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Thema: Bei sehr naturnaher Aufzucht Verluste einplanen

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  1. #1

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    Bei sehr naturnaher Aufzucht Verluste einplanen

    Hallo,

    inzwischen hatte ich vier Glucken mit insgesamt 30 (Altsteirer) Küken im Alter von zwei Woche bis vier Wochen. Die wuseln jetzt alle durch das Gelände, da ich allen Glucken schon ab dem 3. Schlüpftag unbegrenzte Auslauf gewährt habe. Da ich Neuling bei der Hühnerzucht bin, weiß ich trotzdem das dies ein gewisses Risiko ist, aber es ist bis vor 5 Tagen ist alles gut gegangen.
    Alle Glucken waren abends mit ihren Küken im jeweils vorgesehen Stall. Das war für mich sehr erstaunlich, weil sich manche der Glucken soweit vom Stall entfernen, dass ich sie tagsüber in meinem unübersichtlichen wildnisähnlichen Gelände nicht mehr finden kann.

    Ich denke, das ich mit dieser Methode meinem Ziel die Hühner möglichst wildnistauglich zu machen ein kleines Stück näher komme. Es macht auch sehr viel Freude das unterschiedliche Verhalten der Küken und Glucken zu beobachten. Mit den Althühnern gab es bisher keine Probleme, die Glucken sorgen schon dafür, dass den Küken nichts geschieht. Die Futteraufnahme der Küken entspricht natürlich nicht den üblichen Regeln, weil sie alles Fressen was für sie interessant ist. Deshalb brauche ich auch nur wenig Kükenfutter.

    Jetzt habe ich bei meiner naturnahen Aufzucht die ersten Verluste zu beklagen. Bei der Henne mit der 1. Brut (jetzt 4 Wochen alte Küken) fehlen zwei Küken. Bei meiner 2. Brut, jetzt 3 Wochen alt, fehlen von 7 jetzt 4 Küken. Besonders die Henne der 2. Brut durchstreift sehr weitläufig das Gelände, viel weiter als die Althennen gehen. Bei den Hennen der 3. und 4. Brut gab es bisher noch keine Verluste.

    Ich kann mir noch nicht so recht erklären was die Ursache der Verluste sind. Raubvögel kann ich über unserem Gelände nie sehen. Fuchs halte ich aktuell auch für ausgeschlossen. Katzen wäre nach meiner Meinung möglich, aber vielleicht gibt es auch die Möglichkeit das die Küken nicht mehr den Kontakt zur Henne hatten, und den Weg nicht mehr zurück gefunden haben. Damit hat sich mein Kükenbestand von 30 auf 24 reduziert.

    Trotzdem gebe ich mein Konzept die Küken möglichst wildnistauglich zu machen noch nicht auf. Ich werde im nächsten Jahr dann weniger Entglucken, um einen möglichst hohen Bestand an Küken zu haben. Dann spielen die Verluste keine so große Rolle. Hier ein paar Fotos.

    Nobbi

    Küken klein 27.7..jpgküken klein 11.7..jpg1. Kükenausflug klein 9.7.15 055.jpg

  2. #2
    Avatar von _Susanne_
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    Hallo Nobbi,

    Bei uns brüten die Glucken im Gemeinschaftsstall und können auch selbt entscheiden, wann sie mit den Kleinen raus wollen. Ich fass' mal spontane Erfahrungen/Ideen zusammen.


    - Du hast echt ein schönes wildes Gelände - aber viel offene Freifläche. Die umsichtigen Glucken bei uns bleiben immer ganz nah bei den Buschinseln. Ich würde ca alle 5 bis höchstens 10 Meter eine dichte Buschinsel zum Verstecken pflanzen.

    - Es kommt auch auf die Glucke an: nicht alle sind umsichtig und vorsichtig. Eine von uns darf nur noch Plasikeier ausbrüten, weil sie ihre Küken verliert und das Kükenführen einfach nicht draufhat. Die ist immer irgendwohin gerannt und hat nicht auf die Kükis gewartet. Oder ist hochgesprungen, um Beeren zu pflücken und ist auf den Kindern gelandet. Eine andere brütet immer Verlustfrei.

