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Thema: Neue "Rote Liste" erschienen

  1. #31
    Avatar von Katrin
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    Hallo!

    In der letzten Sitzung des Arbeitskreises wurde über die La Fleche gesprochen, aber die Textstellen sind tatsächlich wiedersprüchlich. Diese spezielle Liste hat ja nun bestimmte Kriterien, die erfüllt werden müssen und solange das nicht nachgewiesen werden kann... Du kennst diese Texte ja sicher auch.

    Es ist jedoch falsch, den Beteiligten dort "Interesselosigkeit" vorzuwerfen. Es ist uA Vorstand des BDRG, Mitarbeiter des wissenschaftlichen Geflügelhofs, die GEH, wir von den Erhaltungszuchtringen etc. Wer sonst sollte ein größeres Interesse am Rassegeflügel haben als diese?

    Aber jetzt frag ich mal Dich - was bedeutet es denn, auf dieser Liste zu stehen? Ist es ein Verkaufsargument für Deine Rasse ? Kommen Leute speziell, die eine "rote Liste" - Rasse haben möchten nun nicht mehr? Kann man eine Rasse wirklich dadurch retten, daß sie auf der Liste steht?

    Ich weiß nicht recht. Ich denke, es gehört viel mehr dazu, dies kann nur ein kleiner Baustein sein. Sehr engagierte Züchter, die mit Herzblut dabei sind, konsequente Zuchtbuchführung, ein gemeinsames Zuchtmanagement, um Inzucht zu vermindern, eine gute Außendarstellung - es gibt so viele Dinge, die notwendig sind.

    Und dabei wünsche ich Euch natürlich genausoviel Erfolg für die Erhaltung Eurer Rasse, ganz unabhängig von dieser Liste.

    VG
    Katrin
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  2. #32
    Avatar von ahoeh
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    Hallo Katrin,
    jetzt muss ich hier doch noch was dazu schreiben.


    Weder Hühnerling noch mir geht es um Verkaufsargumente. Das wird jeder der uns auch nur ein Wenig kennt wissen.

    Was bedeutet es denn, auf dieser Liste zu stehen?
    Auf dieser Liste zu stehen bedeutet, Kenntnis und Bewusstsein zu verbreiten, dass es diese schöne Rasse überhaupt gibt und solche Leute, die sich bewusst eine seltene Rasse auswählen möchten dazu zu bringen sich diese Rasse mal näher anzuschauen.


    Dies bedeutet einfach eine erhöhte Chance Züchter für die züchterisch anspruchsvolle Rasse zu interessieren und für eine Förderung der La Flèche zu gewinnen.


    Wie sollen potentielle Züchter denn auf die Rasse aufmerksam werden, wenn sie nicht wirklich bekannt ist und sie fast nie auf Ausstellungen etc. zu sehen sind?


    Es ist keine Rettung für eine Rasse, allerdings wie du auch schreibst ein kleiner Baustein….und je seltener die Rasse desto wichtiger wird jede Maßnahme der Förderung. Das weißt du ja.


    Übrigens habe ich eine andere Begründung vom wissenschaftlichen Geflügelhof erhalten als du beschrieben hast.

    „Wir stimmen in der Auffassung überein, dass bei der Rasse eine landwirtschaftliche Nutzung um 1930 vorlag und sie damals in den Farbschlägen schwarz, weiß und gesperbert vorkam. Allerdings sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass das Hauptverbreitungsgebiet um 1930 möglicher Weise in Frankreich und nicht in Deutschland lag….“


