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Thema: Geschichtenerzähler wörtlich genommen

  1. #1
    Avatar von Lupus
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    Geschichtenerzähler wörtlich genommen

    Hallo zusammen,
    wie Ihr sicherlich wißt, hat das Bergische Land seinen Namen nach den Grafen von Berg erhalten.
    Nach einer Legende haben Mitglieder dieses Adelgeschlechtes auch Langkräher-Hühner, die Ahnen der Bergischen Kräher, ins Bergische Land, von einem Kreuzug mitgebracht.
    Eine weitere regionale Legende ist die Legende von der Wolfs- und der Feeneibe zu Dahlhausen.
    Vor langer, langer Zeit, noch bevor die tiefen und undurchdringlichen Eichen- und Buchenwälder im Tal der Wupper von Menschen bewohnt waren, lebte zwischen den heutigen Ortschaften Beyenburg und Krebsöge eine wunderschöne Fee, die wurde immer von einem strohgoldenen Wolf begleitet.
    Eines Tages ergab es sich, dass eine Jagdgesellschaft mit der Brackenmeute auf der Jagd nach dem Ur, dem Wisent und dem wilden Keiler, das Tal der Wupper streifte.
    Der wildeste Jäger, ein blonder Bursche von edlem Geblüt, der mit den Hunden voranritt, sah die Fee und den Wolf. Sein Herz entflammte für die schöne Erscheinung und er nahm die Verfolgung der flüchtenden entschwebenden Wesen auf.
    Die Wupper war noch ein wilder Fluß, der sich selbst das Bett grub und öfters seinen Lauf änderte.
    Wo sich heute die Wupperinsel nahe der Ortschaft Dahlhausen befindet, endete die wilde Hatz. Die Hunde hatten den Wolf gestellt. Der Jäger nahm seinen Bogen und den Speer aus Eibenholz und erlegte den Wolf.
    Als er zu dem Wolf ging, war der nicht auffindbar. Der Jäger legte seinen Bogen am Erlegungsort nieder. Er nahm seinen Speer und ging zu der Stelle, von wo er die Fee entfleuchen sah. Als er weder die Fee noch den Wolf fand, rammte der Jäger seinen Speer in den Boden.
    Am Erlegungsort des Wolfes wachsen heute noch auf der Wupperinsel Eiben, umrankt von gelblühenden Wildrosen. Rote Wildrosen umranken die Eibe an dem Ort, wo die Fee für immer verschwand. Die Eiben heißen im Volksmund "Die Wolfseibe" und "Die Feeneibe".
    Weder der Wolf noch die Fee wurden jemals wieder gesehen. Man sagt, dass in dunklen Nächten, wenn der Wind die Wolken jagt und die Äste der Buchen und Eichen zaust, man im Tal der Wupper, entfernt ein sehnsüchtiges Heulen, wie das eines Wolfes hören kann.
    Von den Berghöhen sieht man, besonders im Frühjahr und im Herbst, zwischen Nacht und Traum, die Feenschleier durch das Tal der Wupper ziehen.
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  2. #2
    Avatar von WILDFLOh
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    Danke, schöne Geschichte...

    ...aber vielleicht ist das auch der HüFo-Lupus der da in dunklen Nächten, wenn der Wind die Wolken jagt, sehnsüchtig heult...

  3. #3
    Avatar von witte5
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    Ja wirklich eine schöne Geschichte.

    @Wildfloh: Ich sehe es richtig vor mir: Lupus als Geisterwolf heulend nach Unterstützungskarten für sein (noch) schönes Tal.

    Hoffen wir mal, dass viele ihm helfen und er sich nicht heiser heulen muss
    Lärm beweist gar nichts. Eine Henne, die ein Ei gelegt hat, gackert, als sei es ein Planet. :P(Marc Twain)

  4. #4
    Moderator Avatar von gaby
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    Ja, danke.
    gg
    Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist. Es wäre nur Deine Schuld wenn sie so bleibt.

    aus: *Deine Schuld* von den "ärzten"

  5. #5
    Avatar von Lupus
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    Späßken

    Hallo witte5,
    hallo WILDFLOh,
    Ihr macht nette Späße mit dem alten Lupus. Aber noch ist das schöne märchenhafte Wiebachtal nicht verloren. Deshalb stimme ich auch kein Trauergeheule an sondern heule eher zum sammeln. Gemeinsam sind wir stark. Aber nicht nur mich hat das Wiebachtal verzaubert, auch den Naturfotografen Jürgen Kottmann. Nachfolgende Bilder aus dem Tal sind von ihm.
    Viele Grüße
    Lupus
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  6. #6
    Avatar von Lupus
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    Die Legende der Bergischen Kräher

    Als im Jahre 1190 Kaiser Friedrich, genannt Barbarossa, zum Kreuzzug aufrief, da rüstete auch der Graf von Berg sein Häuflein Reisige aus, um getreu seinem Schwur dem Kaiser Heeresfolge zu leisten. Durch mancherlei Gefahren gelangte das Heer bis zum Flusse Saleph, in welchem, wie allgemein bekannt, der Kaiser den Tod fand. Wohl kam man zusammen, um einen neuen Führer zu wählen, aber die Uneinigkeit und Missgunst der Kreuritter ließ eine Wahl nicht zu. Aus diesem Grunde löste sich das Heer der Kreuzritter auf und jeder suchte auf eigene Faust die Heimat zu erreichen. Auch der Graf von Berg hatte sich mit seinem Gefolge auf den Heimweg gemacht, verirrte sich aber sehr bald in einem großen Walde, aus dem er keinen Ausweg zu finden wußte. Drei Tage und drei Nächte hatte er schon im Walde verbracht und der Hunger setzte der kleinen Schar allmählich schwer zu. Am Morgen des vierten Tages gelobte der Graf von Berg, dasjenige, was ihn aus diesem schrecklichen Walde befreie,mit in die Bergische Heimat zu nehmen, um Kind und Kindeskindern zu zeigen, wodurch ihn Gott aus großer Gefahr gerettet habe.
    Kaum hatte sich das kleine Häuflein wieder auf den Weg gemacht, als aus weiter Ferne ein lang gezogener Schrei durch den Wald schallte. Keiner von allen hatte solch einen Schrei jemals gehört. "Das war Gottes Stimme" rief der Graf, nachdem der Schrei wiederholt erklang. Von neuer Hoffnung beseelt zog man dem Schrei entgegen und gelangte bald zu einem Köhler, welcher hier seine Kohlen brannte. Auf einem Baumstamm stand ein Hahn, welcher von Zeit zu Zeit seinen gewaltigen Krähruf erschallen ließ. Getreu dem Schwure kaufte der Graf von Berg diese Tiere und brachte sie auch glücklich, wenn auch unter vielerlei Beschwerde, in die Bergische Heimat. Hier wurden die Tiere gehegt und gepflegt und ihre eifrigsten Förderer waren allezeit die Grafen von Berg.
    Zisterziensermönche des nahe gelegenen Klosters Altenberg sollen die Rasse dann im gesamten Bergischen Land verbreitet haben.
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  7. #7
    Avatar von Wulli
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    Echt schön die Legende...

    Und dann gab es da noch die Wettkrähen, die jährlich ausgerichtet wurden... Um die gibt es auch noch einige Legenden...

    Gruß Wulli
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  8. #8
    Avatar von Lupus
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    Wettkrählegenden

    Laß hören (lesen), Wulli
    Gruß
    Lupus

  9. #9
    Avatar von Wulli
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    Ich kann das aber nicht so schön erzählen wie du

    Also die Grafen von Berg, richteten jedes Jahr ein Wettkrähen aus, bei dem alle Hähne der Bergischen Krähergegeneinander antreten konnten. Die Grafen von Berg vergaben goße Preise für die Siegerhähne. Der Legende nach, handelte es sich dabei zum Beispiel um eine Kuh, das war zu jener Zeit ja schon ein sehr hoher Preis. Mit der Zeit sollen sich die Preis vergrößert haben, sodass es so weit gekommen sein soll, das der Graf von Berg für den besten Hahn einen ganzen Bauernhof aus Siegprämie ausgesetzt hat.

    Ob das wirklich so war?

    Gruß Wulli
    Manche Leute haben einen geistigen Horizont mit dem Radius null und nennen dies ihren Standpunkt

  10. #10
    Avatar von Lupus
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    Irgendwie kommt mir das so bekannt vor.....