    - wir hatten erst auch unbegrenzten Freilauf, bis der Fuchs kam. Und er kam am helllichten Tag. Menschen waren Zuhause und immer wieder im Garten. Seitdem haben wir einen Schutzzaun. Letzte Woche habe ich bemerkt, dass irgendein Drecksack in der unzugänglichsten Ecke den Draht durchgebissen hat (weiß nicht wer das war).
    Bist du dir ganz, ganz sicher, dass du Füchse ausschließen kannst? Wenn die Junge haben, verlieren sie fast völlig die Angst vorm Menschen. Hör dich vielleicht mal um: Förster/Jäger/Nachbarschaft.

    - Krähen und Elstern sind eine Gefahr. Eine lenkt die Glucke vorne ab, die andere schnappt sich ein Küken von hinten.

    - Bei uns ist das nicht passiert, aber ich habs hier irgendwo gelesen: Manche Glucken gehen in der Sommerhitze zu weit weg vom Wassernapf und kehren nicht früh genug um.

    Jetzt aber: viel Glück mit den verbliebenen Rackern!

  3. #3
    Avatar von piep600
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    küken finden eigentlich immer nach hause, auch die kleinen ohne glucke...finde ich erstaunlich was die für eine orientierung haben

    schau nach räubern

  4. #4

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    So naturnah war auch mein Start vor ca. anderthalb Jahren. Ich habe das ganz genau so gesehen wie Du. Riesen Grundstück mit allem was ein Hühnerherz begehrt. Zuerst hielten sich die Verluste - wie bei Dir - in "überschaubaren" Grenzen (7 Tiere in 12 Monaten). Mehr Büsche, Versteckmöglichkeiten brachten immer mal wieder ein paar Wochen Ruhe. Auch der ganze Schnick-Schnack wie Spiegel, Bänder etc., denen ein Anfänger zu Beginn noch Wirkung zuschreibt (heute kann ich da nur noch drüber schmunzeln), brachte nur kurzfristige Ruhe. In den letzten 6 Monaten waren es dann 20 Tiere, die naturnah gefressen wurden. Und irgendwann macht das Ganze keinen Spaß mehr, auch den Hühnern nicht. Jetzt habe ich einen Teil komplett über-/umnetzt und Ruhe ist.
    Ich wünsche Dir wirklich, dass es bei Dir nicht so endet. Wenn die Räuber aber einmal eine gute Futterquelle ausgemacht haben, werden sie oft zu Dauergästen. Auch die beste Glucke kann denen nicht viel entgegensetzen.


    Zitat Zitat von piep600 Beitrag anzeigen
    küken finden eigentlich immer nach hause, auch die kleinen ohne glucke...finde ich erstaunlich was die für eine orientierung haben
    Also meine scheinen da eher nicht so pfiffig zu sein. In den ersten Tagen können die nur in direkten Wegen denken. Liegt ein langes Brett hochkant im Weg, dann schaffen sie es nicht alleine außenrum bis nach Hause. Ohne Glucke würde ich die nicht losmarschieren lassen.

  5. #5

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    Natur nahe Aufzucht in allen Ehren !

    Ich kann nur ab raten, denn es gibt bei zu viele Feinde die etwas dagegen haben,
    bei mir sind das Krähen, Eichhörnchen, Igel, Marder, FISCHOTTER, Wander Ratten, Hermelin, Sperber, Falke usw.
    und das in einer 22000 Einwohner Stadt in Herzen des Mostviertel in NÖ.

    Ein Voliere mit 1.5 x 1.5 x 1.5 Meter groß aus Dachlatten und ein Sechseck Geflecht 20 mm ein kleines Türchen zum Tiere
    füttern eine Futter platte ca 0.5 x 0.3 Meter in ca 1 Meter Höhe das Gitter auf allen 6 Seiten, eine Sitzstange in 1.3 Meter höhe ein Sandbad
    in eine wanne gestellt und die Tiere und ich wir Schlafen SUPER mit 0 Verlusten !!!!!!!!!!!

    Wenn die Wiese, leidet stelle ich die Voliere mit Leichtigkeit um 1.5 Meter weiter und alle sind wieder GLÜCKLICH.