    Ehrlich: Ich wäre fast vom Stuhl gefallen als ich das gelesen habe und ich musste mich schwer zurückhalten nichts zurückzuschreiben.
    Das Kriterium für die Aufnahme einer Rasse in die Rote Liste heißt: „Heimische Geflügelrassen sind solche, die vor 1930 entstanden sind oder seit diesem Zeitpunkt mit Hauptverbreitungsschwerpunkt in Deutschland anerkannt wurden und einen nachhaltigen Nutzen haben oder hatten.
    Es steht außer Frage, dass die La Flèche bereits sehr weit vor 1930 entstanden sind.
    !Das Kriterium, das noch diskutiert wird, ist neben den anderen Punkten demnach klar erfüllt!
    Was für eine ausschlaggebende Bedeutung es noch zusätzlich haben soll, ob möglicherweise um 1930 das Hauptverbreitungsgebiet in Frankreich lag, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht. Die Kernfrage ist doch, ob es sich um eine heimische Rasse handelt. Nun ja, es ist vielleicht Definitionssache, doch eine Rasse, die seit über 150 Jahren in Deutschland gezüchtet wird und zudem eine der fünf heute anerkannten Farbschläge in Deutschland entstanden ist und auch Deutschland früh eines der Hauptverbreitungsgebiete darstellte und immer noch ist, würde ich persönlich schon als heimisch bezeichnen, ganz unabhängig davon, wo der größte Hauptverbreitungsschwerpunkt um 1930 lag. Dieses Kriterium ist wie ich das verstehe ein erweitertes Kriterium für „jüngere“ bedrohte Rassen.


    Ich hatte es bisher so verstanden, dass die Aufgabe des Arbeitskreises auch darin besteht, alte, heimische Rassen in Deutschland auch mithilfe des Instrumentes Rote Liste zu fördern und auf die Gefährdung aufmerksam zu machen. Selbst wenn in Frankreich noch sehr viele Zuchten vorhanden wären, so ist die Gefährdung und Bedeutung bei uns in Deutschland doch entscheidend und im Zuständigkeitsbereich des Gremiums oder etwa nicht? Werden nicht die Anzahl der Zuchten vorhandener Rassen in Deutschland genau aus diesem Grunde ermittelt? Ich möchte hier noch kurz anmerken, dass es wohl bewusst „heimische“ und nicht „deutsche“ Hühnerrassen heißt, denn sonst dürften einige der bereits gelisteten Rassen wohl kaum benannt werden.

    Ich finde es sehr bedauerlich, dass man offensichtlich nicht in der Lage ist, die außergewöhnliche Hühnerrasse La Flèche, die so extrem gefährdet und besonders ist, wenigstens durch eine Benennung in der Roten Liste zu fördern. Schade

    ...na vielleicht wird es ja noch was.

    Viele Grüße
    Andrea
    Italiener rebhuhnhalsig - La Flèche schwarz, blau-gesäumt - Houdan - Pommerngänse gescheckt

  3. #33
    Avatar von Katrin
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    Hallo Andrea!

    Ich finde nichts Verwerfliches daran, seine Hühner zu verkaufen, im Gegenteil. Denn dadurch werden sie verbreitet und auch bekannter. Unter den Kunden finder sich dann vielleicht der eine oder die andere, der/die damit auch weiterzüchtet.

    Potentille Züchter werden darüberhinaus nach meiner Erfahrung dadurch gefunden, daß man Werbung für diese Rasse macht. Dh im Internet, in der Presse etc immer wieder Bilder veröffentlich, von seiner Zucht berichtet, die besonderen Merkmale herausstellt usw. Das kostet Mühe und Zeit, sicher.

    Die Diskussion über diese Rasse ist im Arbeitskreis noch nicht abgeschlossen, deshalb wäre das Zurückschreiben zur Klärung offener Fragen sicher kein Fehler.

    VG
    Katrin
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  4. #34
    Avatar von ahoeh
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    Vielen Dank Katrin!

    Also ich kann mir nicht vorwerfen dass ich zuwenig Werbung für die La Flèche Wiesenteufel mache
    Ich führe sogar einen extra Blog dazu.

    http://lafleche-wiesenteufel.blogspot.de/

    Viele Grüße
    Andrea
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  5. #35

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    Ich finde nichts Verwerfliches daran, seine Hühner zu verkaufen, im Gegenteil. Denn dadurch werden sie verbreitet und auch bekannter. Unter den Kunden finder sich dann vielleicht der eine oder die andere, der/die damit auch weiterzüchtet.
    Insbesondere was den Platzbedarf angeht, sind La Flèche durchaus anspruchsvoll und allein schon deshalb ganz sicher nicht für jeden Interessenten geeignet. Mit dem blossen Verkaufen ist es hier nicht getan. Ganz im Gegenteil muß man des öfteren den Interessenten absagen, wenn die Gegebenheiten einfach nicht passen.

  6. #36
    Avatar von nocturne
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    @ahoeh & Katrin & Hühnerling: ich stimme zu, dass die Rote Liste ein "Aushängeschild" ist, die neue Interessenten auf bestimmte Rassen aufmerksam machen kann. Da helfen nämlich die Ausstellungen nicht viel, die wenigsten "Otto-normal-Hühner-Interessenten" gehen erstmal auf eine Ausstellung, bevor sie sich entscheiden, welche Rasse sie halten wollen. Im Gegenteil, die Kleintier-Ausstellungen (und oft auch Rassetiere generell) haben inzwischen eher einen sinkenden Ruf, das gilt nicht nur für Geflügel. (Gilt auch für andere Bereiche, z.B. auch für Hundeausstellungen.)

    In den Medien werden Rassezüchter häufig dargestellt als bornierte Kleingeister, die übertypisierte Tiere am Rande der Qualzucht zu ihrem persönlichen Vergnügen in überfüllten, lärmigen, stickigen Hallen tagelang festsetzen um mit einer gewonnenen Rosette ihr Ego zu befriedigen. Die Großzüchter sind für die Medien ja ohnehin seit Jahren eine beliebte Zielscheibe, sind also für den potentiellen "Alternativ-Hühner-Besitzer", der sich seine Meinung zur Tierhaltung bildet, sowieso außerhalb der Diskussion.
    Diese Schwarz-Weiß-Malerei ist für die Tierzucht alles andere als hilfreich, denn was geschieht? Viele neue Hühnerhalter wollen sich keinem der beiden Extreme anschließen, und suchen sich deshalb eine bunte Feld-Wald-und-Wiesen-Truppe zusammen, vielleicht einen attraktiven Hahn dazu.
    Und auf gehts: Freier Sex, für freie Hühner - in Freilandhaltung, bei Wasser und Wurstbrot im heimischen Garten. Solange die Hühner dabei nicht zuschaden kommen und ein glückliches Leben führen, ist dagegen nicht unbedingt etwas einzuwenden - leider ist das mangels Sachkunde aber auch nicht immer der Fall.

    Das ist unglaublich schade, denn durch diese Entwicklung geht sehr viel an Potential für die Erhaltung der Rassehühner verloren.

    Initiativen wie die "Rote Liste" weisen darauf hin, dass Haustiere eben nicht einfach nur der Bespaßung ihrer Halter dienen, sondern auch ein wertvolles Kulturgut und Teil unserer Geschichte sind und erfüllen damit gleich mehrere Funktionen: Sie wecken nicht nur das Interesse daran, evtl ein "seltenes" Tier zu besitzen (und eventuell auch zu züchten), sondern sie machen auf den Wert des Tieres an sich aufmerksam und haben damit auch tierschützerische Funktion. Wer etwas "Wertvolles" besitzt, möchte nicht, dass es durch falsche Behandlung Schaden nimmt, und wird sich dementsprechend darum bemühen.

    Deshalb kann ich nur unterstützen, dass die Rote Liste weiter publik gemacht wird und auch damit Werbung für die Rassen gemacht wird, wenn die Hühner verkauft werden. Und natürlich wäre es gut, wenn weitere seltene Rassen (wie die La Fleche) aufgenommen würden.

