Hallo Hühnerfreunde!
Seit einiger Zeit habe ich ein Problem mit meinem Hahn Heinrich (sehr schöner schwerer Sussex-Mix): er hat bereits vor einigen Wochen meine liebste und beste Sussex-Henne Berta am Kopf blutig gehackt, sie torkelte mit blutüberströmtem Kopf durch den Auslauf. Habe sie zusammen mit einer ebenfalls weißen Sussex-Mix (Lieblingshenne des Hahns, sah entsprechend gerupft aus!) in einen Extra-Auslauf gesetzt, wo beide Damen sich von seinen Nachstellungen erholen sollten. Das ging auch 8 Tage gut, dann ist mein Terrier ins Sanatoriums-Gehege und hat leider Adlerauge (Lieblingshenne des Hahns) getötet. Also mußte Berta, die gut verheilt war, wieder zu der restlichen Bande (vier Rhodeländer, zwei New Hampshire, eine (Zwerg)-Bovan), eine Marans und war als einzige weiße Henne übrig. Inzwischen war Klara, eine dicke Rhodeländer-Henne zur Liebsten aufgestiegen.
Die ersten beiden Tage ging es gut mit den beiden, sie hat sich auch von ihm mehrfach täglich treten lassen. Dann wurde Heinrich immer wilder, sprang sie von vorne mit den Füßen zuerst an (sie kippte hinten über und lag auf dem Rücken!), trieb sie vom Futter und Wasser weg und jagte sie jeden Tag wie ein Verrückter durch den ganzen Garten! Wenn sie sich duckte, damit er sie treten kann, ist er nur wie blöde mit den Sporen auf ihr rumgesprungen und hat sie ohne Pause gehackt! Zu den anderen ist er ein vorbildlicher Kavalier: Flirtet, stolpert über den Flügel vor und nach dem Tretakt, läßt das beste Futter den Mädels, füttert sie sogar selbst mit Leckerbissen etc., paßt hervorragend auf (Habicht, Bussard, Sperber etc.) und führt sie alle rechtzeitig, d.h. noch vor Dämmerungin den Stall.
Ich habe dann extra noch vor zwei/drei Wochen drei weiße Leghorn-Junghennen gekauft und eine kleine braune Legehybride, damit er von Berta etwas abgelenkt wird, aber leider hat es nicht viel geholfen, er scheint weiße Hühner zu hassen: Erst lockt er sie an, und wenn sie interessiert zu ihm kommen, werden die Leghorn auch gnadenlos bekämpft und die kleine Braune hackt er gelegentlich, verfolgt sie aber nicht. Seither ignoriert sie ihn. Dabei war seine Lieblingshenne doch auch weiß und er ist mit weißen aufgewachsen (hatte ihn vor zwei Jahren zusammen mit vier Sussex-(Mix)Hennen und 3 Bovans als Junghahn - fast noch Küken - gekauft!!??
Zuletzt mußte ich mehrfach am Tag mit dem Besen dazwischen gehen, er hat Berta sogar bis unter die Rosensträucher verfolgt, wohin sie sich vor ihm verkrochen hat, sie lag dann ganz platt auf dem Bauch mit offenem Schnabel. Die anderen Hühner sind auch schon ganz verstört von seinem Theater und den Verfolgungsjagden, bei denen er gnadenlos durch alle anderen hindurchknallt, daß die Federn und Hühner nur so in alle Richtungen stieben, um Berta zu erwischen. Die Legeleistung liegt derzeit bei 2-3 Eiern alle zwei Tage, und das bei 13 Hühnern!!
Zu meinem Mann und mir ist er sehr lieb und anhänglich wie ein Wackel-Dackel, läßt sich aus der Hand füttern, den Kamm mit Vaseline einreiben, Sporen kappen, hochheben, streicheln etc.
Könnte es eine Spätfolge von Marek sein? Er hatte nämlich von Anfang an Pupillen wie ein Reptil: längliche Striche von oben nach unten. Und als einziges, wo diese Pupillenform herkommen könnte, habe ich Marek gefunden. Sehen kann er aber sehr gut damit und fruchtbar ist er auch. Nur daß leider letztes Jahr alle Küken kurz vor dem Schlupf abgestorben waren.
Hilft es vielleicht , wenn ich noch einen neuen Hahn (etwas kleinerer Rasse, Welsumer o. Italiener o.ä.) dazugeselle, damit sich die ungeliebten dann dem neuen Hahn anschließen können? Oder muß die "andere Familie" dann auch ihren eigenen Stall haben?
Hoffnungsvolle Grüße vom Hühnerling
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