Hallo zusammen,
letztes Jahr ist mir nachts ein junges Huhn mit Kropfproblemen gestorben. Es war schon in Totenstarre, als ich es morgens entdeckte. Um genauer herauszufinden, woran es gestorben ist, habe ich es gerupft und ausgenommen. Beides ging deutlich schwerer als das Rupfen und Ausnehmen meiner Junghähne, die ich unmittelbar nach dem Schlachten gebrüht und ausgenommen habe.
Ich habe mal gehört, Köpfen sein nicht gut für das Fleisch, weil das Geflügel sich beim Sterben verkrampft (hier ca. ab Minute 1:15 https://www.youtube.com/watch?v=vy_vutu5qO0 ) der Vorteil der Kehlschnittmethode (und analog vielleicht der Ohrsichmethode) besteht vielleicht darin, dass der Tod durch Blutverlust eintritt. D. h., das Herz pumpt das Blut erst raus und dann tritt der Tod ein. Beim Köpfen kommt es vielleicht zu früh zum Herzstillstand und das Ausbluten ist dann nicht so vollständig.
Dessenungeachtet, habe ich keine Blutreste in meinen geköpften Hähnen gefunden und nach 2-3 Tagen Ablagern im Kühlschrank war das Fleisch als Brathähnchen auch zart.
Eine sehr ruhige Schlachtmethode die ich mal gesehen habe (leider finde ich den Film nicht mehr) ging so:
Ein Huhn wird zunächst locker in ein Tuch gewickelt und durch Streicheln beruhigt. Dann steckt man seinen Kopf durch eine Schlinge, die mit einem Nagel an einem Baumstamm befestigt ist. Der Baumstamm wird dann so nach vorn gerollt, dass der Hals des Huhns leicht gestreckt auf der Rundung des Stamms liegt, ohne jedoch das Tier zu strangulieren. Dann wird ohne weitere Betäubung der Hals mit der Axt abgetrennt. Vermutlich ist diese Methode, obwohl sie relativ schnell, sicher und schmerzlos aussieht nicht gesetzeskonform, da der Betäubungsschlag fehlt. Ist das so oder dürfte man so schlachten? (Vielleicht ist das in unterschiedlichen Ländern auch anders geregelt?)
Was mich auch noch interessieren würde: Gibt es vielleicht irgendwo einen Lehrfilm, der den schon oft gelobten Ohrstich zeigt? (Oder könnte jemand mal einen Film davon machen?)
Herzliche Grüsse,
Oliver
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