Soweit ich das einschätze ist, außer bei den Kampfrassen, das Verhalten des Huhns, im Gegensatz zu Hund, Pferd u.a. nie Zuchtziel gewesen. Das Verhalten ergibt sich aus dem Phänotyp der aus der Herauszüchtung anderer Merkmale wie schnelles Wachstum, Aussehen, Gewicht, Legeleistung usw. entstanden ist und somit "Zufallsprodukt".
Da dem so ist, denke ich, dass gerade das Huhn in seinem Herdenverhalten dem Wildtyp (rotes Kammhuhn) viel näher ist als dies bei andere Haustieren der Fall ist.
Genau das macht die Beobachtung einer Hühnerschar für mich auch so interessant.
Wer schon einmal die Gelegenheit hatte eine ausgemusterte Henne aus einem Legebetrieb in seine Herde zu integrieren wird mir zustimmen wenn ich behaupte, dass sich diese Henne schon in kurzer Zeit im Verhalten von den Anderen nicht mehr unterscheidet; Wo doch eigentlich die Massentierhaltung unreparable Verhaltensstörungen bei der Henne hätte hinterlassen müssen.
Die Urinstinkte sind also noch stark.
Es wäre sehr interessant so eine Hühnermixherde einmal verwildern zu lassen, zu sehen was dabei herauskommt. Würde es ähnlich sein wie beim australischen Dingo, der sich über tausenden von Jahren aus verwilderten Hunden herausgebildet hat, ziemlich einheitliches Aussehen vorweist und dennoch mehr Hund als Wolf ist?
Ich glaube am Ende würde sich ein Tier ähnlich dem rebhuhnfarbigen Italiener herausbilden, oder doch Lohmann-braun?
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