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Thema: Rassen und Verhalten: merkt ihr Unterschiede ?

  1. #31

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    Meine Wyandotten: gemütlich, zickig und streitlustig, viel Geschrei
    Appenzeller Spitzhauben: unruhig, gutmütig, verträglich sehr laut
    Druffler Hauben: ruhig im Charakter und auch was Lautstärke betrifft. Sehr verträglich und sehr neugierig und zutraulich

    was mir bezüglich Zutraulichkeit auffällt ist, dass es tatsächlich rasseabhängig ist, wie zutraulich die Tiere werden. Auch inberhalb der Rasse haben die Tiere unterschiedliche Wesen. Aber bei gleichaltrigen Küken verschiedener Rassen, die zusammen aufwachsen und die gleiche Zuwendung von mir bekommen, werden best. Rassen zutraulicher.

  2. #32
    Avatar von Mara1
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    Ernst,
    da geb ich dir größtenteils schon recht. Nur, es ist doch hoffentlich jedem klar, daß es immer, bei jeder Rasse oder auch jeder Hybridzüchtung, Unterschiede von Tier zu Tier gibt. Das ist ja das nette am Durchschnitt. Selbst wenn der Durchschnitt stimmt, muß es natürlich einen geben, der über dem Durchschnitt liegt, und einen der drunter liegt.

    Natürlich liegt vieles auch an der Haltungsform und am Umgang mit den Tieren. Trotzdem finde ich, gerade wenn man mehrere Rassen nebeneinander hat, kann man doch ganz gut vergleichen. Daß das keine allgemein gültigen Aussagen über eine Rasse ergeben kann, ist klar.

    Bei Hobbyhaltern wie mir laufen viele Hühner buntgemischt, und ich habe von allen Arten in der Regel mehrere Exemplare. Deshalb ergeben sich da für mich schon gute Vergleichsmöglichkeiten. Beispiel: Wenn ich mit der Futterschüssel komme sind die Hybridmixe immer die gierigsten. Die Marans fressen auch mit, natürlich. Die Wyandotten sind oft garnicht gekommen, bzw. haben sich im Hintergrund gehalten. Die waren nie so verfressen. Wenn ich dann am Schluß mit der Futterschüssel eine blöde Bewegung mache (wenn ich die letzten Reste rauswerfe) haben sich die Hühner manchmal erschreckt. Da rennen meine braunen Damen höchstens 1-2m, dann bleiben sie stehen und schauen mich an: Hey, was war das denn? Und sind ein paar Sekunden später schon wieder da, weil sie gemerkt haben, daß da nichts schlimmes war. Die Bresse und Bressemixe dagegen schießen sofort mit Vollgas bis zum Zaun, immerhin so 20m, und wenn da kein Zaun wäre würden sie noch weiter flüchten. Dann stehen sie am Zaun und peilen die Lage, so schnell macht keine Anstalten, zurück zu kommen, weil ich bin ja gerade gefährlich. Da erlaube ich mir dann schon die Aussage, daß meine braunen Hybridmixe weniger schreckhaft sind und bessere Nerven haben, als meine Bresse und Bressemixe. Weil: gleicher Umgang, gleiche Situation, gleiche Haltungsbedingungen, aber recht unterschiedliche Reaktionen. Das heißt natürlich nicht, daß alle Hybridmixe so sind, oder alle Bressemixe. Mag sein daß bei einem anderen Halter das ganze anders ist.

  3. #33
    Avatar von Susanne
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    Nun muss ich doch noch mal nachhaken, Ernst. Du schreibst ja, dass vor allem die Haltungsbedingungen den Charakter beeinflussen. Aber bei mir haben doch alle Hühner die selben Bedingungen, manche werde damit sehr zutraulich, manche nicht. Und ich spreche nicht von einer Zutraulichkeit, die sich nach 6 Jahren einstellt (da lassen sich dann tatsächlich sogar Welsumer anfassen), sondern die, die sich recht schnell zeigt, also gleich im ersten Jahr.

    Natürlich hat man mit 6 Tieren viel mehr Zeit für jedes einzelne Tier, da gebe ich Dir Recht. Ich habe zwischen 35 und 40 Tiere, das sind dann schon ein paar mehr. Und ich hatte ja den Züchter vor Ort, der seine ehemaligen Tiere bei mir erlebt hat im Vergleich zu anderen Tieren, die schon genauso lange unter meiner Obhut waren. Und da stellte er fest, dass Zahmheit eben anders definiert werden kann.

    Was ich auch schon beobachtet habe: Manche Rassen bekommt man von einem Züchter eher in Richtung zutraulich, vom anderen eher in Richtung scheu (extrem ist mir das bei Marans schwarz-kupfer aufgefallen, wo eine Freundin Tiere eines Züchters hat, die extrem scheu sind und die von meinem Züchter sind extrem aufdringlich und überhaupt ohne Berührungsängste, wenngleich der Züchter, von dem ich sie habe, im Jahr 300 Tiere nachzieht, sich also nicht intensiv mit zähmen beschäftigen kann. Da macht es wohl die Erblinie aus.

    Aber: Ich habe nun mittlerweile 3 Ko Shamo Hähne (2 aktuell), alle drei sind wirklich mega anhänglich und wollen Halterkontakt.
    Und ich hatte im Laufe meiner Hühnerhalterinnenlaufbahn schon mehrere braune Hybriden (im Moment keine mehr)- die wurden zu 90 % sehr, sehr anhänglich und waren alle bereit, "Kunststückchen" zu lernen. Wohingegen ich noch nie eine Welsumer Henne hatte, die sich vor ihrem sechten Lebensjahr freiwillig hat anfassen lassen. Mag sein, da gibt es auch andere (und ich muss zugeben, dass meine Welsumer alle vom selben Züchter kommen), aber ich habe auch hier schon ganz oft gelesen, dass Welsumer eher nicht so zutraulich werden.

  4. #34
    Rassegeflügelzüchter Avatar von Ernst
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    @ Mara1 und Susanne

    Zuerst an Mara1. Ich bin etwas gefrustet. Ich hatte gerade eine ausführliche Antwort auf Deinen Beitrag verfasst. Der hat sich beim speichern gerade verabschiedet. Ich bin momentan im Krankenhaus, und habe mich dort in den hauseigenen WLAN eingeklinkt. Der wirft einen allerdings des Öfteren raus, und verlangt dann eine Neuanmeldung. Das war eben beim Speichern der Fall. Ich hab ehrlich gesagt keine Lust das alles noch einmal zu schreiben. Aber ganz kurz noch einmal.
    Ich zweifele in keiner Weise an, dass es Verhaltensweisen gibt, die je nach Rasse unterschiedlich ausgeprägt sind. Was ich aber vehement bestreite ist die These, dass das Verhalten einzelner Rassetiere oder kleiner Gruppen mit rassespezifischem Verhalten gleichzusetzen ist. Genau das wird hier aber von einigen getan. Sie sagen nicht "mein Tier verhält sich so", sondern leiten aus dem Verhalten ihres Tieres ab, das die entsprechende Rasse diese Verhaltensmuster hat.

    @ Susanne
    Aber: Ich habe nun mittlerweile 3 Ko Shamo Hähne (2 aktuell), alle drei sind wirklich mega anhänglich und wollen Halterkontakt
    Das glaube ich Dir gern. Wenn Du diese Aussage von mir noch einmal liest, wirst Du sehen, das meine Aussagen dem nicht widersprechen.

    Eine Ausnahme hierbei dürften sicher die Kampfhühner sein, da bei denen über einen langen Zeitraum eine Selektion auf gewisse Verhaltensmuster vorgenommen wurde. Aber auch bei denen wird man feststellen, dass es auch innerhalb einer Rasse extreme Unterschiede im Verhalten der Tiere gibt. Wenn man überhaupt pauschale Aussagen machen kann, könnten die so aussehen. Sie sind in der Regel selbstbewusster und kompromissloser als andere Rassen, und haben oftmals ein innigeres Verhältnis zu ihrem Halter

    Ein Haus ohne Bücher ist arm,
    auch wenn schöne Teppiche seinen Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
    Hermann Hesse

  5. #35
    Avatar von pet75
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    @ Ernst:
    Dann glaube ich im Namen aller zu sprechen, wenn ich Dir "Gute Genesung" wünsche.
    Danke, dass Du als erfahrener Züchter selbst vom Krankenhaus aus Dein Wissen zur Verfügung stellst.
    Auch wenn Ich nicht immer Dener Meinung bin
    LG Peter

  6. #36
    Avatar von Susanne
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    Auch von mir gute Besserung und es stimmt, das von den Kampfhuhnrassen hattest Du geschrieben, aber genau das erlebe ich halt auch bei anderen Rassen (also bestimmte Eigenschaften, die sehr gehäuft auftreten). Ich wünsche Dir, dass Du bald wieder zuhause im Kreis Deiner Lieben bist und Deine Hühner besuchen kannst!

    Grüße
    Susanne

  7. #37
    Avatar von elja
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    Ernst, auch von mir gute Besserung.

    Ich stelle bei meinen Hühnern Unterschiede zwischen Eigenzucht/ Aufzucht und zugekauft fest. Zugekaufte und Eigene habe ich bei den Zworpis und den Madras. Bei den Zworpis sind die selbst gezogenen zahmer, aber vor allem viel aktiver sogar richtig unternehmungslustig. Die Zugekauften bleiben nahe am Stall, passen nicht gut auf und ich finde sie nicht so Lebenstüchtig wie ihre Kinder. Da scheint die Aufzucht ganz viel auszumachen.
    Trotzdem scheint es wirklich so zu sein, dass es eher ruhige, zahme. Leise, laute, usw. Rassen gibt. Ich habe bisher niemanden gefunden, der Z-Brahmas hysterisch findet oder Z-Welsumer ruhig und gelassen.
    Sicher kann hier jeder nur die Erfahrung von Einzeltieren haben und jeder versteht unter zahm ein bisschen was anderes. Aber wenn genügend Leute ihre Erfahrungen zu einer Rasse schildern ist schon ein Trend erkennbar. Deshalb halte ich diesen Thread schon für interessant und, wenn genügend Leute etwas zu einer Rasse schreiben, auch für repräsentativ.
    Sei Wachsam von Reinhard Mey
    ... Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
    „Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!“ ...

  8. #38
    Avatar von DorisWP
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    Ich kann zwar keine eigene Erfahrungen beisteuern, möchte aber doch ssgen, dass ich als Anfänger nützliche Infos aus Euren Beiträgen ziehen kann. Dass das keine Garantien sind ist wohl allen klar, aber Richtung gibt es. Und super spannend zum Lesen.
    Verzeihen oder Geduld zu haben heisst noch lange nicht alles hinzunehmen was andere einem antun (Dalai Lama)

  9. #39
    Avatar von sternenstaub
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    Ernst, ich wünsche Dir ebenfalls gute Besserung.

    Zum Thema:
    Auf wenn man aus den einzelnen Erfahrungen leider kein Allgemeinbild einer Rasse erhalten kann, ist es doch sehr interessant.

    Hier meine Erfahrungen:

    Meine ersten Hühner waren 4 Zwerg-Sussex und 4 Zwerg-Australorp.
    Alle Hennen zeigten sich bei mir als sehr ruhig und ausgeglichen. Lediglich die silber-schwarze Sussex schlug aus der Art, die war nervös.

    Dann kamen 2 weiße Zwerg-Wyandotten. Das waren langweilige Damen. In den ersten 8 Wochen pendelten sie zwischen Stall, Futter/Wasser und Baum. Keine Neugier, kein Erkundungsverhalten. Später liefen sie zwar in der Gruppe mit, fielen aber auch dort durch ihr Phlegma auf.

