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Thema: Marek - Was ist zu tun?

  1. #111
    Gast
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    Zitat Zitat von Ernst Beitrag anzeigen
    Ich habe nur den Eindruck, dass sich hier immer mehr der Glaube manifestiert, dass man bei "artgerechter und natürlicher Haltung", was immer der Einzelne auch darunter versteht, man sich um Marek keine Gedanken machen muss. Wenn es dann aber wider Erwarten doch mal eintreten sollte, könnte man den Bestand ja durchseuchen lassen, und hätte mit den Tieren, die das überstehen, eine resistente Zuchtbasis, und müsste sich für die Zukunft keine Gedanken mehr um das Problem Marek machen. Ich bin weiterhin der Meinung, dass man solche Thesen nicht unkommentiert stehen lassen sollte, da sie m. E. für Anfänger, die sich hier informieren, nicht unbedingt der beste Rat sind.
    Richtig - Ernst.
    Der erste Fehlglaube ist ja, dass sich nur Küken anstecken können. Das ist Falsch, denn auch erwachsene Tiere können sich noch infizieren. Dabei sind Superinfektionen (wiederholte Infektion mit dem gleichen Stamm) oder Multinfektionen möglich (Infektionen mit verschiedenen Stämmen. Deshalb arbeitet die Geflügelindustrie nach dem In & Out-System mit Single-Generationen. Darin liegt eben das größte Problem. Wenn man einmal Marek in Mehr-Generationen-Haltungen drin hat. Sind drei Wege möglich ...
    Durchseuchen - mit erheblichen Tierverlusten. Die überlebenden haben meistens Entwicklungs/Wachstumsdepressionen.
    Diesen Weg kann ich ethisch nicht vertreten, weil es den Weg mit Impfungen gibt. Wer das auch nicht will kann drittens nach Intensiver Desinfektion und längerer Pause mit neuen Tieren starten und muss hoffen, dass das Virus nicht nochmal auftaucht.

    Das größte Potential für die Resistenzzüchtung hat die RNA-Interferenz oder die Zinkfinger-Gen-Stummschaltung (direkt über die DNA), über die eine langfristige "natürliche" Resistenz ausgelöst werden könnte. Wobei das aber wieder Skeptikern als GVO betrachtet wird.
    Dabei wird bei der Gentherapie eine arteigene resistente Gensequenz (z.B zur Blockade von Rezeptoren) für die Resistenz eingeschleust*. Das spart Jahre an Zuchtarbeit - die mit unsicherem Ergebnis, ob eine Resistenz erreicht wird, bzw. dann mit Leistungseinbußen einhergeht.
    Da hier keine artfremden Gene eingeschleust werden, sehe ich die Gentherapie nicht gleichwertig zu GVO Mais oder Soja.

    * Das berühmteste Beispiel für die Einschleusung von Resistenzfaktoren ist der Berliner Patient.
    http://www.charite.de/service/presse...henmarkspende/
    https://de.wikipedia.org/wiki/Timothy_Ray_Brown

  2. #112
    Gast
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    Nachtrag zu den (Super)-Infektionen mit Marekviren bei Erwachsenen Hühnern:
    This theory, later designated by Witter (48) as the new infection theory, implies that adult flocks of commercial-type chickens are susceptible to de novo infection (superinfection) with highly virulent strains despite existing levels of vaccine immunity and age resistance. An alternative theory, originally designated the old infection theory (48), is that late outbreaks are induced by MDV strains resident in the flock for varying periods of time that are triggered or exacerbated in adult flocks by as yet undiscovered environmental factors. The nomenclature ‘‘old infection’’ correctly implies that many late outbreaks could be from a virus infection acquired early in life but is misleading because the onset of disease is probably influenced more by environmental factors than by the age at MDV infection. Because commercial chickens are usually vaccinated and become infected early with MDV and because both vaccine and MDV challenge viruses persist for the life of the chicken, it is not easy to discriminate between these hypotheses.
    http://naldc.nal.usda.gov/download/2203/PDF

  3. #113
    Avatar von mm66
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    Zitat Zitat von Huhn von den Hühnern Beitrag anzeigen
    Kann marek auch durch menschen übertragen werden? Z.b. Schuhe / Kleidung... könnte "marek" von einem Besucher (mit unauffälligen hühnern) durch dessen Schuhe/Kleidung in meinen bestand getragen werden und zum Ausbruch führen? Oder müssen nur die hühner direkten Kontakt haben? Kann das marek Virus an der Kleidung überleben und weitergetragen werden....reicht es, wenn jemand mit Marek.Schuhe (also direkt aus dem Stall kommt)
    über die Straße geht und anschließend ich.. muß sich dann unser geflügel tier Arzt nach einem ortstermin komplett umziehen oder trägt er das Virus weiter...kann iCh nachdem was ich gerade gelesen habe, doch bedenkenlos andere hühnerHalter besuchen bzw. denen meinen stall zeigen.... eure Einschätzung

    Da

    Wenn dem so wäre, wie schützt Ihr dann eure tiere?
    Wenn Marek über Federstaub übertragen wird, die natürlich auch an Kleidung anhaften kann, dann kannst du den Federstaub natürlich auch in deinen Bestand bringen.

