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Thema: Keimen im größeren Maßstab @Haitu

  1. #51

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    Hallo Haitu,

    Zitat Zitat von Haitu Beitrag anzeigen
    ...
    Meine zur Zeit ca. 40 Tiere bekommen neben dem Körnerfutter am Tag 2Kg Keime.
    Ich mache das so, dass ich die 2Kg Körner 24 St. einweichen lasse, dann in einem Sieb durchspüle und in den Keimkasten mit Deckel gebe. Davon habe ich 4 Stück, dementsprechend lasse ich also 4 Tage keimen.
    Weiteres Spülen mache ich nicht, aber jeden Tag einmal gründlich durchrühren/belüften.
    ....

    Zitat Zitat von Haitu Beitrag anzeigen
    ....Ich lasse übrigens Weizen, Hafer, Gerste und Roggen keimen und denke damit auf jedwede industriell hergestellte Eiweißzugabe verzichten zu können.
    Wenn man diese Studie unter Punkt 3.1.2 anschaut, wäre der Anreicherungseffekt mit Vitaminen Stickstoff und Linolensäure nach 144 h, sprich nach 6 Tagen, noch grösser.
    Nach dieser Studie beruht die Anreicherung von Rohstickstoff im Keimgetreide interessanter Weise nur darauf, dass der Kohlenhydratanteil vom Keimling veratmet wird. Somit verbleit dann halt prozentual etwas mehr Stickstoff pro Restmasse.
    Wenn man die Abbildungen 6, 8 und 9 der Studie weiter extrapoliert, könnte man auf die Idee kommen, dass die Anreicherung mit Vitaminen und wertvollen Fettsäuren (Linolensäure) auch nach 6 Tagen noch nicht abgeschlossen ist und es vielleicht noch besser wäre, wenn man statt Keimlingen die jungen Gräser (z.B. als "Weizengras") verfüttern würde, auf die die Hühner auch grade in der erwachenden Natur so scharf sind.

    Gruss Oliver
    Geändert von Oliver S. (26.03.2019 um 20:24 Uhr)

  2. #52

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    @ Haitu
    Durch das Keimen wird ja der Eiweißgehalt der Körner nicht höher oder?, da wäre es doch egal ob gekeimt oder nicht.
    Natürlich ist Keimfutter wertvoll, es entstehen andere tolle Stoffe, auch andere Proteine, aber in Bezug auf den gesamten Eiweißgehalt....?
    Wie erreichst du den Eiweißbedarf von mind. 15% Rohprotein?
    1.14 Gr. Wyandotten

  3. #53
    Überlebenskünstlerin Avatar von Saatkrähe
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    Zitat Zitat von Haitu Beitrag anzeigen
    Es mag sein, dass 6 Stunden Einweichzeit ausreichend sind. Aber 12 oder sogar noch mehr machen nichts aus.
    Ich weiche 24 Stunden ein, nicht weil ich das für das Keimen als wichtig erachte, sondern weil es gut zum Rhythmus meiner Keimzubereitung passt.
    Nach dem Einweichen und Aussieben mit Durchspülen, lasse ich die Keimlinge 4 Tage in der geschlossenen Kiste und mische nur einmal am Tag richtig durch.

    Man kann sich natürlich mehr kümmern, für das Ergebnis muss es aber nicht.

    Ich lasse übrigens Weizen, Hafer, Gerste und Roggen keimen und denke damit auf jedwede industriell hergestellte Eiweißzugabe verzichten zu können.
    Hallo Haitu Ich habe nicht mehr alles in Erinnerung, was wir in diesem Faden bereits... Aber ich würde fürchten, daß bei vier Tagen in der geschlossenen Kiste sich die ersten Schimmelpilze bilden - eventuell noch nicht sichtbar. Riechen können müßte man es aber schon (leicht muffig). Das wäre mir zu gefährlich. Es sei denn, die Kiste stünde eiskalt.

