Dies ist die Fortsetzung dieses Threads: http://www.huehner-info.de/forum/sho...)-Teil-1-von-2
So, nun verlassen wir den Auslauf und schauen uns das Haus, das ein Grundfläche von 2m x 2m hat, von vorn an:
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Das Haus ist erkennbar in Holzständerbauweise entstanden. Die Wände sind innen aus OSB-Platten erstellt, darauf Styropor, von außen dann Profilholzbretter. Die Türen sind genauso aufgebaut, mit Ausnahme der Türen auf der Frontseite, die aus Leimholzplatten entstanden sind. Die Dämmung ist weniger des Lärmes sondern der Temperaturen wegen, insbesondere im Sommer. Aus diesem Grund hat das Haus auch das Gründach erhalten. Im Juli dieses doch relativ heißen Sommers habe ich auf dem Dach in der Sonne 45°C gemessen, im Haus waren es 25°C. In der darauffolgenden Nacht fiel das Thermometer auf 14°C, im Haus waren es zutiefst 18°C. Insofern bin ich ein überzeugter Vertreter der "ich-dämme-mein-Hühnerhaus"-Fraktion, in Kombination mit einer vernünftigen Lüftung.
Auf der linken Ecke haben wir eine weitere Drahttüre, um auch von dort Zugang zur Hühnerleiter zu haben:
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Rechts davon eine Türe, dann die Eierklappe, darüber ein Fenster, und rechts noch eine Türe. Oben sieht man zwischen den Dachsparren die Abluftlöcher der Schwerkraftlüftung, zu der ich später noch ausführen werde:
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Hinter der linken Türe befindet sich oben ein Stromanschluss, u.a. für den automatischen Türöffner, erforderlichenfalls auch für einen Tränkenwärmer, unten ein Ablagefach für Handfeger und andere Utensilien:
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In der Mitte dann die Eierklappe:
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Die Nester sind mit Heu gefüllte Kunststoffboxen. Bei Bedarf schnell entnommen und heiß ausgewaschen.
Hinter der rechten Türe ist oben ein Ablageregal, auf dem ich üblicherweise einen 25-Kg-Sack mit Legepellets und einen kleinen Sack mit Körnermischung aufbewahre:
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Im Moment sind die Legepellets komplett in den Futterautomaten eingefüllt:
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Im Grund ist der Futterautomat eine einfache Konstruktion: oben ein Trichter, von dort ein Rohr nach unten unter das Haus, wo sich die Hühner jederzeit bedienen können:
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Ein Blick nach links und wir sehen hinten den Zugang zum Auslauf:
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Nun schauen wir uns das Hühnerhaus von der Ost-Seite an:
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Die unteren Türen sind aus Doppelstegplatten, die ich noch liegen hatte, in Kanthölzer gefasst. Die linke Türe hat ein Fenster, erneut aus Doppelstegplatte, so dass der Innenraum ausreichend hell ist.
Bei geöffneter Türe und Blick nach oben sehen wir, dass das Haus eine Zwischendecke hat:
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Wie schon angedeutet sorgt eine Schwerkraftlüftung für frische Luft in diesem Haus. Dabei steigt die von den Hühnern erwärmte, verbrauchte Luft vom Boden auf und entweicht nach links über die Abluftlöcher auf der südlichen Frontseite des Hauses. In gleichem Umfang fließt frische Luft von rechts, also von der kühlen Nordseite des Hauses, durch die Zwischendecke nach. Die Zwischendecke stellt dabei sicher, dass die einströmende Frischluft den auf der Stange sitzenden Hühnern nicht kalt auf den Kopf sondern vor ihnen zu Boden fällt.
Hier sieht man nochmal die Abluftlöcher auf der südlichen Frontseite, wobei ich zwecks Anschauung mal zwei der vier Löcher durch Klappen verschlossen habe, was ansonsten nur für die kalte Jahreszeit gedacht ist:
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Die Schwerkraftlüftung hatte ich auch schon in meinem Planungs-Thread beschrieben, schaut hier: http://www.huehner-info.de/forum/sho...-Plan/page3#23
Nun wieder zurück zum Innenraum, erstellt aus OSB-Platten. Sämtliche Ecken sind mit Acryl ausgespritzt, anschließend wurden alle Flächen mit Wandfarbe, die ich noch stehen hatte, gestrichen. Der Boden ist komplett mit Teichfolie ausgeschlagen, an den Rändern etwa 20 cm hoch, mit Dachlatten befestigt. Die Wohnfläche ohne die Nester beträgt knapp 3 qm, was für die vier Hühner ausreichend sein sollte:
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Die Einstreu ist Humus vom Kompost. Staubtrocken, absolut kein Geruch im Haus. Den Nachtkot der Hühner sammle ich gelegentlich, d. h. alle 3 bis 4 Tage, ab, dann ist er bereits trocken und leicht mit einer kleinen Schaufel herausnehmbar. Die Einstreu ist auf etwa die Hälfte zusammengesunken, so dass ich demnächst frischen Kompost ergänzen werde. Vor diesem Hintergrund macht die Begrifflichkeit „Build-up-Litter“- tatsächlich weitaus mehr Sinn als „Deep-Litter“-Methode.
