Im Jahr 1956 fertigte mein Großonkel Karl Herbst (Volksschullehrer in Köln-Tenhoven) mit seinen Schülern, ein für damalige Verhältnisse "extrem modernes" Wegekreuz an und stellten es an einer Wegekreuzung auf. Jesus wurde nicht figürlich dargestellt, sondern wurde in das Kreuz eingebrannt. Im Denkmalamt der Stadt Köln
ist folgendes dazu vermerkt:
Anlage Bruchstraße / Ecke Mörterweg , Köln-Roggendorf /Thenhoven Kleindenkmal –Wegekreuz Wesentliche charakteristische Merkmale des Denkmals: Errichtet 1956, Entwurf Architekt Kaiser, Inschrift und eingeritzte Symbolzeichen von Jürgen Schreiber. Wegekreuz in Holz mit asymmetrisch aufstrebenden Querbalken und abgrenzender Bedachung. Das o. g. Objekt ist ein Denkmal im Sinne von § 2 Abs. 1 und 2 des Denkmalschutzgesetzes (DSchG NW). Das für die Qualifizierung als Denkmal notwendige öffentliche Interesse ist gegeben, da dieses Denkmal sowohl bedeutend für die Geschichte des Menschen und für Städte und Siedlungen ist, als auch künstlerische, wissenschaftliche und volkskundliche Gründe für seine Erhaltung und Nutzung vorliegen. Das ergibt sich aus Folgendem: Das o. g. Wegekreuz befindet sich am Ortsanfang Thenhovens in Richtung Weiler. Seit ca. 1830 stand an der gleichen Stelle ein einfaches Holzkreuz, das nicht mehr restauriert werden konnte und 1945 entfernt wurde. Als Zeugnis ländlichen Lebens ist es mit 4 anderen Wegekreuzen und Bildstöcken in der näheren Umgebung integraler Bestandteil der dörflichen Ansiedlungen dieser nördlichen Kölner Vororte. Das Kreuz, das von Roggendorfer Bürger gestiftet und von Schülern der damaligen Volksschule unter Leitung von Lehrer Herbst erstellt wurde, ist auch ein Dokument für das Fortleben eines dörflichen Gemeinschaftssinnes und alter Traditionen bis hin in die Tage der frühen Nachkriegszeit.
Wir Kinder erhielten von Onkel Karl zu kirchlichen Festtagen, wie Erstkommunion oder Firmung, ein Modell dieses Kreuzes zusätzlich
mit einer Bienenwachskerze versehen, geschenkt. Karl Herbst fertigte auch ein kleines Modell des Marienaltars des Kölner Doms für uns Kinder.
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