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Vögel wehren sich selbst gegen H5N1
Aufzählung Überlebende Tiere bilden Antikörper
gegen Vogelgrippe.

Wien. Im Kampf gegen die Vogelgrippe macht ein neuer Aspekt den Experten Hoffnung. Denn noch kein Virus hat seine Wirtsorganismen wirklich alle umgebracht. Es blieb immer ein vor der Erkrankung geschützter Rest zurück.

Diesen Mechanismus könnten Fachleute der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) auch in der Schwan-Population im Wiener Wasserpark gefunden haben, wo im Vorjahr offenbar Vögel an Vogelgrippe verendeten. Die Überlebenden haben nämlich Antikörper gegen Influenza A-Viren im Blut.

"Wir haben die Untersuchungen im Mai 2006 durchgeführt. 25 Schwäne wurden sowohl Antikörperals auch Nukleinsäuretests mittels PCR (Polymerase-Kettenreaktion, Anm.) unterzogen", berichtet Michael Hess von der Universität für Veterinärmedizin.

Das Ergebnis: "Die Tiere hatten Antikörper auf H5-Viren. Aber wir haben nicht untersucht, ob es sich beispielsweise um Antikörper gegen H5N1 oder beispielsweise H5N7 oder andere Varianten handelte", so Hess. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Schwäne Antikörper gegen H5N1 gehabt hätten, sei allerdings "relativ hoch".
Auch sinnvoll für Viren

Das könnte für die Hypothese sprechen, dass auch im Rahmen von H5N1-Ausbrüchen in Wildvögelpopulationen schließlich Exemplare übrig bleiben, die eine schützende Immunantwort gebildet haben. Sie wären wahrscheinlich vor weiteren Infektionen geschützt. Auch evolutionsbiologisch ist das sinnvoll: Viren sind zur Vermehrung auf Zellen im lebenden Organismus angewiesen. Bringen sie ihre Wirte restlos um, beseitigen sie sich damit selbst.

Mittwoch, 07. Februar 2007