    Allerdings muss ich auch sagen, dass ich es eine Schande für die BDRG und die GEH finde, dass sie als Dachverbände ihrer eigenen Initiative so wenig Aufmerksamkeit schenken, dass sie nicht einmal die aktuelle Liste ins Internet stellen...
    Das motiviert nicht gerade, sich diesen Organisationen anzuschließen, denn es vermittelt den Eindruck, dass sie sich mithilfe der Mitgliedsbeiträge eher selbst verwalten, als aktiv an der Verfolgung ihrer erklärten Ziele zu arbeiten. Sehr schade, das trägt nicht gerade zur Image-Verbesserung bei!

    So lange dies so bleibt, ist es für die La Fleche vielleicht sowieso nicht so relevant, auf die Liste zu kommen. Ich denke, da ist durch private Initiativen, wie Blogs und Homepages, vielleicht Präsentationen für Schulen, etc., mehr getan. An dieser Stelle mal "Hut ab" vor allen Züchtern, die sich privat diese Mühe der Öffentlichkeitsarbeit machen und so zur Verbreitung ihrer Rassen beitragen! Ich jedenfalls habe durch Eure Initaitiven die La Fleche (und auch andere Rassen) erst kennengelernt, und nicht durch Vereine oder Verbände!
    Grüße
    Nocturne

  7. #37
    Avatar von _0tto_
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    Zitat Zitat von nocturne Beitrag anzeigen
    ...
    In den Medien werden Rassezüchter häufig dargestellt als bornierte Kleingeister, die übertypisierte Tiere am Rande der Qualzucht zu ihrem persönlichen Vergnügen in überfüllten, lärmigen, stickigen Hallen tagelang festsetzen um mit einer gewonnenen Rosette ihr Ego zu befriedigen. Die Großzüchter sind für die Medien ja ohnehin seit Jahren eine beliebte Zielscheibe, sind also für den potentiellen "Alternativ-Hühner-Besitzer", der sich seine Meinung zur Tierhaltung bildet, sowieso außerhalb der Diskussion.
    Diese Schwarz-Weiß-Malerei ist für die Tierzucht alles andere als hilfreich, denn was geschieht? Viele neue Hühnerhalter wollen sich keinem der beiden Extreme anschließen, und suchen sich deshalb eine bunte Feld-Wald-und-Wiesen-Truppe zusammen, vielleicht einen attraktiven Hahn dazu.
    Und auf gehts: Freier Sex, für freie Hühner - in Freilandhaltung, bei Wasser und Wurstbrot im heimischen Garten. Solange die Hühner dabei nicht zuschaden kommen und ein glückliches Leben führen, ist dagegen nicht unbedingt etwas einzuwenden - leider ist das mangels Sachkunde aber auch nicht immer der Fall....
    Mal abgesehen vom Inhalt, dem ich aber zustimme, wunderbar formuliert, literarisch sozusagen.
    Gruß aus der Kalkeifel

  8. #38
    Hühner-Friseuse Avatar von Rosie
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    Dieser Beitrag gehört eigentlich in die Geflügelzeitungen. Weil er wunderbar die aktuelle Situation in der Rassegeflügelzucht beschreibt und gleichzeitig begründet.
    Liebe Grüße
    Heike Grimm
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    1,1 Zwergenten

  9. #39
    Avatar von nocturne
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    Danke für die netten Worte - da kann ich nach zwei Jahren passivem Lesen im Forum einmal nicht an mich halten, und schon kommt eine Textwand dabei heraus. Umso besser, wenn es nicht langweilt...
    Grüße
    Nocturne

  10. #40
    Avatar von chicken_wing
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    Hallo zusammen,

    ich habe noch zu einer anderen Rasse auf der Liste eine Frage: Die Dominikaner wurden von Kat I auf II gestuft. Gibt es hier nennenswerte Veränderungen der Tier- oder Züchertzahlen. Falls jemand da was weiß, würde ich mich über Infos freuen!!!

    Gruß
    Thorsten
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