Lila im Grünglanz - wie kommt´s?

[ahoeh]

Hallo in die Runde der Geflügelkenner,

mich würde interessieren welcher Erfahrungen ihr schon mal mit lila im Grünglanz gemacht habt.
Einige meiner schwarzen La Flèche zeigen jetzt im Jungtiergefieder bereits einen schönen Grünglanz. Sehr erfreulich eigentlich. Der Haken an der Sache auch lila Schimmer ist gegeben. Keine lila Streifen im Schwanzgefieder wie ich dies schon mal bei den Italienern hatte sondern ein lila Glanzschimmer zwischen dem Grün.

Meint ihr das kommt verstärkt vor, das viele der Tiere eine blauabstammung haben? Oder habt ihr die Beobachtung gemacht dass dies nur eine Fütterungssache ist?
Ich weiß ja dass mit etwas Glück bei der finalen Feder das lila verschwunden ist, würde aber gerne mal von euch erfahren, wovon das kommen kann und wie es gegebenenfalls vermeidbar ist.

Züchter schwarzer Hühner, die Grünglanz haben sollen haben hier sicherlich schon die ein oder andere Beobachtung und Erfahrung gemacht.

Vielen Dank schon mal für eure Informationen.

Grflügelte Grüße
Andrea

[elja]

Lila im Jugendgefieder kann ein Fütterungsfehler sein. Den bekommt man dann rein, wenn es während der Gefiederbildung zu Schwankungen im Eiweißgehalt des Futters kam.
Es kann aber auch genetisch sein. Wenn “zu viel Schwarz“ in den Genen ist, dann verliert sich der Grünglanz und das Lila kommt durch. Ich habe eine Henne, von der immer wieder mal bei einem Küken der Grünglanz nicht so ist, da waren auch schon mal zwei, die dann als Erwachsene einen Stich ins Lila hatten.
Ob da blau einen Einfluss hat, weiß ich aus eigener Erfahrung nicht, da ich keine schwarzen Orpis mit blau in den Vorfahren habe.

[Jussi]

Hallo Andrea,

unsere Tiere haben bisher alle als erwachsene Tiere einen schönen Grünglanz. Die meisten schon so mit 10-14 Wochen im Jungtiergefieder. Ich weiß eigentlich auch nur, dass man möglichst keine großen Futterschwankungen haben sollte. Finde Deine Frage sehr interessant und bin gespannt, was noch für Antworten kommen werden.

[Magduci]

Ein sehr erfahrener Züchter, der seit über 30 Jahren die schwarzen Australorps mit Grünlack züchtet, sagte mir mal, dass das Lilaglanz meist auf Kokzidienerkrankung im Küken oder Jungtieralter hindeutet. Das ergibt ja auch eine Art Unterversogung, nicht wahr?

Ob es stimmt, weis ich nicht. Jedenfalls geht bei seinen Tieren bei den Ausstellungen ein Lilaglanz gar nicht.

LG
Magda

[Rosie]

Das trifft eigentlich eher auf die blauen bzw. violetten Streifen im Gefieder zu.
Wenn es während der Aufzucht zu Störungen durch Fütterungsumstellung, Krankheiten oder Stress kommt.

[Orpington/Maran]

Ich kann diese Beobachtungen aus eigener Erfahrung bestätigen, wir hatten eine Jungaraucanarin, die , wieso auch immer, von den Althühnern angefressen wurde, und 1 Jahr später massive mit Fussballenabzess zu tun hatte, die hat immer eine starke Lilafärbung in den Federn

[Rosie]

@ahoeh: ich habe die Frage mal an eine erfahrene Züchterin weitergeleitet und von ihr folgende Antwort bekommen:

"Hallihallo. Der Grünlack von schwarzen Hühnern ist von Rasse zu Rasse grundverschieden. Ich kann berichten, dass bei meinen Zwerg-Barneveldern der Lack der frischen Federn immer leicht lila bis blau war. Je blauer der Lack, um so besser war der Grünlack am Schluss. Sind die Federn trocken und der Lack immer noch lila oder blau, war der Grünlack zu intensiv und der Lack ist umgekippt - also Zuviel Grünlack gewesen - die Feder war übersättigt im Lack. Wenn man diese Tiere mit Blaulack - oder Lila wieder miteinander verpaart hat man einen super prima Grünlack."

Vielleicht kannst du ja später mal mit deinen eigenen Beobachtungen ergänzen.

[ahoeh]

Sehr interessant. Dankeschön. Klar werde ich berichten. Es ist ja die letzte Feder die zählt.
Trotzdem ist es immer gut näheres zu erfahren.

Vielleicht gibt es ja auch noch weitere Erfahrungswerte.

Viele Grüße
Andrea

[Okina75]

"Hallihallo. Der Grünlack von schwarzen Hühnern ist von Rasse zu Rasse grundverschieden. Ich kann berichten, dass bei meinen Zwerg-Barneveldern der Lack der frischen Federn immer leicht lila bis blau war. Je blauer der Lack, um so besser war der Grünlack am Schluss. Sind die Federn trocken und der Lack immer noch lila oder blau, war der Grünlack zu intensiv und der Lack ist umgekippt - also Zuviel Grünlack gewesen - die Feder war übersättigt im Lack. Wenn man diese Tiere mit Blaulack - oder Lila wieder miteinander verpaart hat man einen super prima Grünlack."

Die Beobachtung ist für mich schlüssiger als irgendein Krankheits- oder Mangelhintergrund. Dann müssten quasi alle blauen Tiere einen solchen haben, denn die glänzen ja meistens eher lila als grün, was aber an der Farbe bzw. der anderen Lichtbrechung auf der blauen Feder liegt.
Was mich angeht, so habe ich eine schwarze Bredahenne, die als Küken/ Jungtier lila im Lack war, und ich dachte schon "Ach du Je, was hab' ich da bloß falsch gemacht", von wegen der Krankheits- und Mangeltheorie... Als erwachsene hatte sie aber prima Grünglanz, nicht ganz deckend, aber sonst schön.
Und ihre bisherigen Söhne (brachte bislang ausschließlich Hähne, die olle Pute ) hatten/ haben jung auch alle diesen Lilalack und werden später schön grünlackig.

[Redcap]

Tatsächlich ist das multifaktoriell.
Da spielt das Futter, Stress, Krankheit, Genetik und davon abhängig die Wachstumsgeschwindigkeit eine Rolle wie die Federstruktur (Keratin-Matrix) und die Farbeinlagerung abläuft.
Vor allem sind für die Violettfärbung eine Überversorgung mit roten Betacarotinen verantwortlich.
Füttert mal Kanarienfutter. Dann hab ihr den prächtigsten Violettglanz, den man sich vorstellen kann.
Ich versteh ehrlich gesagt nicht, dass seit Gründung der Rassegeflügelzucht einzig der Grünlack akzeptiert wird.