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Thema: Fleischlich korrekt

  1. #1
    Moderator Avatar von sil
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    Fleischlich korrekt

    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  2. #2
    Avatar von Pralinchen
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    Hab mir mal den halben Beitrag angeschaut und ehrlich da reicht es mir schon. Der Begriff "artgerecht" wird ganz schön gedehnt. Was ist an der gezeigten Hähnchenhaltung denn artgerecht? Die Tiere haben ein paar Dinge mehr als in komplett konventioneller Haltung, aber von natürlich ist auch das meilenweit entfernt.

    Ich würde sagen, wenn man richtig gutes Qualitätsfleisch aus artgerechter/natürlicher Haltung haben möchte, gibt es nur selber ziehen oder direkt beim Erzeuger kaufen. Für Großstädter kaum möglich. Alles was es an der Supermarkttheke und auch beim Metzger zu kaufen gibt, ist mir zu undurchsichtig und kommt eben meist aus Massenproduktion. Für meinen Mann und mich gilt auch weiter, kein Fleisch. Für den Hund gibt es nur noch Wild. Teilweise ist es zwar so teuer, daß ich ein schlechtes Gewissen bekomme, weil unser Hund hochwertiger ißt als viele Menschen. Hab aber keine Alternative. Essen muß er.

    Der Hessische Rundfunk brachte gestern auch noch ganz gute Sendungen ab 20.15 h um das Thema Fleisch. Es ging um die Anbaufläche. Momentan brauchen wir - inkl. Fleischverzehr gerechnet - 1.800 qm pro Kopf und Jahr für Lebensmittel, ohne Fleisch wären es 1.400 qm. Auch da wurde dieses fiktive 1 kg Fleisch und Wurst zu Grunde gelegt. Ich glaube persönlich, daß die meisten Menschen mehr essen. Selbst bei 150 g Fleisch/Tag ist die Menge schon überschritten und noch keine Wurst mitgezählt. Es wird auch nicht alles gegessen, was gekauft wird. Einiges landet im Müll. Das kann es nur, weil es viel zu günstig angeboten wird. So günstig wie Fleisch angeboten wird, kann es nicht erzeugt werden. Sind wir am Ende bei Subventionen. Kommt mir vor wie ein Schildbürgerstreich.
    1,8 Vorwerk, 0,2 Araucana, 0,1 Bielefelder Kennhuhn, 0,1 Zwerg-Niederrheiner birkenfarbig, 0,4 liebevolle Mixe, 3,24 Lakenfelder

  3. #3
    Avatar von LittleSwan
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    zum Wild hatten wir der Tage eine "Diskussion" ... im Sinne von: was das Wild so auf den konventionell bewirtschafteten Feldern alles mit konsumiert, was wir eigentlich lieber gern nicht in unserer (Bio-)Nahrung hätten ... *grübel*

  4. #4
    Moderator Avatar von sil
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    Eigentlich habe ich den Link eingestellt, weil da festgestellt wird, dass "der Verbraucher" lt Umfragen bereit, ist, für tiergerechter produziertes Fleisch mehr zu bezahlen (ich schreibe hier absichtlich "tiergerechter", nicht "artgerecht"), letzten Endes das teurere Fleisch z.B. mit dem Tierschutzlabel dann aber in den Regalen liegenbleibt.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  5. #5
    Avatar von Susanne
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    Genau das schockiert mich immer wieder: Da wird lieber das billige Fleisch gekauft mit der Argumentation, dass das teurere ja auch nicht richtig gut ist. Klar, ist es nicht, aber es ist besser. Und es ist im Supermarkt erhältlich und das auch noch zu einem einigermaßen vertretbaren Preis, den sich meines Erachtens doch mehr Leute leisten könnten als Demeter Ware. Aber es wird nicht gekauft. Selbst 33 % mehr ist zu viel!
    Hier sieht man die Inkonsequenz des Verbrauchers.

  6. #6
    Avatar von Mara1
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    Das kann auch daran liegen, daß das Label noch viel zu wenig bekannt ist, oder daß die Leute dem Label nicht vertrauen. Es gibt so viele fantasievolle Label und tolle Bezeichnungen für alles mögliche, daß man halt nicht automatisch jedem Aufdruck glaubt. Wenn das Label entsprechend bekannt gemacht wird und die Leute wissen, was dahinter steckt, könnte das ganz anders aussehen. Die befragten Verbraucher sagten alle, daß sie dieses Label garnicht kennen.

    LG
    Mara

  7. #7
    (geschmacklos) Avatar von Kamillentee
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    Ich sag ja,
    die gesetzlichen Regelungen müssen verschärft werden, im Sinne eines Mittelwegs.
    Es ist schwer für viele Leute nach dem teuren Produkt zu greifen, wenn das billige daneben liegt. Oftmals ist der Unterschied auch nicht bekannt/ersichtlich.
    Viele Käufer wollen auch fertige Fleischprodukte/Wurst, da ist das Angebot aus guter Haltung sowieso mau, besonders an den Bedienungstheken.
    Die meisten würden das insgesamt teurere Fleisch- und Wurstangebot sicher akzeptieren, die Umfragen sagen es ja. Bei Glühbirnen und Wärmedämmung klappt das doch auch,
    beim Benzin wird auch keiner gefragt, wenn noch bisschen Steuer drauf kommt.

    Die Haltung im Video find ich schon mal einigermaßen gut, etwas weniger Hühner vielleicht in die Halle, und bei den Schweinen einen kleinen Freilauf...
    Futter macht Freunde.

  8. #8
    Avatar von Pralinchen
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    Ich würde auch sagen, es liegt daran, daß direkt daneben das billige Produkt liegt. Gibt genug Leute, die nach Preis kaufen oder das sogar müssen. Und bei einer Umfrage kann man sagen was man grade für gut befindet.
    Ich finde noch immer nicht, daß die gezeigte Haltung tiergerechter ist. Dann und wann ein Strohballen und eine Schaukel ersetzt noch keinen Freilauf. Dafür würde ich tatsächlich nicht mehr Geld ausgeben.
    1,8 Vorwerk, 0,2 Araucana, 0,1 Bielefelder Kennhuhn, 0,1 Zwerg-Niederrheiner birkenfarbig, 0,4 liebevolle Mixe, 3,24 Lakenfelder

  9. #9
    genannt Heini Avatar von hein
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    Zitat Zitat von Kamillentee Beitrag anzeigen
    ...........
    Die Haltung im Video find ich schon mal einigermaßen gut, etwas weniger Hühner vielleicht in die Halle, und bei den Schweinen einen kleinen Freilauf...
    Was verstehst Du denn unter einen kleinen Auslauf?
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

    Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
    die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“



  10. #10
    Avatar von Mara1
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    Zitat Zitat von Pralinchen Beitrag anzeigen
    Ich würde auch sagen, es liegt daran, daß direkt daneben das billige Produkt liegt. Gibt genug Leute, die nach Preis kaufen oder das sogar müssen. Und bei einer Umfrage kann man sagen was man grade für gut befindet.
    Ich finde noch immer nicht, daß die gezeigte Haltung tiergerechter ist. Dann und wann ein Strohballen und eine Schaukel ersetzt noch keinen Freilauf. Dafür würde ich tatsächlich nicht mehr Geld ausgeben.
    Es ist nicht alles sofort machbar, was man sich für die Tiere wünschen würde. Immerhin fängt man doch mal an, ihnen etwas zur Beschäftigung anzubieten, und einen extra Scharrraum gibt es auch noch, das ist in dem Beitrag etwas untergegangen. Ein entscheidender Unterschied ist meiner Meinung nach, daß man langsamer wachsende Tiere genommen hat. Bei den super schnell wachsenden Fleischhähnchen kommt ein Teil des Tierleids schon daher, daß die Knochen und Gelenke mit dem schnellen Fleischzuwachs nicht mithalten können und viele Tiere schon allein aus diesem Grund sehr bald unter ständigen Schmerzen leiden. Klar wäre Freilauf für alle besser, aber es ist doch zumindest mal ein Anfang. Ein Schritt in die richtige Richtung.

    Ich gebe da Kamillentee recht. Wenn strengere Auflagen gelten und dadurch die Preise steigen, wird das Fleisch deswegen genauso gekauft. Aber so lange superbillig produziert werden darf, und das sogar noch durch Subventionen gefördert wird, wird sich nichts ändern.

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