Ergebnis 1 bis 9 von 9

Thema: Hahn-Vorlieben und "Beuteschema": welche Hennen werden am Meisten getreten?

  1. #1
    Avatar von Hobbyhuhn2013
    Registriert seit
    25.01.2013
    PLZ
    74***
    Land
    Baden-Württemberg
    Beiträge
    2.341

    Lampe Hahn-Vorlieben und "Beuteschema": welche Hennen werden am Meisten getreten?

    Hallo + guten Abend,

    nachdem ich heute mal wieder beobachtet habe, dass mein Hahn die ehemals größte Giftspritze unter den Hennen am häufigsten beglückt (seither ist sie auch "brav" ), frage ich mich, ob dahinter womöglich System steckt

    Mal im Ernst: habt ihr beobachten können, nach welchem Prinzip Eure Hähne ihre "Lieblingsdamen" auswählen? Hat das was mit dem Äußeren zu tun (z.B. roter Kamm, Gefieder, sichtbare Gesundheit)? Oder steckt (wie bei meinem Hahn) evtl. auch Kalkül dahinter (zeigen, wer jetzt die Hosen anhat)?

    Ich kann bei meiner Truppe keine wirkliche Aussage anstellen - aufgefallen ist mir nur, dass die Chefhenne (für mich ersichtlich) noch nie getreten wurde, zum Hahn aber dennoch ein gutes, friedliches Verhältnis hat (kein Gepicke o.ä.). Sie ist aber die absolute Chefin - keiner geht sie an, sie hackt nahezu nie, darf aber überall hin, immer zuerst fressen, zuletzt auf die Stange (und bekommt immer den besten Platz) usw. Ist aber ein ganz ruhiges Naturell - war noch nie aggressiv, ich denke, sie hat das gar nicht nötig.(?)

    Die zweite Henne, die nie getreten wird, ist die Jüngste (Omega-Huhn) - die will er wohl nicht, obwohl sie seit einigen Wochen auch legt.

    Finde das alles sehr faszinierend... Wie ist das bei Euch?
    LG, Hobbyhuhn 1,1,1/2 Homo Sapiens; 0,2 Felis sylvestris catus; 2, 18 +x Hühner versch. Rassen

  2. #2
    Avatar von elja
    Registriert seit
    10.12.2013
    Beiträge
    7.060
    Farbe scheint eine große Rolle zu spielen, ebenso mit was für Hühnern der Hahn groß wurde. Dann natürlich persönliche Sympathie und ob die Henne gut legt.
    Mein alter schwarzer Zworpihahn, der unter schwarzen Zworpis groß wurde, bevorzugt eindeutig schwarze Hühner. Unter denen hat er auch wieder Lieblinge, das scheint dann mit Sympathie und Legeleistung zu tun zu haben. Sein Sohn, in einer bunten Truppe groß geworden bevorzugt schwarz, ist da aber bei weitem nicht so engstirnig wie sein Vater. Mein Legetruppenchef, selber Mix, in einer bunten Gruppe groß geworden steht total auf weiße Hühner, seine Bresse und deren Töchter stehen ganz hoch in seiner Gunst. Um die kümmert er sich auch wenn sie gerade eine Legepause einlegen. Dann mag er noch zwei blaue und eine braune Henne, die sind genauso abenteuerlustig wie er.
    Mein junger Madras, in einer Gruppe ohne weitere Kämpfer aufgewachsen liebt seine gelbe Sächsin. Inzwischen schaut er andere Hennen auch nicht mehr wirklich an, auch wenn die sich schmachtend an ihn werfen. Er scheint irre sexy zu sein. Mit der gelben Sächsin hängt er zusammen seit die beiden fünf Tage alt waren. Sie sind im März geschlüpft.
    Sei Wachsam von Reinhard Mey
    ... Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
    „Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!“ ...

  3. #3
    Hahnenflüsterer Avatar von Rocco
    Registriert seit
    15.03.2013
    Ort
    Mittweida
    PLZ
    09648
    Land
    DE, Sachsen
    Beiträge
    4.285
    Ich konnte beobachten, dass sich die Henne den Hahn aussucht. Gefällt ihm die Henne auch, nimmt er sie. Ansonsten jagd er sie weg. Dabei ist es egal, welchen Rang die Henne hat.
    Sind sich beide einig wird sie seine Lieblingshenne. Die beiden könnte man auch als Pärchen halten ohne das dem Hahn andere Hennen fehlen würden. Deshalb tritt der Hahn die anderen Hennen nicht oder sehr wenig. trotzdem beschützt er den gesamten Harem.
    Sollte seine Lieblingshenne nicht mehr da sein, beginnt das Spiel mit einer neuen Henne von vorn.
    Aus diesem Grund halte ich meine Tiere 1,1 bzw. 1,2

    mfg Rocco
    Meine Tiere kommen NICHT in den Topf und die wissen das!