Die Sitzstange ist an der Decke aufgehängt. Ich hatte hier im Forum irgendwo eine Sitzstange gesehen, die in mit Öl gefüllten Töpfen stand. Die Idee: Milben müssten, um des Nachts zum Blutsaugen zu den Hühnern zu gelangen, durch das Öl, was eine unüberwindliche Barriere darstellt. Problem dabei: die Töpfe werden leicht durch die auf der Sitzstange sitzenden Hühner verdreckt. Daher habe ich meine Sitzstange an 8mm starken Gewindestangen an der Decke aufgehängt. Da sie bei Aufhängung an zwei Punkten leicht schwingen würde, habe ich eine Gewindestange horizontal an der Sitzstange befestigt und von deren Ende ausgehend eine weitere Gewindestange zur Decke geführt. Oben haben die Gewindestangen aufgeschraubte Hängeösen, die an drei Deckenhacken eingehängt werden. Zudem habe ich an die Sitzstange einen schweren Stein gehängt, um Schwingungen zu unterbinden. Alle drei Gewindestangen laufen durch Joghurtbecher, die im oberen Drittel der Gewindestangen befestigt sind. Im Becherboden und unter dem Becherboden jeweils verschraubt, dazwischen einfache Dichtungen. Befüllt mit Speiseöl. Ich denke zwar, dass man Milben im Hühnerhaus schlecht vermeiden kann, im Zweifelsfall schleppen die Hühner die von draußen mit herein, doch diese Konstruktion sowie die staubtrockene Einstreu sollten eine gute Vorsorge sein. Der Züchter, von dem ich unsere Hühner geholt habe, sprach von einer doppelten Sitzstange, eine über der anderen liegend. Die obere hebt er täglich hoch, darunter findet er die Milben, die nach dem Blutsaugen die erstbeste Versteckmöglichkeit, also zwischen der oberen und der unteren Sitzstange, suchen, Feuerzeug dran, fertig. Gesehen habe ich es nicht, fand die Idee allerdings simpel und vermutlich leicht umsetzbar. Vemutlich werde ich die Sitzstange nochmal ändern, zumal die Leiter, die eigentlich an der Wand lehnen sollte, nun ohnehin an der Stange lehnt.
Im Hintergrund ist noch erkennbar, dass ich auch von innen einen Windfang angebracht hatte, hier auch zu sehen auf einem Foto, das ich am Tag des Erstbezugs gemacht hatte:
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Aber mit dem innenliegenden Windfang hatte ich die Damen leicht überfordert, sie fanden schlecht den Weg hinein ins Haus, insofern hatte ich es zügig wieder abmontiert.
Hier noch ein Blick auf die Legenester und das Fenster darüber:
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Da die Hühner es bei der Eiablage ja gern privat haben, habe ich Teichfolie mit einem Cutter in Streifen geschnitten und dann vor den Nestern montiert. Das Fenster darüber ist aus Doppelstegplatte eingerahmt von Dachlatten erstellt und kippbar.
Nun sind wir wieder draußen ...
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... und wenden uns in Richtung des Gartenschuppens und des Kaninchengeheges:
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..., denn rechts davon führt ein schmaler Gang ...
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... hinter den Gartenschuppen um's Eck herum ...
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... zu einem schmalen Streifen (etwa 14 m lang, 70 cm breit) unter den Büschen auf der West-Seite des Gartens bis hinunter zum Gewächshaus:
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Der Platz unter Büschen ist eh ein ungenutzter Raum. Vor dem Hintergrund habe ich den Groll meiner Herrin in Kauf genommen und die Büsche vorn zurückgeschnitten und dann mit den Resten des Netzes vom übernetzten Auslauf eingezäunt, wenngleich nur rund 100 cm hoch, da die Hühner der Zweige wegen nach oben heraus ohnehin nicht wegkönnen. Am Boden habe ich kesseldruckimprägnierte Palisaden eingeschlagen, darauf ebenso imprägnierte Halbrund-Zaunriegel verschraubt. An den Palisaden sind Haken, ebenso links am Gewächshaus und rechts am Gartenschuppen, an denen ich das Netz mittels der bereits bekannten Gummileine befestigt habe. Mittendrin ist die Leine zur Entlastung noch an einem der Büsche aufgehängt. Diese so geschaffene Scharrfläche hat rund 10 qm und ergänzt damit den zwischen Gartenschuppen und Hühnerhaus gelegenen übernetzten Auslauf von etwa 15 qm zu einer Außenfläche von 25 qm, zuzüglich dem Raum unter dem Haus, somit knapp 30 qm. Nicht zu viel für vier Hühner, aber in meinen Augen noch akzeptabel.
Schön an dem schwarzen Netz ist, dass es aus einiger Entfernung kaum noch wahrnehmbar ist:
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So, das war die Begehung unserer Hühnerwelt. Darin stecken einige Tage Arbeit und Material für geschätzt 1.500 Euro. Die vier Bewohner scheinen sich sehr wohl zu fühlen, zumindest legen sie uns täglich 3 bis 4 Eier, und zwar bereits ab dem fünften Tag nach Einzug, und das mit einem Gewicht von 55 bis 70 Gramm, was nach der Rassebeschreibung des Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter (ich hoffe, dass ich das hier zeigen darf) wohl eher überdurchschnittlich ist:
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Ich hoffe, das ich mit den Fotos und der Beschreibung einen aussagekräftigen Eindruck vermitteln konnte. Und nochmals Danke für die zahlreichen Informationen, die ich diesem Forum entnehmen konnte, waren sie doch hilfreich bei der Entstehung dieser Hühnerwelt.
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