Kunstbrut im September?

[Rubin82]

Hi ihr,

also ich habe mich noch sehr wenig mit Kunstbrut befasst, möchte das im kommenden Sommer aber gerne ändern.
Ich bin im September auf Island und auf dem Hof, zu dem ich fahre, gibt es isländische Landnahmehühner.
Aber ich lese überall, dass man ja im Frühsommer brütet. Die Gelegenheit für mich, Bruteier mit zu nehmen wäre ja aber super.
Spricht da was dagegen?
(Wie gesagt, ist nur mal ne Interessenlage vorab, habe mich ansonsten noch nicht mit der ganzen Materie beschäftigt).

Gruß,
Sonja

[Roy]

Huhu. Kein Problem. Viele Züchter brüten sogar im Dezember/Januar und so. Also kein Problem.


lg

[Rubin82]

Echt? Das ist ja cool. Ich dachte wirklich, das wäre ein Problem, weil die Kleinen ja auch vor dem ersten Frost an draußen gewöhnt sein müssen und so.
Dann kann ich mich ja jetzt mit der Materie befassen *freu*.

[catrinbiastoch]

Du bräuchtest einen überdachten ,windgeschützten Auslauf mit Rotlichtlampe . So können sich auch Herbst und Winterkinder ganz gut entwickeln . L.G. Catrin

[elja]

Die, die im Dezember oder Januar brüten machen das, weil sie sehr langsam wachsende große Rassen haben, die lange brauchen, bis sie fertig sind. Da gehe ich mal davon aus, dass passende überdachte Ausläufe etc da sind. Die Küken wachsen in die heller werdenden Tage rein. Bei dir würden die Küken in gekürzter werdenden Tage einwachsen. Da wirst du doch viel besser vorbereiten müssen und auch die passenden Räumlichkeiten haben. In deinem speziellen Fall würde ich es allerdings auch versuchen.

[ollok]

...Die Küken wachsen in die heller werdenden Tage rein. Bei dir würden die Küken in gekürzter werdenden Tage einwachsen. Da wirst du doch viel besser vorbereiten müssen und auch die passenden Räumlichkeiten haben. In deinem speziellen Fall würde ich es allerdings auch versuchen.

Das sehe ich ähnlich.
Das "hineinwachsen" in die längeren Tage hat einen großen Einfluss auf die Vitalität der Tiere. Wenn Du die Möglichkeit hast, das entsprechend zu beeinflussen (und natürlich unter den besonderen Umständen) würde ich es auch versuchen.

[Ernst]

Echt? Das ist ja cool. Ich dachte wirklich, das wäre ein Problem, weil die Kleinen ja auch vor dem ersten Frost an draußen gewöhnt sein müssen und so.
Dann kann ich mich ja jetzt mit der Materie befassen *freu*.

Wenn es wirklich so wäre, wie Roy sagt, wäre es wirklich cool. So ist es aber nicht. Es macht schon einen Unterschied ob ein Küken im September oder im Januar schlüpft. Das Januarküken wächst mit länger werdenden Tagen auf. Wenn es nach einigen Wochen von der Aufzuchtbox in den Stall wechselt, in dem noch eine Wärmeplatte installiert ist, kann es im März schon die warmen Frühlingstage genießen. Das Septemberküken dagegen wächst bei immer kürzer werdenden Tagen der kalten vegetations - und insektenlosen Zeit entgegen. Diese Küken sind den Januarküken gegenüber immer benachteiligt. Auch wenn hier immer etwas anderes behauptet wird, ist das nun mal Fakt. Deshalb kann man von einer Herbstbrut nur abraten.

[Rubin82]

Das klingt einleuchtend.

Aber was bedeutet konkret: "Macht sich in der Vitalität bemerkbar"?
Wie äußert sich das?

Und welche Vorbereitungen, Räumlichkeiten, etc. bräuchte ich für eine Herbst- Brut?

In Bezug auf die Legeleistung fand ich den Schlupfzeitpunkt des Schlupf meiner jetzigen Hühner (spätes Frühjahr) aber auch nicht so gut, insbesondere die Marans kamen direkt zur kalten Jahreszeit = Mauserzeit in die Legereife und hörten umgehend wieder damit auf. Sie sind jetzt ein dreiviertel Jahr alt und haben sozusagen noch überhaupt nicht richtig gelegt.

Hm, was mache ich jetzt mit den Isis?

[elja]

Meiner Meinung nach brauchst du einen großen beheizbaren Raum mit Tageslicht und Tageslichtlampen, das ganze natürlich steuerbar. Und natürlich eine Wärmeplatte. Dazu passendes Kükenfutter und nicht nur Fertigfutter. Die Industrie zieht das ganze Jahr Küken auf. Es geht schon, nur nicht so gut und ist m.E. ziemlich aufwändig.
Viel Erfolg