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Thema: Blutauffrischung

  1. #11

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    Zitat Zitat von w.lensing Beitrag anzeigen
    Ich würde es erstmal mit einer Henne der gleichen Rasse aber aus einer anderen Butlinie versuchen.
    Das war nur als Beispiel gedacht, wenn es keine ausreichende Mengen an Linien bzw. Zuchtstämmen gäbe. Alle 2 Jahre frische Bruteier vom Zuchtring und dann noch mal schwarz, blau, spasch und wieder weiß. Vieleicht bekommt man mal graue. das macht für mich 26 Jahre, was dann ist wer weiß, vieleicht darf man dann keine Hühner mehr halten?

  2. #12
    Avatar von nocturne
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    ich denke auch, bis dahin hast Du noch eine Menge Zeit bei deiner Rasse
    Von daher war meine Antwort wahrscheinlich für Deine Zwecke viel zu weit ausgeholt, sorry.

    Abgesehen davon hab ich in meiner link-Sammlung nochmal gestöbert. Die meisten Artikel zur genetischen Verwandtschaft sind tatsächlich so spezialisiert geschrieben, dass sie für Nicht-Biologen schwer zu verstehen sind. Tut mir leid, ich kann deshalb nur Sachen zum Einstieg posten.
    Viele der Artikel, die ich meine sind aus einem europäischen Ursprungsprojekt hervorgegangen, dem AvianDiv-Projekt (das leider keine gute Homepage hat http://aviandiv.tzv.fal.de/ )

    Die Tabellen dort sind allerdings für Hobbyzüchter nur begrenzt nützlich. (Um nicht zu sagen unbrauchbar... )

    Zum Verständnis dessen, was in solchen Projekten gemacht wird, kann man sich heraussuchen:

    Landbauforschung - Vti Agriculture and Forestry Research, Sonderheft 322 Special Issue (2008 ), den Artikel von Weigend.

    Noch ein Artikel, den man allerdings nicht als freies PDF findet, aber besorgen kann:

    http://www.zuechtungskunde.de/Inhalt...haXQuaHRt.html

    Es gibt diverse andere, aber meist englisch. Wer vieles davon in etwas leichter lesbarer Form finden möchte, kann zurückgreifen auf ein Buch, das ich an anderer Stelle schon einmal empfohlen habe (nein, ich bekomme KEINE Prozente, bin nicht mit den Autoren verwandt, und den Händler verlinke ich nur, weil es so jeder findet ).

    http://www.amazon.de/Vererbung-bei-H.../dp/3886275248

    Ich persönlich fände es sinnvoll, wenn sich jeder, der Hühner züchtet, insbesondere wenn er/sie "ein bisschen herumkreuzen" will, damit vertraut machen würde. Viele tolle Bilder, Erklärungen warum manche Eigenschaften sich genau so und nicht anders vererben, sowie gut verständliche Erklärungen, warum althergebrachte Zuchtmethoden vielleicht nicht immer die besten sind, "nur weil man es schon immer so gemacht hat".

    LG
    Grüße
    Nocturne

  3. #13

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    Zitat Zitat von El Diablo Beitrag anzeigen
    Guten Morgen


    Und das funktioniert bei dir? Diese mendelsche Regel wäre mir neu.

    Gruß
    El Diablo
    https://de.wikipedia.org/wiki/Interm..._%28Genetik%29

  4. #14

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    Hallo,

    Mir sind die mendelschen Regeln sehr wohl bekannt!
    Was der Link ja bestätigt wird bei der Verpaarung von rot und weiß die Nachkommen ALLE mischerbig Rosa! Da kommen keine anderen Farben vor. Ist ein Merkmal dominant wird dieses ausgebildet.

    Gruß
    El Diablo

  5. #15
    Avatar von ollok
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    ...weil ich denke, dass meine Fragen halbwegs hierhin passen, stelle ich sie mal...

    - wie ausgeprägt ist das Problem Inzucht bei Hühner, bzw. ab wann ist eine Auffrischung sinnvoll/nötig?
    - kann man auftretende Problem diesbezüglich erkennen und wenn ja woran?
    Es gibt Menschen, die nicht begreifen, dass man Recht haben kann und trotzdem ein Idiot ist.
    Deutsche Langschan weiß; Bielefelder Kennhühner

  6. #16
    Cochin Zucht Avatar von w.lensing
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    Das größte problem bei Inzucht ist die mangelhafte Auslese. Inzucht festigt die Gene, die positiven wie die negativen. Daher muß hier die Auslese ganz konsequent durchgeführt werden. Wenn der ganze Stamm Inzuchdepressionen zeigt ist es zu spät. Es dürfen nur die vitalsten Tiere mit den gewünschten Merkmalen zur Weiterzucht verwendet werden.
    mancher gibt sich viele Müh mit dem lieben Federvieh.....

    Cochinzucht in weiß und schwarz-weiß-gescheckt

  7. #17
    Avatar von ahoeh
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    Zitat Zitat von w.lensing Beitrag anzeigen
    Das größte problem bei Inzucht ist die mangelhafte Auslese. Inzucht festigt die Gene, die positiven wie die negativen. Daher muß hier die Auslese ganz konsequent durchgeführt werden. Wenn der ganze Stamm Inzuchdepressionen zeigt ist es zu spät. Es dürfen nur die vitalsten Tiere mit den gewünschten Merkmalen zur Weiterzucht verwendet werden.
    Das ist aber mal eine gefährliche Aussage. Du meinst sicher nicht wirklich, dass du die negativen Folgen bedingt durch Inzucht durch konsequente Auslese umgehen kannst Das kommt hier so rüber und könnte zu echten Missverständnissen bei Zuchtanfängern führen finde ich.
    Kontrolliert eingesetzte Inzucht kann schon hilfreich sein bei der Festigung bestimmter Merkmale und gute Auswahl ist auch wichtig klar. Das will ich nicht bestreiten, jedoch die Zuchtsategie der ersten Wahl muss es auch nicht immer sein. Man sollte sich immer auch der negativen Folgen von Inzucht über mehrere Generationen bewusst sein. Bei noch so guter Zuchttierauswahl kann man da die eigene Zuchtlinie zugrunde richten....erst recht bei Geschwisterverpaarung, was leider bei vielen unwissender Weise vorgenommen wird.
    Eine gute Auslese verzögert nur die negativen Folgen.

    Viele Grüße
    Andrea
    Italiener rebhuhnhalsig - La Flèche schwarz, blau-gesäumt - Houdan - Pommerngänse gescheckt

  8. #18
    Avatar von ahoeh
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    Zitat Zitat von ollok Beitrag anzeigen
    ...weil ich denke, dass meine Fragen halbwegs hierhin passen, stelle ich sie mal...

    - wie ausgeprägt ist das Problem Inzucht bei Hühner, bzw. ab wann ist eine Auffrischung sinnvoll/nötig?
    - kann man auftretende Problem diesbezüglich erkennen und wenn ja woran?
    Wie ausgeprägt ist das Problem Inzucht bei Hühner, bzw. ab wann ist eine Auffrischung sinnvoll/nötig?
    Das kann man sicherlich nicht so pauschal beantworten. Das kommt darauf an, wie nahe sich die vorhandenen Gene bereits sind Bei seltenen Rassen, die keine breite genetische Varianz mehr haben, sprich eine enge Verwandschaft besteht kommt es schneller zu Problemen. Zudem kommt es auch darauf an, ob beispielsweise Letalfaktoren oder ähnliches vorhanden sind. Ist dies der Fall ist dies auch fatal.
    Bei sinnvoller Verpaarung raten viele auch erfahrene Züchter eine Blutauffrischung nach maximal 7 Jahren. Ich persönlich finde das viel zu spät. Für eine Einheitlichkeit in der Zuchtlinie zahlt man durch auftauchende Inzuchtschäden nicht selten einen hohen Preis finde ich.


