel noch persönlich.

    Wenn ich mich recht entsinne, hat Baron Twickel, der irgendwo in Slowenien sein Anwesen hatte, noch andere Farben gezüchtet. Heinrich Knöll ist sicher ein lebendes Nachschlagwerk und ich werde ihn vielleicht auch mal anrufen. Er dürfte nun schon um die 80 Jahre alt sein, oder auch schon älter.

    Sein Sohn Norbert ist nun SV-Obmann. Auch ich habe ihm im Herbst ein Mail geschrieben. Er hat aber sich telefonisch etwas später gemeldet und wollte mich in Ried treffen, wo er bei der letzten Bundesschau gerichtet hat. Ich konnte aber nicht rechtzeitig hinkommen, da er schon Freitag nach Hause fuhr.

    Ich habe mit den deutschen SV-Mitgliedern nur gute Erfahrungen gemacht. Insbesondere das Wissen von Heinrich Knöll sollte eigentlich erhalten werden. Vielleicht schaffe ich es mal zu einer Sommertagung zu kommen. Mit den Knölls habe ich wohl schon vor 15 Jahren gesprochen, dass wir uns mal treffen sollten.

    Auch Friedhelm Grisse, der schon seit über 30 Jahren AWH züchtet, wär mal einen Besuch wert. Als ich mit ihm konkret im Kontakt war, vor rund 15 Jahren, zog er rund 200 Tiere auf und führte 3 Blutlinien, wovon er alle an uns (VEGH) als Entwicklungshilfe gesandt hat, gab es damals doch in Österreich keinen einzigen Hahn mehr. In der BRD waren nur noch Knöll und 3 sogenannte Mitläufer, die wohl längst keine AWH mehr haben.

    Heinrich Knöll hat übrigens die weißen Zwerge erzüchtet, die damals auch erstmals nach Österreich (Heftberger) gekommen sind. Dich wird bestimmt interessieren, wie er diese Weißen erzüchtet sind. Vielleicht habe ich das auch aufgezeichnet, wovon Du ohnehin Kenntnis hast. Zwergleghorn waren da sicher dabei.

    Ich glaube, dass die Knölls als Geschäftsleute lieber telefonieren, als mailen. Sie wären allemal einen Besuch wert, wohnen sie doch im Großraum Frankfurt, Hessen, wenn ich nicht irre.

    Viel Erfolg und viele Grüße vom

    Altsteirer
    "Tierzucht ist Denken in Generationen" - "Wer nicht konsequent selektiert, geht unweigerlich fehl", "Haflingerpapst" Otto Schweisgut, Tirol

Seite 18 von 438 ErsteErste ... 81415161718192021222868118 ... LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. Farbvererbung - Altsteirer weiß und wildfarbig
    Von Lisbet85 im Forum Züchterecke
    Antworten: 6
    Letzter Beitrag: 28.05.2024, 12:05
  2. Wildbraun – wildfarbig
    Von totenkoklaus im Forum Züchterecke
    Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 16.10.2013, 11:44
  3. Altsteirer wildbraun
    Von XeroX im Forum Fragen zu Hühnerrassen
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 23.09.2008, 14:47

Stichworte

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •