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Thema: Küken: Wachstum eingestellt und wackelig auf den Beinen

  1. #1
    Avatar von Capreziosa
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    Küken: Wachstum eingestellt und wackelig auf den Beinen

    Hallo ihr Lieben

    Es geht um mein gut zehn Wochen altes Appenzeller Spitzhauben Hähnchen, das mir seit gestern Kopfzerbrechen bereitet. Es ist das einzige Überlebende einer Kunstbrut, ist problemlos (wenn auch etwas verspätet) geschlüpft und hat sich seither wunderbar entwickelt zumindest bis und mit 8. Lebenswoche.

    Damit der kleine Appenzeller nicht alleine heranwachsen muss, hab ich vier Mischlingsküken zugekauft, zwei gleichaltrige und zwei um fünf Wochen ältere; die vier Zugekauften waren hochgradig verwurmt, eines der gleichaltrigen erwies sich als Kümmerchen und war in der Entwicklung lange Zeit weit zurück (im Alter von sechs Wochen immer noch auf dem Stand eines dreiwöchigen Kükens), hat sich nun aber super gemacht und inzwischen den gesamten Rückstand aufgeholt. Vergleicht man die Entwicklung dieses ehemaligen Kümmerchens mit der des Appenzellers, sieht man sehr deutlich, dass letzterer ab der 8. Lebenswoche kaum noch gewachsen ist.

    Das Kümmerchen und der Appenzeller im Alter von vier Wochen:





    Mit ziemlich genau acht Wochen:





    Und zwei Bilder, auf denen sie zehn Wochen alt sind (vor drei Tagen aufgenommen):







    Das ehemalige Kümmerchen (ein Hennchen, British Araucana x Seidi) ist nun deutlich grösser und fitter als das Appenzeller Hähnchen.

    Mir war aufgefallen, dass der kleine Appenzeller ab der 8. Lebenswoche nicht mehr ganz so lebhaft war wie zuvor und seine Körperhaltung sich veränderte, er wirkte zunehmend eher hennig als hahnig (nicht sehr aufrecht, eher gestreckt und etwas nach vorn geneigt, die Flügel eher etwas tief und nicht eng am Körper, die Schwanzfedern waagrecht oder leicht nach unten auf dem vierten Bild sieht man diese Haltung ziemlich deutlich). Das waren keine markanten, sondern ganz allmähliche Veränderungen, ansonsten war der Kleine unauffällig, Fressverhalten und Kot waren immer völlig normal. Daher hab ich mir weder Sorgen gemacht noch einen Handlungsbedarf gesehen, sondern einfach weiter beobachtet.

    Meine Vermutung ging dahin, dass sich der kleine Appenzeller neben seinem gleichaltrigen und sehr viel grösseren/dominanteren "Bruder" zu einem unterdrückten Hahn entwickelt. Hier die beiden im Alter von acht Wochen:





    Meine Alarmglocken haben erst leise zu klingeln begonnen, als ich vor zwei Tagen aufgrund der Bilder realisiert habe, dass der Kleine sich seit rund zwei Wochen kaum entwickelt hat, und so richtig losgeschrillt haben die Glocken gestern in der Früh, als ich bemerkte, dass er ziemlich wackelig auf den Beinen ist: Er kratzt sich mit einem Fuss hinter dem Kopf, das Standbein knickt weg und er kippt um ein Haar auf die Seite; er flattert von einer Bank runter und macht eine Bauchlandung; er dehnt sich (streckt Flügel und Bein nach hinten) und kann nur mit Mühe das Gleichgewicht halten; er wuselt im Gelände rum, hat einen "stelzigen" Gang, stolpert über seine eigenen Füsse und wirkt insgesamt ziemlich unkoordiniert.

    Ich hab den Kleinen im Verlauf des gestrigen Vormittags mit zunehmender Sorge beobachtet, seine Kothäufchen gesammelt und am Mittag einen TA-Termin vereinbart. Die Kotanalyse ergab einen mittelgradigen Kokzidienbefall (ich konnte die Probe auch begutachten und hätte den Befall eher als geringfügig eingestuft); zum Hähnchen selbst meinte der TA, dass er es für vital und normal entwickelt halte; Milben oder andere Aussenparasiten waren keine zu finden; unkoordinierte Bewegungen, Schwäche in den Beinen/Füssen oder Gleichgewichtsstörungen waren während der Untersuchung nicht ersichtlich jedenfalls nicht für den TA, ich persönlich habe die aber durchaus wahrgenommen.

    Letztlich hab ich mich mit Baycox gegen Kokzidien und ein Breitband-AB gegen eine mögliche Sekundärinfektion einverstanden erklärt, da Kokzidien und/oder eine Sekundärinfektion offenbar die von mir geschilderten Symptome bewirken können; zusätzlich hab ich um Vitamin B gebeten und der Kleine bekam eine Dosis B-Neuron gespritzt; gemäss TA "sollte es in zwei, drei Tagen ausgestanden sein".



    Mein Bauchgefühl sagt mir klar und deutlich, dass Kokzidien nicht die Ursache sind beweisen kann ich das nicht und habe auch sonst nichts in der Hand, was ich vorweisen könnte, abgesehen von gewissen theoretischen Fakten bezüglich Kokzidiose, die auf meinen Appenzeller NICHT zutreffen: Appetitlosigkeit, lethargisches Verhalten, aufgeplustertes Gefieder, Durchfall (teils sogar blutig).

    Habe gestern Abend das Forum durchforstet und nach ähnlichen/vergleichbaren Fällen gesucht, konnte aber nichts finden, was mir weiterhelfen würde auf der Suche nach möglichen Ursachen.

    Heute Vormittag hab ich ein Video vom kleinen Appenzeller gemacht, bestehend aus drei Sequenzen:





    In der ersten Sequenz sieht man alle fünf "Küken" futtern und trinken; wenn man sich auf die Beine/Füsse des Appenzellers konzentriert, sieht man immer mal wieder ihre Schwäche/Unsicherheit. Die zweite, ganz kurze Sequenz zeigt ein typisches Wegknicken des einen Beines, als sich der Kleine kurz putzt. In der dritten Sequenz sieht man den Kleinen beim Insektensuchen auf der Ziegenweide, auch hier sind einige Unsicherheiten zu beobachten, die zumindest mir auffallen, die den Kleinen in ganz anderem Zustand kennt (äusserst lebhaft, vital und "trittsicher").

    Er wuselt nach wie vor mit den anderen "Küken" rum und rennt auch mal über kurze Strecken, frisst und kotet normal, aber wenn man ihn genauer beobachtet, sieht man ihn sehr häufig wanken/stolpern/das Gleichgewicht verlieren oder es knickt ihm ein Bein weg, wobei er dann meistens auch die Zehen des betreffenden Fusses in der Art krümmt, wie es im dritten Bild zu sehen ist, wo er sich gerade hingelegt hat.

    Die anderen vier "Küken" sind fit und gänzlich unauffällig. Sie kriegen folgendes an Futter und Zusatzstoffen:

    - morgens zwei Eigelb mit Brennnesseln, geraffelter Karotte und Oreganoöl
    - eine Flocken-/Samen-/Körnermischung zur freien Verfügung (Hafer- und Hirseflocken, Sesam, Chiasamen, Amaranth, Sonnenblumenkerne, Erbsenflocken, Blaumohn, Blut-, Gelb- und Weisshirse)
    - eine Körnermischung für adulte Hühner zur freien Verfügung (Weizen, Gerste, Mais)
    - Alleinfutterpellets mit Vitaminen und Mineralstoffen für adulte Hühner zur freien Verfügung (wovon sie allerdings kaum was fressen)
    - einmal wöchentlich gekeimter Weizen und Buchweizen (mögen sie beides nicht sonderlich gerne)
    - was sie im freien Auslauf an Grünfutter und Insekten finden
    - abends einen halben Joghurtbecher voll Haferflocken mit Mehlwürmern
    - wöchentlich eine Schalotte für alle fünf (die geht immer weg wie frische Mehlwürmer)
    - drei- bis viermal wöchentlich eine Multivitaminlösung ins Wasser
    - bei feuchtkaltem Wetter auch mal Tee oder Wasser mit einem Schuss Obstessig, in dem Zwiebeln und Knobi eingelegt waren

    Hat vielleicht doch jemand einen ähnlichen/vergleichbaren Fall gehabt oder hat irgendwer eine Idee, was die Ursache für die beschriebenen/gezeigten Symptome sein könnte? Mir liegt der Kleine sehr am Herzen und es ist traurig und beunruhigend, ihn in diesem sonderbaren Zustand zu sehen.

    Vorab schon mal herzlichen Dank!
    1.15 Gackervögel — 2.14 Kartöffelchen — 1.1 Samtpfoten — 3.6 Hornträger

  2. #2
    Avatar von piaf
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    Hi Capreziosa

    wenn die Variabilität des Futterangebots sehr ausgeprägt ist, kann es passieren, dass ein Tier sehr selektiv frisst und somit trotz Vielfalt in ein Defizit rutscht. Wenn TA Untersuchungen erstmal nicht weiterführen, würde ich testweise auf eine Handzufütterung setzen, die all inclusiv bietet. D.h., mein Lieblingsratschlag Fresubin für alle unklaren Fälle. Das ist kein hühnerspezifisches Produkt, enthält aber alle wichtigen Nährstoffe zum Aufbau. Zudem würde ich mal den Blaumohn vorübergehend weglassen, vielleicht liebt sie den und gibt sich damit die Kante.
    Außerdem wegen der Koordinationsstörungen noch B-komplex zusätzlich geben, ruhig deutlich über den Bedarf hinaus.
    Liegt der Grund wirklich nur in einem Nährstoffdefizit, müsste der Zustand nach etwa 1 Woche besser werden
    Gruß piaf
    Vive la Paix!

  3. #3
    Avatar von elja
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    Stimmt, das ist nicht Luigi wie er sonst so drauf ist. Ich finde, dass er sich bewegt als ob er Bauchweh hätte, die ganze Haltung gefällt mir auch nicht. Das Schwanken könnte wirklich Vitamin B Mangel sein. Wenn, müsste die Spritze helfen.
    Ich würde noch Oreganoöl ins Wasser geben und zwar 1ml auf 1 Liter Wasser bei 10%-tigem Öl. Bei einer kleinen Henne, die ähnlich aussah, hatte ich mit Kokosöl sehr gute Erfolge. Sie dürfte damals etwa so groß wie dein Luigi gewesen sein und ich habe ihr früh und Abend einen etwa 1,5 cm langen Szang aus einer Einwegspritze in den Schnabel gegeben.
    Gute Besserung für den Wirbelwind.
    Sei Wachsam von Reinhard Mey
    ... Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
    „Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!“ ...

  4. #4
    Avatar von Capreziosa
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    Zitat Zitat von piaf Beitrag anzeigen
    wenn die Variabilität des Futterangebots sehr ausgeprägt ist, kann es passieren, dass ein Tier sehr selektiv frisst und somit trotz Vielfalt in ein Defizit rutscht.
    Ok, so rum hatte ich nicht gedacht... mein "Hintergedanke" bei dieser Futter-Varietät war, dass jedes Hühnchen sich raussuchen kann, was es braucht. Ich bin davon ausgegangen, dass die schon wissen, was ihnen gut tut und was sie brauchen, und sich ihr "Menu" demensprechend zusammenstellen.

    Würde es Sinn machen, mal die ganze Flocken-/Samen-/Körnermischung wegzulassen, nicht nur den Blaumohn? Der ist übrigens anteilmässig ziemlich gering vertreten, Hauptanteil kommt den Hafer- und Hirseflocken zu, alles andere ist eher "gesundes Leckerli".

    Fresubin hätte ich noch hier. Würdest du das anbieten oder den Kleinen "zwangsernähren"? Und welche Menge sollte täglich verabreicht werden?

    Die Angaben zu den Inhaltsstoffen der Multivitaminlösung finden sich hier: http://www.zehentmayer.ch/CHF/topmen...1542a261b2488d

    Ich dachte, dass die allfällige Mängel abdecken würde?

    Und was hältst du von Bierhefe? Die ist ja auch reich an allen möglichen B-Vitaminen.

    Herzlichen Dank für deine Anregungen, Piaf!
    1.15 Gackervögel — 2.14 Kartöffelchen — 1.1 Samtpfoten — 3.6 Hornträger

  5. #5
    Avatar von Capreziosa
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    Zitat Zitat von elja Beitrag anzeigen
    Stimmt, das ist nicht Luigi wie er sonst so drauf ist. Ich finde, dass er sich bewegt als ob er Bauchweh hätte, die ganze Haltung gefällt mir auch nicht. Das Schwanken könnte wirklich Vitamin B Mangel sein. Wenn, müsste die Spritze helfen.
    Ich würde noch Oreganoöl ins Wasser geben und zwar 1ml auf 1 Liter Wasser bei 10%-tigem Öl. Bei einer kleinen Henne, die ähnlich aussah, hatte ich mit Kokosöl sehr gute Erfolge. Sie dürfte damals etwa so groß wie dein Luigi gewesen sein und ich habe ihr früh und Abend einen etwa 1,5 cm langen Szang aus einer Einwegspritze in den Schnabel gegeben.
    Gute Besserung für den Wirbelwind.
    Ja, das wirklich nicht mehr der hyperaktive Flitzer-Luigi.

