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Thema: Keimen im größeren Maßstab @Haitu

  1. #1
    Avatar von Zwiehuhn_Neuling
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    Keimen im größeren Maßstab @Haitu

    Hi,

    durch Haitus Aussage im "Nester"-Fred:
    Zitat Zitat von Haitu Beitrag anzeigen
    Trotzdem hat Dein Hinweis auf Eurobehälter bei mir was ausgelöst.
    Ich suche schon lange nach Behältern, in denen ich Futterkeime ansetzen kann. Auf Eurobehälter bin ich da bisher noch nicht gekommen.
    Ich habe jetzt einmal nachgesehen, die sind ja ideal für meinen Zweck geeignet (stabil, glatt und aus PP oder PE, Lebensmittelecht eben) und haben einen unteren Rand, der sie auch geeignet macht in ein Schubregal zu stellen.
    Ich sollte täglich ungefähr 5Kg Keime erzeugen können. Da brauche ich ich 2 Behälter in den Maßen 60 x 40 x 12 cm pro Tag x 4 Tage Keimdauer + 1 Tag Reinigung also 10 Stück mit Deckel.
    ist bei mir da was losgelaufen.

    Ich komme im Moment mit Sieb/Schüssel/Abdeckug zurecht - aber die Gedanken laufen.

    Du gehst von 4 Tagen Keimdauer aus. Ich habe bei Weizen/Gerste 2 Tage bei ~23°. Wenn die Temperatur niedriger ist wird's auch mal einen Tag länger.

    Die Euroboxen müssten zum Sieb umgebaut werden. Ob da viele 2mm Löcher gehen oder muß es 1mm sein?
    Kann man die ganzen Siebe übereinander Stellen und unten noch eine ungelochte Eurobox als Wasserwanne?
    Das abbrausen geht dann auch einfach weil man nur die oberste Lage abbrausen muss, die anderen werden durch die vielen Löcher geduscht.
    Dann die Frage: Neueste Keime oben oder unten?
    Ich würde die neuen unten in den Turm stellen - die haben die meisten Keime (beim kalt Keimen).
    Wird warm gekeimt müssten sie oben stehen da die Keimbelastung mit dem Keimen eher zu nimmt.
    Die Tropfwanne kann dann zum Einweichen verwendet werden.

    Gruß Johannes
    0.2 Hund (Podenco) 1.0 Katze (Ungar) versuche Gesund zu werden

  2. #2
    Avatar von _0tto_
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    Ich will hier einmal vorstellen, wie ich es zur Zeit mache.

    Meine Intention:
    Begonnen habe ich um den Tieren auch im Winter die notwendigen natürlich entstandenen Vitamine zukommen zu lassen. Ich habe über Keime recherchiert und dabei auch noch viele andere Vorzüge der Keime als Hühnerfutter gefunden.
    Dann kam die Idee durch Keime die Zugabe von Legemehl/Legepellets, also alles was Industriefutter betrifft, reduzieren zu können, auch wegen der Kosten.
    Eine Seite die sich Interessierte ansehen sollten wäre da u.a. http://www.keimrad.at/.
    Um das wirklich umzusetzen braucht es natürlich ein entsprechendes Management und das zugehörige Equipment, daran arbeite ich zur Zeit.

    Zunächst weiche ich das Getreide (momentan Weizen und Leinsamen) in Einmachgläsern 24 Stunden ein.

    Dann gebe ich das Keimgut in ein normales Küchensieb und spüle es mit normal kaltem Wasser bei laufendem Wasserhahn durch, lasse es so ca. 10Min. abtropfen und gebe es in den Keimbehälter.
    Einen anderen habe ich zur Zeit nicht.

    Es ist ein Plexiglaskasten geschlossen, auch der Boden. Dann decke ich den Behälter ab.

    Jeden Morgen gehe ich mit einer Fleischgabel durch das Keimgut, damit es nicht verfilzt. Weiter mache ich nichts, auch kein weiteres Spülen. Die Abdeckung sorgt dafür, dass das Keimgut feucht bleibt.

    Nach 4 Tagen ist es dann so wie ich es haben will. 4Tage ist auch die Empfehlung verschiedener Seiten die ich mir angesehen habe. Auch sind die Wüzelchen dann so entwickelt, dass die Keimlinge nicht durch die Maschen des selbstgebauten Futtertrichters durchfallen können.

    Hier eine Großaufnahme, die braunen Samen sind die des Leinsamens.

