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Thema: Wieviel kostet ein Kammerjäger gegen Ratten ?

  1. #61

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    Hallo Saatkrähe,

    kein Tod ist wirklich schön, aber die, im europäischen Raum verwendeten Coumarinderivate, also Blutgerinnungshemmer, sind sicherlich die schonendste Art, einer Ratte aus dem Leben zu verhelfen.

    Bei einem gesunden Wirbeltier kommt es auf natürliche Art ständig zu Defekten an Kapillargefäßen. Meist durch mechanische Belastung, wie anstoßen des Körpers etc. Dann läuft Blut in das umliegende Gewebe. Man kennt das in härteren Fällen als Hämatom (Bluterguss). Zu diesen kommt es auch (nicht sicht- und spürbar) bei normalen Alttagsbewegungen. Bei größeren Hämatomen schmerzt eigentlich nur die Zellschädigung durch die verursachte, mechanische Belastung (Schlag, hetiger Stoß). Das einbluten ins Gewebe selbst, ist schmerzfrei.

    Nun hat der Körper eine natürliche Funktion, diese Defekte an Kapillargefäßen zu schließen. Durch Fibrinbildung kommt es zur Verklumpung des austretenden Blutes und somit zum Verschluß dieser "Leckage". Das Blut gerinnt.

    Führt man jetzt dem Körper Coumarinderivate zu, wird diese Fibrinbildung gehemmt. Das Blut läuft also weiter in das umliegende Gewebe. Dies hat zur Folge, das es zu einem Volumenmangel im gesamten Blutkreislauf kommt.

    Daraufhin werden sämtliche Zellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Dies äussert sich durch Mattheit, Schläfrigkeit und Bewusstseinseintrübung und letztlich durch steigenden Volumenverlust zum Tod.
    Dieser Prozess ist in der Anfangsphase sehr schleichend. Daher ziehen sich die meisten Tiere nach Beginn der Müdigkeit in ihr Versteck zurück. Vereinzelt schaffen sie dies nicht mehr, dann torkeln sie noch orientierungslos umher, bevor sie dann auf offener Strecke verenden.

    Nun also zur eigentlichen Frage: Ist dieser Tod schmerzhaft?
    Meiner Meinung nach, definitiv nein! Ein, durch exzessiven Alkoholgenuss oder Betäubungsmittel sedierter Mensch verspürt auch kaum noch Schmerz oder Stress. Vergleichbar ist die Bewusstseinstrübung durch Volumenmangel im Blut. Wer schon mal einen Kreislaufzusammenbruch hatte, kennt das. Schmerz und Stress wird erst nach dem Wiedererlangen des vollen Bewusstseins verspürt. Diesen Moment erlebt die Ratte nicht mehr...

    @all: Danke für die herzliche Aufnahme hier.

  2. #62

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    .... aber du irrst dich mit den Hausratten.... die sind hierauf dem Land und auch Randgebiete von Lemgo definitiv nicht ausgestorben.... ermittelt von einem einer Kollegen...nicht Wanderratten, Hausratten! ich weis von 3 befallenen Häusern und die sind sehr schwer weg zu bekommen.

  3. #63
    Erbsenzähler Avatar von eierdieb65
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    Herzlich Willkommen, Stefan R.
    Könntest du, als Profi, bitte auch mit der Mähr, dass eigene Nachkommen, von Ratten als Vorkoster eingesetzt werden, aufräumen?

    Die Jungen sind nur unvorsichtiger, habe ich gelesen.

    lg
    Willi
    Leben ist tödlich, hören sie sofort damit auf.

  4. #64

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    Zitat Zitat von Hühnermaa Beitrag anzeigen
    .... aber du irrst dich mit den Hausratten.... die sind hierauf dem Land und auch Randgebiete von Lemgo definitiv nicht ausgestorben.... ermittelt von einem einer Kollegen...nicht Wanderratten, Hausratten! ich weis von 3 befallenen Häusern und die sind sehr schwer weg zu bekommen.
    Lies Dir meinen Beitrag#57 noch einmal genau durch...
    PRAKTISCH Ausgestorben bedeutet, das es keine flächigen Vorkommen mehr gibt. Und das ist Fakt. Das es seltene, vereinzelte Populationen noch gibt, schrieb ich bereits...

  5. #65

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    Hallo Willi,

    selbstverständlich schicken Ratten KEINE "Vorkoster.
    Dieses "Volkswissen" stammt noch aus der Zeit, wo Akutgifte, wie Thaliumsulfit, Arsen etc. zur Rattenbekämpfung eingesetzt wurden. Diese sind überwiegend seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts hierzu vom Markt genommen worden.

    Ratten können, wie andere Wirbeltiere auch, negative Erfahrungen speichern.. Wenn also eine Ratte eine bestimmte Nahrung aufnimmt und unmittelbar danach verendet, kann eine andere Ratte, die dies beobachtet hat, für sich als negative Erfahrung abspeichern. Infolge wird diese Ratte, das "Futter" meiden.

    Abgesehen davon, das Ratten in der Regel einzeln auf Futtersuche gehen, kann, bedingt durch den verzögerten Wirkungsbeginn der Coumarinderivate kein Lerneffekt eintreten.

    Auch würde ich Ratten nicht als besonders schlau hinstellen wollen. Sie sind nicht cleverer, als alle anderen Wirbeltiere auch.

    Wenn die Ratten also den Köder nicht annehmen, dann liegt das nicht an dem Wirkstoff, sondern meist an der Formulierung (Art, Beschaffenheit und Attraktivität der Trägerstoffe) oder an der Darreichungsart.


    Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Mythos Resistenz.
    Unbestritten gibt es in Deutschland vereinzelt Resistenzzonen für bestimmte Wirkstoffe. Die meisten "Resistenzen" sind allerdings aus meiner Erfahrung heraus, genau wie die angebliche Schläue dieser Tiere, eher eine Ausrede für "zu blöd zum bekämpfen"...

  6. #66
    Erbsenzähler Avatar von eierdieb65
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    DANKE

    lg
    Willi
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  7. #67

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    Zitat Zitat von Stefan R. Beitrag anzeigen
    Auch würde ich Ratten nicht als besonders schlau hinstellen wollen.
    Ich schon.
    Vielleicht wird keine Ratte sonderlich schlau(er) geboren, aber durch Training und Erfahrung sind das in meinen Augen schon spezielle Tiere. Nicht umsonst gibt es sogar schon Ratten die Drogen oder Sprengstoff auffinden können. Soweit ich weiß sind Ratten, außer dem Hund, die einzigen Tiere bei denen das bisher geklappt hat.

    Auch wenn ich keine wilden Ratten im oder um das Haus/Stall mag, ich hatte selbst auch schon zahme Ratten und es sind irgendwo dann doch tolle und beeindruckende Tiere.

  8. #68
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    Da muss ich mich Kamikaze anschließen.
    Ratten unterscheiden sich dadurch von vielen anderen Tieren ihres Kalibers dadurch, dass sie erworbenes Wissen tradieren können, also auch Tiere, die niemals im Leben irgendwas mit irgendwelchen Fangmethoden zu tun hatten, diese meiden können.

    Dass "meine" Ratten hier nicht in Schlagfallen gingen (ausgenommen die soeben selbstständigen Jungtiere, erstmals auf eigener Achse), ist das eine.
    Nachdem ich aber meine Erstbesiedlung von ca. 30 Tieren hier ausgerottet hatte, MUSS eine von denen entkommen und in die Urpsrungskolonie zurück gegangen sein, wo sie dann erzählt haben MUSS, dass der Köder Erdnussbutter hochgefährlich ist.
    Wenn man hier im Forum mal nach "Fassfalle" sucht, kommt man auf meine Abwandlung der üblichen Eimerfalle für Mäuse, nur in Rattendimensionen. Da köderte ich mit Erdnussbutter, und das Gerät fing richtig gut, damit habe ich den größten Teil der mittelalten und mittelrangigen Tiere der Kolonie erwischt. Um die jüngsten kümmerten sich die Dorfkatzen und die Schlagfallen, während ich für die ältesten/ erfahrensten und ranghöchsten Racumin- Schaum brauchte.

    Wie auch immer: Eine muss seinerzeit entkommen und zurück auf's Mutterschiff sein, denn ich hatte noch zweimal nach der ersten Kolonie Besiedlungsversuche, immer im Herbst/ Winter, aber es fiel keine einzige (!) Ratte mehr auf die ehedem so fängige Fassfalle rein!
    Und noch viel interessanter, die gingen nicht mehr nur nicht mehr an den erdnussbuttrigen Köder in der Fassfalle, sondern mieden die Erdnussbutter grundsätzlich!

    Schoben die ersten (erfahreneren) Ratten die Schlagfallen noch so lange umher, bis sie runterfielen oder auslösten, um dann in Ruhe die Erdnussbutter rauszuschmatzen, blieben bei den beiden folgenden Einwanderungen Schlagfallen wie Fassfalle völlig unberühmt. Obwohl alles genau so war wie vorher, sogar weniger Futter insgesamt zur Verfügung stand, weil ich die Hühnerfütterung geändert hatte, sie also umso mehr gelockt hätten sein müssen. Aber keine Chance, von denen erwischte ich keine mehr, das übernahmen dann das Wiesel, dass sich zwischenzeitlich hier angesiedelt hatte, und vllt. auch die Marder.

    Ich gehe jede Wette, dass aus der ersten Kolonie eine Überlebende entkam, die ganze Sache mit Erdnussbutter verknüpft hatte, und "zuhause petzte". Anders kann ich mir die Sache nicht erklären, dass hinkünftig ALLE neu zuwandernden Ratten die einst so bewährte Erdnussbutter ignorierten und NICHT mehr drauf reinfielen. Die tradieren das über Generationen, in meinem Falle locker drei (drei verschiedene Zuwanderungen), so dass quasi noch Ratten nicht mehr auf Tricks reinfallen, denen ihre Großeltern ausgesetzt waren...
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  9. #69
    Überlebenskünstlerin Avatar von Saatkrähe
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    Zitat Zitat von Stefan R. Beitrag anzeigen
    Hallo Saatkrähe,

    kein Tod ist wirklich schön, aber die, im europäischen Raum verwendeten Coumarinderivate, also Blutgerinnungshemmer, sind sicherlich die schonendste Art, einer Ratte aus dem Leben zu verhelfen.
    .....
    Danke Stefan, so im Prinzip hatte ich das auch mal verstanden. Hatte aber all die Details längst vergessen. Vielen Dank für Deine Mühe und Zeit ! Nun bin ich wieder etwas sicherer. Ich mag halt auch Ratten. Aber was Haus und Hof betrifft... Es quälte mich jedenfalls sehr, das den Viehchern antun zu müssen. Leider auch selbst verursacht, durch unsachgemäßes Futter im Außenbereich. Das habe ich allerdings längst wieder unterbunden. Du bist uns hier wirklich eine große Hilfe - ganz prima !
    LG, Saatkrähe

    Meine r-Taste hakt - sorry, wenn ich es manchmal übersehe

  10. #70
    Avatar von Dyshof-Jo
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    Stefan, du hast das mit der Fibrinbildungshemmung erklärt. aber warum sollte eine Ratte innerlcih verbluten wenn sie nirgends anstösst?
    Liebe Grüsse, Jo - Dyshof TV auf YT

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