Was "bettelhuhn" hier über alte Rassen schreibt, dem kann ich mich nur anschließen, insbesondere,dass die Sondervereine (SV) mehr denn je gefordert sind.

Gerade bei Ramelslohern habe ich vor rund 10 Jahren, als ich noch in der Generhaltung als Funktionär sehr engagiert war, recherchiert, dass es deutschlandweit nur rund 10 Züchter vom weißen und dem eigentlichen Standardfarbschlag geben soll. Da werden inzwischen kaum mehr geworden sein. Deren Beispiele bei anderen klassischen deutschen ehemaligen Wirtschaftsrassen ließen sich noch weiter fortsetzen.

Was zu die von mir vorgeschlagenen Zuchtmethoden betrifft, so kann auch ich mich nur mit der Herdbuchzucht mit möglichst viel erfassten Parametern je Zuchttier identifizieren. Allerdings kenne ich sehr viele Kleintierzüchter und deren Einstellung und dem Faktum, dass es sich für die meisten Halter und Züchter um ein Hobby im herkömmlichen Sinn handelt. Demzufolge war es mir auch ein Anliegen, gewisse Notwendigkeiten, die Herausforderung der Generhaltung zwar anzusprechen, doch keineswegs allfällige Neulinge zu "verschrecken". Das Faktum der Inzuchtproblematik kann man bei kleinen Populationen und Beständen, dem Usus der herkömmlichen Haltung mit wenig Hähne/mehreren oder vielen Hennen, nicht umgehen.

Ich möchte an dieser Stelle noch anführen, dass es züchterisch sehr wertvoll ist, wenn man Stämme mit 3 - 5 Hennen hält, also nicht etwa 1,12 - 15, sondern eher 3-5 x 1,3-5. Alles hängt aber von den jeweiligen Platzverhältnissen des jeweiligen Züchters ab. Natürlich müssen die Hähne auch in der übrigen Jahreszeit gehalten werden können und können bei begrenztem Auslauf entweder nur separat gehalten werden oder bei Bekannten, wie es bei mir teils der Fall ist. Die Einteilung der Stämme ist bekanntlich nur während der Zuchtperiode von Nöten.

Wenn ein Hahn mehrere Hennen zugeteilt bekommt, so lassen sich wieder Rückschlüsse auf den jeweiligen Zuchtwert des betreffenden Hahnes schließen, letztlich auf auf Hennen, wenn man die Qualität der Nachzucht mit verschiedenen Partnern vergleicht.

Stammbaumzucht bedeutete für viele Züchter, oder besser Halter, leider einen zu großen Aufwand, was ich persönlich keineswegs nachvollziehen kann. Für mich ist Zucht nur dann interessant und relevant, wenn ich den Zuchtwert eines Zuchttieres über möglichst viele Parameter, was v. a. über die Qualität der Nachzucht möglich ist, erheben kann.

Vielen Haltern/Züchtern ist es aber möglich, wenigstens 2-3 zuchttaugliche Hähne in 2-3 Stämme einzuteilen, was etwa 2-3 x 1,3-5 bedeuten würde. Das bedeutet natürlich eine wesentliche Entschärfung der relativen Inzuchtsteigerung/Generation. Allerdings sollte man bei diesem System wenigstens die Abstammung der Nachzucht zum betreffenden Zuchtstamm kennen, wenn man schon auf Stammbaumzucht, respektive Fallennest, verzichten möchte oder muss. Die genetische Drift Richtung einzelner fruchtbarer Zuchttiere, bzw. deren Stämme, sollte zumindest überschaubar sein.

Faktum ist jedenfalls, je mehr Hähne eingesetzt werden können, desto geringer die relat. Inzuchtsteigerung/Generation. Natürlich kann auch eine gute Zusammenarbeit, ein regelmäßiger Zuchtaustausch unter Züchtern dieses Ansinnen unterstützen. Freilich setzt das eine gewisse Kongenialität unter den Züchtern voraus, was auch recht selten der Fall ist....

In der Hoffnung, sich möglichst verständlich ausgedrückt zu haben, verbleibt

Altsteirer