
Zitat von
Hermann20
In diesem Thread wurden einige Aspekte richtig, andere nicht ganz richtig beschrieben. Der eigentliche Grund für die Subventionen wurde m. E. bisher aber gar nicht angesprochen: Einerseits ist unsere Landwirtschaft aus verschiedenen Gründen im Weltmaßstab in vielen Segmenten nicht wettbewerbsfähig; klimatische- und strukturelle Nachteile etc. sind nun mal da und nicht änderbar. Andererseits kann wohl niemand ein Interesse daran haben, dass unsere Landwirtschaft (in unserer schwarzen Vergangenheit nannte man das viel bezeichnender den Nährstand!) im internationalen Wettbewerb zugrunde geht und wir ausgerechnet bei unserer Ernährung völlig abhängig werden.
Wer also fordert, die Subventionen ganz abzuschaffen, muss sich darüber im klaren sein, dass das das Ende unserer Landwirtschaft in großen Bereichen bedeuten würde. Das würde unsere Landschaft ziemlich verändern und wir wären dauerhaft, auch in Kriesenzeiten!, darauf angewiesen wären, ausreichend Nahrungsmittel aus anderen Märkten beziehen zu können. Kein schönes Gefühl erpressbar zu sein. Das Putin uns den Gashahn zudrehen könnte ist im Vergleich dazu eher harmlos.
Im Zuge der weiteren Entwicklung und in dem immer stärker werdenden Bedürfnis, die Landwirtschaft von außen immer detaillierter steuern zu müssen, wurden Gesetze und Vorschriften entwickelt, die zu dem geführt haben, was wir heute haben, einen zig Milliardenkostenblock der einen Beamtenapparatschick zur Verwaltung erfordert, der seines gleichen sucht. Gleichzeitig wird den Bauern ein Administrationsaufwand aufgebürdet, der von vielen ohne Expertenhilfe gar nicht bewerkstelligt werden kann.
Eines ist sicher, niemand würde lieber ohne die Abhängigkeit vom Subventionstropf leben können als die Landwirte selber.
Geändert wurde die Subventionspolitk in den letzten Jahren immer mehr zugunsten von Biolandwirtschaft, kleineren Betrieben, Gründland etc. also schon in die Richtung die oben gefordert wurde. Den beklagten Maisanbau haben wir ausschließlich der Forderung aus "der grünen Ecke" nach nachwachsenden Rohstoffen zu verdanken, es ist keine Erfindung der Landwirtschaft!!! Sie tut nur genau das, was die Politik von ihr fordert. Und kontrolliert wird die Subventionsvergabe sehr engmaschig und es müssen sehr detaillierte Nachweise der verschiedensfen Art laufend erbracht werden. Verstöße werden mit saftigen Strafen geahndet.
Last but not least, Bauern sind nicht per se Umweltfrevler, Subventionsschinder oder Faulenzer auf Kosten anderer. Die allermeisten von ihnen sind der Natur verbundener und fühlen sich ihr mehr verpflichtet als die meisten Gutmenschen aus den Städten das jemals werden nachfühlen können.
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