    Oregano- und Kokosöl wirkt in erster Linie gegen Innenparasiten, nicht wahr? Ein erhöhter Parasitenbefall liegt aber nicht vor und gegen die (meiner Ansicht nach wenigen) Kokzidien wirkt ja seit gestern das Baycox.

    Ich werde mal bis morgen Abend abwarten und gucken, ob und inwiefern die TA-Behandlung Wirkung zeigt und wie sich der Zustand des Kleinen verändert. Und dann entscheiden, was er zusätzlich bekommen soll. Wenn ich gleich mit mehreren unterschiedlichen Mitteln "therapiere", kann ich nicht rausfinden, was denn nun wie wirkt allein schon Baycox, AB und B-Neuron zusammen ist eine relativ undurchsichtige Mischung.
    Lieben Dank auch dir für deine Anregungen und guten Wünsche!
    1.15 Gackervögel — 2.14 Kartöffelchen — 1.1 Samtpfoten — 3.6 Hornträger

  6. #6
    Avatar von Danasia
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    Ich habe momentan auch noch eine Henne die so ähnlich unsicher läuft. Kokzidien bedienen sich am Vitamin B Haushalt. Das könnte zu einem Vitamin B- Mangel beitragen mit eben diesen Koordinatiosstörungen. Ich gebe dann Vitamin B Komplex hochdosiert vermischt mit etwas Salatöl (Vitamin E), frag bitte nicht warum Vitamin E, ich weiß es nicht. Aber es wirkt zusammen schneller als allein Vitamin B meiner Erfahrung nach. Bierhefe bekommen meine nun fast täglich unter das Weichfutter. Oreganoöl bekommen sie auch zwei drei mal die Woche. Bisschen päppeln schadet sicher nicht. Fresubin dann zwangsverabreicht. Ich gebe auch gerne gekochtes Ei mit Heilerde und Oregano verschmischt. Das fressen sie immer total gerne.

    Der kleine ist doch ein Kämpfer Das wird schon wieder!

  7. #7
    Avatar von Capreziosa
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    Zitat Zitat von Danasia Beitrag anzeigen
    Ich habe momentan auch noch eine Henne die so ähnlich unsicher läuft. Kokzidien bedienen sich am Vitamin B Haushalt. Das könnte zu einem Vitamin B- Mangel beitragen mit eben diesen Koordinatiosstörungen. Ich gebe dann Vitamin B Komplex hochdosiert vermischt mit etwas Salatöl (Vitamin E), frag bitte nicht warum Vitamin E, ich weiß es nicht. Aber es wirkt zusammen schneller als allein Vitamin B meiner Erfahrung nach. Bierhefe bekommen meine nun fast täglich unter das Weichfutter. Oreganoöl bekommen sie auch zwei drei mal die Woche. Bisschen päppeln schadet sicher nicht. Fresubin dann zwangsverabreicht. Ich gebe auch gerne gekochtes Ei mit Heilerde und Oregano verschmischt. Das fressen sie immer total gerne.

    Der kleine ist doch ein Kämpfer Das wird schon wieder!
    Also kann sich ein Vitamin B-Mangel durch solche Koordinationsstörungen bemerkbar machen? Bei Hühnern ist dieser Mangel für mich Neuland, bei Ziegen kenn ich mich damit aus und verabreiche seit Jahren im Bedarfsfall oder gelegentlich auch präventiv dieselbe Multivitaminlösung für Geflügel (allerdings ein bisschen höher dosiert :-). Bei Ziegen kann ein Vitamin B-Mangel unterschiedliche Ursachen haben, dazu gehören Kokzidien ebenso wie falsche Ernährung oder eine Vergiftung. Auch bei den Ziegen erkranken fast ausschliesslich Lämmer/Jungtiere durch Kokzidien, ein vitales erwachsenes Tier kommt mit der gegebenen Kozidienbelastung problemlos zurecht. Bei Lämmern/Jungtieren führt akute Kokzidiose zu starkem, teils blutigem Durchfall, und ich dachte, das sei auch bei Küken so? Luigis Kot ist aber völlig in Ordnung, daher kann die Kokzidienbelastung nicht derart hoch sein, dass sie einen solchen B-Mangel bewirkt, und ergo muss die ausschlaggebende Ursache für den Mangel woanders liegen... so mein Gedankengang.

