Hallo liebe Hüforianer,
wie ihr ja vielleicht schon wißt, haben wir eine kleine Augsburger Erhaltungszucht und uns mühsam im letzten Jahr aus 46 Küken für unsere zwei ersten Zuchtstämme 2,6 Tiere hochgezogen. Alle waren topfit! Ende Dezember waren dann 2,4 auf einer Ausstellung. Danach ging es los mit Schnupfen/Niesen. Immer mal wieder, bei wechselnden Tieren, aber auch nicht bei allen. Zwischendurch war auch mal ne Woche alles bestens. Es laufen auch noch 3 Mix-Hennen mit. Ich habe fleißig immer wieder Tee gekocht und alles andere, was man so an Hausmitteln zur Verfügung hat.
Vor 3-4 Wochen fing dann Sternchen an, sich irgendwie komisch zu verhalten. War erst einfach nur matter als sonst, hatte links oft das Auge zu und konnte dadurch nicht mehr so gezielt picken. Wenigstens gingen wir davon aus, dass es wohl ein Augen-Problem ist und haben Euphrasiatropfen verabreicht. Sie hatte keine Erkältungssymptome. Sie schüttelte immer wieder wie wild ihren Kopf. Vor zwei Wochen bekamen wir dann, als die zweite Henne namens Schneewittchen mit ähnlichen Symptomen begann, von unserem Tierarzt, der sich mit Hühnern nicht allzu gut auskennt ein Antibiotika (Erythromycin), weil er eine Sinusitis vermutete, die sich ja auch mal auf´s Ohr schlagen kann. Das haben wir dann auch gleich noch den drei anderen Tieren, die aktuell Niesen/Husten, aber total fit wirken, gegeben. Ohne Erfolg. Mittlerweile fanden sie selbständig kein Futter oder Trinken mehr. Ich ging alle 1-2 Stunden in den Stall, habe sie direkt vor die Näpfe gehalten und versucht, ihnen so viel wie möglich Futteraufnahme zu ermöglichen.
1,5 sind nach wie vor immer topfit und haben garnichts!
Dann habe ich Piaf mal ne PN geschrieben und von ihr kam der Tipp, sie zu entwurmen, weil Würmer wohl auch oft Koordinationsstörungen machen können. Danach ging es ihnen leider noch schlechter. Sternchen konnte dann vor 4 Tagen nicht einmal mehr aufstehen. Wenn man sie hinstellte, dann torkelte sie nur noch und überschlug sich dabei fast.
Vorgestern konnte ich dann endlich jemandem vom Geflügelgesundheitsdienst erreichen und so kam ein TA samt Studentin direkt hier vorbei. Er hat von den drei Niesenden Trachealabstriche genommen und ich habe Sternchen und Schneewittchen dann gestern zum Sezieren gebracht... Bei der ersten Grobuntersuchung kam nichts weiter heraus. Die Abstrich-Auswertung bekomme ich erst nächste Woche, aber sowohl der TA als auch der Pathologe vermuten am ehesten eine Mykoplasmeninfektion.
Wir haben aktuell schon 16 Küken ausgebrütet, jetzt 3 Wochen alt, die keinerlei Symptome zeigen und wollten eigentlich heute oder morgen mit der nächsten Brut starten. Ich weiß nun einfach nicht, wie wir weiter machen sollen... Brüten wie geplant (das meinte der TA und ich solle halt die Küken beobachten und zur Not bekämen die dann Antibiotika)? Die Eier vorher evtl. desinfizieren? Garnicht mehr brüten und aus der Zucht aussteigen, weil diese Mykoplasmen vermutlich dauerhaft im Bestand sein könnten...? Dann schrieb mir Piaf, dass die Verbreitung vermutlich sehr hoch ist und sicher auch Leute Mykos haben und garnichts davon wissen. Selbst eine Keulung, mit Stalldesinfektion und Neuaufbau der Zucht würde vermutlich nicht auf lange Sicht funktionieren, weil man sie sich immer wieder irgendwo her holt... Es gibt wohl auch eine Impfung.
Ich wäre einfach sehr froh um jeden Tipp von jemandem, der schon Erfahrungen damit gemacht hat. Vor allem, weil ich jetzt eben wirklich nicht weiß, ob wir nun den Brutapparat anschmeißen sollen, oder nicht...?
Ich bin Euch sehr dankbar!!!
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