    Deshalb tausche ich die Klamotten und die Schuhe, wenn ich bei fremden Hühnern war. Die Klamotten kommen in die Wäsche, die Schuhe werden geputzt und mit einem Desinfektionsmittel besprüht. Duschen ist wegen der Haare auch nicht schlecht.

    Und ja, eigentlich hat der Tierarzt einen Schutzanzug zu tragen und diesen anschließend zu entsorgen, wenn er in einen Bestand geht, nur wird dies bei Hobbyhaltern selten gemacht. Mein Tierarzt hat zumindest solche Plastiküberzieher für Schuhe an, wenn er in eines meiner Gehege geht.

  4. #114
    genannt Kokido Avatar von Huhn von den Hühnern
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    Das hatte ich geahnt und befürchte... in der Praxis denkt da wahrscheinlich aber keiner dran.... Schuhe tauschen vielleicht noch... aber Kleidung... ich kann Besuchern (mit eigenen hühner) kaum in einen Schutzanzug zwängen... zumal neben marek noch jede Menge anderer mist übertragen werden kann... für den Alltag sehe ich für mich keine sinnvolle Lösung... letztendlich geht das dann auch anderes herum.... meine hühner sind nicht auffällig und können u. U. Andere anstecken.... Ausstellung sind dann ein Paradies für keime & co. Da braucht man kein huhn kaufen, besuchen reicht... ich werde mir dann wohl mal Desinfektionsspray.. holen (müssen)... danke für die Einschätzung der Situation...
    Kokido von den Hühnern
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  5. #115
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    Die Umfrage vermittelt einen Eindruck, wie man darüber denkt bzw. damals während der Vogelgrippehysterie dachte.
    http://www.huehner-info.de/forum/sho...r-Seid-ehrlich!
    Der generelle Tenor, war zumindest damals "Man kanns mit Hygiene bzw. Desinfektion auch übertreiben".
    Man baut lieber auf dem Motto "Dreck härtet ab" ... Das gilt aber leider nicht bei Virusinfektionen.

    Nachtrag:

    http://www.huehner-info.de/forum/sho...vom-Altbestand
    Geändert von Redcap (15.01.2016 um 16:51 Uhr)

  6. #116
    Avatar von mm66
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    Die Gefahr besteht zwar, aber du musst bedenken, dass die Wahrscheinlichkeit doch gering ist, dass gerade ein infektiöses Federpartikel auf dir haften bleibt, du es mit zu dir schleppst und es dort von deinen Hühnern eingeatmet wird.

    Und ja, Ausstellungen sind für ausgestellte Hühner wirklich eine mögliche Infektionsquelle aller möglichen Krankheiten. Auch nach dem Besuch einer Ausstellung kommt bei mir das komplette Wasch- und Desinfektionsprogramm anschließend dran.

  7. #117
    Avatar von Mantes
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    Ein Bekannter von mir, hat alle seine Tiere nach der Europaschau verloren !! Sie zeigten 3Tage nach der Schau allgemeine Krankheitssyntome um dann in wenigen Tagen ,trotz tierärztlicher Höchstleistung, zu versterben !
    Das ärgerlichste daran ist, dass ja nun nicht die alten und grenzwertigen Tiere dort hin kommen, sondern die Besten !
    LG Mantes

  8. #118
    Avatar von FliegenFly
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    Ich hatte (offiziell zwei diagnostizierte) Marekformen im Bestand. Neural und tumorös. Vielleicht auch eine dritte, bei der das Jungtier in die Pinguinhaltung fiel und so weiterlebte - er wurde "nur" erlöst, weil das zunehmende Gewicht so nicht mehr tragbar war.

    Beide Male habe ich "nichts" getan, ausser der Henne (tumoröse Form) bei ihrem ersten Schub zwei Vit B Injektionen mit 48h Abstand injezieren zu lassen. Das hat ihr ein glückliches Jahr beschert, ehe die Tumore Oberhand gewannen. Vielleicht hätte man auch regelmäßiger nachspritzen müssen? Wer weiss - bei der Obduktion kam ein Gänseei grosser Tumor am Legedarm zum Vorschein. (Überhaupt scheinen Tumore einen großen Anteil der Todesursache bei Hühnern zu sein)

    Seit Sommer 2014 - da starb die tumoröse Henne - gab es weder bei den 2014er noch bei den 2015er Küken Marekvorfälle.

    Allerdings habe ich auch seit 2013 (da erkrankte die tumoröse Henne) keine Fremdtiere mehr in den Bestand geholt, sondern aus BE selbst gezogen!

    Ich besuche keine Ausstellungen mehr, keine Märkte und fremde Hühnerhalter haben mein Gehege schon sehr lange nicht mehr betreten. Wildvögel halten sich IM Gehege nur selten auf, Spatzen fressen schon lange nicht mehr mit, (Hygiene ist mir da sehr wichtig - kein Futterstreuen und liegenlassen im Gelände!) und Mäuse hält das Wiesel im Zaum.

    Dass man, bzw die Hühner, vor Infektionen und derlei Späßen nicht gefeit ist, bewiesen meine Hühner aktuell erst - aber was ich tun kann, tue ich.

    Übrigens hat auch eine Freundin so bei einer Marekseuche mit typischem Verlauf gehandelt. Der Bestand ist durchgeseucht, seitdem war nie wieder was. TOITOITOI!
    Geändert von FliegenFly (15.01.2016 um 19:12 Uhr)
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