  4. #4
    Mad Scientist Avatar von Batakie
    Registriert seit
    22.04.2008
    Land
    Frankreich
    Beiträge
    4.350
    Hähne haben manchmal Vorlieben für bestimmte Hennen, die sie besonders oft treten. Das kann so weit gehen, das die betreffende Henne am Rücken die Federn verliert. Dafür gibt es dann den Hühnersattel...
    Warum das so ist und was für Kriterien eine Rolle spielen, kann ich nicht sagen. Ich hatte einen Lakenfelderhahn, der wollte nur Lakenfelderhühner treten, alle anderen hat er verjagt.
    Mein Yokohamamix hat aber ohne Probleme Malaienhennen getreten, die ja für ihn kaum wie Hühner aussahen.

    Ich hab nun einen Hahn mit 4 Hennen als Stamm zum züchten zusammengebracht. Nur eine Henne hat etwas zerknitterte Flügeldecken, die tritt er wohl öfter als die Anderen. Warum ? Keine Ahnung, ob es an der Farbe liegt, oder ob es mit Ihr besonders viel Spaß macht..

    Ich hab aber auch schon beobachtet, das manche Hennen bestimmte Hähne besonders anziehend finden. In dem Stamm hatte ich zuerst nur 3 Hennen, aber eine 4te wollte unbedingt dazu und hat sich mit rein gemogelt.

    Meine alte Shamohenne hat meinen verstorbenen Sumatrahahn sehr gern gehabt, sie hat sich immer in seiner Nähe aufgehalten...

    So wird es bei Hühnern auch so sein, das sich manche besonders anziehend finden, nur halt nicht in dem Maß wie das bei Säugetieren vorkommt.

  5. #5

    Registriert seit
    09.09.2012
    Beiträge
    3.959
    Also zumindest bei den zwei Zwergpaduanerhähnen die ich habe bzw. hatte konnte ich keinen wirklichen Zusammenhang mit der Legeleistung der Hennen ausmachen. Aber dafür mit Farbe und Temperament der Henne(n) sowie mit der Frage "Haube oder nicht". Mein Chamoishahn liebte meine Chamoishenne am meisten, sie sind nicht zusammen aufgewachsen. Mein aktueller weißer Hahn liebt seine weiße Schlupfschwester am meisten, hofiert sie und ist der perfekte Kavalier für sie. Ich glaube diese Beiden könnten wirklich gut alleine mit engem Menschenkontakt leben, gerade der Kontakt zu mir ist ihnen wichtig. Die Beiden sind meine Handaufzuchten und sozusagen in meiner Gegenwart aufwachsen.
    Generell mag mein Hahn aber die Farbe weiß und liebt auch meine Lohfrau obwohl die für ihn als Zwerg echt groß und kloppsig ist. Das weiße Trio passt auch von der Quirrligkeit gut zusammen, sie treiben viel Blödsinn, legen es darauf an, dass ich über sie drüberfalle, das passt einfach. Aber meine schwarze Araucanahenne mag mein Hahn auch sehr, da liegt es glaube ich am gemeinsamen Hang zu Unsinn und dem passenden südländischen Temperament,farblich gesehen ist sie ja das krasse Gegenteil. Meine Zwergpaduhenne in Chamois-weißgesäumt mag er glaube ich einfach wegen ihrer Haube, die krault er ihr auch immer so süß und ihres Hangs zum Menschenstalking.

    Mein Chamosihahn war ein viel ruhigerer Typ und hat ewig gebraucht um meine Araucana als Henne anzuerkennen obwohl diese immer gut gelegt hat. Und beide Hähne können mit meiner Mixhenne nicht wirklich was anfangen, sie nicht mit den Hähnen, sie ist meine eiserne Jungfrau, sozusagen meine Virgin Buffy obwohl sie gut legt. Mein ruhiger Chamoishahn konnte aber mit den ruhigen Zwergbrahma viel mehr anfangen als mein Junghahn dem sie wohl zu gemächlich sind.
    Ich glaube aber hätte ich mehr weiße Zwergpaduhennen, dann würde sich mein aktueller Hahn vor allem an diesen orientieren und sie hofieren, das passt einfach optisch, charakterlich, größentechnisch. Und die Zwergpadus kraulen einander auch einfach unglaublich gerne gegenseitig Hauben und Bärte.

    k-Häubchenduo.JPG

  6. #6
    Bio- Nerd
    Registriert seit
    28.03.2010
    PLZ
    5...
    Beiträge
    18.429
    Hy!

