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Thema: Hühner-Zuneigung!

  1. #21

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    @Nudel,
    ich denke, du kannst deine Frage(n) auch selbst beantworten.
    Wie soll ein einzelnes Huhn, "huhnig" leben, wenn es weder Artgenossen noch ein Hühner- gerechtes Umfeld hat.
    Hinzu kommt, dass das "Kind" sicher kaum 24 Std. mit dem Huhn verbringen wird...

    Und die "Prägung" auf dem Menschen, im Vergleich zum Hund, ist dem Huhn insofern nicht gegeben,
    da dass Huhn zwar schon ein "Haustier" ist, aber eben nicht wie der Hund über Jahrtausende so durch die Haltung im unmittelbaren menschlichen Kontakt/ Zusammenarbeit geprägt wurde, dass dieses den Menschen als "Bindungspartner" akzeptiert.


    @Wum
    Ein etwas vergleichbares Thema war la das über "können Hühner Trauer empfinden".
    Und ich sehe es wie du, wenn "Emotionen" in die eine Richtung- Abneigung möglich ist,
    dann auch Zuneigung.
    Gegenseitige Gefiederpflege habe ich auch noch nicht beobachten können,
    wohl aber das enge Beieinander-Liegen im Auslauf..oder eben auch dass bestimmte Hennen stets gemeinsam unterwegs sind und auch auf der Stange den direkten Kontakt bevorzugen.


  2. #22
    Avatar von Danni
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    Das Thema ist echt interessant!
    Ich habe, nach dem der Hahn weg war, nie mehr gesehen das sich die hühner gegenseitig putzen etc.
    Aber man merkt schon deutlich Zuneigung und Abneigung und das hat nichts mit der Rangordnung zu tun.

    Eins meiner Hühnchen ist im Rang ziemlich weit unten. Ihre Freundin, mit der Sie immer unterwegs ist, ist im Rang weit oben.
    Wenn die Rangniedrige fressen will pickt eine andere Ranghöhere Henne sie weg. Oft greift Ihre Freundin die ja im Rang recht hoch ist ein und verteidigt sie, damit sie neben Ihr in ruhe fressen kann.

    Macht ja eigentlich keinen Sinn, wenn da nicht ein wenig Zuneigung dazugehört!?
    Warum sollte die Ranghohe Henne ihr Futter mit einer Rangniedrigen Henne teilen, wenn es doch nur um reine überlebens instinkte geht?
    1,3 Dresdner (Groß, Darth-Vader, Kahlschlag und Schurzi) 0,1 Orpington (Marilyn) 0,1 zugelaufener Sperber(Sinaloa) 0,1 DresdnerGrünlegermix (Kiwi) 0,1 DresdnerOrpi (Colossus)

  3. #23
    Kartenwum Avatar von Wum
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    Naja, Danni, das kann man jetzt so oder so interpretieren...

    entweder so wie Du in Deinem Beitrag als Verteidigung der rangniedrigeren Freundin...

    oder als Verteidigung des "eigenen" Futters gegen die widerum rangniedrigere Angreiferin, was dann zufällig für einen außenstehenden Menschen aussehen könnte, als würde die niedrige Freundin verteidigt, real aber dem Selbstzweck dient. Allerdings würde es dann keinen Sinn machen, die noch niedrigere Henne neben sich fressen zu lassen, es sei denn, diese wird als vergleichsweise nicht allzu große Konkurentin gesehen und deswegen eher geduldet.


    Dass Hühner im Auslauf und auf der Stange eng zusammensitzen kann neben möglicher Zuneigung auch einen ganz einfach lebenserhaltenden Hintergrund haben.

    Im Auslauf macht es mehr Sinn, wenn viele Tiere zusammen sitzen, denn dann ist die Chance für das einzelne Tier geringer, von einem Raubtier erwischt zu werden. Deswegen leben z.B. Gnus, Antilopen usw. in Afrika in so großen Herden.
    Und auf der Stange ist es einfach wärmer, wenn man eng beieinander hockt....


    ...ich liiiiiebe so philosophischen Kram
    Geändert von Wum (10.10.2014 um 09:45 Uhr)
    LG
    Wum

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  4. #24
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    Schönes Thema!
    Meine Hühner leben nach meiner Beobachtung auch eher neben- als miteinander. Klar, sie sind immer zusammen unterwegs, meist bleiben die Schlupf-Geschwister mehr zusammen. Aber Putzen oder so konnte ich noch nicht beobachten.
    Als allerdings die eine rote Zwerg-Wyandotte starb, kam ihre Schwester noch 2 Abende in der Dämmerung von der Stange runter und stellte sich vor den Stall und guckte, wieder rein und rauf auf die Stange, nach 1 Minute kam sie wieder runter, ging raus und guckte und das ganze bestimmt 5x...das war zum Steinerweichen!

    Am 3. Abend kam sie dann nur noch 1x raus, dann hat sie es aufgegeben.
    Also, wenn das keine Zuneigung und Vermissen ausdrückt....