    Gleichzeitig mit den weißen Wyandotten kamen 3 Zwerg-Rhodeländer und eine Zwerg-Sussex-porzellanfarbig. Die drei Rhodeländer waren zutrauliche, agile Damen und durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Dazu waren sie gute Glucken. Die porzellanfarbige Sussex war ein Nervenbündel sondersgleichen, die personifizierte Panik.

    Ich habe mir dann Bruteier von roten Zwerg-Wyandotten geholt. Diese sind in Naturbrut geschlüpft und von einer Glucke aufgezogen worden. Alle drei Damen waren/sind ruhige Mädels. Auffällig war, dass sie deutlich lebhafter waren als die beiden weißen Zwerg-Wyandotten. Die drei Mädels leben jetzt bei einer Kollegin.

    Letztes Jahr kamen Zwerg-Reichshühner dazu. Das sind lebhafte, zutrauliche, teilweise schon aufdringliche Damen. Dazu sind sie ziemlich flugfaul. Die eine fällt völlig aus jedem Hühnerrahmen. Sie heißt Neugier und da ist der Name Programm. Auch die anderen Reichsdamen kennen keine Berührungsängste, sind aber längst nicht so aufdringlich wie Neugier.

    Ich habe dieses Jahr ein Experiment gewagt mit Bioeiern aus dem Supermarkt. Die 10 geschlüpften Küken hat Reichshenne Neugier in Obhut. Die Hähne (8 an der Zahl) sind extrem findig, was das Ausbrechen angeht. Sie entfernen sich auch weit von der Mutter weg. Berührungsängste kennt keines der 10 Küken. Die Rasselband läuft hinterher, als wären sie angeleint. Bei jeglicher Gartenarbeit ist jeder zweite Griff ein Huhn beiseite zu setzen. Die Glucke fördert das Ganze.

    Hier mal Fotos von Neugier und ihrer Bande
    Neugier 1.JPG Neugiers Küken.JPG

    Ich habe eine ganze Reihe von verschiedenen Mixen (eigene Nachzucht) hier herumstromern. So richtig Berührungsängste kennt kein Tier. Es ist regelmäßig so, dass ich aufpassen muss, auf keines meiner Hühner zu treten. Abstand zu mir halten die Hühner, die in der Rangordnung ganz unten sind. Die Rangniederen, die ich behalten will, bekommen Sonderbehandlung, damit auch sie sich herantrauen.

    Was mir aufgefallen ist im Laufe der Jahre:

    Der Züchter/Halter scheint auf das Verhalten seiner Tiere enormen Einfluss zu haben. Ausnahmslos alle Züchter von denen ich Hühner erworben habe, waren ruhige und besonnene Menschen, die gekauften Hühner spiegelten das im Großen und Ganzen wider.

    Meine bei mir geschlüpften Tiere sind allesamt von Glucken groß gezogen worden. Die Glucken scheinen ebenfalls einen großen Einfluss auf das Verhalten der Küken und späteren Hühner zu haben. Regelmäßig haben die zutraulichsten Glucken auch die frechsten Küken.
    Neugiers Küken laufen sogar ins Haus. Ihre Küken sind auch sehr expansiv, d.h. sie brechen aus und erkunden gern das Gebiet außerhalb des Grundstücks.
    Die gleichaltrigen Küken von Glucke Goldie wagen sich dagegen kaum von der Mutter weg, selbst die Hähne bleiben in ihrer Nähe. Sie ist etwas nervös und besorgt.
    Glucke Tweety ist sehr nervös, entsprechend sind es auch ihre Küken.
    Keine der Glucken führt biologisch eigene Nachkommen.
    Gruß sternenstaub

  10. #40

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    Ich halte Zwerg-Welsumer, Araucanas, Orpington und Paduaner alle zusammen in einer Herde.

    Die Paduaner-Hennen sind die einzigen, die manchmal mit nervigem Dauergegacker durch den Auslauf stacksen, alle anderen verhalten sich ruhig und friedlich.

    LG Birli
    Zwerg-Welsumer orangefarbig u. rost-rebhuhnfarbig
    und eine bunte Legetruppe

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