    Der Vorzug der Hähne hängt zum einen von der Prägung ab (wie sah die Mutterglucke aus, wie der Rest der Truppe), zum anderen und mehr aber ganz klar davon, welche Henne aktuell in ihrem Zyklus am höchsten steht (kleiner aber entscheidender Unterschied zur generellen Legeleistung!).

    Bei vielen normalen Haushähnen mag das eventuell nicht so ins Auge fallen, weil die teils alles treten was Federn hat, bei den viel wildhuhnnäheren Buschhühnern ist diese Bevorzugung aber ganz klar- es werden nicht etwa alle Hennen gleichmäßig besprungen oder umworben, sondern gezielt die, die gerade mitten in einem Ovulationszyklus sind oder demnächst in einen kommen, und da dann auch die ranghöheren tendenziell lieber als die rangtieferen.
    Das mag eventuell damit zusammen hängen, dass ranghohe Glucken ihre Küken effektiver schützen könnten als rangtiefe, bzw. erstere grundsätzlich vitaler und gesünder sind als letztere.

    Die generelle Legeleistung betreffend, hatten ein paar Buschhuhnfreunde und ich vor zwei Jahren mal eine Theorie entwickelt, dass die Hähne eben solche, recht viel legende Hennen, klar bevorzugen, da die kahl getretenen oft die besten Legerinnen sind.

    Mit nun wieder ein bisschen mehr Beobachtung und Erfahrung will ich das aber noch ein bisschen verfeinern und sagen, dass die generelle Legeleistung einer Henne dem Hahn dabei völlig egal ist- er weiß nicht, ob eine Henne nur 70 Eier im Jahr legt oder fast 300... Für den Hahn ist entscheidend, mit welcher die Fortpflanzung gerade am aussichtsreichsten wäre, also geht ER nach dem leicht erkennbaren farbintensiven gesichts- äußeren der Hennen.
    Was ihm die Hennen dadurch erleichtern, dass sie AKTIV den Hahn aufsuchen, wenn ihre Hormone sie dazu "verleiten", also wie gehabt ein Ovulationszyklus ansteht oder gerade auf der Höhe ist.

    Das kann man in geräumigen oder freien Ausläufen ganz wunderbar beobachten.
    Allgemein laufen die Hühner ja im allgemeinen Tagesgeschäft nur selten als wirklich einheitliche und geschlossene Truppe umher. Meistens sind die Jungtiere für sich unterwegs, dann der Hahn mit einigen Hennen und einzelne Hennen oder kleine Klüngel aus Freundinnen, Schwestern oder welchen, die gerade Bock haben, zusammen rumzumachen...
    Durch die recht zersplittete Gruppenstruktur kann man dann wunderbar beobachten, wie die Hennen sich nur eine gewisse Zeitlang direkt an den Hahn anschließen und mit ihm rumziehen, um nach einiger Zeit wie in einem Rotiersystem von den anderen abgelöst zu werden. Die jeweils mit dem Hahn laufenden schlafen dann auch nachts betont nahe bei ihm, all das zu dem Zweck, dass zum besten Zeitpunkt zusammen kommt, was zusammen gehört.
    Ein Sprung vom Hahn reicht ja theoretisch für den ganzen Ovulationszyklus, also laufen die Hennen eine Weile mit ihm und machen sich dann wieder in die Gruppenperipherie wie vorher- und das immer wechselweise, je nachdem, wie gerade die Hormone bei ihnen stehen...

    Der Hahn bevorzugt also die hormonell gerade empfänglichsten Hennen, was diese ihm erleichtern, dass sie sich ihm näher anschließen.
    Natürlich mag er auch manche Henne mal weniger mögen und daher nur pro Forma rüberrutschen, und anderen dagegen gibt er es, sowie er meint, dass sie nur kokett blinzeln, aber im groben und ganzen ist das zu schlussfolgern- die hormonell gerade oder bald am höchststehenden suchen den Hahn auf, und der sorgt dann dafür, dass sie das Ihre bekommen ^^.
    Geändert von Okina75 (30.12.2015 um 02:38 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  7. #7
    Avatar von Orpington/Maran
    Registriert seit
    07.06.2012
    PLZ
    1
    Land
    Deutschland
    Beiträge
    7.910
    Bei meinen 3 Hähnen ( nicht gleichzeitig, sondern nacheinander gehalten ) wurde immer die "liebste" Henne am öftesten beglückt! Meine Orpingtonhenne war Opfer, die hatte vom vielen Treten einen kahlen Rücken, und meine Hybride Bertha stand auch ganz unten in der Rangordnung, und wurde auch kahlgetreten. Ich hatte dann einen grossen Hahn, in der Hoffnung, er würde sich, wie andere, neben die Hennen stellen, nichts da, der Riese klemmte sich an den Flügelansätzen so fest, dass es anfing zu bluten
    Ach ja, die Seidihenne wurde von den ersten 2 Hähnen nicht als Huhn erkannt, und in Ruhe gelassen, der Seidenhahn hat alles genommen, gross, klein, seidenfiedrig egal
    Geändert von Orpington/Maran (30.12.2015 um 06:02 Uhr)