    Wie es weiter geht?
    Ich bin ja nun schon etwas älter und muss mich ausreichend mit Omega3 und Omega6 Fettsäuren versorgen. Die sind zum Beispiel in fettem Seefisch reichlich vorhanden (darauf möchte ich aus Umweltgründen (Überfischung) verzichten, obwohl ich ihn sehr gerne esse).
    Aber auch Eier haben diese essentiellen Fettsäuren, allerdings weniger und in den Supermarkteiern sehr viel weniger.
    Ich werde versuchen diese essentiellen Fettsäuren durch Zugabe einer Keimmischung (hier kommt dem Leinsamen eine besondere Bedeutung zu) in meinen Eiern verstärkt anzureichern.
    Ich habe schon verschiedene Sämereien bestellt und werde damit dann Keimversuche machen.
    Das Omega3 Ei gibt es schon, mit 22facher Erhöhung gegenüber dem Supermarktei. Aber das brauche ich nicht. Ich will ja auch nicht den Teufel (Industiefutter normal) mit Belzebub (Industriefutter mit Fischöl angereichert) austreiben.
    Unsere Eier haben von sich aus, durch die Freilandhaltung und den Zugang zu Wiesengrün, schon die 7fache Menge an essentiellen Fettsäuren, aber 3Teile noch draufzusetzen wäre schon schön.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Gruß aus der Kalkeifel

  3. #3
    Avatar von Zwiehuhn_Neuling
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    Hi Haitu,

    du handelst gegen alles was ich über das Keimen gelesen habe:
    Kein Spülen, zu langes einweichen, geschlossene Keimbox, gemischtest keimen und trotzdem funktioniert es.

    Das ermuntert mich es auch einmal zu versuchen.
    Bei welcher Temperatur keimst du? Ich bin bei 21-24° und dann muß ich nach 48 Stunden die Keime aus dem Sieb nehmen da sie sonst so start durchwachsen daß sie nicht mehr zerstörungsfrei entnehmbar sind.

    Gruß Johannes
    0.2 Hund (Podenco) 1.0 Katze (Ungar) versuche Gesund zu werden

  4. #4
    Avatar von Wellnesshuhn
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    Ich geb' auch mal meinen Senf dazu.
    Ich keime noch im kleinen Maßstab: nur in ehemaligen Eis-Verpackungen. Ich weiche auch 24h ein (egal was: Weizen, Erbsen, Sechskornmischung). Spüle allerdings täglich einmal. Funktioniert einwandfrei und ich hatte noch nie Schimmel.

  5. #5
    Avatar von _0tto_
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    Die 24 Stunden einweichen sind meiner Meinung nach kein Muss, 12 Stunden könnten auch reichen. Die 24 Stunden mache ich wegen dem Rhythmus (oder muss es "des Rhythmus oder sogar Rhythmuses" heißen?) im Ablauf.
    Die Hühner bekommen ihre Keime morgens, danach setze ich die nächsten Körner im Wasser an und gebe anschließend die Eingeweichten vom Vortage in den Keimbehälter usw..
    So habe ich, wenn ich will, jeden Tag die Portion die ich brauche.
    Ich lasse bei Raumtemperatur keimen. Im Winter habe ich so 20 Grad in der Wohnung.
    Aber auch das ist wahrscheinlich kein Muss; Wenn man bedenkt, bei welchen Temperaturen der Weizen auf dem Feld des Bauern keimt. Zudem stelle ich fest, dass sich während des Keimvorgangs das Keimgut erwärmt, es wird also auch Wärmeenergie erzeugt.
    Den Leinsamen habe ich zunächst separat keimen lassen, aber das ist irgendwie unbefriedigend, weil der Leinsamen klebt. Dann habe ich einfach den Versuch gemacht ihn mit dem Weizen zusammen keimen zu lassen, dieses Handling ist viel einfacher.
    Allerdings setze ich den Leinsamen separat im Wasser an. Das ergibt zwar einen richtigen Glibber, den bekomme ich aber gut weggespült.
    Ich stelle mir als Endresultat eine Keimlings-Mischung aus Weizen, Gerste, Leinsamen, Buchweizen, Hanf und Hirse vor.
    Entsprechende Samen habe ich für Versuche schon geordert, warte aber noch auf die Lieferung.
    Ich werde berichten.
    Für Interessierte
    http://orgprints.org/13457/1/13457-0...eimteSamen.pdf
    Gruß aus der Kalkeifel

  6. #6
    Avatar von Zwiehuhn_Neuling
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    Hi Haitu,

    der Link ist super!

    . . . und ja ich bin an weiteren Ergebnissen interessiert.

