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Thema: Stall kalken mit Branntkalk körnig 75

  1. #1

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    Stall kalken mit Branntkalk körnig 75

    Hallo zusammen,


    der Hühnerstall ist so gut wie fertig und nun will ich dieses kalken. Jetzt habe ich beim Vater gesehen, dass er einen 50kg Sack Branntkalk 75 körnig rumstehen hat, der nicht gebraucht wird.

    Kann ich diesen zum Kalken nehmen? Wie ist das Mischverhältnis Wasser/Kalk?

    In einem Thread habe ich gelesen, dass die Wände und die Decke damit gestrichen wird. Muss der Boden (Beton) nicht gestrichen werden?


    Für Eure Ratschläge/Tipps bin ich Euch sehr sehr dankbar...

    LG

    Tom
    0,9 Hybriden; 0,2 Königsberger; 0,1 Sperber; 0,1 Bovan; 1,0 Golden Retriever

  2. #2

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    Grundsätzlich kann man mit gebranntem Kalk streichen, wobei ich zu der 75 nichts sagen kann.
    Aus Branntkalk hergestellte Kalkfarbe ist mMn viel feiner als die aus Weisskalkhydrat.
    Ich stelle daraus meinen Sumpfkalk her, mit dem ich nicht nur Ställe kalke, sondern auch die Wohnräume streiche bzw. ich nutze ich auch als Grundlage für Kalk- und Kalkzemenzputze.

    Je nachdem wie lange der Sack schon rumsteht, kann es aber ein, dass er klumpt. Also einfach mal mit einer kleiner Menge ausprobieren.
    Aber bitte versuche nicht, den gesamten Sack auf einmal zu löschen, man braucht relativ viel Wasser, da wird ein Gefäß recht schnell zu klein und bei zu wenig Wasser wird das Ganze so heiß, dass es hochgehen kann und das ungeeignete Gefäße schmelzen ( das ist ne tierische Sauerei und nicht ungefährlich, ich habe es getestet).

    Die Estrichwannen und Baueimer aus dem Baumarkt halten das gut aus. Wasser vorlegen, Schutzbrille auf!!! Und den Kalk unter Rühren vorsichtig einrieseln lassen. Wenn es anfängt zu brodeln, lieber erstmal rühren und warten, bevor mehr Kalk zugegeben wird. Ich gebe soviel Kalk zu, dass es etwa so dickflüssig wie Quark wird. Das ist dann die Grundlage für Farbe und Putz. Alles was nicht zum direkten Einsatz kommt, fülle ich in alte Farbeimer, überlagere es mit etwas Wasser und verwahre es für ein anderes Mal. Je länger dieser Supfkalk ( frostfrei) lagert, desto besser wird er.

    Im Stall streiche ich Wände und Decke, saue dabei aber so sehr rum,dass ich das Geschlabberte dann am Boden verteile. Das ist aber kein Muss. Die Frage ist ja auch warum man kalkt. Ich Kalke, weil die alten Ziegelmauern nunmal nicht besonders ansehnlich sind und ich dort nie ne Milbe finden würde. Ein strahlend weißer Stall ist einfach hübscher und viel heller. Kalk ist ungiftig, wenn er carbonatisiert hat auch nicht mehr ätzend und auf Abgrund seinen hohen pH- Werts hemmt er Schimmel u.ä.. hat man noch Kalkputz in vernünftiger Dicke darunter, wirkt er sich auch positiv auf das Raumklima aus.
    Auf dem Boden hat er mMn kaum Wirkung, sobald Einstreu darauf liegt.

    LG,
    Nöle

    LG,
    Nöle

  3. #3
    Avatar von Mara1
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    Der Umgang mit Branntkalk ist gefährlich, kennst du dich damit aus? Wir haben zum Streichen Sumpfkalk genommen mit etwas Sonnenblumenöl, damit der Kalk besser haftet. Den Boden kannst du auch streichen, da machst du nichts falsch. Ich würde aber Sumpfkalk oder eine fertige Kalkfarbe verwenden.

    LG
    Mara

  4. #4

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    Hallo!

    Vielen Dank für Eure Tips. Für mich ist es jetzt das erste mal, dass ich den Stall kalke.

    Ich habe mir jetzt bei der Raiffeisenbank Weißkalkhydrat CL90 besorgt.

    Wie rühre ich den am besten an? Ich habe einen recht großen Hühnerstall 20qm Grundfläche (verputzte Ziegelsteine). Muss ich den Weißkalkhydrat auch 10 Stunden stehen lassen?

    Schutzkleidung/Brille sowie einen 20l Baueimer habe ich mir ebenfalls besorgt.


    Vielen Dank für Eure Hilfe!!!!


    LG

    Tom
    0,9 Hybriden; 0,2 Königsberger; 0,1 Sperber; 0,1 Bovan; 1,0 Golden Retriever

  5. #5

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    Hallo Tom,

    Den Kalk in Wasser einrühren, so dass er nicht klumpt. Sumpfen lassen. Weisskalkhydrat wird beim einrühren nicht heiß, ist also bedeutend ungefährlicher als Branntkalk. Trotzdem bitte ne Schutzbrille tragen, auch beim Streichen, es kann trotzdem zu Verätzungen der Augen kommen.
    Ich rühre es auch in Quarkkonsistenz an und verdünne dann später nach Bedarf.
    Du musst es nicht nicht 10 Stunden sumpfen lassen, wenns nicht ganz so fein wird, dürfte das im Stall nicht so schlimm sein.
    Vorher testen ob der Untergrund Flüssigkeit aufsaugt. Schnell, Mittel oder gar nicht. Wenn schnell oder Mittel, den Untergrund mittels Blumenspritze (also so ne große Gartenspritze) vornässen. 1. Anstrich dann mit sehr dünnflüssiger Kalkschlämme ( wie Milch), nicht trocknen lassen, sondern mit etwas dickerer Kalkschlämme (Sahne) drüber streichen, nach Gusto noch ein drittes Mal. Nimm nen Quast oder einen großen Pinsel und streiche in Kreuzen oder Achten. Das ganze nun über 2 Tage feucht halten, was bei dem aktuellen Wetter kein großer Aufwand sein sollte. Durchzug und schnelles Trocknen auf jeden Fall vermeiden!
    So kann der Kalk mit dem CO2 der Luft richtig abbinden, hält länger an der Wand und wenn Du es richtig gemacht hast, kreidet es später kaum bis gar nicht ab. Bilden sich glänzende Stellen, was es nicht feucht genug. Solltest Du dann irgendwann mal drüber streichen wollen, die glänzenden Stellen etwas aufrauen.
    Auf Kalkflächen keinen sauren Reiniger verwenden ( Essig zB).
    Die endgültige Farbe stellt sich erst nach vollständiger Trocknung ein, also nicht verunsichern lassen.
    Wenn Du nach dem Trocknen nochmal streichen willst, auch wieder anfeuchten.
    Farbreste einfach in einem verschließbaren Gefäß frostfrei bis zum nächsten mal lagern oder Start verdünnen und zum Garten kalken verwenden.
    Viel Spaß beim Matschen,

    LG,
    Nöle

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