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Thema: Bei sehr naturnaher Aufzucht Verluste einplanen

  1. #51

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    Hallo,
    ein geeigneter Hund als Schutz ist bestimmt eine gute Idee. Allerdings muss er sich auch für die Aufgabe eignen. Wir haben zwar auch einen Hund (Kromfohrländer) der hat genau unseren Vorstellungen vor zwei Jahren, als wir noch keinen Schutzhund brauchten entsprochen, und wir möchten ihn auf keinen Fall mehr missen. Aber als Schutzhund ist er absolut nicht zu gebrauchen, der hat sogar vor fauchenden Katzen Angst.
    Es gibt ja Hunderassen die speziell als Herden-Schutzhund geeignet sind, und die auch ganztägig mit einer Hundhütte draußen sein können. Ich werde mich mit dem Thema mal intensiver beschäftigen. In den letzten 12 Tagen hatte ich jetzt keine Verluste mehr zu beklagen.

    Nobbi

  2. #52

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    Hallo,

    Einen Hund gibt's bei uns auch: Mischung aus schwarzem russischen Terrier und Königspudel, wunderschönes Tier, lieb, intelligent, mit 2 Jahren sehr verspielt. Er paßt auch gut auf - auf Briefträger, Radfahrer, Jogger... Er würde mir ja immer soo gerne helfen beim Hühnerfüttern und mit den lusitgen Gackerdingern spielen! Leider hat er mir schon mal in einem unbeobachteten Moment eine Henne "kaputtgespielt", er hat sie nicht gebissen oder so, eher vor lauter Freude erdrückt. Also halte ich alles schön auseinander. Die Hühner in ihrem großen, umzäunten und übernetzten Auslauf, mein Gemüse im Garten, die Schafe auf der Weide, den Hund an meiner Seite. Bloß die Katze macht, was sie will...

  3. #53

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    Hallo,
    ich habe mich weiter mit dem Thema "Schutzhund" beschäftigt.

    Ich stelle mir einen Hund vor, den man als "Herdenschutzhund" einsetzen kann, und der Tag und Nacht (natürlich mit einer Schutzhütte) draußen ist. Wir wohnen ja direkt dabei, so dass wir ständig Kontakt haben. Unser sehr lieber Hund ist für die Feindabwehr völlig ungeeignet, der hat ja schon vor fauchenden Katzen Angst.
    Ich möchte auf keinen Fall auf den unbegrenzten Auslauf verzichten, weil das der Kern meines Geflügelkonzeptes ist, und wir auch das Gelände dazu haben. Abgesehen von der gesunden Ernährung des Geflügels ist es für mich ein wunderschöner Anblick die Herde im Freien zu beobachten.
    Vielleicht können mal einige Hundehalter über ihre Erfahrungen mit Hunden im Bezug auf den Schutz der Hühner berichten. Wie macht Ihr das mit Eurem Hund? Geht er nur mit Euch zu den Hühnern, oder ist er auch alleine im freien Gelände? Welche Hunderasse hast Du?
    Ich bin gerne bereit auch viel Zeit in die Ausbildung eines fähigen Herdehütehundes zu investieren, wenn dadurch ein größtmöglicher Schutz für mein Geflügel gewährleistet ist.

    Nobbi

  4. #54

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    Das Konzept des klassischen Herdenschutzhundes, wie Du es Dir vorstellst, ist schwer umzusetzen (unmöglich natürlich nicht).
    Ein Herdenschutz, der seine Herde bewacht, wächst in dieser auf. In den Ländern, wo dies noch naturnah praktiziert wird, wachsen die jungen Hunde also inmitten von Ziegen oder Schafen auf. Menschlichen Kontakt haben sie eher selten.
    Solche Hunde sind irgendwann wie Waffen. Sie greifen alles an, was der Herde schaden könnte.
    Ist in Deutschland so nicht realisierbar. Es kommt nicht gut, wenn alle Nachbarskatzen, -hunde und Kleinkinder bei Dir wie im Bermudadreieck verschwinden.
    Wenn der Hund viel Kontakt zu Dir hat, so möchte er auch in Deiner Nähe sein.
    Es ist also viel Fingerspitzengefühl notwendig, um einem Hund Deine Aufgabenstellung beizubringen.
    Beim Habicht haben auch Hunde schlechte Karten. Bei einem so großen Grundstück müsste der Hund immer in Bewegung sein. Wenn der Habicht am anderen Ende des Grundstückes runterkommt, ist das Huhn erledigt und schon in der Luft, bevor der Hund aus der Hütte bis dorthin gerannt ist.

    Ich stell mir das schwierig vor.
    Geändert von SalomeM (17.08.2015 um 21:59 Uhr)

  5. #55
    Avatar von ***altsteirer***
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    Hallo Nobbi,

    ich antworte mal hier auf Deine PN, vielleicht interessiert es ja auch Andere.

