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Thema: Henne mausert mitten im Winter

  1. #31
    Avatar von Bohus-Dal
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    Meiner Meinung nach wird da oft was verwechselt. Obwohl Hühner ja gar nicht aus unseren Breitengraden kommen und der Winter also sowieso schon mal "unnatürlich" für sie ist, kommen sie mit Kälte gut zurecht. Das liegt an ihrem isolierenden Federkleid, und es gibt Ausnahmen wie Ko Shamo, die eben kein dichtes Gefieder haben. Auch ist die Oberfläche im Verhältnis zum Körpervolumen größer, je kleiner das Huhn ist, somit haben Zwerge mehr Wärmeverlust. Das ist an sich auch noch kein Problem, schließlich überleben auch Wintergoldhähnchen mit ihren 4-5g den Winter auch in Nordeuropa. Je kälter es ist, je kleiner und schlechter isoliert das Tier ist und je schnelleren Stoffwechsel es hat, desto mehr muß es fressen, um sich warm halten zu können. Kein einheimischer Vogel mausert im kältesten Winter. Das Gefieder ist wie unsere Kleidung, es schützt vor Kälte. Kein Mensch würde im Winter nackt durch die Gegend laufen, aber die Hühner sollen das tun? Ja, sie überleben, und wenn das Huhn nur halbnackig ist, gut frißt, munter ist und freiwillig durch den Schnee rennt, ist ja alles schön und gut. Aber ich finde, es gibt Fälle, wo das schon an Tierquälerei grenzt. "Die halten mehr aus, als man denkt" wird dann argumentiert und das arme zitternde elendige Huhn im Garten stehen gelassen. Ich bin echt nicht fürs Verweichlichen, habe weder Heizung noch Licht im Stall und finde, außer bei Schneesturm haben die tagsüber im Stall nichts zu suchen. Aber einmal habe ich tatsächlich ein mauserndes Huhn ins Haus geholt. Sie wäre mir nicht erfroren, aber sie hat gelitten. Drinnen ist sie im wahrsten Sinne des Wortes aufgetaut und hat ihren Aufenthalt sehr genossen. Sobald sie halbwegs Federn geschoben hatte, kam sie natürlich wieder raus.

    Anne1.jpgAnne2.jpgAnne3.jpgAnne4.jpg

    Also: normale Mauser im Herbst - alles gut. Extremmauser bei großer Kälte - Pullover anziehen, Wärmelampe aufhängen oder Huhn ins Haus holen. Energiereiches Futter für ein nicht verfettetes Huhn während der Mauser sehe ich auch nicht als Problem. Wobei manche auch nicht so den Appetit haben, ich habe gerade so ein Häufchen Elend, die ist zwar nicht nackt und scheint nicht zu frieren, es ist auch recht mild draußen. Aber sie frißt wenig und geht um 13 Uhr auf die Stange. Manche wirken fast krank, wenn sie mausern, die Mauser ist wirklich anstrengend.

    Ich würde mir wie üblich wünschen, daß man das Individuum und seine Bedürfnisse sieht. Die meisten Hühnerhalter müssen nie einem Huhn einen Pullover anziehen, aber in einzelnen Fällen kann es nötig sein. Einfach genau hingucken und von Fall zu Fall beurteilen, ob das Huhn leidet.



    Zitat Zitat von Kleinfastenrather Beitrag anzeigen
    Ich meinte nur, das es doch unnötig ist, den Hühnern im Winter extra Fett zu geben, da das Federkleid gut genug schützt.
    Welches Federkleid? Es geht hier um nackige Hühner.



    Zitat Zitat von hein Beitrag anzeigen
    ... ich kenne auch einige Hühnerzüchter bzw. ich kannte sie.....

    Die haben grundsätzlich im Winter - ca. 4-6 Wochen vor der Zucht oder vor dem Eiersammeln die Tiere 10-12 Tage komplett hungern lassen! Die Schwachen haben das nicht überlebt und die Starken hatten Diät und haben abgenommen. Eben beste Voraussetzungen für die neue Zucht!
    Gut, daß Du Dich davon distanzierst. Sicher ist es gut, wenn das Futter zwischendurch auch mal alle ist und die Hühner nicht verfetten. Aber 10-12 Tage komplett ohne Futter?! Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, daß ein Huhn das überlebt, im Sommer nicht und schon gar nicht im Winter. Vielleicht waren die freilaufend und konnten sich wenigstens noch irgendwas zum Überleben zusammensuchen.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  2. #32
    genannt Heini Avatar von hein
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    Zitat Zitat von Bohus-Dal Beitrag anzeigen
    ................
    Gut, daß Du Dich davon distanzierst. Sicher ist es gut, wenn das Futter zwischendurch auch mal alle ist und die Hühner nicht verfetten. Aber 10-12 Tage komplett ohne Futter?! Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, daß ein Huhn das überlebt, im Sommer nicht und schon gar nicht im Winter. Vielleicht waren die freilaufend und konnten sich wenigstens noch irgendwas zum Überleben zusammensuchen.
    Ich habe ja auch extra geschrieben, das das die alten Züchter sehr oft so gemacht haben - nicht das das Heute auch noch so ist.

