Hi Ira,
jetzt muß ich doch noch einiges dazu sagen:
Gluten Unverträglichkeit bedeutet daß die Menge entscheidend ist, geringe Mengen werden vertragen.
Zölliakie ist eine Allergie, jedoch eine Kontakallergie. Bei sehr geringen Mengen ist die "Kontaktfläche" sehr gering und daher auch die Auswirkung unter der Schwelle daß es auffällt.
Bei gleichen Rohren: Weizen hat um das Korn eine Hülle, diese wird beim Mahlen abgeschält und bildet mit dem Keimling die Kleie.
Nur gebrochene Körner können Klebereiweiß an die Rohre abgeben. An glatten Rohren haftet nicht viel. Am glatten Maiskorn auch nicht. Wenn du den Mais noch wäschst ist nichts mehr dran (eine Menge die etwas bewirken kann).
Weizen enthält ~13%. Dinkel mehr, Roggen deutlich weniger.
Übrigens: Bis 2mg / 100g "Produkt" ist das Nahrungsmittel "glutenfrei" nach Kennzeichnungsverordnung.
Nun noch einige Anmerkungen zum Web als Informationsquelle: Ich habe um Werte zusammen zu sammeln jede Menge Informationen neben Unsinn entdeckt.
Aussagen wie:
- Kleberweiweiß wird zugegeben um die Feuchte zu erhöhen - Der Kleber erhöht die Gasmenge die gehalten werden kann, an der Feuchte ändert er nichts - umgekehrt ist es: Sehr lockere Brötchen sind extrem schnell trocken.
- Sauerteig baut Kleber ab - Sauerteig baut bei Roggen unerwünschte Stoffe ab, nicht bei Weizen oder Dinkel. Bei diesen wird (neben dem Geschmack erhöht) die Anfälligkeit für Schimmel massiv vermindert. Unser Dinkel-Sauerteig-Brot (Dinkel 1050, eigener Sauerteig, Wasser und Salz) wird in einer Gefriertüte aufbewahrt um es feucht zu halten. Auch wenn wir knapp eine Woche brauchen um es zu essen hat es noch keinen Schimmel (und ist nicht trocken). Würde der Kleber nennenswert abgebaut dürfte ein Sauerteigbrot nicht "aufgehen".
- Sinnvolle Werte (Glutengehalt im Mehl 13%, Anteil im Teig ~ 30% (durch Wasseraufnahme)) werden verkürzt als "Bäcker geben bis 30% Gluten zu". Das macht kein Bäcker der rechnen kann - Kleber ist teurer als Stärke. Zu viel mindert den Gewinn (und Bäcker haben einen hohen Materialdurchsatz). Frag mal den Müller deines Vertrauens nach Kunden "Bäcker" gegen "Hobbybäcker" . . . und in der Brotfabrik wird mit noch spitzerem Bleistift gerechnet. Viel Kleber ist viel Luft sieht gut aus ist aber ab einer gewissen Grenze nicht mehr wirtschaftlich.
Seitan (in der Veggie/Alternativen Szene sehr geschätzt) besteht zu fast 100% aus Klebereiweiß (ausser dem Wasser).
Ich kann mich daher nur @Laura anschließen: Durch den hohen Energieumsatz und der damit einher gehenden Menge an Futter ist die Kleberaufnahme bei Küken so hoch daß sie nicht lange leben könnten. In den ersten 8 Wochen frisst das Kleine 1.5kg (Angabe von Futtermittelherstellern) im Schnitt also knapp 200g / Woche (am Anfang natürlich weniger hintenraus mehr), Bezogen auf das Körpergewicht fressen sie am Anfang am meisten. Davon ist ein großer Teil Weizen. Das ist bei Zölliakie nicht zu überleben bei Intolleranz kann es auch nicht richtig wachsen.
Gruß Johannes
Nachtrag: Beim Keimen wird es abgebaut. Die Pflanze braucht das Eiweiß um Masse zu bilden.
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