    Ich weiß nicht mehr wo ich es gelesen habe... Weizen sollte möglichst so eingeweicht werden, daß das Wasser gerade mal die oberen Körner leicht bedeckt. Es soll Sauerstoff dran kommen können. Und alle ölfreien Saaten sollen ca. 8 Stunden, alle ölhaltigen Saaten nur etwa 5 Stunden einweichen. Da wird man sich schon was bei gedacht haben und nicht nur, daß ab da die Keimung beginnen kann. Ich verfüge nicht über besonderes Wissen was das Keim-Thema betrifft. Aber Erfahrungen und Instinkt leiten mich bisher richtig. Wenn ich mal z.B. Weizen vergessen hatte und der 10, 14 Stunden im Wasser lag, machte der rein optisch schon keinen guten Eindruck mehr auf mich. Korrekt eingeweicht und gekeimt, sah der Weizen selbst bis zur Verfütterung noch sehr appetitlich aus. Ich weiß, eine ähnliche Korrespondenz zu diesem Thema hatten wir damals schon

    Wenn Deine Hühner frei laufen können und dort tierische Proteine finden, brauchst Du auch keine industriell hergestellten Proteine zu füttern. Aber im Winter wären tierische Proteine schon sinnvoll.
    LG, Saatkrähe

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  4. #54
    Überlebenskünstlerin Avatar von Saatkrähe
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    Zitat Zitat von Dorintia Beitrag anzeigen
    @ Haitu
    Durch das Keimen wird ja der Eiweißgehalt der Körner nicht höher oder?, da wäre es doch egal ob gekeimt oder nicht.
    Natürlich ist Keimfutter wertvoll, es entstehen andere tolle Stoffe, auch andere Proteine, aber in Bezug auf den gesamten Eiweißgehalt....?
    Wie erreichst du den Eiweißbedarf von mind. 15% Rohprotein?
    Wenn ich mich recht erinnere, läßt Haitu deshalb so lange keimen, weil wohl ab einer Keimlänge von über ~5 oder 7 mm der Proteingehalt ansteigt. Ich lasse die Keime immer nur bis max. 5 mm wachsen, weil in dem Zustand die meisten Vitamine vorhanden sind, die ab diesem Punkt wieder abnehmen.
    Klar, wenn man frisches Grün für die Hühner braucht, wie im Sommer '18, kann man das Korn wachsen lassen und auch z.B. Sonnenkerne, die ich gern auch im Winter etwas grünen lasse. Mit Weizen hab ich es nie getestet, da Weizen ab ner bestimmten Länge sehr bitter schmeckt. Aber vielleicht mögen die Hühner das ja. Bitterstoffe sind ja in Maßen gesund.
    LG, Saatkrähe

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  5. #55
    Überlebenskünstlerin Avatar von Saatkrähe
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    Zitat Zitat von Zwiehuhn_Neuling Beitrag anzeigen
    Eine Frage an die Profikeimer (bin Amateur):

    Ich habe bisher immer im Tupper mit Siebeinsatz und verschlossenem Deckel gekeimt
    ~ 3 Tage bei Raumtemperatur, dann nochmal abgespült, Siebeinsatz raus und in den Kühlschrank.

    Dadurch, dass über mehrere Wochen eine unserer 2 Tupperschüsseln verschwunden war musste ich mit "Raumluftkontakt" keimen und hatte das "nach 3 Tagen"-Ergebnis schon nach 2 Tagen.

    Dass Licht einen Einfluss hätte habe ich nicht bemerkt. Die Schüsseln sind farbig transparent. Der Tupper Siebservierer ist dagegen intransparent aber nicht luftdicht.

    Gruß Johannes
    Das Keimgut braucht auf jeden Fall immer Sauerstoffzufuhr ! Und mindestens sollte morgens und abends gespült werden. Wenn in Kunststoffbehältern gekeimt wird, müssen die Wände der Behälter dauerhaft makellos sein und bleiben, da sonst sehr leicht Schimmel entsteht. Ich keime darum zu 95 % mit Glas. Nur wenn ich mal größere Mengen brauche, mache ich ne Ausnahme. Aber sehr selten - denn dafür habe ich sehr viele Gläser.
    LG, Saatkrähe

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  6. #56
    Avatar von _0tto_
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    Ich habe im Laufe der Zeit viel gelesen und versucht auch zu verstehen.
    Die Hersteller von Biofutter für Hühner haben das Problem, dass sie einen Ersatz für das Pflanzeneiweiß aus den Sojabohnen finden müssen (1), da es adäquate Mengen von nicht genmanipuliertem Soja nun einfach mal nicht gibt.
    Die nehmen dann Hülsenfrüchte wie Erbsen als Eiweißlieferant.
    (1) Das Problem ist, dass Erbsen zwar viel Eiweiß insgesamt haben aber der Anteil davon, der auch von Hühnern verdaut werden kann, nicht so hoch ist wie der beim Eiweiß des Sojas. Soja ist für Hühner eben verdaulicher als Erbsen oder Bohnen oder Lupinen usw.

    Der Eiweißgehalt im Getreide wird durch die Keimung nicht nur höher, sondern er wird auch für die Hühner bekömmlicher.
    Auf den Futtertüten findet man manchmal so Angaben wie AME oder ME, das bezeichnet die Verwertbarkeit für das Tier.
    Bei den selben Zutaten würde für Hühner etwas anderes dort stehen als für Schweine oder auch uns Menschen.

    Das so im Groben und wie es mir möglich ist zu verstehen.

    Meine Hühnernachbarin ist Biochemikerin und sie hat einmal versucht mir die Zusammenhänge zu erklären. Spätestens nach dem dritten Satz komme ich schon nicht mehr mit.
    Das ist alles unheimlich kompliziert. Darum bleibe ich bei den Empfehlungen der Anwender.
    Gruß aus der Kalkeifel

  7. #57

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    ... habe hier grade ne Anleitung zum Ziehen von Weizengras gefunden, in dem die Rede von einer Verfütterung nach Tag 9 ist:
    http://zwerghuhn.info/gruenfutter-fu...selber-ziehen/
    hier noch was ähnliches im Film:

    Ich hoffe, das ist als kleine Erweiterung des Themas hier noch zulässig :
    LG Oliver
    Geändert von Oliver S. (26.03.2019 um 21:21 Uhr)

  8. #58
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    Danke Haitu - ja, im Winter bin ich auch dazu übergegangen, öfter mal länger gekeimten Weizen zu verfüttern. Aber bei mir liegt das Gewicht immer noch mehr bei den Vitaminen, die sie im Winter täglich durch Keimfutter erhalten. Aber auch Sonnenkerne bekommen meine Hühner mit kurzen und mit recht langen Keimen. Ich fahre da lieber mehrschienig Aber wir füttern sicher auch insgesamt unterschiedlich. Das Gesamte muß halt stimmen.

    Sehr schön ist Dein Stall geworden !
    LG, Saatkrähe

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  9. #59

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    Hat denn jemand Infos zu wirklich belastbaren Erhebungen?
    Im Netz findet man Angaben von 7 g Eiweiß pro 100 g gekeimten Weizen bis 24 - 28 % bei Weizengrassaft.
    Wenn man durch Weizenkeimung den Eiweißgehalt von z.B. selbstgemischten Körnerfutter drastisch erhöhen könnte, wäre das ja super einfach. Klar, man sollte so Sachen wie Methionin, Lysin, Phosphor usw. im Auge behalten.
    1.14 Gr. Wyandotten

  10. #60
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    Zitat Zitat von Haitu Beitrag anzeigen
    Ich habe im Laufe der Zeit viel gelesen und versucht auch zu verstehen.
    Die Hersteller von Biofutter für Hühner haben das Problem, dass sie einen Ersatz für das Pflanzeneiweiß aus den Sojabohnen finden müssen (1), da es adäquate Mengen von nicht genmanipuliertem Soja nun einfach mal nicht gibt.
    Die nehmen dann Hülsenfrüchte wie Erbsen als Eiweißlieferant.
    GVO-frei ist nicht das Problem, wenn dann eher Bio. Ist ja n Unterschied ob konventionell-GVO frei, oder mit Biosiegel.

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