    Aber ich kenne bzw. kannte noch Züchter, die das vor 50 Jahren noch so gehandhabt haben. Aber wie gesagt - vor 50 Jahren.

    Heute würde ich das NIE machen und ich würde jeden anzeigen, der das noch so machen würde
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

    Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
    die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“



  3. #33
    Avatar von Knallerbse
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    Ich finde deinen Text sehr schön formuliert @Bohus-Dal Und ich bin mir auch sicher, dass meine halbnackte Frida die letzten Tage ganz schön friert zwischendurch. Wenn sie mit den anderen läuft, scharrt oder badet ist sie vergnügt und munter. Aber zwischendurch sitzt sie schon mal sehr stark aufgeplustert in der Gegend herum und man sieht ihr an, dass sie fröstelt.

    Aber die Federn wachsen in einem fast erschreckenden Tempo schon wieder nach. Ich denke, dass @hein absolut Recht hat, wenn er sagt, dass die Federn bei Kälte deutlich schneller kommen. Im Sommer haben meine Hühner schon einmal teilweise gemausert. Da waren sie wochenlang nackt unterm Bauch. Und auch das verlieren der Federn hat sich viel länger hin gezogen.
    Nachdem Frida verganges Wochenende innerhalb von zwei Tagen einen Großteil ihres Federkleides abgeworfen hat, waren gestern schon die ersten "Stoppelchen" zu sehen und heute sind sie bereits mehrere Zentimeter lang. Der Wahnsinn, wie schnell das geht. Man kann beim wachsen förmlich zusehen Ich denke, sie wird schon in wenigen Tagen ein halbwegs wärmendes neues Federkleid haben und somit der Kälte nicht mehr so schutzlos ausgeliefert sein. Am Wochenende soll es ja relativ mild werden, da muss sie hoffentlich ohnehin nicht frieren

    Gesendet von meinem HRY-LX1 mit Tapatalk
    Geändert von Knallerbse (13.11.2020 um 15:09 Uhr)

  4. #34

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    Das war meine 4 jährige Dottie. Ein Opfer zu später Mauser?
    Die letzten beiden Nächte waren einige Grad unter Null und gestern lag sie morgens tot im Stall.

    20201121_092230.jpg

    Ob sie einfach erfroren ist oder zu Alter, Kälte und Mauserstress noch was anderes dazu kam kann ich nicht sagen.
    Untertags sah sie die letzten Tage noch recht vital aus und hat normal gefressen. Allerdings hat man ihr beim Kälteeinbruch das Frieren schon angesehen.
    Aber nachdem ich hier im Forum immer nur gehört habe, Hühner hätten keinerlei Problem mit Kälte, habe ich sie laufen lassen.
    Abends flog sie nicht mehr auf die Stange, ich dachte wegen der fehlenden Federn, und ich habe sie raufgehoben, damit sie zwischen den anderen warm sitzt.
    Hat aber offensichtlich nichts geholfen.

    Im Nachhinein fürchte ich, dass ich den Beitrag von Bohus-Dal besser vorher gelesen hätte. Ich ärgere mich auch über mich selber, weil ich mich ganz gegen meine sonstige Haltung von der nicht immer fundierten Meinung Dritter habe beeinflussen lassen hart zu bleiben obwohl mein Herz eigentlich was anderes sagte. Ich betreibe schließlich die Hühnerhaltung nur zum Spaß.
    Ein paar Tage im Katzenkorb schlafen hätten ihr sicherlich nicht geschadet. Ob's genutzt hätte steht natürlich in Frage.
    Geändert von Mikromeister (22.11.2020 um 19:34 Uhr)