    Das ist mein Hund:HPIM1274.jpg

    Fuchs, Katze und eigentlich auch Marder werden konsequent vom Hof gejagt.

    Mein Hund ist im Sommerhalbjahr viel draußen, insgesamt ist viel Betrieb um Haus und Stall. Trotzdem wurde mir dieses Jahr über Mittag eine Glucke vom Marder geholt.

    Der Fuchs macht bei uns wenig Ärger, er hatte eine negative Doppelerfahrung mit Hund und Stromzaun der Schaf- und Gänseweide...

    Ich finde den unbegrenzten Freilauf auch toll, aber ich habe dieses Jahr trotzdem eine Voliere gebaut. Ab Oktober wirds bei uns ekelhaft mit der "Luftwaffe" und da kann dir auch der Hund nicht helfen.
    Für solche Spitzen der Feindfrequentierung müssen sie da rein. Oder wenn wir mal ein paar Tage weg fahren.
    Letztes Jahr haben mal die Nachbarn nach den Hühnern geschaut. 9 Stück Verlust an drei Tagen, davon 6 an einem Tag...

    Eine Garantie gegen Verluste wird Dir kein Hund geben können, aber ein Hütehund, der sich richtig mit den Hühnern identifiziert, wird bestimmt dem ein oder anderen Huhn das Leben retten.

    Liebe Grüße,

    Markus
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    "Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand." Charles Darwin

  6. #56

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    Hallo,
    mir ist bewußt, dass das Thema "Herdenschutzhund" besondere Anforderungen an einen stellt. Ich habe in diesem Jahr bis jetzt 2 Laufenten, 3 Hühner und 11 Küken verloren. Bei einer großen Anzahl von Geflügel ist das kein Problem, aber ich bin ja noch im Aufbau meines Projektes. Das Füchse daran beteiligt waren ist belegt, da es dafür Augenzeugen gibt. Ebenfalls beobachte ich das Gelände mit einer Wildcamera, und kann auf den Aufnahmen Füchse, Marder, Katzen und Rehe sehen. Für den Kükenverlust können auch Katzen verantwortlich sein. Greifvögel schließe ich bis jetzt weitesgehend aus, da ich 1. keine sehe ( ich bin wegen Baumaßnahmen bis zu 8 Stunden täglich auf dem Gelände) und 2. das Gelände bis auf eine Platz dicht bewachsen ist.
    Als Alternative für einen Schutzhund sehe ich noch die Möglich eines Elektrozaunes. Da ich seit einigen Wochen auch noch 5 Kaschmirziegen habe, muss ich das gesamte Gelände, ca. 3ha, nach und nach ohnehin mit einem Elektrozaun versehen. Da Ziegen sehr Ausbruchfreudig sind habe ich vier stromführende Weideseile gespannt, das tiefste Seil ist ca. 20cm vom Boden entfernt, sodass ein Fuchs Probleme hat ohne Stromschlag da durch zu kommen. Wenn das Gelände großflächig eingezäunt ist, werden die Hühner wohl kaum darüber hinaus gehen, denn der Eltrozaun auch mit 20.000 Volt macht den Hühner nichts aus, wie ich beobachten konnte.

    Markus ich wollte von Dir ja noch wissen welche Rasse Hund Du hast, und ob Du den z.B. im Sommerhalbjahr auch nachts alleine draußen hast?

    Nobbi

  7. #57
    Avatar von ***altsteirer***
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    Ich habe einen Deutsch Stichelhaar, also einen Jagdhund. Der ist nachts bei uns im Haus. Die Hühner sind aber nachts, bis auf wenige Ausnahmen wo mal einige Junghühner draußen aufbaumen, im sicheren Stall.

    Den größten gefiederten Widersacher des Hühnerhalters, den Habicht, erkennt man übrigens daran, dass man ihn nicht sieht.
    Mein Gelände ist auch sehr dicht bewachsen. Bis im Herbst das Laub fällt, dann kann es dahin gehen. Einige Verluste, etwa 25 % der jährlichen Nachzucht, wäre mir diese Haltungsform auch wert. Dann wäre allerdings meine Schmerzgrenze erreicht. Bislang, toi, toi, toi habe ich dieses Jahr noch keine Küken verloren.

    Einen Teil der Füchse wird die 20 cm hohe Litze vielleicht abhalten, aber so mancher wird sicherlich unten durchschlüpfen.

    Jeder macht seine eigenen Erfahrungen. Was beim einen plageartige Auswüchse annimmt, kann beim anderen völlig problemlos funktionieren.