  5. #25
    Kartenwum Avatar von Wum
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    Zitat Zitat von Garten-Ilse Beitrag anzeigen
    Schönes Thema!

    Am 3. Abend kam sie dann nur noch 1x raus, dann hat sie es aufgegeben.
    Also, wenn das keine Zuneigung und Vermissen ausdrückt....
    Ehrlich gesagt wüsste ich jetzt auch keinen logischen Grund, warum Tiere nicht trauern können sollen. Schließlich sind wir Menschen auch nur eine Tierart und unser Hirn vielleicht etwas weiter entwickelt, aber das kann ja nicht der Grund sein, dass wir Trauer empfinden und andre Tiere mit kleineren Hirnen nicht.
    Und da sind wir wieder bei den Gegensätzen, denn wo Trauer ist, muss m.E. andererseits auch zwangsläufig Zuneigung/ Freude möglich sein, auch wenn diese Gefühle bzw. das entsprechende Verhalten aus Menschensicht nicht ganz so ausgeprägt erscheinen mag, aber wer weiss das denn schon genau wie es in der "Tierseele" aussieht?!!

    Dass Tiere ihre Toten aus praktischen Gründen nicht begraben (einige machen das sogar...z.B. Ameisen) dürfte nachvollziehbar sein. Andererseits könnte man folgendermaßen argumentieren:
    Andre Länder, andre Sitten...mancherorts werden die Toten verbuddelt, mancherorts eher verbrannt oder in Höhlen aufbewahrt. Nennen wir es Tradition oder weil wir einen Ort der Erinnerung haben möchten. Dahingehend sind wir denktechnisch schon recht fortgeschritten gegenüber den Hühnern, glaube ich. Aber nochmal, das heißt ja nicht, dass die Hühner nichts empfinden, wenn sie "eine(n) Bekannte(n) verlieren.

    Vielleicht hält sich die nach außen hin praktizierte Trauer der Tiere auch nur in Grenzen, weil man mit dem eigenen Überleben schon genug zu tun hat "und weiter muss".
    Geändert von Wum (10.10.2014 um 09:56 Uhr)
    LG
    Wum

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  6. #26

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    Also ich brauche darüber auch gar keine Diskussion, ich bin mir sicher, dass Hühner Zuneigung und Abneigung fühlen können. Es ist noch keine 100 Jahre her da hat man Tieren im Allgemeinen jegliche Emotionen abgesprochen. Wer behauptet hat, dass Tiere Emotionen empfinden können, wurde ausgelacht.
    Heute ist das natürlich anders und man weiß , dass Tiere auch Gefühle haben. Das sie Trauer, Freude, Angst und
    auch Hoffnung empfinden.
    Es gibt natürlich Abstufungen, ein Gorilla fühlt anders als ein Huhn.

  7. #27
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    Ja, Recht hast Du, Wum!

    Die Hühner sind auch alle unterschiedlich, von handzahm bis sehr sehr scheu. Da es bis auf die eine übrige rote Schlupf-Geschwister sind, kann man es auch nicht mit der Haltung oder sonstwas erklären!
    Die Charaktere sind seit ich sie habe, nicht verändert: Simone ist unser Trompeten-Huhn: immer vorlaut und so bissl Hahn-Ersatz, mutig gegenüber allerlei Getier (Nachbars Katze ist fuchsfarben, da geht was ab hier...) und läst sich überhaupt nicht anfassen! Ulli ist zutraulich und lässt sich auch hochnehmen, wenn sie will, Claudi ist sehr vorsichtig aber neugierig hoch zehn und Simone ist eine ganz edle Dame, die stolziert immer durchs Gehege, staubbadet ständig und findet sich selbst wohl am allerschönsten!

    Zurück zur Trauer: Selbst wenn es nur Vermissen von Gewohntem sein sollte, sah die Ulli mir doch die nächsten Tage sehr mitgenommen aus! Sie ist "rumgerannt wie Falschgeld", so sagt man hier! Danach hat sie sich mehr den anderen angeschlossen. Vom Verhalten her eindeutig traurig, war unlustig, ließ die Flügel hängen etc.

    Ach Wum, Dein Motorrad ist eine Sie? Ist ja interessant!

  8. #28
    Avatar von _0tto_
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    Herr Erich Baeumer, der Autor des Buches "Das dumme Huhn" (Verhalten des Haushuhns), ist der Meinung, dass es vom Tier aus gesehen nur Minus- oder Plushühner gibt. Also solche die in der Hierarchie unter oder über ihm steht/en.
    Und das ist für jedes Huhn individuell.
    Es gibt für ihn demnach keine, von allen Hennen gleich anerkannte Hackordnung, sondern nur die persönliche.

    Ich füttere in einer kleinen Abgrenzung



    und beobachte, dass eine Henne, bevor sie den Futterplatz betritt vorher genau schaut wer da schon drin ist und ob es für sie unproblematisch sein wird auch dazu zu kommen.