    Kann man auftretende Problem diesbezüglich erkennen und wenn ja woran?
    Ja kann man, Die Befruchtung kann geringer sein, eine erhöhte Sterblichkeit von Küken kann beobachtet werden, schlechter Schlupf, ein erhöhtes Absterben von Eiern bei der Brut, die Nachzuchten werden kleiner und krankheitsanfälliger...

    Viele Grüße
    Andrea
    Geändert von ahoeh (09.07.2015 um 23:49 Uhr)
    Italiener rebhuhnhalsig - La Flèche schwarz, blau-gesäumt - Houdan - Pommerngänse gescheckt

  9. #19
    Cochin Zucht Avatar von w.lensing
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    @ahoeh, du übersiehst dabei das alle erfolgreichen Wirtschaftsgeflügelrassen durch enge Inzucht entstehen. Inzucht ist mit Sicherheit nicht das Erfolgsmodell für einen Anfänger sondern ein Instrument für einen erfahrenen Züchter.
    mancher gibt sich viele Müh mit dem lieben Federvieh.....

    Cochinzucht in weiß und schwarz-weiß-gescheckt

  10. #20
    Avatar von nocturne
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    @w.lensing:

    Das etwas unvollständig beschrieben: Die heutige Wirtschaftsgeflügelzucht nutzt den Heterosis-Effekt. Das heißt, sie verwendet extrem ingezüchtete Stämme mit hohem Homozygotiegrad und erzeugen zur Nutzung daraus eine F1 Generation, die aufgrund der sprunghaft ansteigenden Heterozygotie eine deutliche Leistungssteigerung aufweist. Mit diesen F1 Tieren wird jedoch nicht weitergezüchtet, sie sind ein Endprodukt. Sie werden verwertet und anschließend werden neue produziert. Das alles geschieht unter extremer veterinärmedizinischer Überwachung und bei hohen Hygienestandards, gerade weil der Organismus dieser Tiere anfällig ist.

    Dies ist aber nicht das Ziel in der Heimtierzucht. Heimtiere sollen vielseitig und robust sein, vielfältigem Keimdruck und auch suboptimalen Haltungsbedingungen bei Wind und Wetter angepasst sein. Sie sollen jahrelang leben ohne ständig medikamentiert zu werden, damit ihre Besitzer Freude haben und nicht nur Sorgen. Das schönste Tier nutzt niemandem, wenn es irgendwann im Glaskasten leben muss.

    Die heutigen Hühnerrassen (auch ehemalige Wirtschaftsgeflügelrassen) werden schon seit Jahrzehnten, manchmal noch länger, in kleinen Stämmen gehalten und die genetische Verarmung durch genau diese Einstellung: "naja ein paar Generationen Inzucht gehen schon noch, ich hab ja Erfahrung" führt dazu, dass immer mehr Tiere die im BDRG-Standard geforderten Körpergewichte, Legeleistungen und Brutei-Gewichte nicht mehr erreichen. Zusammen mit sinkenden Schlupfraten sind dies Zeichen der Inzuchtdepression.

    Inzucht ist zu der Zeit, als die Rassen etabliert wurden, eine Methode zur raschen Stabilisierung des Typs gewesen. Diese Phase ist jedoch bei den meisten Rassen jahrzehntelang vorbei (Ausnahmen gibt es).
    Zur langfristigen Gesunderhaltung einer bestehenden, isolierten Population, wie eine etablierte Rasse sie darstellt, ist Inzucht kein geeignetes Mittel. Das hat nichts mit der persönlichen Erfahrung eines Züchters zu tun, sondern damit, dass Allele (= mögliche Varianten von Genen) nicht vermehrbar sind. Was weg ist, ist weg. Je variantenärmer der Genpool einer Rasse wird, desto weniger anpassungsfähig ist sie. Das gilt für alle Tierarten und ist in der Biologie seit langem bekannt und nicht meine Erfindung.

    Es gibt ganz wenige Ausnahmefälle, zum Beispiel die Zucht von Labormausstämmen, wo aus bestimmten Gründen reine Inzuchtstämme produziert werden, doch das ist ein ganz anderes Thema und hat mit Liebhaberei nichts zu tun.
    Grüße
    Nocturne

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