    Bezüglich Fresubin bin ich noch unschlüssig, warte mal ab bis morgen Abend und mache mir bis dahin Gedanken über den Menüplan der Kleinen. Manchmal kann weniger ja auch mehr sein.

    Herzlichen Dank für den Salatöl-Tipp eine kleine, wichtige Feinheit, die meinen Gefiederten zugute kommen wird.

    Als ich den Kleinen heute Abend beobachtet habe, dachte ich mir auch, dass er ein kleines, aber sehr zähes Bürschchen ist und sich mit meiner Unterstützung ganz gut durchkämpfen wird.
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  8. #8
    Avatar von Danasia
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    Vitamin B Mangel kann nicht nur Koordinationsstörungen auslösen, sondern auch dazu führen das die Tiere irgendwann auf der Seite liegen und nicht mehr aufstehen und laufen können z.B. Bei meiner letzten Brut hatte ich diese Probleme. Ich glaube ich hab die Küken bereits im Kükenheim "verseucht", da ich Walderde als Einstreu genommen hatte. Das mag im zeitigen Frühjahr kein Problem sein, im Mai/Juni allerdings ist der Keimdruck viel zu hoch. 4 von 40 Küken zeigten dann auf einmal die Symptome und lagen nur noch auf der Seite. Die anderen waren fit, aber es wurden Würmer und Kokzidien gefunden - allerdings auch nicht hochgradig. Also gegen Parasiten behandelt und den Sorgenkindern 4 mal täglich Vitamin B und E direkt in den Schnabel. Nach einer Woche konnten sie zumindest wieder laufen. Wenn auch noch wackelig. Gekochtes Ei finde ich immer gut zum Päppeln. Das wird gerne gefressen und enthält jede Menge wichtiger Nährstoffe.

    Von da an habe ich das Kükenmehl eingeweicht, damit sie sich nicht nur einseitig das rauspicken was ihnen schmeckt.

    Bei Luigi spielt vielleicht einfach mehreres zusammen. Du hattest doch damals alle entwurmt? Evtl hat die Wurmkur den Darm belastet, und so die Vitamine/Nährstoffe nicht gut aufgenommen werden konnten, wenn er die Nahrung dann noch selektiert und die paar Kokzidien sich auch noch am Vitamin-B-Haushalt bedienen, könnte es so zu dem Mangel kommen. Nur so als Überlegung

  9. #9
    Avatar von piaf
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    Das mit dem Fresubin ist eigentlich ein Test in diesem Falle, spricht er darauf an, liegt wahrscheinlich nur irgendein Defizit an Nährstoffen vor. Gibt man B-Komplex in einen regelrechten (also eher starken) Kokzidienbefall, ohne diese zeitgleich zu bekämpfen, dann steppen die Kokzidien und entwickeln sich entspannt und mit voller Kraft weiter. Einen Status zu machen wäre also nicht schlecht. Bis dahin würde ich ihm diese all in one Therapie (per Hand ins Hähnchen) auferlegen, um potenzielle Versorgungsschäden durch was auch immer erstmal abzufangen
    Gruß piaf
    Vive la Paix!

  10. #10
    Avatar von Capreziosa
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    Hallo ihr Lieben

    Der Kleine war heute Abend vitaler und sicherer auf den Beinen als 24 Stunden zuvor. Ich hab ein gutes Gefühl.

    Der Menuplan der "Küken" schaut ab morgen und vorläufig mal so aus:

