Betäubung

[suessstueck]

Hallo zusammen,

ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht und den ganzen Text plus Beiträge zu "Schlachten, ich kanne s nicht" durchzulesen, weil ich am Wochenende genau das gleiche Problem hatte. Ich hatte eine kranke Henne und hätte beinahe Freitag keinen Termin mehr beim TA bekommen, wie immer vor so einem langen Feiertagswochenende.

Ich konnte sie zwar nun doch einschläfern lassen, aber mir stellte sich auch die Frage, was machst Du wenn mal keine Möglichkeit ist zum TA zu fahren ? Wenn es mal schnell gehen muss oder die Fahrt zu TA schlimmer ist, als der Tod zu Hause ? Ich bin mir sicher, dass ich den Kopf abtrennen könnte, aber ich hätte furchtbare Angst es nicht mit einem Schlag hin zu bekommen oder dass das Huhn zappelt. Ihm zur Betäubung auf den Kopf schlagen finde ich aber auch unvorstellbar.

Und daher stellt sich mir die Frage, ob es nicht auch für einen privaten Halter möglich ist, ein Hühnchen vorher "schlafen zu schicken" so wie es beim TA auch gemacht wird bevor die finale Spritze gesetzt wird.

Dass ich nicht an Betäubungsmittel herankomme ist mir schon klar, aber was ist mit einer Möglichkeit wie z.B: Vetranquil oder Schaftabletten, kennt sich jemand damit aus ob man damit ein Hühnchen z.B. in Überdosierung schlafen schicken kann so dass man es schlafend schlachten kann und es nichts mitbekommt ?

Ich hoffe Ihr findet meine Frage nicht zu verrückt, aber ich fände es ganz beruhigend zu wissen was ich im Notfall machen kann wenn ich allein bin.

LG an alle
´stueck

[eierdieb65]

Du willst ein Tier eher vergiften und damit den Kadaver zum Sondermüll machen (Du darfst es dann nicht mal mehr eingraben), als genau 1x zuzuschlagen?

Das ist in meinen Augen nicht das, was sich ein treues Huhn verdient hat.

Meine Hühner werden mit Respekt getötet, mit Respekt zubereitet und mit Respekt gegessen.

Ich mag meine Hühner. Deshalb.

Eine vergiftete Maus würde ich in den Müll werfen. Niemals Eines meiner Hühner.

lg
Willi

[SalomeM]

Ich hatte beim "ersten Huhn" auch eine Hemmschwelle.
Aber ganz ehrlich: die Fahrt zum TA, die fremde Ungebung und dann noch die Spritze - dass ist für ein Huhn/Hahn VIEL stressiger und schmerzhafter, als direkt vor Ort ein Betäubungsschlag.
Ich glaube - das ist nicht böse gemeint - dass manche Hühnerhalter es für sich persönlich angenehmer haben möchten. Fürs Tier ist es das mit Sicherheit aber nicht.
Vetranquil lähmt die Muskeln, nicht das Bewusstsein. Panik dürfte hierbei vorprogrammiert sein. Zumal das Huhn es höchstwahrscheinlich auch nicht freiwillig fressen wird. D.h. die Prozedur mit der Zwangseingabe muss es auch noch erdulden.
So kurz und schmerzlos wie möglich, dass ist der einzig faire Weg.
Selbst wenn Du beim ersten Tier nicht richtig triffst und ein zweites mal zuschlagen musst (weil auch hier gilt learning bei doing, zwischen zusehen und selbermachen liegt noch ein großer Sprung), ist das immer noch 100 mal besser, als alle anderen Experimente.

[moat-trakk-punk]

Hallo,
Betäuben mit unzureichenden Mitteln - versuchen zu sedieren - das kann dauern ohne Ende.
Ich sehe das nicht als tiergerecht an. Definitiv nicht.
Wenn Du schon nicht zuschlagen kannst - es ist wirklich nur ein kurzer knackiger Schlag - dann überleg Dir doch ob Du einen Bolzenschussapparat (wie zum Kaninchenschlachten) verwenden könntest... (ich nehm lieber ein Stück Holz).
Wer ein Tier hält hat auch eine gewisse Verantwortung...
Mir ist es auch Anfangs unendlich schwer gefallen... jetzt auch noch... Aber das Erste Mal war schon....
Aber man tut es für SEIN Tier.. Um es so schnell als möglich von QUALEN zu erlösen.
Das muss man sehen.
Als Mensch muss man das durchleiden... Ein Tier dürfen wir erlösen.

