Ja, überkam mich vorhin so..
Ja, überkam mich vorhin so..
Das Problem ist aber nun mal leider, dass ein artgerechtes Leben für eine Hahn in der Führung eines Harems besteht. Also ein Hahn, 4-8 Hennen. Leider sind die Küken aber 50/50 männlich/weiblich. Auch reine Hahnentruppen verstehen sich irgendwann nicht mehr, weil die Natur es so vorprogrammiert hat.
Natürlich darf auch ein Hahn ins Tierheim, aber wie verschafft man ihm ein artgerechtes Leben?
Ein separierter Hahn auf Dauer im Tierheim ist für mich auch Tierquälerei.
Von der Problematik der Krankheiten, die so Tiere in andere Bestände reintragen können mal ganz abgesehen.
Aber das Aussetzen von Haustieren egal welcher Gattung ist und bleibt einfach eine Riesensauerei und lässt mir die Galle hochkommen. Wer Tiere hat, ist für sie verantwortlich. Wenn man nicht mehr weiter weis, holt man sich Hilfe.
Aber Hühner werden ja leider sowieso nicht ganz ernst genommen als vollwertiges Tier. Wäre nicht Corona gewesen, hätten wieder einige Radio- und Fernsehsender spasseshalber zu Ostern Supermarkt Küken ausgebrütet. Die sind ja so süß.. und ist ja so einfach... und bringt soviel Clicks..
Dass da vollwertige soziale Lebewesen entstehen blenden die meisten dabei aber völlig aus.
Immer wieder ein schlimmes Thema.. kam jetzt auch so über mich.
Da es sich hier um keine paarbildende Art handelt, spielt erstmal die ausgewogene Geschlechterverteilung keine Rolle. Hähne werden allein durch ihr Prachtgefieder den Feinddruck auf sich ziehen. Die Evolution ist hier den Weg gegangen, den vitalsten, also denjenigen Hahn zur Fortpflanzung kommen zu lassen, der trotz ungünstiger Färbung überlebt. In der Rassezucht heißt es nicht umsonst, der Hahn ist die halbe Herde. Somit ist dieser eine Hahn in der Natur wie in der Rassezucht wertvoller, als bei paarbildende Arten. Soll heißen: Es ist nicht unnatürlich, wenn der Überschuss über den Jordan geht. Der Lauf der Welt. Also: Guten Appetit!
naja, so die Theorie
Die Praxis sieht aber etwas anders aus, denn viele dieser Hähne, die sich keinen Harem und kein Revier erobern konnten, leben länger als der Prachtkerl, der die Damen führt. Sie warten auf ihre Chance, ihn zu beerben.
Die Revierchefs haben zwar Revier und Damen, aber auch einen hohen Stresspegel. Erstens müssen sie die Damen zufriedenstellen, zweitens müssen sie die Konkurrenz sorgsam im Auge behalten und auch immer wieder kämpfen. Das zehrt an der Substanz. Und die Damenwelt ist durchaus auch nicht abgeneigt, sich gelegentlich heimlich einem in an der Reviergrenze patrouillierenden anderen Hahn hinzugeben, um ein bischen genetische Diversität im Nest zu haben
Gut, aber die sind entsprechend wenige und wenn die es schaffen sollten,
haben die auch eine zweite Chance verdient.
Die Fortpflanzungzeit ist ja zeitlich begrenzt.
Und, richtig....sorgt damit für genetische Vielfalt.
Schließlich ist das mit dem Fremdgehen, keine menschliche Erfindung.
Bankivahuhn-Stadtpopulation in Singapur:
https://www.youtube.com/watch?v=5iy9Ix8-GjU
Hähne und nochmals Hähne... (ohne Wertung; ich weiß nicht, welche Jahreszeit da gerade herrscht und ob das alles Brüder sind...)
"Never attribute to malice that which could easily be explained by stupidity!" (Hanlon's law)
Der kann genauso schön fliegen. Macht er aber sehr selten.
IMG_20200412_164609_001_COVER_copy_600x734.jpg
Das ist Budy, ein Mix aus Buschhuhn und Westfälischem Totleger, inzwischen 4,5 Jahre alt
Meine Tiere kommen NICHT in den Topf und die wissen das!
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