    Im worst case wird Dein Grundstück zum "all you can eat" buffet für diverse Beutegreifer. Wer will es ihnen verdenken. Und dann hilft Dir auch keine große Anzahl von Geflügel.
    Einem Bekannten hat der Fuchs mal in 1,5 Std. 30 Hühner geholt...

    Im besten Fall sprengt Dein Hund alles was 4 Beine und keinen Pansen hat vom Hof und Du verlierst 5 Hühner im Jahr an den Habicht.

    Du wirst vermutlich nach und nach die Schutzmaßnahmen Deiner individuellen Gefährdungslage anpassen. Alles andere ist frustrierend und ja irgendwie auch schade um die Hühner...

    LG,

    Markus
    4.29.31 Altsteirer

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  8. #58

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    WIr haben diese jahr ca 50 Küken grossgezogen.
    Naturnah. Die Glucken haben gute Arbeit geleistet, der Habicht war bis Ende Juli im Urlaub ( oder hat sein Brut versorgt oder was auch immer).

    Nun ist er wieder da, pünktlich wie im letzen Jahr und hat wieder 2 Hennen geholt. Eine weitere ist entweder vom Fuchs oder auch auf sein Konto gegangen. Somit ist hier wieder "Hühnerunternetzzeit".

    Die Enten waren und sind noch sehr verstört von dem Mord, die bewegen sich nur unter Zwang aus ihrem Offenstall und sind ansonsten NUR im Gebüsch, was nicht ihrer Art ansonsten entspricht. Sie müssen das Massaker direkt miterlebt haben.


    Ich werde es wieder so handhaben nächstes Jahr bis Juli freien Auslauf auf 3000m² und dann überleben unter 500m² Netz.

    Den Hühnis gefällts nicht, aber ich mag auch keinen Lebendfutterplatz bieten. Bei aller Liebe auch zum Habicht nicht.

    Meine Hühner können halt nicht fliegen, sich nicht schützen, ich kann die nicht auf einem Silbertablett anbieten.
    Nur weil ein Fisch in Gefangenschaft auch Wasser hat, heißt das noch lange nicht, dass er deshalb artgerecht gehalten wird.

  9. #59
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    Mord ist das aber keiner . Mord erfolgt aus niederen Beweggründen und mit gezielter Absicht, das Opfer einfach nur aus dem Verkehr zu ziehen- der Habicht tut's aber nur, um sich den Bauch zu füllen- man könnte es also eher als "Mundraub" deklarieren . Klar könnte das faule Stück das auch an den zahlreichen Ringeltauben etc., aber hier kommt mal wieder das "Was am einfachsten zu erwischen ist" durch, nach welcher Devise jeder Räuber handelt.

    Mei, was kann ich froh sein, dass wir hier wohl einen Uhu haben, der sich anscheinend regelmäßig den einen oder anderen Greifer reinzieht und dauerhafte Habichtansiedlung so effektiv verhindert... Habe diesen Sommer bereits die Rupfungen von Waldohreule und erst vor wenigen Tagen einem Rotmilan gefunden, zwei Katzen sind auch spurlos verschwunden... Nun ja, drücke die Daumen, dass der Schutz hält !
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  10. #60

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    Hallo Markus,
    ich danke Dir für die wirklich sachliche und kompetenten Antworten. Ich muss ja noch viel lernen und bin deshalb ausgesprochen dankbar, dass ich die Möglichkeit habe mich in diesem Forum auszutauschen.
    Wenn ich täglich die Fotos meiner Wildcamera auswerte sehe ich vorwiegend Marder, Füchse und Katzen. Gegen diese Feinde ist ein guter Hund gewiss ein prima Wächter. Das in 1,5 Stunden 30 Hühner geholt werden halte ich dann für undenkbar. Gegen Feinde aus der Luft hat er natürlich auch keine Chance, das ist mir schon klar.
    Meine Hühner sind bei Einbruch der Dunkelheit immer in ihren Ställen, die ich dann verschließe. Ebenfalls werden die Türen des Geheges verschlossen, welches ich mit einem Wildgatterzaun von 1,75m eingezäunt habe. Der Zaun ist allerdings nicht eingegraben, aber mit Stahlheringen in der Erde befestigen. Morgens lasse ich die Hühner bis ca. 10.00 Uhr nur im ca. 1000qm große Gehege, und mache dann erst die Tür ins Freiland auf. Ich denke wenn Füchse und Marder es darauf anlegen, ist mein Zaun kein Hindernis.
    Ich sehe es genau so wie Du, dass 25% Verluste bei dieser Art von Haltung akzeptabel sind, die Wildtiere sollen ja auch was haben. Bei weit mehr vergeht aber einem der Spaß.
    Ich werde mich mal mit unserer Hundetrainerin unterhalten, was sie von der Idee eines Herdenschutzhundes hält.
    Nobbi

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