[Hühner-Maren]

DAnke für diesen Thread!
Ich hatte ja auch schon in "schlachten ich kann es nicht" gefragt, aber meine Frage ging da unter. Hier ist sie besser aufgehoben

MUSS man betäuben? Wir hatten unser erstes Huhn ohne Betäubung geschlachtet und ich bin immer noch der Meinung, so ist es für uns und das Huhn einfacher.
Ich hätte einfach Angst nicht richtig zu treffen mit dem Knüppel und alleine schlachte ich sowieso nicht.
Ich halte nur das Huhn und Sohn oder Mann hauen mit einem Schlag den Kopf ab.
Das ist doch sehr schnell, stressfrei und hoffentlich auch schmerzlos für das Huhn, oder nicht?

Wenn ich daneben haue oder zu doll mit dem Knüppel, würde ich es viel schlimmer für alle finden.

LG Maren

[Kohlmeise]

Ja, es muss vorher betäubt werden. Das ist gesetzlich so vorgeschrieben, privat wie auch gewerblich.

Mir fällt gerade das Betäuben auch am allerschwersten. Eben weil man da nicht zu leicht schlagen darf und auch richtig treffen muss. Wenn du zu stark schlägst, ist das Huhn sofort tot, wäre also nicht schlimm.

Schmerzlos ist nichts für das Huhn, aber es stirbt sehr schnell und merkt nur wenige Sekunden etwas.

Ich hatte mir auch schon Gedanken zu einer vorherigen Betäubung gemacht, da käme aber wegen der Prozedur nur ein gasförmiger Stoff in Frage, aber so etwas bekommst du eben nicht auf legalem Weg.

[Rosie]

Maren, ich gebe Dir da recht.
Mein Mann ist Metzger und Landwirt und selbst er war nicht in der Lage, einen ausgewachsenen Sundheimer Hahn mittels Schlag mit einem Rundholz zu betäuben. Wahrscheinlich sind wir beide einfach zu blöd dazu.
Seit diesem schrecklichen Erlebnis wage ich keine weiteren Experimente mehr, sondern hänge den Todeskandidaten an den Füßen auf und schneide ihm mit einem sehr scharfen Messer die Kehle durch. Durch das Hängen beruhigt sich das Tier sehr schnell und der Tod tritt innerhalb kürzester Zeit ein. So kann ich auch alleine agieren.
Wenn mein Mann dabei ist, wird auch das Beil zur Hilfe genommen und das Tier geköpft.

Allerdings muß ich dazu sagen, dass ich meine Tiere nur im Fall der Notschlachtung selber töte. Ansonsten lasse ich bei einer Bäuerin professionell schlachten.

[moat-trakk-punk]

Servus,
wie schon gesagt, Betäubung ist vorgeschrieben. Definitiv. Und Betäubung mittels Schlag ist auch nur bei Tieren bis zu 5 kg zulässig.
Bei Tieren mit großem Kamm kann man auch seitlich schlagen. Aber ohne geht gar nicht... und dann vielleicht noch auf den Hackklotz und versuchen mit der Hacke zuzuschlagen... na super...
Und wer es mit einem Holz nicht schafft - Meissel aus Metall... der zieht gleich ein wenig anders...

[suessstueck]

Hallo,

vielen Dank für die vielen Meinungen und Ratschläge. Ich habe mich vielleicht etwas unklar ausgedrückt. Natürlich will ich kein Tier vergiften, ich meinte etwas in der Art von "schläfrig machen", sowas wie wenn manche ihren Hunden zu Sylvester ein Schläfchen verpassen damit sie sich nicht so aufregen und ruhig bleiben.

Ich muss ja schließlich danach auch noch irgendwie mit meiner "Tat" weiterleben und habe auf Grund der Vielzahl von Möglichkeiten was passieren könnte wenn ich es falsch mache natürlich Angst, dass ich eher ein Massaker als eine Erlösung erreiche. Ein paar Wochen Alpträume brauche ich eher nicht und da ich seit 35 Jahren vegetarisch/vegan lebe, bin ich in der Hinsicht tote Tiere eh etwas zart besaitet.

Ich könnte es mir leichter für alle vorstellen, wenn das Huhn beruhigt ist. Beim Tierarzt bekommt es vor der finalen Spritze ja auch eine Narkose und schläft ein. Gibt es da wirklich nichts ?

LG
´stueck

[ptrludwig]

Servus,
wie schon gesagt, Betäubung ist vorgeschrieben. Definitiv. Und Betäubung mittels Schlag ist auch nur bei Tieren bis zu 5 kg zulässig.
Bei Tieren mit großem Kamm kann man auch seitlich schlagen. Aber ohne geht gar nicht... und dann vielleicht noch auf den Hackklotz und versuchen mit der Hacke zuzuschlagen... na super...
Und wer es mit einem Holz nicht schafft - Meissel aus Metall... der zieht gleich ein wenig anders...

Naja beim Kopf abhacken hat das Tier keine Schmerzen, ist jedenfalls sicherer wie eine falsche Betäubung. Juden und Moslems dürfen schächten ohne Betäubung.