    Gruß Johannes
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  7. #7
    Avatar von catrinbiastoch
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    Danke für den Link ! Werde ich heute Abend in Ruhe lesen . L.G. Catrin
    " Wenn auf der Erde die Liebe herrschte , wären alle Gesetze entbehrlich ! " Aristoteles

  8. #8
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    Vielleicht ist der Urban Cultivator für den einen oder anderen interessant?!

    Der kleine für den Hausgebrauch kostet etwa 1600 Euro

    http://www.urbancultivator.de/urban-...or-residential

    Europavertretung ist in NL

  9. #9

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    Hallo Haitu,

    meines Wissens sollte während des Keimvorgangs so viel Sauerstoff wie möglich an die Körner gelangen, eine Abdeckung in rundum geschlossener Schale scheint mir dafür nicht so geeignet. Vielleicht könntest Du in die Deckel Löcher machen, so wäre das gesamte Gefäß auch gleich für die Spülungen geeignet - man könnte es dann einfach auf den Kopf stellen für den Wasserablauf.

    Inzwischen bin ich bei großen Küchen-Schüsseln und passenden Küchensieben aus Edelstahl gelandet, ganz ohne Abdeckung. Zunächst 24 Stunden in der Schüssel mit reichlich Wasser eingeweicht, dann mehrfach gespült und der weitere Keimvorgang findet dann im Sieb statt, wo durch die Lochung dann überall gleichmäßig viel Sauerstoff herankommt und ein Zuviel an Wärme gut abgeführt wird.

    Das tägliche Spülen - bei dem ich auch umrühre - ist sehr wichtig, da es ansonsten durch (unsichtbare) Anhaftungen an den Körnern schnell zu Schimmmelbildung kommen kann, oft für das menschliche Auge gar nicht gleich sichtbar.

  10. #10
    Avatar von _0tto_
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    Hallo Hühnerling,

    jeder soll das natürlich so machen, wie er es für richtig hält. Auch hier denke ich, "führen viele Wege nach Rom".

    Das mit dem Sauerstoff, habe ich auch gelesen. Dann aber habe ich mir das gekaufte Keimgerät, das ich für meinen eigenen Verbrauch nutze angesehen. Das ist auch rundherum geschlossen.

    Mit dem Schimmel, ja kann schon sein, dass dort unsichtbare Anhaftungen sind, aber mit sichtbarer Schimmelbildung habe ich keine Probleme.
    Ich hatte schon einmal Schimmel, nicht viel, aber immerhin. Mein Fehler damals war, dass ich die Keimschale 2 mal hintereinander benutzt habe ohne sie zu spülen. Das muss man doch schon machen, sonst geht es schief. Das Keimgut mit dem bisschen Schimmel habe auch nicht verworfen, sondern verfüttert.

    Etwas grundsätzliches zu meine Art der Hühnerhaltung:

    Zuviel Sauberkeit ist nicht gesund, auch die Hühner brauchen ein trainiertes Immunsystem.
    Sie müssen mit einer maßvollen Aufnahme von Schimmel fertig werden können und unsere Freilandhühner können das. Wer es nicht kann stirbt oder wird geschlachtet, auf alle Fälle fliegt es aus der Population raus. Ich will gesunde Hühner, die auch was aushalten, keine Weicheier.

    Schimmel ist eine der wichtigen "Recyclingtruppen" der Natur und immer und überall sind Schimmelsporen permanent vorhanden. An jedem Grashalm auf jedem heruntergefallenen Apfel usw. befinden sich Schimmelsporen. Und sie werden eingeatmet, auch von uns Menschen.

    Ich habe mir schon Gedanken gemacht, warum schimmeln meine Keime nicht, obwohl ich ja eigentlich alles falsch bzw. nicht "vorschriftsmäßig mache".

    Ich denke, der Samen selber bringt schon einen Schimmelschutz mit. Es ist doch nur vernünftig, dass das Korn sich vor Fäulnis und Schimmel schützt, wo der "Feind" doch überall vorhanden ist.
    Vielleicht schimmelt es bei mir auch darum nicht, weil ich nicht mehrfach spüle und damit den Schimmelschutz des feuchten Korns nicht wegspüle; Kann doch sein.
    Wenigsten wissen wir, dass zum Beispiel Weizen schwer verdaulich ist und das liegt daran, dass es im Korn einen Wirkstoff gibt, der Angriffe von zersetzenden Bakterien, eben das findet im Darm statt, erschwert.
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    Geändert von _0tto_ (06.03.2015 um 21:06 Uhr)

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