    eine Geschichte von Hans Christian Andersen

    "Das ist ja eine schreckliche Geschichte", sagte ein Huhn, und zwar an dem Ende des Dorfes, wo die Geschichte nicht passiert war. "Das ist ja eine schreckliche Geschichte im Hühnerhaus. Ich getraue mich gar nicht, heute nacht allein zu schlafen! Es ist nur gut, daß wir so viele im Stalle sind!" - Und dann erzählte es, daß sich den anderen Hühnern die Federn sträubten und der Hahn den Kamm sinken ließ.
    Es ist wirklich wahr.
    Aber wir wollen von Anfang anfangen, und der war am anderen Ende des Dorfes in einem Hühnerhaus. Die Sonne ging unter und die Hühner flogen auf. Eins von ihnen, es war weißgefiedert und kurzbeinig, legte seine vorgeschriebene Anzahl Eier und war, als Huhn, in jeder Weise respektabel. Als es die Leiter hinaufstieg, krauste es sich mit Schnabel, und dabei fiel ihm eine kleine Feder aus. "Hin ist hin" sagte es. "Je mehr ich mich putze, dest schöner werde ich noch! Das war scherzhaft hingesprochen; denn es war das lustigste unter den Hühnern, im übrigen war es, wie gesagt, sehr respektabel; und dann schlief es ein.
    Ringsum war es dunkel, Huhn an Huhn saß auf der Stange, aber das, was am nächsten dabei gesessen hatte, schlief noch nicht. Es hörte halb, halb hörte es nicht, wie man es ja in dieser Welt handhabe soll, um seine Gemütsruhe zu bewahren. Aber seiner anderen Nachbarin mußte es doch noch schnell zuflüstern: "Hast Du gehört, was hier gesprochen worden ist? Ich nenne keinen Namen, aber es gibt hier ein Huhn, das sich rupfen will, um schön auszusehen! Wenn ich ein Hahn wäre, würde ich es verachten." Gerade gegenüber den Hühnern saß die Eule mit ihrem Eulenmann und den Eulenkindern,in dieser Familie hat man scharfe Ohren, sie hörten jedes Wort, was das Nachbarshuhn sagte. Und sie rollten mit den Augen und die Eulenmutter fächelte sich mit den Flügeln: "Hört nur nicht hin! Aber Ihr habt es wohl doch gehört, was dort drüben gesprochen wurde? Ich hörte es mit meinen eigenen Ohren, und man hört ja viel, ehe sie abfallen! Da ist eins unter den Hühnern, was in einem solchen Grade vergessen hat, was sich für ein Huhn schickt, daß es sitzt und sich alle Federn vom Leibe zupft und es den Hahn mit ansehen läßt!" "Prenez garde aux enfants!" sagte der Eulenvater, "das ist nichts für die Kinder." "Ich will es doch der Nachbareule erzählen! Das ist eine so ehrenswerte Eule im Umgang!" damit flog die Mutter fort. "Huhu! uhuh!" tuteten die beiden gerade in den gegenüberliegenden Taubenschlag zu den Tauben hinein. "Habt Ihr schon gehört? Uhuh! da ist ein Huhn, daß sich alle Federn ausgerupft hat wegen des Hahns. Es wird tot frieren, wenn es nicht schon tot ist, uhuh!" "Wo? wo?"gurrten die Tauben. "Im Nachbarhofe! Ich habe es so gut wie selbst gesehen. Es ist zwar eine etwas unanständige Geschichte, aber es ist wirklich wahr!" "Glaubt nur, glaubt nur jedes einzige Wort", sagten die Tauben und gurrten zu ihrem Hühnerstall hinab: "Da ist ein Huhn, ja, einige sagen sogar, es seien zwei, die sich alle Federn ausgerupft haben, um nicht wie die anderen auszusehen und dadurch die Aufmerksamkeit des Hahnes zu erregen. Das ist ein gewagtes Spiel, man kann sich dabei erkälten und am Fieber sterbenm nun sind sie beide tot!" "Wacht auf! wacht auf!" krähte der Hahn und flog auf den Zaun. Der Schlaf saß ihm noch in den Augen, aber er krähte trotzdem: "Es sind drei Hühner aus unglücklicher Liebe zu einem Hahn gestorben! Sie haben sich alle Federn ausgerupft! Das ist eine häßliche Geschichte, ich will sie nicht für mich behalten, laßt sie weitergehen!" "Laßt sie weitergehen!" pfiffen die Fledermäuse, und die Hühner kluckten und der Hahn krähte: "Laßt sie weitergehen! Laßt sie weitergehen!" Und so eilte die Geschichte von Hühnerhaus zu Hühnerhaus und endete zuletzt bei der Stelle, von wo sie ausgegangen war. "Da sind fünf Hühner", hieß es, "die sich alle die Federn ausgerupft haben, um zu zeigen, welches von ihnen am magersten vor Liebeskummer um den Hahn geworden wäre, und sie hackten auf einander los, bis das Blut floß und fielen tot zur Erde, ihrer Familie zu Schimpf und Schande und dem Besitzer zu großem Verlust." Das Huhn, das die lose, kleine Feder verloren hatte, erkannte sich natürlich in der Geschichte nicht wieder, und da es ein respektables Huhn war, sagte es: "Diese Hühner verachte ich. Aber es gibt mehr von dieser Art. So etwas soll man nicht vertuschen, ich will jedenfalls das meinige dazu tun, daß die Geschichte in die Zeitung kommt, dann geht sie durch das ganze Land, das haben die Hühner verdient und die Familie auch!"
    Und es kam in die Zeitung und wurde gedruckt und es ist wirklich wahr: Aus einer kleinen Feder können schnell fünf Hühner werden!
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