    Zitat Zitat von Capreziosa Beitrag anzeigen
    - morgens zwei Eigelb mit Brennnesseln, geraffelter Karotte und Oreganoöl plus Erbsenflocken und Bierhefe
    - eine Körnermischung für adulte Hühner zur freien Verfügung (Weizen, Gerste, Mais, Sonnenblumenkerne)
    - Alleinfutterpellets mit Vitaminen und Mineralstoffen für adulte Hühner zur freien Verfügung
    - was sie im freien Auslauf an Grünfutter und Insekten finden
    - Muschelgrit zur freien Verfügung (hatte ich vergessen aufzulisten)
    - abends ein halber Joghurtbecher voll Haferflocken mit Mehlwürmern
    - wöchentlich eine Schalotte für alle fünf
    - drei- bis viermal wöchentlich eine Multivitaminlösung ins Wasser
    - bei feuchtkaltem Wetter auch mal Tee oder Wasser mit einem Schuss Obstessig, in dem Zwiebeln und Knobi eingelegt waren
    Den Kleinen werde ich vorerst morgens und abends separat füttern, er kriegt noch B-Komplex ins Frühstück und Abends ein zusätzliches Eigelb (das er heute bereits genüsslich gefuttert hat). Fresubin mag ich ihm nicht geben. Von der medizinischen Seite her wurde einiges abgedeckt (Baycox, Breitband-AB, B-Neuron), dazu unterstützend der neue Menuplan und die Zusatzfütterung den Rest muss er alleine schaffen. Sollte er ein extrem selektiver Fresser sein und dadurch in Mangelzustände geraten, wird er wohl nicht sonderlich alt. Ich will meinen Gefiederten möglichst optimales Futter anbieten, aber ihnen vorschreiben, was genau sie fressen sollen, will ich nicht (und kann ich auch gar nicht, da sie ganztags im unbegrenzten Freilauf sind). Die anderen "Küken" und die vier halbwüchsigen Appenzeller gedeihen prächtig.

    Zitat Zitat von piaf Beitrag anzeigen
    Einen Status zu machen wäre also nicht schlecht. Bis dahin würde ich ihm diese all in one Therapie (per Hand ins Hähnchen) auferlegen, um potenzielle Versorgungsschäden durch was auch immer erstmal abzufangen
    Was bedeutet "einen Status machen"?

    Wie viel Fresubin sollte er denn genau bekommen und was dürfte er ansonsten noch futtern? Meine Gefiederten haben freien Zugang zum Zusatzfutter.

    Zitat Zitat von Danasia Beitrag anzeigen
    Gekochtes Ei finde ich immer gut zum Päppeln. Das wird gerne gefressen und enthält jede Menge wichtiger Nährstoffe.
    Hab gerade mal nachgelesen: "Das Eigelb setzt sich zusammen aus etwa 50 % Wasser, 16 % Eiweiß, 32 % Fett und geringen Mengen an Kohlenhydraten. Im Fett des Dotters finden sich Cholesterin und Lezithin. Im Eigelb sind auch nennenswerte Mengen verschiedener B-Vitamine, die fettlöslichen Vitamine A, D und E sowie die Spurenelemente Eisen, Zink und Selen enthalten."

    (
    http://www.ernaehrungsberatung.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/0/0CE01BE04972CCA5C12576EE0057BAC7?OpenDocument)

    Zitat Zitat von Danasia Beitrag anzeigen
    Von da an habe ich das Kükenmehl eingeweicht, damit sie sich nicht nur einseitig das rauspicken was ihnen schmeckt.
    Meine fressen Mehliges weder trocken noch eingeweicht.

    Zitat Zitat von Danasia Beitrag anzeigen
    Bei Luigi spielt vielleicht einfach mehreres zusammen. Du hattest doch damals alle entwurmt? Evtl hat die Wurmkur den Darm belastet, und so die Vitamine/Nährstoffe nicht gut aufgenommen werden konnten, wenn er die Nahrung dann noch selektiert und die paar Kokzidien sich auch noch am Vitamin-B-Haushalt bedienen, könnte es so zu dem Mangel kommen. Nur so als Überlegung
    Ja, die wurden allesamt entwurmt mit anschliessender Kontroll-Kotanalyse (die negativ ausfiel, d.h. das Panacur hat gute Arbeit geleistet). Könnte ich den Hühnern nach einer Entwurmung Mariendistelsamen anbieten? Die Ziegen kriegen nach jeder Entwurmung eine Mariendistel-Kur, damit die Leber etwas entlastet wird und nicht allzu arg mit der Chemiekeule zu kämpfen hat.

    Die Bierhefe wird den möglicherweise angeschlagenen Darm bei der Regeneration unterstützen. Wie sollte ich die eigentlich dosieren? Ich hab reine Bierhefe in einem Reiterladen erstanden, da ist eine Dosis von 50 g pro 600 kg Pferd angegeben, und wenn ich das runterrechne auf 2.5 kg Hühnchen, komme ich auf 0.2 Gramm.

    Ganz herzlichen Dank euch beiden für all eure Anregungen!


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