  6. #6

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    Wieviele Tiere hältst Du denn auf 1,5x 1,5?

    Eine naturnahe Aufzucht betreibe ich auch nicht, bei mir sind die Hühner von Anfang an eingezäunt, und Glucke mit Küken sowieso, denn allein schon eine Katze räumt schnell auf.
    In diesem Falle wäre es meine Katze und das will ich ihr nicht gönnen.


    LG
    Ulrike
    Je suis Charlie

  7. #7

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    [QUOTE=_Susanne_;1274490]Hallo Nobbi,

    Bei uns brüten die Glucken im Gemeinschaftsstall und können auch selbt entscheiden, wann sie mit den Kleinen raus wollen. Ich fass' mal spontane Erfahrungen/Ideen zusammen.


    Was heißt bei der dir Gemeinschaftsstall. Gibt es einen eigenen Gluckenstall, in dem jede Glucke ihr "Nest" hat, und sich in den Ruhephasen dort aufhält. Gibt es keine Probleme mit den einzelnen Glucken, die ihre Küken verteidigen möchten? Was den Auslauf betrifft, wenn ich die Luke aufmache, geht die Glucke spätens nach dem 3. Tag nach draußen.

    Vielleicht kannst du mal noch etwas genauer berichten.

    Nobbi

  8. #8
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    Warum trotzdem hat eine der Hennen fünf kleine Küken verloren har weis ich nicht.
    Nobby, hast Du meinen Beitrag gelesen? Wenn nicht, könnte man sich fragen, wofür man dann versucht zu helfen .

    Füchse haben übrigens das ganze Jahr über Hunger, nicht nur, wenn sie Welpen haben. Und da ein Huhn etwa 50- 100 Mäuse aufwiegt, kannst Dir bestimmt vorstellen, warum ein Fuchs lieber ein Huhn nimmt, wenn er die Gelegenheit hat. Nur einmal jagen, aber das bis zu hundertfache an Fleisch, im Vergleich zu einer Maus. Wo der Fuchs bis zu fünfmal jagen muss, bis er eine erwischt!
    Geändert von Okina75 (05.08.2015 um 21:16 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  9. #9
    Nobby, ich habe letzte Woche drei Junghühner tagsüber an den Fuchs verloren (weil die depperten Weiber auch nie im Auslauf geblieben sind!) Einige Tage später konnten wir zwei wunderschöne Jungfüchse beobachten, die direkt unter unserem Schlafzimmerfenster Fangerlix gespielt haben.
    Der Fuchs hat Saison!
    1/1 Sulmtaler gold-weizenfarbig bio + 0/2 Orpington gsg + 0/1 Mixe + hoffentlich ab nächste Woche schwedische Blumenhühner + 0/5/3 Tiroler Grauvieh (Mutterkuhhaltung bio) + 1/1 Katzen (nicht bio)

  10. #10
    Schildkrötenguru Avatar von FoghornLeghorn
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    Hallo Nobbi,

    deine Vorstellung von freier, naturnaher Hühnerhaltung in allen Ehren, aber das wird dazu führen, dass deine Tiere innerhalb von kurzer Zeit alle getötet und gefressen werden.
    Unsere gezüchteten Hühnerrassen sind auf den Schutz des Menschen angewiesen um in der Natur zu überleben. Auch die scheueste und vorsichtigste Henne kann nichts gegen einen guten und vor allem schlauen Jäger wie den Fuchs ausrichten.
    Deine Fuchsfalle nützt dir übrigens gar nichts. Fängst du einen Fuchs weg, rückt ein anderer in das freigewordene Revier nach.
    So wirst du mit deiner Hühnerhaltung nicht weit kommen, bzw. es wird auf Dauer sehr unbefriedigend für dich sein.
    Übrigens: Hühner die in ständiger Angst vor Beutegreifern leben müssen, legen nicht gut, wegen dem Stress den sie haben.

    Sabine
    Marans, Brahma in schwarz und schwarz-weiß columbia
    Spornschildkröten, Köhlerschildkröten, griech. Landschildkröten
    Schafe, Hunde und Katzen

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