Hallo LittleSwan,
ich denke Du solltest Dich mal davon freimachen, Kunstbrutempfehlungen mit dem Brutverhalten von Glucken zu vergleichen. Bei den Brutempfehlungen für Brutmaschinen handelt es sich um statistisch ermittelte Erfahrungswerte. Die müssen nicht immer und unbedingt mit den Werten, wie sie im Brutnest vorzufinden sind übereinstimmen. Rein statistisch werden die besten Schlupfergebnisse erzielt, wenn das Brutei während der Brutzeit 13-17% an Gewicht verliert. Daraus ergibt sich systembedingt bei Flächenbrütern ein Brüten mit ca. 45% Luftfeuchtigkeit, und bei Motorbrütern ein Brüten mit ca. 50- 55% Luftfeuchtigkeit. Die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit am Ende der Brutzeit hat 2 Gründe. Zum Einen hat man festgestellt, dass bei hoher Luftfeuchtigkeit die Kalkschale etwas brüchiger wird, und somit es das Küken etwas leichter hat die Schale aufzubrechen. Zum Anderen verkleben die Daunen des Kükens nicht so schnell mit der Schale. Auch das Kühlen der Eier, zumindest bei Motorbrütern, weicht von dem ab, was die Glucke macht. Sie verlässt in der Regel täglich einmal das Nest. Dadurch kühlen die Eier aus. Früher hat man das mit Kühlphasen bei Motorbrütern nachgeahmt. Versuche haben aber ergeben, dass die Schlupfquote bei Eiern, die nicht gekühlt wurden, nicht schlechter war. Daher ist man mittlerweile davon abgekommen Bruteier in Motorbrütern zu kühlen.
Von daher bringt es überhaupt nichts diese Erfahrungswerte anzuzweifeln, mit dem Hinweis, dass die Henne das ja auch nicht so handhabt, und sie es ja schließlich wissen müsste.
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