Fische sind im Wasser ständig einer Vielzahl von Erregern, besonders Bakterien, ausgesetzt. Die Belastung durch Erreger bei Fischen ist wesentlich höher als bei Landbewohneren. Das gilt besonders für die Fische im Aquarium, da Aquarienwasser praktisch immer stärker belastet ist als das Wasser aus den natürlichen Verbreitungsgebieten der Fische.
Die Fische stehen diesem Keimdruck aber nicht hilflos gegenüber. Zusätzlich zur körpereigenen Immunabwehr bietet die Schleimhaut bzw. der dort produzierte Schleim einen effektiven Schutz vor Bakterien. Der Schleim kann Bakterien und Parasiten quasi abwaschen. Zusätzlich enthält der Schleim antibakteriell wirkende Stoffe. Einige Stoffe wirken gegen ganz bestimmte Bakterienarten, andere Stoffe wirken gegen mehrere Bakterienarten gleichzeitig. Der Schutz gegen Erreger, die dem Immunsystem schon bekannt sind ist höher, aber auch gegen unbekannte Erreger schützt das Immunsystem bis zu einem gewissen Grad. Die meisten Bakterien dringen deshalb erst gar nicht bis zur Fischoberfläche, Haut, Kiemen usw., vor, sondern leben im Schleim, der die Fischoberfläche schützt. Es gibt auch Hinweise, dass die im Schleim lebenden Mikroorganismen und Bakterien verhindern, dass sich neue Bakterien dort ansiedeln können.
Gesunde Fische sind so in der Lage, dem ständigen Angriff der vielen Bakterien, die sich im Aquarium befinden, standzuhalten und trotzdem gesund zu bleiben. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum zu glauben, dass in einem Aquarium ohne erkrankte Fische auch keine Krankheitserreger vorhanden sind. In der Regel tragen auch gesunde Fische zahlreiche Erreger mit sich. Die Erreger können sich jedoch nicht so stark vermehren, dass eine akute Erkrankung auftritt.
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