  5. #35

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    Die Arme war schon arg nackig.
    Aber hattest du nicht irgendwo geschrieben das du schaust das keine Minusgrade im Stall sind?
    Wenn man ihr tatsächlich tagsüber das Frieren oder depressives Mauserverhalten angesehen hat, hätte man sich vielleicht wirklich was überlegen sollen.
    Wie hat sie so gefressen? Hast du was unterstützendes für die Mauser gegeben?
    Kannst du sie mal wiegen?
    1.14 Gr. Wyandotten

  6. #36
    Avatar von Blindenhuhn
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    Das tut mir sehr leid um deine Dotti!
    Ich habe einen unbeheizten Hühnerstall, 1 Fenster, die Lüftungsschieber unterm Dach und noch zusätzlich ein kleines Fenster sind auch im Winter offen/gekippt. Allerdings habe ich an einem Ende der Sitzstange eine Wärmelampe hängen. Mein derzeit halb-nackiges Mauserhuhn sitzt da in der Nacht immer drunter. Klar kommen gesunde, vollbefiederte Huhnis mit Kälte gut klar und sterben nicht daran, aber ob sie sich auch wohlfühlen?
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  7. #37

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    Der Stall ist winddicht, trocken und passabel isoliert. Ob es da immer frostfrei ist kann ich nicht sagen, aber die vergangenen Nächte wahrscheinlich schon.
    Das Huhn ist nicht abgemagert und hat gefressen wie immer. Viel Grün-Auslauf, Körnermix und Mehlwürmer als Leckerli. Jegliches Spezialfutter schauen die mit dem Arsch nicht an.
    Ich sehe eigentlich nicht, dass die krank war. Wiegen geht nicht mehr. Ist schon unter der Erde.

    Letztes Jahr hat sie auch schon so explosionsartig gemausert, aber da hatte sie einfach Glück mit dem Wetter.
    Im Jahr davor war's gar im Dezember, aber nicht so krass.

  8. #38
    Avatar von Schnappi66
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    Arme Dottie! sie hat ja gar nichts mehr an gehabt wo ein wenig isolieren können hätte. Sie dürfte mit ziemlicher Sicherheit erfroren sein. Auch wenn Hühner mit Kälte gut klarkommen, dann gilt das aber sicher nicht wenn sie keine Federn mehr haben. So viel Energie wie sie da zum zittern und warmhalten für ihre normale Körpertemperatur bräuchten können sie ja gar nicht aufnehmen und umsetzen.
    Wenn meine Tiere bei den jetzigen Temperaturen mausern, dann würde ich die schon rein holen wenn sie nur einen Teilbereich, wie z.B. Brust oder Bauch, oder Rücken so nackig hätten.
    liebe Grüße
    Schnappi

  9. #39
    Avatar von Bohus-Dal
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    Zitat Zitat von Mikromeister Beitrag anzeigen
    Ich ärgere mich auch über mich selber, weil ich mich ganz gegen meine sonstige Haltung von der nicht immer fundierten Meinung Dritter habe beeinflussen lassen hart zu bleiben obwohl mein Herz eigentlich was anderes sagte.
    In solchen Fällen schadet es echt nicht, aufs Bauchgefühl zu hören. Tut mir leid um Dein Huhn
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  10. #40

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    Ich hänge mich hier einmal an, denn eine meiner Hennen hat jetzt anscheinend auch entschieden, zu mausern. Bisher hat sie nur ein paar Federn an Kopf und Hals verloren und ist noch nicht wirklich kahl. Tagsüber ist sie auch ganz normal mit den anderen Draußen, nur abends ist sie schon etwa eine halbe Stunde vor den anderen auf der Sitzstange.

    Meine Frage ist jetzt, ab welchen Temperaturen würdet ihr bei einem Huhn in der Mauser eine Wärmelampe aufhängen oder das Huhn eventuell sogar rein holen? Gerade hat das Huhn ja noch praktisch alle Federn und scheint nicht zu frieren, aber ich möchte vorbereitet sein, wenn die Mauser weiter geht.
    Bisher war es diesen Winter noch nicht sehr kalt, die Temperaturen lagen auch nachts nur knapp unter dem Gefrierpunkt. Im Stall war es bisher nicht (dauerhaft) unter Null, morgens war die Tränke nämlich nie eingefroren, laut Thermometer sind es morgens meistens so 1-2 °C.
    Übers Wochenende soll es nachts deutlich kälter werden, weil das Gefieder ja bis auf ein paar Stellen am Kopf noch vollständig ist, mache ich mir jetzt noch keine Sorgen. Es geht mir wie gesagt eher darum, wie das aussieht, wenn das Huhn mehr Federn verloren hat.

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