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RdT: Warum vertragen Hunde und Katzen eigentlich keine Zwiebeln?
Dr. Uwe Wagner: Es ist weitaus mehr als eine bloße Unverträglichkeit. Rote und weiße Zwiebeln, ob roh, gekocht, getrocknet oder gebraten, sind lebensgefährlich für Tiere. Sie rufen eine Hämolyse hervor, das heißt: Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) lösen sich auf.
RdT: Für Menschen sollen die schwefelhaltigen, ätherischen Öle, die beim Schneiden die Tränen fließen lassen, besonders gesund sein…
Dr. Uwe Wagner: Stimmt. Aber gerade diese Schwefelverbindungen sind es, die eine hochgradig toxische Wirkung bei Vierbeinern haben. Bei uns nicht. Das liegt daran, dass die menschlichen Erythrozyten eine andere Enzymausstattung haben.
RdT: Kann schon eine versehentlich gefressene Zwiebel zum Vollbild der Erkrankung führen?
Dr. Uwe Wagner: Man geht von 5-10 g Zwiebeln (1/2 - 1 Zwiebel) aus, die zur hämolytischen Anämie führen. Die ersten Symptome, nach Erbrechen und Durchfall, stellen sich erst nach ein bis drei Tagen ein. Der Patient wird schwach, appetitlos, die Schleimhäute blass, Herz- und Atemfrequenz sind beschleunigt. Im Urin zeigen sich Blutspuren. Wenn keine Zwiebeln mehr gefüttert oder gefressen werden, erholt sich das Tier innerhalb einer Woche. Die Behandlung durch den Tierarzt ist eine symptomatische: Schonkost, Antibiotika und Vitamingaben.