    Die Sozialstruktur einer Hühnerschar ist kaum erforscht. Auch der oben erwähnte Autor ist kein diplomierter Verhaltensforscher sondern Hobbyanalyst und seine Schrift aus dem Jahr 1964.
    Es gibt jetzt so langsam Ansätze in der wissenschaftlichen Verhaltensforschung, die sich auch mit Hühnern beschäftigt.
    Bis wir aber soviel wissen wie über Hunde oder Primaten, das wird dauern.

    Im übrigen glaube ich bei Hühnern nicht an Zuneigung oder Ablehnung. Das sind Begriffe die nur der Vermenschlichung des Tierverhaltens dienen und Unsere Zuneigung oder Ablehnung zum Ausdruck bringen.
    Tiere sind meiner Meinung nach durch und durch Opportunisten, was für sie auch absolut Sinn macht.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Gruß aus der Kalkeifel

  9. #29
    Kartenwum Avatar von Wum
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    @Haitu, soll keine Beleidigung sein, aber ich persönlich finde es ziemlich ignorant und engstirnig, Hühnern Zuneigung und Ablehnung generell abzusprechen, aber jedem seine Meinung! Das Gegenteil kann ich schließlich auch nicht beweisen.

    Off Topic: Vielleicht wärst Du trotzdem so nett und würdest mir erklären, wie Du den Eingang mit der Gitterklappe in Deiner Futterabgrenzung umgesetzt hast (kann Huhn da einfach durchlaufen oder ist der Durchgang nur zu bestimmten Zeiten möglich? Auf den Bildern sieht es aus, als wäre es eine Art Pendelklappe, durch die Huhn einfach durchgehen kann?). Ich habe nämlich ein Spatzenproblem und das sieht mir nach einer praktikablen Lösung aus, nachdem meine Hühner nicht checken, wie sie ihren Trittfutterautomaten bedienen müssen/ sollten.
    Geändert von Wum (10.10.2014 um 11:01 Uhr)
    LG
    Wum

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  10. #30
    Avatar von _0tto_
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    Zitat Zitat von Wum Beitrag anzeigen
    @Haitu, soll keine Beleidigung sein, aber ich persönlich finde es ziemlich ignorant und engstirnig, Hühnern Zuneigung und Ablehnung generell abzusprechen, aber jedem seine Meinung! Das Gegenteil kann ich schließlich auch nicht beweisen.
    Ich fühle mich keineswegs beleidigt, weil das ein philosophisches Problem ist. Und bekanntlich gibt es so viele philosophische Sichtweisen auf das Leben wie es Menschen gibt. Und von meiner Seite aus stehen sie alle gleichberechtigt nebeneinander, meine eingeschlossen.


    Zitat Zitat von Wum Beitrag anzeigen
    Off Topic: Vielleicht wärst Du trotzdem so nett und würdest mir erklären, wie Du den Eingang mit der Gitterklappe in Deiner Futterabgrenzung umgesetzt hast (kann Huhn da einfach durchlaufen oder ist der Durchgang nur zu bestimmten Zeiten möglich? Auf den Bildern sieht es aus, als wäre es eine Art Pendelklappe, durch die Huhn einfach durchgehen kann?). Ich habe nämlich ein Spatzenproblem und das sieht mir nach einer praktikablen Lösung aus, nachdem meine Hühner nicht checken, wie sie ihren Trittfutterautomaten bedienen müssen/ sollten.
    Wie du schon erwähnst, es geht um die Spatzen.
    Ich musste eine Lösung finden, weil ich aus Platzgründen eine Hauptfutterstelle im Stall aus Hygienegründen nicht vertreten konnte.
    Da ist mir das mit der Pendeltür gekommen. Das notwendige Material konnte ich meinem Fundus entnehmen.


    Futterstelle04a.jpg Sinnvoller Weise sollte die Pendeltür so tief wie möglich gehalten sein, mit vielleicht 1cm Spiel. Da ergibt sich aber ein Problem: Wenn ein Huhn zurückschreckt könnte es sich zwischen Tür und unterer Begrenzung des Eingangs einklemmen und sich selber erwürgen.
    Darum habe ich die notwendigen Zentimeter auf oben und unten verteilt, insgesamt 8cm.
    Wenn man das Bild vergrößert, kann man sehen, dass bei (1) aus Draht selbst gebogene "Krampen", die einen größeren Hub ermöglichen, benutzt wurden.
    (2) ist ein Aluminiumröhrchen, längs geschlitzt, in das der Maschendraht seitlich eingeführt werden kann.
    Ich werde das jetzt nicht weiter beschreiben, weil das System letztendlich nicht befriedigend war.
    Ich habe ein Neues das viel besser funktioniert.
    Ich mache es jetzt mit Lamellen


    Futterstelle Ganze Sicht Lamellen.jpg Wie ich es gemacht habe und auf was man achten muss, kann ich demnächst in einem gesonderten Thread beschreiben.

    Ich werde nämlich den Eingang nochmals ändern und hoffe, dadurch auch noch verbessern. Dazu muss ich neue Lamellen schneiden, kann dann Fotos machen und erklären.
    Geändert von _0tto_ (10.10.2014 um 15:39 Uhr)
    Gruß aus der Kalkeifel

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