Meine Lieben,
ich stehe neben mir.
Ich habe zwei meiner Enten vor 3 Tagen geschlachtet. Allein. Und ich habe es sehr gut gemacht. Sie waren nach der Betäubung (fiel wohl etwas zu stark aus) sofort tot. Ich habe sie im Dunkeln nachts aus dem Bett geholt, in Trichter gesteckt, betäubt, Kopf ab - es war eine Arbeit von Sekunden.
Die Tiere haben bei uns einen riesigen, gut gesicherten Auslauf mit Gras, einen Teich, wo nahezu täglich (im Winter natürlich nicht) das Wasser gewechselt wird, ich habe die beiden als Eintagsküken meiner Entenmama untergeschoben, die sie aufgezogen hat, sie bekamen nur gutes Futter, kein Gen-Zeug, jeden Tag ein extra "Bonbon".
Der Grund warum ich sie geschlachtet habe: Sie waren aggressiv. Es waren zwei Stockenten in einer Peking- und Warzenentenherde und sind mir gegen alles gegangen bis auf meinen großen, 5jährigen Warzenentenerpel. Sie haben gedroht, wenn man ins Gehege ging und sie waren drauf und dran wegzufliegen (Höhe 5 Meter hatten sie schon erreicht).
Ich war mir unschlüssig, ob ich die beiden einfach ziehen lassen soll, aber wir haben die Tiere auch zum Schlachten, und da wir heute Besuch hatten, dachte ich, machste nen Entenbraten...
Ich komme damit nicht klar.
Ich bin Schuld... Dass sie nicht mehr wegfliegen, dass sie nicht mehr baden, ich könnte heulen. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen. Ich habe kurz einen Schenkel probiert, sehr lecker, ich konnte es nicht weiter essen.
Ich habe nur die Gewissheit, dass der Tod - sofern er gut sein kann - wirklich sauber ausgeführt wurde. Kein Gemurkse, kein Danebenhauen, es war eine ruhige, bewusste Handlung, wo jeder Schritt saß.
Ich habe als Kind und Jugendliche gefischt und daher auch Erfahrung beim Schlachten von großen Fischen, Hechten, Aalen, Karpfen, sogar einen Wels habe ich einmal gefangen.
Während dem Schlachten war alles routiniert, so wie früher - alles sauber gelaufen.
Und jetzt stehe ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
Ich weiß nicht, was los ist.
Danke fürs Lesen.
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