  8. #8
    Avatar von Hobbyhuhn2013
    Registriert seit
    25.01.2013
    PLZ
    74***
    Land
    Baden-Württemberg
    Beiträge
    2.341
    Themenstarter
    Ok, es gibt keine Regeln, auch bei den Hühnern nicht: all ist fair in love and war Viele tolle Antworten, danke!

    Finde es aber dennoch sehr interessant, wie die Hähne sich die Mädels aussuchen. Bei meinem Hahn war zuerst eine (zeitgleich mit ihm gekommene) rebhuhnfarbige Thüringer Henne die Lieblingsfrau, die hat jetzt fast nichts mehr zu melden und leidet seither sehr unter Liebeskummer Sie hat ihn auch immer angeschmachtet und versucht, zu kuscheln - anfangs (als die Hybriden noch echte Biester waren) hat er sie auch gern gehabt und häufig getreten. Dann wurde eine schwarze Marans-Hybride seine Lieblingshenne, seither ist diese dauerhaft in der Rangfolge aufgestiegen, und dann ein paar Wochen später die jetzige Dame, Madame Giftspritze Hanni (weiße Sussex-Hybride). Vielleicht ist er noch in der "ob blond, ob braun, ..."-Phase? Ist das normal, dass die Vorliebe so häufig wechselt? Oder ist er einfach noch nicht alt genug für eine feste Bindung? (Hört sich ironisch an, ich meine es aber tatsächlich so! )

    Allgemein ist er aber ein sehr manierlicher, rücksichtsvoller Hahn ohne Hormonschübe - vielleicht kommt das ja dann in seinem ersten Frühling 2016...?
    LG, Hobbyhuhn 1,1,1/2 Homo Sapiens; 0,2 Felis sylvestris catus; 2, 18 +x Hühner versch. Rassen

  9. #9
    Gooseberry hoarder Avatar von Bibbibb
    Registriert seit
    26.03.2013
    Ort
    Dorf
    Land
    Odenwald
    Beiträge
    3.271
    Mein 1 Kilo Hahn (Z.New Hampshire) ist als einziges Küken bei Zwerg-Plymouth-Rocks gestreift groß geworden.
    Als Beta-Hahn hat er sich eine junge weiße Araucana (nicht legend) als Freundin ausgesucht (bzw. keine andere abbekommen) . Das war lange Zeit "seine" Henne bis der Alpha vom Habicht erlegt wurde. Jetzt hat er zehn ganz verschiedene Hennen für sich allein und bevorzugt die schwarzen Holländer Zwerge, vielleicht weil sie noch kleiner als er sind. Die ungefähr gleich großen Z.Lavender-Araucana sowie größere weiße Hennen sind ok. Was nicht geht sind große dunkle Hennen.
    Einen Zusammenhang der Präferenz mit der Legeleistung oder gar der Rangfolge der Hennen lässt sich bei diesem Kerlchen absolut nicht erkennen. Aber vielleicht ist das auch eine Folge seines jahrelangen Beta-Daseins. Er war ja praktisch ein "es", vom Alpha geduldet, von den Hennen ignoriert.
    Unterstütze Vereine durch deine Einkäufe.
    Ich unterstütze Rettet das Huhn!
    https://www.gooding.de/rettet-das-huhn-e-v

Ähnliche Themen

  1. Antworten: 7
    Letzter Beitrag: 01.07.2023, 23:13
  2. Woran festmachen ob ein Huhn "erloest" werden sollte
    Von Darkyputz im Forum Hühner-Medizin
    Antworten: 34
    Letzter Beitrag: 02.10.2019, 23:52
  3. Kontakt zu Hennen ohne den Hahn zu "degradieren"?
    Von Detschkopp1 im Forum Verhalten
    Antworten: 7
    Letzter Beitrag: 27.08.2013, 19:43

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •