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Thema: Neue "Rote Liste" erschienen

  1. #101
    Rassegeflügelzüchter Avatar von Ernst
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    Zitat Zitat von Yokojo Beitrag anzeigen
    Hallo Ernst,
    Also ich züchte schon sehr lange Hühner und hatte auch schon viele v Tiere, aber seit 15 Jahren stelle ich nicht mehr aus sondern züchte nur noch was mir gefällt, ich weiß das kann nicht jeder verstehen, aber egal.....
    Natürlich kann ich verstehen, wenn jemand nicht ausstellen möchte. Ich glaube Dir auch gern, dass Du schon viele v Tiere hattest. Aber das ist kein Beleg für diese Aussage.

    Das schöne bei der Hühnerzucht ist für mich, daß man das Zuchtziel relativ schnell erreichen kann
    Wenn dem so wäre, müssten alle Tiere einer Zucht optimal sein, und nicht nur hin und wieder mal eins. Gerade Du als langjähriger Züchter müstest wissen, dass diese Aussage Nonsens ist, und auch die besten Züchter es nicht schaffen das Zuchtziel "relativ schnell zu erreichen".

    Ein Haus ohne Bücher ist arm,
    auch wenn schöne Teppiche seinen Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
    Hermann Hesse

  2. #102
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    Nun ja, wo Yokojo recht hat, hat er recht...
    Bei Hunden wartet man tunlich anderthalb Jahre, bis die Hündin erstmals belegt wird, bei Katzen mal ein Jahr. Bei Pferden mal mindestens zwei Jahre, und fängt man erst mal mit Schlangen an...
    Um neue Farben möglichst schnell und als mit erster zu vermehren (ist bei denen nix anderes, weil Auswahlzucht deren Züchtern viiiiiel zu lange dauert, zumindest im Deutschland heutiger Tage), werden die Weiber von Kornnattern in anderthalb bis zwei Jahren hochgepuscht, je schneller, desto besser, um vor dem unweigerlichen Preisverfall für die neue Farbvariante noch seinen Reibach zu machen. Weit vorteilhafter wäre es aber, sie erst mit drei Jahren erstmals zur Zucht zuzulassen!

    Da hast Du bei Hühnern unter Umständen und theoretisch schon sechs Generationen gezogen und manches einfache Merkmal beinahe gefestigt. Mit sechs Generationen wärst Du bei vernünftiger Kornnatterzucht schon bei 18 Jahren... Ist also vergleichsweise wirklich schnell möglich bei Hühnern, denn kaum ein Züchter wartet ein Jahr oder länger, bis er eine Henne erstmals zur Zucht zulässt- was man ja theoretisch könnte ..
    Geändert von Okina75 (17.09.2015 um 13:58 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  3. #103
    Avatar von ahoeh
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    Bei seltenen Rassen kann es meiner Meinung nach durchaus Sinn machen eine Fremdeinkreuzung vorzunehmen. Bei Rassen, die noch eine breite genetische Basis haben, sehe ich persönlich weniger Sinn darin. Hier hat man das freie Feld der Kombination und Selektion doch noch zur Verfügung.

    Ich denke nicht, dass Fremdeinkreuzen bzw. die Kombination verschiedener Rassen grundsätzlich immer schlecht sind, im Gegenteil. Befasst man sich mit der Entstehung und Entwicklungsgeschichte unserer Hühnerrassen, merkt man schnell, dass hierdurch viele interessante Rassen entstanden sind und auch Verbesserungen in vielerlei Hinsicht erzielt wurden.

    Das Problem dürfte eher darin begründet sein, dass dies oft unüberlegt und nicht selten auch einfach unkontrolliert und undokumentiert vorgenommen wird. Oft wird es als einfacher Weg zur schnellen Verbesserung gesehen, was oft dann gerne auch noch verschwiegen wird. Fremdeinkreuzung kann sich aber auch als echtes Problem herausstellen, wenn man wichtige Merkmale außer Acht gelassen hat. Hier kann man unter Umständen auch flux mal ganz unerwartet durch das Zusammenwirken bestimmter Anlagen überrascht werden oder problematische vielleicht sogar noch dominante Anlagen in die Zuchtlinie einbringen.

    Ich bin noch kein alter Hase mit jahrzehntelanger Zuchterfahrung, doch eines ist mir schon ganz klar: Letzten Endes kommt es ja auf die Zielsetzung, das Fingerspitzengefühl und Konsequenz eines Züchters an, ob eine Fremdeinkreuzung erfolgreich ist. Chance, Erfolg oder Fluch – alles ist drin. Das macht es natürlich schon auch spannend.

    Züchter, die auf Rassestandards keinen Wert legen und sich vielleicht eher als reine Leistungszüchter sehen haben eine andere Ausrichtung und Zielsetzung als Rassegeflügelzüchter. Das wird hier meist in einen Topf geschmissen und kräftig durchgerührt. Züchten ohne Ausrichtung nach Standard hat natürlich auch seine Berechtigung und mag für viele auch das Richtige sein, dies hat dann aber mit der Erhaltung und Förderung unserer Hühnerrassen, um die es hier bei der roten Liste gehen sollte wirklich nichts zu tun.

    Als Rassegeflügelzüchter sollte eine „Verbesserung“ die man ja erreichen möchte authentisch sein und das Erscheinungsbild und Wesen einer Rasse nicht verfälschen. Darin liegt wohl die größte Herausforderung wenn man eine Fremdeinkreuzung vornimmt.

    Viele Grüße
    Andrea
    Italiener rebhuhnhalsig - La Flèche schwarz, blau-gesäumt - Houdan - Pommerngänse gescheckt

  4. #104
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    Das hängt doch auch von der Rasse, Kammform und Farbschlag ab.
    Sagen wir mal schwarze Wyandotten sind bei weitem nicht so schwierig wie z.B. Houdan in schwarz-weiss gescheckt.

    PS: Seit wann kann man mit Hühnern in einem Jahr zwei Generationen produzieren? Dann keiner und sollte auch keiner können wollen.
    Der fast ausschließliche Einsatz von Junghennen (weil oft aus Platzgründen die zweijährigen ausgemerzt/abgestossen werden) ist meiner Meinung nach auch die Ursache für das sukzessive Schrumpfen der Eigewichte.
    Geändert von Redcap (17.09.2015 um 14:08 Uhr)

  5. #105
    Avatar von Yokojo
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    Danke Okina75, wenigstens einer hat mich verstanden!
    Wenn man vom züchten bischen was versteht kennt man auch den Unterschied zwischen züchten und klonen, manche würden vielleicht besser klonen.....

  6. #106
    genannt Heini Avatar von hein
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    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Nun ja, wo Yokojo recht hat, hat er recht...
    Bei Hunden wartet man tunlich anderthalb Jahre, bis die Hündin erstmals belegt wird, bei Katzen mal ein Jahr. Bei Pferden mal mindestens zwei Jahre, und fängt man erst mal mit Schlangen an..............

    Da hast Du bei Hühnern unter Umständen und theoretisch schon sechs Generationen gezogen und manches einfache Merkmal beinahe gefestigt. Mit sechs Generationen wärst Du bei vernünftiger Kornnatterzucht schon bei 18 Jahren... Ist also vergleichsweise wirklich schnell möglich bei Hühnern, denn kaum ein Züchter wartet ein Jahr oder länger, bis er eine Henne erstmals zur Zucht zulässt- was man ja theoretisch könnte ..
    Das sehe ich nicht so!

    Bei Hühnern muss man schon bis ins nächste Jahr warten um die erste Nachzucht zu bekommen und dann wieder bis zum Herbst warten um zu sehen, wie sich die Nachzucht entwickelt und bei den Ausstellungen bewertet wird. Also hier bei 6 Generationen auch 6 Jahre Wartezeit - genauso wie bei Katzen!

    Klar im Gegensatz dazu geht es bei Pferden und Nattern wesentlich langsamer. Dafür erzielt so ein Pferd dann auch schon mal einen anderen Preis als unser Hühner für vielleicht 10 Euronen!

    So habe ich mit noch einem Züchter vor ca. 30 Jahren auch ca. 10 Jahre lang an einer neuen Taubenrasse gezüchtet bevor ich sie ausstellen konnte

    Also alles auch eine Ansichtssache!
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

    Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
    die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“



  7. #107
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    Hein und Redcap: Ich rede hier von rein möglichen Generationen. Gibt zwar einige, die erst mit 8- 9 Monaten das Legen anfangen, aber das Gros der Hennen legt unter normalen bzw. guten Bedingungen mit einem halben Jahr plusminus einem Monat, ergo wären im Jahr, wenn auch vllt. nicht auf den Tag genau, zwei Generationen drin.

    Ich halte es auch für vorteilhafter, egal ob Rasse oder Mix, erstmal mindestens 6 Legemonate abzuwarten, bis man die Leistung einer Henne sowie auch ihre körperliche Entwicklung einigermaßen beurteilen kann, und da wäre man ja bei einem Jahr Alter der Henne...
    Viele, viele Zuchthennen aber werden herangezogen, sowie die das BE- Mindestgewicht legen. Ich hätte jetzt unterstellt, dass wirklich jeder Züchter wartet, bis dieses erreicht ist, Redcaps Aussage lässt da aber anderes erahnen... Und lässt vermuten, dass es um des Fortschritts im Aussehen willen Usus ist, 1a Hennen schnellstmöglich zu vermehren...
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  8. #108
    Rassegeflügelzüchter Avatar von Ernst
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    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Nun ja, wo Yokojo recht hat, hat er recht...
    Ja, das mag wohl so sein. Aber mit dieser Aussage hat er nun mal nicht, recht.

    Das schöne bei der Hühnerzucht ist für mich, daß man das Zuchtziel relativ schnell erreichen kann
    Das Zuchtziel in der Rassegeflügelzucht ist nun mal, die für die Rasse festgelegten Merkmale zu erhalten, oder noch besser, dem Idealbild noch näher zu bringen. Wenn das wirklich so ohne weiteres "relativ schnell zu erreichen" wäre, würden alle Tiere der Rasse dem Idealbild entsprechen. Dem ist aber, wie wir alle wissen, nun mal nicht so.
    Bei Kornnattern mag das ja alles ganz anders sein. Das kann ich nicht beurteilen. Ich maße mir bei Dingen, von denen ich wenig, bis keine Ahnung habe, kein Urteil an.

    Da hast Du bei Hühnern unter Umständen und theoretisch schon sechs Generationen gezogen und manches einfache Merkmal beinahe gefestigt. Mit sechs Generationen wärst Du bei vernünftiger Kornnatterzucht schon bei 18 Jahren... Ist also vergleichsweise wirklich schnell möglich bei Hühnern, denn kaum ein Züchter wartet ein Jahr oder länger, bis er eine Henne erstmals zur Zucht zulässt- was man ja theoretisch könnte
    Das mit dem "beinahe" gefestigten Merkmal, ist doch auch so eine Sache. Entweder ist es gefestigt, oder eben nicht. Wenn man beinahe tot ist, lebt man ja schließlich auch noch. Aber das "gefestigte Merkmal" ist ein gutes Beispiel dafür, was viele hier für ein Verständnis davon haben, wie Zucht funktioniert. Da befasst man sich 6 Generationen mit einem bestimmten Rassemerkmal, und hat es dann auch beinahe gefestigt. Anschließend kann man sich dem nächsten Merkmal zuwenden. So hat man nach relativ kurzer Zeit das Zuchtziel erreicht. Wenn es doch nur so einfach wäre. Was bei diesem Klein Fritzchen Denken völlig außer Acht gelassen wird, ist die Tatsache, dass bei jedem Zufügen von fremden Tieren, zur Blutauffrischung, die Karten wieder neu gemischt werden. Um diesen Dilemma zu entgehen arbeiten die professionellen Züchter ja mit großen, geschlossenen Zuchtlinien. Deshalb wird es bei kleinen Hobby-Haltungen auch keine gefestigten Merkmale geben. Die Kunst bei dieser Haltungsform wird immer sein ungewollten Veränderungen entgegen zu wirken, und gewollte Veränderungen, durch gezielte Auswahl der Zuchttiere herbeizuführen. Natürlich wird es auch bei dieser gezielten Auswahl immer wieder zu der Erkenntnis kommen, dass jeder optisch noch so gut geeignete "Ausgleichspartner" auch einige, nicht sichtbare, kontraproduktive Merkmale mit im Gepäck hat. So wird es auch in einer guten Zucht eine immer währende Gratwanderung, und kein relativ schnelles Zuchtziel geben.

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    Hermann Hesse

  9. #109
    Avatar von Yokojo
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    Du hast es erkannt! Züchten ist kein klonen, deshalb ist das mit den gefestigten Merkmalen alles relativ!

  10. #110
    Avatar von Yokojo
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    Die Wissenschaft hat kürzlich herausgefunden daß die Umwelteinflüsse direkten Einfluss auf die Gene haben, das war früher undenkbar !

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